Course Catalog

Study Program WiSe 2020/2021

Germanistik, M.A.

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M.A. Germanistik neu

B1 Ästhetik und Literarizität Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Axel Dunker, Kontakt: adunker@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/B1.pdf
Course numberTitle of eventLecturer
10-M79-B1-1Rollenlyrik
The Dramatic Monologue (or, the Rollengedicht)
[in Präsenz]

Seminar (Teaching)

Dates:
weekly (starts in week: 1) Wed. 14:15 - 15:45 GW2 B3009 (Großer Studierraum) (2 Teaching hours per week)

Das Reallexikon definiert das Rollengedicht als "Gedicht, dessen Sprecher-Ich eine fiktive Figur ist". Insofern ist die Rollenlyrik an der Schwelle zwischen den drei Literatur-"Gattungen" der Trias angesiedelt: als lyrische Einzelrede in Versen, die aber als Figurenrede in den fiktionalen Ko-Text einer erzählten Geschichte eingebunden sein kann oder eine solche fiktive Kommunikationssituation herstellt, was einer dramatischen Präsentation (und insbesondere dem dramatischen Monolog) ähnelt.

Neben diesem gattungstheoretischen Problemzusammenhang sollen Fragen der fiktionalen Kommunikation im Fokus des Seminars stehen, etwa wie es dem rollenlyrischen Einzeltext gelingt, die fiktionale Kommunikationssituation implizit her- bzw. darzustellen, welche Funktionen rollenlyrische Texte haben können und derlei mehr. Und da das Seminar textnah arbeiten wird, ergibt sich zudem natürlich eine literaturgeschichtliche Dimension, die Fragen nach der historischen Entwicklung von rollenlyrischen Texten von der frühen Neuzeit bis heute ermöglicht.

Die zu bearbeitenden Rollengedichte werde ich als PDF-Dateien zur Verfügung stellen. Vorschläge für zu behandelnde Texte sind hoch willkommen, nach Möglichkeit sollten diese allerdings deutlich vor Semesterbeginn bei mir eingegangen sein (per Mail etwa).

Einen konkreten Plan für dieses Seminar und weitere Materialien finden Sie ab der zweiten Septemberhälfte in Stud.IP.

Das Seminar wird in unterschiedlichen Studiengängen und Modulen angeboten. Beheimatet ist es im Master Germanistik mit den Modulen B1, B2, D1 und D3; es ist aber auch studierbar im Modul A16 des Master of Ed. Deutsch (Gy/OS) und im Profilmodul Literatur des Master Transnationale Literaturwissenschaft. Die von den Prüfungsordnungen und Modulbeschreibungen je vorgesehenen Prüfungsformen für den Modulabschluss mündliche Prüfung einerseits und (kleine wie große) Hausarbeit andererseits werden allesamt für dieses Seminar angeboten.

Das Seminar findet bis auf Weiteres jedenfalls in Präsenz statt.

Dr. Uwe Spörl

B2 Texte und Kontexte Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereichh ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Christian Kirchmeier, Kontakt: christian.kirchmeier@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/B2.pdf
Course numberTitle of eventLecturer
10-M79-B1-1Rollenlyrik
The Dramatic Monologue (or, the Rollengedicht)
[in Präsenz]

Seminar (Teaching)

Dates:
weekly (starts in week: 1) Wed. 14:15 - 15:45 GW2 B3009 (Großer Studierraum) (2 Teaching hours per week)

Das Reallexikon definiert das Rollengedicht als "Gedicht, dessen Sprecher-Ich eine fiktive Figur ist". Insofern ist die Rollenlyrik an der Schwelle zwischen den drei Literatur-"Gattungen" der Trias angesiedelt: als lyrische Einzelrede in Versen, die aber als Figurenrede in den fiktionalen Ko-Text einer erzählten Geschichte eingebunden sein kann oder eine solche fiktive Kommunikationssituation herstellt, was einer dramatischen Präsentation (und insbesondere dem dramatischen Monolog) ähnelt.

Neben diesem gattungstheoretischen Problemzusammenhang sollen Fragen der fiktionalen Kommunikation im Fokus des Seminars stehen, etwa wie es dem rollenlyrischen Einzeltext gelingt, die fiktionale Kommunikationssituation implizit her- bzw. darzustellen, welche Funktionen rollenlyrische Texte haben können und derlei mehr. Und da das Seminar textnah arbeiten wird, ergibt sich zudem natürlich eine literaturgeschichtliche Dimension, die Fragen nach der historischen Entwicklung von rollenlyrischen Texten von der frühen Neuzeit bis heute ermöglicht.

Die zu bearbeitenden Rollengedichte werde ich als PDF-Dateien zur Verfügung stellen. Vorschläge für zu behandelnde Texte sind hoch willkommen, nach Möglichkeit sollten diese allerdings deutlich vor Semesterbeginn bei mir eingegangen sein (per Mail etwa).

Einen konkreten Plan für dieses Seminar und weitere Materialien finden Sie ab der zweiten Septemberhälfte in Stud.IP.

Das Seminar wird in unterschiedlichen Studiengängen und Modulen angeboten. Beheimatet ist es im Master Germanistik mit den Modulen B1, B2, D1 und D3; es ist aber auch studierbar im Modul A16 des Master of Ed. Deutsch (Gy/OS) und im Profilmodul Literatur des Master Transnationale Literaturwissenschaft. Die von den Prüfungsordnungen und Modulbeschreibungen je vorgesehenen Prüfungsformen für den Modulabschluss mündliche Prüfung einerseits und (kleine wie große) Hausarbeit andererseits werden allesamt für dieses Seminar angeboten.

Das Seminar findet bis auf Weiteres jedenfalls in Präsenz statt.

Dr. Uwe Spörl
10-M79-B2-2Surrealismus und deutschsprachige Literatur
Das Seminar soll nach Möglichkeit in Präsenz stattfinden; sofern die Möglichkeit dazu nicht gegeben ist, wird es in digitaler Form in erster Linie synchron (evtl. mit einigen asynchronen Anteilen) gestaltet werden.

Seminar (Teaching)

Dates:
weekly (starts in week: 1) Wed. 10:15 - 11:45 Online (2 Teaching hours per week)

Obwohl der Surrealismus nicht nur in Frankreich zu den einflussreichsten künstlerischen Strömungen des letzten Jahrhunderts zählt – für den Surrealismus-Historiker Werner Spies ist er sogar die „bedeutendste Bewegung des zwanzigsten Jahrhunderts“ –, sind seine Spuren in der deutschsprachigen Literatur vergleichsweise wenig sichtbar. Trotz einiger Untersuchungen der letzten Jahre gilt es immer noch als zweifelhaft, ob es so etwas wie einen deutschsprachigen Surrealismus überhaupt gibt oder gab. Dabei gibt es durchaus Verbindungslinien, die von starren nationalen Kategorien oder einer – dem surrealistischen Gruppengeist nicht immer fremden – dogmatisch verengten Ästhetik nicht erfasst werden können. So wie die ohnehin internationale Gruppe der Surrealisten sich unter anderem auf die deutsche Romantik bezog, so wurden die surrealistische Aufwertung des Unbewussten und des Traums sowie entsprechende ästhetische Verfahren und Konzepte wie der objektive Zufall, das objet trouvé und eine spezifische Form der Assemblage in der deutschsprachigen Literatur fruchtbar rezipiert.
Im Seminar werden wir ausgehend von einer einführenden Beschäftigung mit dem Surrealismus in Frankreich dessen Spuren vor allem in der deutschsprachigen Literatur nachgehen und fragen, was abseits der alltagssprachlichen Verwendung des Worts überhaupt ‚surrealistisch‘ ist, welche Formen der Nachfolge, der transnationalen Kontinuitäten, Brüche und Aneignungen es geben kann sowie was die Aufnahme surrealistischer Poetik in Deutschland vor allem nach 1945 erschwert oder verstellt hat.
Das Seminar soll nach Möglichkeit in Präsenz stattfinden; sofern die Möglichkeit dazu nicht gegeben ist, wird es in digitaler Form in erster Linie synchron (evtl. mit einigen asynchronen Anteilen) gestaltet werden.

Dr. Jan Gerstner

D1 Theorien, Methoden, Modelle Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Axel Dunker, Kontakt: adunker@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/D1.pdf
Course numberTitle of eventLecturer
10-M79-B1-1Rollenlyrik
The Dramatic Monologue (or, the Rollengedicht)
[in Präsenz]

Seminar (Teaching)

Dates:
weekly (starts in week: 1) Wed. 14:15 - 15:45 GW2 B3009 (Großer Studierraum) (2 Teaching hours per week)

Das Reallexikon definiert das Rollengedicht als "Gedicht, dessen Sprecher-Ich eine fiktive Figur ist". Insofern ist die Rollenlyrik an der Schwelle zwischen den drei Literatur-"Gattungen" der Trias angesiedelt: als lyrische Einzelrede in Versen, die aber als Figurenrede in den fiktionalen Ko-Text einer erzählten Geschichte eingebunden sein kann oder eine solche fiktive Kommunikationssituation herstellt, was einer dramatischen Präsentation (und insbesondere dem dramatischen Monolog) ähnelt.

Neben diesem gattungstheoretischen Problemzusammenhang sollen Fragen der fiktionalen Kommunikation im Fokus des Seminars stehen, etwa wie es dem rollenlyrischen Einzeltext gelingt, die fiktionale Kommunikationssituation implizit her- bzw. darzustellen, welche Funktionen rollenlyrische Texte haben können und derlei mehr. Und da das Seminar textnah arbeiten wird, ergibt sich zudem natürlich eine literaturgeschichtliche Dimension, die Fragen nach der historischen Entwicklung von rollenlyrischen Texten von der frühen Neuzeit bis heute ermöglicht.

Die zu bearbeitenden Rollengedichte werde ich als PDF-Dateien zur Verfügung stellen. Vorschläge für zu behandelnde Texte sind hoch willkommen, nach Möglichkeit sollten diese allerdings deutlich vor Semesterbeginn bei mir eingegangen sein (per Mail etwa).

Einen konkreten Plan für dieses Seminar und weitere Materialien finden Sie ab der zweiten Septemberhälfte in Stud.IP.

Das Seminar wird in unterschiedlichen Studiengängen und Modulen angeboten. Beheimatet ist es im Master Germanistik mit den Modulen B1, B2, D1 und D3; es ist aber auch studierbar im Modul A16 des Master of Ed. Deutsch (Gy/OS) und im Profilmodul Literatur des Master Transnationale Literaturwissenschaft. Die von den Prüfungsordnungen und Modulbeschreibungen je vorgesehenen Prüfungsformen für den Modulabschluss mündliche Prüfung einerseits und (kleine wie große) Hausarbeit andererseits werden allesamt für dieses Seminar angeboten.

Das Seminar findet bis auf Weiteres jedenfalls in Präsenz statt.

Dr. Uwe Spörl

D2 Historizität, Entwicklungen, Prozesse Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragte: Dr. Sonja Kerth, Kontakt: skerth@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/D2.pdf
Course numberTitle of eventLecturer
10-77-5-C2.1a-1Der Sinn sinnloser Kommunikation: Von der Lyrik der Symbolisten zum Experimentalfilm
Lehrkategorie C2: Digitale Lehre, im Wesentlichen synchron.

Seminar (Teaching)

Dates:
weekly (starts in week: 1) Thu. 14:15 - 15:45

Als Alexandre Astruc 1948 das Konzept der caméra-stylo formuliert, entwirft er damit die Idee vom Film als eigenständiger, dem Roman ebenbürtiger Sprache. Der Filmschaffende wird zum auteur, der „seine Kamera benutzt wie der Schriftsteller den Federhalter.“ Dieses Konzept war insbesondere für Nouvelle Vague in den 50er und 60er Jahren wegweisend: Das Kino Godards, Resnais‘, Duras‘ oder Rivettes ist nicht nur für seine unkonventionellen Sujets berühmt geworden, sondern vor allem auch für einen neuen Umgang mit Film- und Bildsprache. Bilder ohne Ton, Ton ohne Bild, jump cuts und flashbacks, extravagante Kamerafahrten oder Verfremdungseffekte im Stile Brechts sind nur einige jener Stilmittel, die die ‚neue Sprache‘ der Nouvelle Vague ausmachen und die auch im deutschen Experimental- bzw. Avantgardefilm zu finden sind.
Nun ist allerdings die Idee der Neuerfindung von Sprache kein exklusives Merkmal des avangardistischen Films. Die ‚dunkle‘, symbolistische Dichtung des Fin-de-Siècle und des früheren 20. Jahrhunderts, in Frankreich vertreten v.a. durch Baudelaire, Mallarmé und Rimbaud, in Deutschland z.B. durch Rilke, George oder von Hofmannsthal befinden sich ebenfalls à la recherche d’une nouvelle langue, auf der Suche nach einer neuen Sprache. Sie markieren den vollzogenen Übergang vom ‚spontanen‘ romantischen Dichtersubjekt, für das Sprache noch mehr oder minder adäquat scheint, um Naturerleben sinnhaft zu vermitteln, zum ‚dekadenten‘ poète maudit des Hochkapitalismus, für den Sprache nicht Mittel zum Zweck, sondern selbst Gegenstand des Dichtens wird – eine Sprache, die sich daher mehr durch Opazität denn durch Klarheit auszeichnet.
Im Seminar wollen wir die Spuren der Symbolisten bis zum Avantgardefilm verfolgen und uns die Frage stellen, wie die Sprachbilder des ausgehenden 19. Jahrhunderts in der Bildsprache des Films zu etwas gerinnen, das sich als Schwellenphänomen oder künstlerischer Ausdruck gesellschaftlicher Krisen charakterisieren lässt. Wann und warum werden ‚neue Sprachen‘ notwendig und wodurch kennzeichnet sich jene Neuartigkeit? Welche Bedeutung haben Sprachbilder und Bildsprache jenseits der Vermittlung konkreter Inhalte? Welche Rolle spielt die Sprache künstlerischer Ausdrucksformen für die Krisenhaftigkeit politischer Ordnung?

Zur Studienleistung gehören die sorgfältige Lektüre sämtlicher im Programm angegebener (Primär-)Texte, die stichpunktartige Beantwortung von Leitfragen zu den Filmen sowie die Abfassung eines ausformulierten Thesenpapiers (5-6 Seiten/Person). Das Thesenpapier dient in der jeweiligen Sitzung als Diskussionsgrundlage. Detaillierte Informationen zu den Anforderungen erhalten Sie in der ersten Seminarsitzung.

Julia Brühne
10-M79-B2-2Surrealismus und deutschsprachige Literatur
Das Seminar soll nach Möglichkeit in Präsenz stattfinden; sofern die Möglichkeit dazu nicht gegeben ist, wird es in digitaler Form in erster Linie synchron (evtl. mit einigen asynchronen Anteilen) gestaltet werden.

Seminar (Teaching)

Dates:
weekly (starts in week: 1) Wed. 10:15 - 11:45 Online (2 Teaching hours per week)

Obwohl der Surrealismus nicht nur in Frankreich zu den einflussreichsten künstlerischen Strömungen des letzten Jahrhunderts zählt – für den Surrealismus-Historiker Werner Spies ist er sogar die „bedeutendste Bewegung des zwanzigsten Jahrhunderts“ –, sind seine Spuren in der deutschsprachigen Literatur vergleichsweise wenig sichtbar. Trotz einiger Untersuchungen der letzten Jahre gilt es immer noch als zweifelhaft, ob es so etwas wie einen deutschsprachigen Surrealismus überhaupt gibt oder gab. Dabei gibt es durchaus Verbindungslinien, die von starren nationalen Kategorien oder einer – dem surrealistischen Gruppengeist nicht immer fremden – dogmatisch verengten Ästhetik nicht erfasst werden können. So wie die ohnehin internationale Gruppe der Surrealisten sich unter anderem auf die deutsche Romantik bezog, so wurden die surrealistische Aufwertung des Unbewussten und des Traums sowie entsprechende ästhetische Verfahren und Konzepte wie der objektive Zufall, das objet trouvé und eine spezifische Form der Assemblage in der deutschsprachigen Literatur fruchtbar rezipiert.
Im Seminar werden wir ausgehend von einer einführenden Beschäftigung mit dem Surrealismus in Frankreich dessen Spuren vor allem in der deutschsprachigen Literatur nachgehen und fragen, was abseits der alltagssprachlichen Verwendung des Worts überhaupt ‚surrealistisch‘ ist, welche Formen der Nachfolge, der transnationalen Kontinuitäten, Brüche und Aneignungen es geben kann sowie was die Aufnahme surrealistischer Poetik in Deutschland vor allem nach 1945 erschwert oder verstellt hat.
Das Seminar soll nach Möglichkeit in Präsenz stattfinden; sofern die Möglichkeit dazu nicht gegeben ist, wird es in digitaler Form in erster Linie synchron (evtl. mit einigen asynchronen Anteilen) gestaltet werden.

Dr. Jan Gerstner

D3 Textualität, Medialität, Kommunikation Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Christian Kirchmeier, Kontakt: christian.kirchmeier@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/D3.pdf
Course numberTitle of eventLecturer
10-77-5-C2.1a-1Der Sinn sinnloser Kommunikation: Von der Lyrik der Symbolisten zum Experimentalfilm
Lehrkategorie C2: Digitale Lehre, im Wesentlichen synchron.

Seminar (Teaching)

Dates:
weekly (starts in week: 1) Thu. 14:15 - 15:45

Als Alexandre Astruc 1948 das Konzept der caméra-stylo formuliert, entwirft er damit die Idee vom Film als eigenständiger, dem Roman ebenbürtiger Sprache. Der Filmschaffende wird zum auteur, der „seine Kamera benutzt wie der Schriftsteller den Federhalter.“ Dieses Konzept war insbesondere für Nouvelle Vague in den 50er und 60er Jahren wegweisend: Das Kino Godards, Resnais‘, Duras‘ oder Rivettes ist nicht nur für seine unkonventionellen Sujets berühmt geworden, sondern vor allem auch für einen neuen Umgang mit Film- und Bildsprache. Bilder ohne Ton, Ton ohne Bild, jump cuts und flashbacks, extravagante Kamerafahrten oder Verfremdungseffekte im Stile Brechts sind nur einige jener Stilmittel, die die ‚neue Sprache‘ der Nouvelle Vague ausmachen und die auch im deutschen Experimental- bzw. Avantgardefilm zu finden sind.
Nun ist allerdings die Idee der Neuerfindung von Sprache kein exklusives Merkmal des avangardistischen Films. Die ‚dunkle‘, symbolistische Dichtung des Fin-de-Siècle und des früheren 20. Jahrhunderts, in Frankreich vertreten v.a. durch Baudelaire, Mallarmé und Rimbaud, in Deutschland z.B. durch Rilke, George oder von Hofmannsthal befinden sich ebenfalls à la recherche d’une nouvelle langue, auf der Suche nach einer neuen Sprache. Sie markieren den vollzogenen Übergang vom ‚spontanen‘ romantischen Dichtersubjekt, für das Sprache noch mehr oder minder adäquat scheint, um Naturerleben sinnhaft zu vermitteln, zum ‚dekadenten‘ poète maudit des Hochkapitalismus, für den Sprache nicht Mittel zum Zweck, sondern selbst Gegenstand des Dichtens wird – eine Sprache, die sich daher mehr durch Opazität denn durch Klarheit auszeichnet.
Im Seminar wollen wir die Spuren der Symbolisten bis zum Avantgardefilm verfolgen und uns die Frage stellen, wie die Sprachbilder des ausgehenden 19. Jahrhunderts in der Bildsprache des Films zu etwas gerinnen, das sich als Schwellenphänomen oder künstlerischer Ausdruck gesellschaftlicher Krisen charakterisieren lässt. Wann und warum werden ‚neue Sprachen‘ notwendig und wodurch kennzeichnet sich jene Neuartigkeit? Welche Bedeutung haben Sprachbilder und Bildsprache jenseits der Vermittlung konkreter Inhalte? Welche Rolle spielt die Sprache künstlerischer Ausdrucksformen für die Krisenhaftigkeit politischer Ordnung?

Zur Studienleistung gehören die sorgfältige Lektüre sämtlicher im Programm angegebener (Primär-)Texte, die stichpunktartige Beantwortung von Leitfragen zu den Filmen sowie die Abfassung eines ausformulierten Thesenpapiers (5-6 Seiten/Person). Das Thesenpapier dient in der jeweiligen Sitzung als Diskussionsgrundlage. Detaillierte Informationen zu den Anforderungen erhalten Sie in der ersten Seminarsitzung.

Julia Brühne
10-M79-B1-1Rollenlyrik
The Dramatic Monologue (or, the Rollengedicht)
[in Präsenz]

Seminar (Teaching)

Dates:
weekly (starts in week: 1) Wed. 14:15 - 15:45 GW2 B3009 (Großer Studierraum) (2 Teaching hours per week)

Das Reallexikon definiert das Rollengedicht als "Gedicht, dessen Sprecher-Ich eine fiktive Figur ist". Insofern ist die Rollenlyrik an der Schwelle zwischen den drei Literatur-"Gattungen" der Trias angesiedelt: als lyrische Einzelrede in Versen, die aber als Figurenrede in den fiktionalen Ko-Text einer erzählten Geschichte eingebunden sein kann oder eine solche fiktive Kommunikationssituation herstellt, was einer dramatischen Präsentation (und insbesondere dem dramatischen Monolog) ähnelt.

Neben diesem gattungstheoretischen Problemzusammenhang sollen Fragen der fiktionalen Kommunikation im Fokus des Seminars stehen, etwa wie es dem rollenlyrischen Einzeltext gelingt, die fiktionale Kommunikationssituation implizit her- bzw. darzustellen, welche Funktionen rollenlyrische Texte haben können und derlei mehr. Und da das Seminar textnah arbeiten wird, ergibt sich zudem natürlich eine literaturgeschichtliche Dimension, die Fragen nach der historischen Entwicklung von rollenlyrischen Texten von der frühen Neuzeit bis heute ermöglicht.

Die zu bearbeitenden Rollengedichte werde ich als PDF-Dateien zur Verfügung stellen. Vorschläge für zu behandelnde Texte sind hoch willkommen, nach Möglichkeit sollten diese allerdings deutlich vor Semesterbeginn bei mir eingegangen sein (per Mail etwa).

Einen konkreten Plan für dieses Seminar und weitere Materialien finden Sie ab der zweiten Septemberhälfte in Stud.IP.

Das Seminar wird in unterschiedlichen Studiengängen und Modulen angeboten. Beheimatet ist es im Master Germanistik mit den Modulen B1, B2, D1 und D3; es ist aber auch studierbar im Modul A16 des Master of Ed. Deutsch (Gy/OS) und im Profilmodul Literatur des Master Transnationale Literaturwissenschaft. Die von den Prüfungsordnungen und Modulbeschreibungen je vorgesehenen Prüfungsformen für den Modulabschluss mündliche Prüfung einerseits und (kleine wie große) Hausarbeit andererseits werden allesamt für dieses Seminar angeboten.

Das Seminar findet bis auf Weiteres jedenfalls in Präsenz statt.

Dr. Uwe Spörl

D4 Diskurse, Wissen, Kulturalität Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Ingo Warnke, Kontakt: iwarnke@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/D4.pdf
Course numberTitle of eventLecturer
10-M79-B2-2Surrealismus und deutschsprachige Literatur
Das Seminar soll nach Möglichkeit in Präsenz stattfinden; sofern die Möglichkeit dazu nicht gegeben ist, wird es in digitaler Form in erster Linie synchron (evtl. mit einigen asynchronen Anteilen) gestaltet werden.

Seminar (Teaching)

Dates:
weekly (starts in week: 1) Wed. 10:15 - 11:45 Online (2 Teaching hours per week)

Obwohl der Surrealismus nicht nur in Frankreich zu den einflussreichsten künstlerischen Strömungen des letzten Jahrhunderts zählt – für den Surrealismus-Historiker Werner Spies ist er sogar die „bedeutendste Bewegung des zwanzigsten Jahrhunderts“ –, sind seine Spuren in der deutschsprachigen Literatur vergleichsweise wenig sichtbar. Trotz einiger Untersuchungen der letzten Jahre gilt es immer noch als zweifelhaft, ob es so etwas wie einen deutschsprachigen Surrealismus überhaupt gibt oder gab. Dabei gibt es durchaus Verbindungslinien, die von starren nationalen Kategorien oder einer – dem surrealistischen Gruppengeist nicht immer fremden – dogmatisch verengten Ästhetik nicht erfasst werden können. So wie die ohnehin internationale Gruppe der Surrealisten sich unter anderem auf die deutsche Romantik bezog, so wurden die surrealistische Aufwertung des Unbewussten und des Traums sowie entsprechende ästhetische Verfahren und Konzepte wie der objektive Zufall, das objet trouvé und eine spezifische Form der Assemblage in der deutschsprachigen Literatur fruchtbar rezipiert.
Im Seminar werden wir ausgehend von einer einführenden Beschäftigung mit dem Surrealismus in Frankreich dessen Spuren vor allem in der deutschsprachigen Literatur nachgehen und fragen, was abseits der alltagssprachlichen Verwendung des Worts überhaupt ‚surrealistisch‘ ist, welche Formen der Nachfolge, der transnationalen Kontinuitäten, Brüche und Aneignungen es geben kann sowie was die Aufnahme surrealistischer Poetik in Deutschland vor allem nach 1945 erschwert oder verstellt hat.
Das Seminar soll nach Möglichkeit in Präsenz stattfinden; sofern die Möglichkeit dazu nicht gegeben ist, wird es in digitaler Form in erster Linie synchron (evtl. mit einigen asynchronen Anteilen) gestaltet werden.

Dr. Jan Gerstner

Ergänzende Angebote

Ergaenzende Angebote fuer die Studierenden des Master Germanistik bieten
die Moeglichkeit, ueber das Pflicht- und Wahlpflichtprogramm hinaus
Kenntnisse und Fertigkeiten zu vertiefen. Sie reichen von Angeboten zur
Erweiterung des fachlichen Horizonts ueber fuer Studierende nicht-deutscher Muttersprache bis hin zu Seminaren und Colloquien, in denen erste eigene Forschungen diskutiert werden koennen. Bitte beachten Sie in jedem Einzelfall die Zielgruppe der Veranstaltung und die Teilnahmevoraussetzungen.
In diesen Veranstaltungen werden im Rahmen der Ergaenzenden Angebote
keine ECTS-Punkte fuer das Master-Programm erworben.
Course numberTitle of eventLecturer
10-M79-EA-03Ringvorlesung des Instituts für Mittelalter- und Frühneuzeitforschung
Mittelalter im Fokus. Einblicke in eine (scheinbar) fremde Epoche – online, synchron

Lecture (Teaching)

Dates:
weekly (starts in week: 1) Thu. 16:15 - 17:45 (2 Teaching hours per week)

Die diesjährige Ringvorlesung des Instituts für Mittelalter und Frühneuzeitforschung behandelt das Mittelalter als (scheinbar) fremde Epoche aus interdisziplinärer Perspektive und gibt Einblicke in aktuelle Forschungsvorhaben Bremer Mediävist_innen. Der Erwerb von 1-2 CP für General Studies ist möglich. Durchführungsform ist vorauss. eine Zoomkonferenz (Do., 16.15-17.45 Uhr); weitere Informationen und das Programm folgen unter StudIP. Studierende aller Fächer und die interessierte Öffentlichkeit sind herzlich eingeladen.

PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock