Reinhart-Koselleck-Projekte

Reinhart Koselleck-Projekte stehen für mehr Freiraum, um besonders innovative und im positiven Sinne risikobehaftete Forschung zu fördern. Die Forschenden sollen also Mut zum Risiko haben. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt ausschließlich Forschende, die in ihren Wissenschaftsgebieten besondere Leistungen nachweisen können. Namensgeber des Programms ist der im Jahr 2006 verstorbene Reinhart Koselleck, einer der bedeutendsten deutschen Historiker des 20. Jahrhunderts. In Deutschland gehörte er zu den Begründern der modernen Sozialgeschichte. Koselleck galt als Querdenker.

Prof. Dr. Rolf Drechsler

2020 und 2010

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Professor Rolf Drechsler,  Leiter der Arbeitsgruppe Rechnerarchitektur und Leiter des Forschungsbereichs Cyber-Physical Systems des Deutschen Forschungszentrums für künstliche Intelligenz (DFKI), erneut ein Reinhart Koselleck-Projekt genehmigt. Die Fördersumme umfasst über fünf Jahre mehr als 1,5 Millionen Euro. Bereits im Jahr 2010 hatte der Informatikprofessor ein Reinhard-Koselleck-Projekt bewilligt bekommen. Das gab es in der Fördergeschichte der DFG bislang noch nie. In dem neuen Projekt geht es um besonders effiziente Testverfahren für sogenannte Logikschaltungen. Dabei handelt es sich um kleine Bauelemente, die die elektronische Datenverarbeitung überhaupt erst ermöglichen. Damit diese ihre Aufgabe erfüllen können, müssen die Schaltkreise von digitalen Geräten fehlerfrei arbeiten. Doch das ist in der Praxis erfahrungsgemäß nicht der Fall. Die einzelnen Systeme einzeln zu prüfen kostet viel Zeit. Drechsler will in seinem Projekt spezielle Verfahren ausprobieren, die möglichst viele Systeme unter allen Bedingungen testen.

Prof. Dr. Herbert Obinger

2016

Die DFG genehmigte Professor Herbert Obinger ein Reinhart-Kosselleck-Projekt und stellt dafür knapp eine Million Euro zur Verfügung. Haben Militär und Wehrpflicht zur Herausbildung des Wohlfahrtsstaates beigetragen? Wenn ja, in welchem Umfang? Diesen Fragen will Herbert Obinger in dem Projekt „Wehrpflicht, Militär und Wohlfahrtsstaatsentwicklung in Europa“ nachgehen. Obinger ist Professor für vergleichende Staatstätigkeitsforschung und vergleichende Sozialpolitik an der Universität Bremen.

Prof. Dr. Wolfgang Bach

2012

Im Reinhart-Koselleck-Projekt "Experimentelle Untersuchungen zur Kopplung von Reaktionsumsatz und Permeabilität in Wechselwirkungen zwischen Wasser und Gestein" wird der Geowissenschaftler Wolfgang Bach mit 1,25 Millionen Euro von 2012 bis 2017 gefördert. In neuartigen Experimenten soll untersucht werden, wie wasserdurchlässige Gesteine mit heißen Wässern reagieren und wie diese Reaktionen wiederum die Durchlässigkeit des Gesteins beeinflussen.  Die Ergebnisse der Untersuchungen sollen die Modellierung von Vorgängen verbessern, die im Stoffhaushalt der Erde wie auch in der Beurteilung und Nutzung von Georessourcen (Lagerstätten, Geothermie) eine entscheidende Rolle spielen.

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