Forschung

Der Forschungsagenda dieser Professur für Evolutorische Ökonomik liegt ein naturalistischer Ansatz zugrunde. Er erklärt ökonomische Phänomene als eine Dimension kultureller Evolution, die auf den entwickelten kognitiven Fähigkeiten des Menschen einschließlich seiner kulturellen Lernfähigkeit beruht. Evolvierte kognitive Dispositionen, etwa Gerichtetheiten im kulturellen Lernen oder affektive Bewertungen kultureller Inhalte, beeinflussen und beschränken kulturelle Transmissionsprozesse. Sie machen diese aber auch theoriefähig, etwa durch die Anwendung formaler Modelle kultureller Evolution. Eine solche wissenschaftliche Herangehensweise ist notwendigerweise interdisziplinärer Natur. Wir arbeiten mit Anthropologen zusammen und nutzen Erkenntnisse aus der Sozialpsychologie, der Kognitionspsychologie, der Evolutionsbiologie und den Verhaltenswissenschaften. Diese erweiterte Perspektive auf menschliches Verhalten in ökonomischen Kontexten wird auf die Theorie der Firma, evolvierende Unternehmenskulturen, menschliches Verhalten in Organisationen, die Entwicklung von Industrien, die Diffusion von (nachhaltigen) Technologien, das Konsumverhalten, normative Aspekte der evolutionären Ökonomie und konzeptionell-methodische Probleme evolutionärer Ideen in der Ökonomik, angewandt. Wir veröffentlichen unsere Ergebnisse in internationalen Fachzeitschriften wie dem Journal of Evolutionary Economics, dem Journal of Economic Behavior & Organization, dem Journal of Institutional Economics, Ecological Economics, dem Journal of Bioeconomics, dem Journal of Socio-Economics, Constitutional Political Economy oder dem Journal of Economic Issues.

 

Forschungsschwerpunkte

  • Die biologischen und psychologischen Grundlagen ökonomischen Verhaltens - ein naturalistischer Ansatz in der Ökonomik.
  • Die Evolution von Firmenkulturen, Sozialisierungsprozesse in Organisationen und Governancestrukturen multinationaler Unternehmen.
  • Die Determinanten menschlichen Verhaltens in Organisationen und die Entwicklung von Industrien.
  • Präferenzbildung und der Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft.
  • Eine evolutionäre Perspektive auf normative und wirtschaftspolitische Aspekte.