Graduiertenkolleg "Empowering Digital Media"

Während bereits heute mehr als 50 Millionen Menschen weltweit an Demenz leiden, soll sich diese Zahl bis 2050 verdreifachen. Eine individuelle und bedarfsgerechte Aktivierung kann helfen, die kognitiven, sozialen und motorischen Fahigkeiten möglichst lange zu erhalten und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen. Die Vorraussetzung für einen Aktivierungserfolg ist dabei, dass die Aktivierung(-sinhalte) einnehmend/ packend (engl.: engaging) für die Betroffenen sind. Dieser Zustand ("Engagement") kann sich in beobachtbarem Verhalten wie dem Ausdruck von Emotionen oder dem Fokus der visuellen Aufmerksamheit äußern. Über Sensoren lässt sich dieses Verhalten operationalisieren und mittels maschineller Lernverfahren wie neuronaler Netze erkennen. Im Rahmes des Projektes "Engagement Recognition of People with Dementia" untersuchen wir, ob ein Tablet-basiertes Aktivierungssystem für Menschen mit Demenz und deren formell und informell Pflegende diese Verhaltensänderungen über Sensoren wie eine Kamera, ein Mikrofon oder ein Sensor-Armband erkennen und interpretieren kann. Hierfür nutzen wir den Datensatz aus dem durch dem BMBF-geförderten Verbundprojekt I-CARE. Ferner erforschen wir, ob sich dieses Wissen für ein Empfehlungssystem nutzen lässt, um besonders ansprechende Aktivierungsinhalte vorzuschlagen und damit langfristige Aktivierungserfolge sicherstellen.

 

Diesen Forschungsfragen widmen wir uns im Rahmen des Graduiertenkollegs "Empowering Digital Media". Der Schwerpunkt des interdisziplinären Graduiertenkollegs liegt auf der Frage, wie eine Mensch-Technik-Interaktion (Human-Computer Interaction/ HCI) gestaltet werden kann, sodass die resultierenden Systeme sowohl für Individuen als auch für die Gesellschaft einen gesamtheitlich und nachhaltig positiven Effekt haben. Dabei ist das Graduiertenkolleg mit zahlreichen Partnern – insbesondere der Hochschule für Künste Bremen, dem Heidelberg Institut für Theoretische Studien, dem European Media Laboratory in Heidelberg, dem Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation in Karlsruhe und der Technischen Universität Kaiserslautern sowie einer Vielzahl von internationalen Universitäten vernetzt.

Weitere Informationen: https://www.projekt-i-care.de/https://www.uni-bremen.de/ag-digitale-medien/dmlab/graduiertenkolleg

Ansprechpartner: LarsSteinert M.Sc.