Project Details
Ideenwettbewerb „Gesunde Pflegeausbildung“ - Baustein II Bundesweite Vollerhebung zu Gesundheitsförderung und Prävention an Pflegeschulen
Christin Adrian, M. Sc. Public Health;
Dr. Jaqueline Bomball;
Aylin Schwanke;
Dr. Martina Stöver;
Description
Hintergrund
Das beschriebene Projektvorhaben ist der zweite Baustein innerhalb des Gesamtprojektes: „Bundesweite Vollerhebung zu Gesundheitsförderung und Prävention an Pflegeschulen“. In einem ersten Schritt wurden die Basisdaten erhoben, analysiert und der Fachöffentlichkeit präsentiert (vgl. Bomball, Schwanke, Stöver, Görres 2010)
Zentrale Ergebnisse des ersten Bausteines:
- Gesundheitsförderung/ Prävention sind in den meisten Schulen curricular verankert.
- Die Umsetzung bleibt aber bislang hinter den Ansprüchen der Schulleitungen zurück.
- Angehende Pflegekräfte sind schon in der Ausbildung gesundheitlich belastet.
- Optimierungsbedarf besteht in den Bereichen Ernährung, Bewegung und Stressprävention.
- Unzureichende Rahmenbedingungen in den Schulen und die fehlenden Unterstützung durch die Praxisorte erschweren die Umsetzung gesundheitsrelevanten Wissens.
- Relativ gute Ergebnisse zeigten sich dagegen bei der Prävention klassischer Risikofaktoren (z.B. Hautschutz, Infektionsschutz, Hygiene und Unfallprävention).
Zielsetzung
Ziel des zweiten Bausteines ist es, zukunftsweisende Ideen und Konzepte zu sammeln, auszuwerten und einer breiten Öffentlichkeit im Sinne von Best Practice „Gesunde Pflegeschule“ zur Verfügung zu stellen. Hierzu werden diejenigen Pflegeschulen, die bereits Maßnahmen im Rahmen von Prävention und Gesundheitsförderung in der Pflegeausbildung vornehmen, in Form eines bundesweiten Ideenwettbewerbes angeregt, ihre Konzeptionen und Erfahrungen zu veröffentlichen. Die Ausschreibung richtet sich insbesondere an Bildungseinrichtungen und Berufsfachschulen, die partnerschaftliche Ideen und Konzepte zur theoretischen Vermittlung und berufspraktischen Umsetzung von arbeitsschutz- und gesundheitsrelevanten Kenntnissen in enger Kooperation mit Pflegeunternehmen verfolgen. Die Prämierung der Preisträger:innen findet im Rahmen des Berliner Hauptstadtkongresses „Medizin und Gesundheit“ im Juni 2012 statt. Es werden insgesamt Preisgelder in Höhe von 31.500 € vergeben.
Durchführung
Der Ideenwettbewerb wird vom Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) Universität Bremen – unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Görres - organisiert. Dies umfasst alle Arbeitsschritte von der Ausschreibung bis zur Publikation der Wettbewerbsergebnisse. Diesbezüglich verfügt das Institut über langjährige Erfahrungen in der Pflegeausbildungs- und Gesundheitsforschung, der Organisation einschlägiger Kongresse, Tagungen, Workshops und der Publikation entsprechender Ergebnisse. Schon 2003 wurde ein ähnlicher Ideenwettbewerb im Auftrag der Robert-Bosch-Stiftung erfolgreich organisiert.
Eckpunkte des Ideenwettbewerbs:
- Organisation und Koordination: Das IPP erstellt und versendet die Informations- bzw. Wettbewerbsunterlagen, berät Interessenten und leistet eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit.
- Besetzung der Wettbewerbsjury: Die personelle Zusammensetzung erfolgt unter maßgeblicher Mitwirkung der BGW. Angedacht sind Vertreter:innen der BGW, DPR (Deutscher Pflegerat), DBR (Deutscher Bildungsrat für Pflegeberufe), BMG (Bundesministerium für Gesundheit), Pflegepraxis (z.B.Pflegedirektor:in), Pflegeauszubildende und IPP.
- Entwicklung der Kriterien zur Bewertung der Wettbewerbsbeiträge: Das IPP erarbeitet in enger Zusammenarbeit mit der BGW die Leitkriterien und Checklisten, nach deren Maßgabe die Bewertung der eingereichten Beiträge durch die Jury erfolgt.
- Vor-Ort-Audit: Neben der Bewertung schriftlich eingereichter Wettbewerbsbeiträge erfolgt eine Besichtigung ausgewählter schulischer und betrieblicher Pflegeeinrichtungen zur Gesamtbeurteilung der Konzeption im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention.
- Preisverleihung: Die Prämierung der Preisträger:innen findet im Rahmen des Hauptstadtkongresses „Medizin und Gesundheit“, Juni 2012, internationales Kongresscenter Berlin, im Rahmen einer BGW-eigenen Veranstaltung statt.
Zu erwartende Ergebnisse
Die zu erwartenden Ergebnisse des Ideenwettbewerbs liegen, neben einer Verstetigung konzeptioneller und praktischer Handlungsorientierungen im Sinne von Best Practice, vor allem in einer generellen Sensibilisierung für konkrete Gesundheits- und Präventionsmaßnahmen und deren Transfer in den Pflegealltag. Darüber hinaus werden ein nachhaltiges gesundheitsförderndes Verhalten und eine Optimierung des Arbeitsschutzes erwartet. Mittel- bis langfristig trägt eine „Gesunde Pflegeschule“ zur Belastungsreduzierung und geringer Fluktuation und Krankheitsstände bei. Angesichts des schlechten Images der Pflegeberufe könnten gezielte Gesundheitsangebote in den Schulen die Attraktivität der Ausbildung deutlich steigern. Dies hat insbesondere in Zeiten von zunehmendem Fachkräftemangel eine hohe Bedeutung.
Further information
Sammelband
Görres, S.; Stöver, M.; Bomball, J.; Adrian, C. (Hg.), 2012: Bundesweiter Ideenwettbewerb "Gesunde Pflegeausbildung", 10/2013/10, Bremen: Universität Bremen, Link (Stand: 23.01.2015)