10-79-5-GR5-01 | Von wilden Hühnern, Geisterrittern und Tintenherzen – Cornelia Funkes Werke
Seminar (Teaching)
Dates: weekly (starts in week: 1) Tue. 16:15 - 17:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 Teaching hours per week)
Cornelia Funkes kinder- und jugendliterarisches Werk, zuletzt mit dem Sonderpreis Gesamtwerk des Deutschen Jugendliteraturpreises ausgezeichnet, ist gekennzeichnet durch komplexe Erzählformen – intermediale und intertextuelle Bezüge, Metalepsen und Zeitsprünge, um nur einige zu nennen. Diesen Erzählformen soll im Rahmen des Seminars nachgespürt werden.
| Dr. Stefanie Jakobi
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10-79-5-GR5-02 | Zugehört – Das Kinder- und Jugendhörspiel
Seminar (Teaching)
Dates: weekly (starts in week: 1) Tue. 14:15 - 15:45 (2 Teaching hours per week)
Kleine Hexen aus Neustadt, die TKKG-Freunde aus der Millionenstadt oder auch die Fünf Freude auf ihren zahlreichen Abenteuern – diesen unterschiedlichen Figuren wird sich das aus Seminar aus verschiedenen Blickwinkeln widmen. Neben der narratologischen Analyse der Hörspiele stehen vornehmlich kritische Lektüren im Fokus des Seminars.
| Dr. Stefanie Jakobi
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10-79-5-GR5-03 | Bullerbü im Möwenweg? Kirsten Boie und die Tradition der Kinderumweltgeschichte Blockseminar
Seminar (Teaching)
Additional dates: Tue. 12.04.22 - Thu. 14.04.22 (Tue., Wed., Thu.) 10:00 - 18:00 GW2 B3850
Das Seminar fokussiert Kirsten Boies Geschichten rund um den Möwenweg und sucht intertextuelle Bezüge auf Astrid Lindgrens Geschichten um die 'Kinder von Bullerbü' und das Genre der Kinderumweltgeschichte auszustellen. Für das Seminar wird 'Wir Kinder aus Bullerbü', 'Mehr von uns Kindern aus Bullerbü' und 'Wir Kinder aus dem Möwenweg', 'Sommer im Möwenweg' sowie 'Ostern im Möwenweg' als bekannt vorausgesetzt.
| Dr. Stefanie Jakobi
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10-79-5-GR5-04 | 'How not to talk about sexual abuse?' – Inszenierungen sexueller Gewalt in Kinder- und Jugendmedien
Seminar (Teaching)
Dates: weekly (starts in week: 1) Tue. 18:15 - 19:45 GW2 B2890 (2 Teaching hours per week)
Die letzte Folge der populären und in Bezug auf den Umgang mit sexueller Gewalt durchaus gelobten Jugendserie (vgl. Wilz 2020, 30) 13 Reasons Why bietet dem primären Antagonisten der ersten Staffel und mehrfachen Vergewaltiger Bryce narrativen Raum und lässt ihn, wenn auch nur als Geist zu einem seiner Opfer sprechen. Der Täter erhält damit nicht nur narrativen Raum und eine Stimme – ein Privileg, das dem Opfer Hannah auch als Geist nicht gegeben ist –, sondern er wird auch vielmehr als Grund benannt, warum die Überlebenden zueinander gefunden hätten. Gewalt wird somit als eine Grundlage für zwischenmenschliche Beziehungen inszeniert (vgl. Yorkey 2020). Das geplante Seminar sucht narratoästhetische Repräsentationsstrategien für sexuelle Gewalt und Trauma zu diskutieren und ausblicksartig an Tendenzen in populäre Medien für ein jugendliches Publikum anzuknüpfen. TW: Es kommt in manchen der Texten zu durchaus drastischen Darstellungen.
| Dr. Stefanie Jakobi
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10-79-5-GR5-05 | Von Klimaaktivistinnen und Umweltschützern – Umweltschutz in den Kinder- und Jugendmedien aus intersektionaler Perspektive Blockseminar
Seminar (Teaching)
Additional dates: Wed. 20.04.22 16:00 - 18:00 IW3 0330 Sat. 25.06.22 - Sun. 26.06.22 (Sun., Sat.) 10:00 - 18:00 MZH 1460 Wed. 20.07.22 16:00 - 18:00 IW3 0330
Claudia Schmitt und Christiane Solte-Gresser betonen, dass „[n]ur wenige gesellschaftspolitische Fragen […] seit Jahren derart im Fokus des allgemeinen öffentlichen und wissenschaftlichen Interesses [stehen] wie ökologische Phänomene“ (Schmitt/Sollte-Gresser 2017: 13) und weisen literarischen Texten in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle zu (vgl. ebd. 16). An dieses Diktum knüpft der geplante Beitrag an, rückt jedoch dezidiert das kinder- und jugendliterarische Subsystem in den Blick, bestimmt doch Julia Hoffmann, dass der „der Einfluss von Kinderliteratur auf unseren Bezug zur Natur und unser Verständnis von Natur immens“ (Hoffmann 2010: 35) sei. Die exemplarische Analyse des figuralen Motivs der Umweltschützer:in in kinder- und jugendliterarischen Texten, die zwischen 1990 und 2020 entstanden sind, soll die Bedeutung eines intersektionalen (siehe Benner 2016; Walgenbach 2012) bzw. interdependenten Zugriffes für ökologiekritische Lesarten aus- und darüber die Frage nach dem möglichen Beitrag von Kinder- und Jugendliteratur für den ökokritischen Ansatz neu stellen.
| Dr. Stefanie Jakobi
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10-79-5-GR5-06 | Sonne, Abenteuer, Sommerferien – Das temporale Motiv der Sommerferien in den Kinder- und Jugendmedien
Seminar (Teaching)
Dates: weekly (starts in week: 1) Wed. 08:15 - 09:45 GW2 B2890 (2 Teaching hours per week)
Immer wieder erleben kindliche und jugendliche Figuren Abenteuer in den Sommerferien - im Schwimmbad, auf Wanderreise, Bootstour oder mit dem Interrail-Ticket. Das Seminar will dieses zentrales Motiv der Kinder- und Jugendmedien untersuchen und seine unterschiedlichen Inszenierungsformen ausstellen.
| Dr. Stefanie Jakobi
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10-79-5-GR5-07 | Golem-Erzählungen in der KJL Blockseminar
Seminar (Teaching)
Additional dates: Wed. 11.05.22 10:00 - 12:00 GW2 B1216 Fri. 10.06.22 14:00 - 18:00 GW2 B1170 Sun. 12.06.22 10:00 - 19:00 MZH 1450 Sun. 19.06.22 10:00 - 19:00 MZH 1450
Der Golem, ein künstliches, aus Lehm erschaffenes Wesen, findet seine erste Erwähnung in den Schriften der jüdischen Mystik. Mit dem 19. Jahrhundert erlangten die Sagen um den Prager Golem und seinen Schöpfer Rabbi Löw eine weitere literarische Bekanntheit und wurden u.a. durch die deutschen Romantiker aufgegriffen. Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden mit Gustav Meyrinks fantastischem Roman "Der Golem" und den Paul-Wegener-Filmen (u.a. „Der Golem, wie er in die Welt kam“, 1920) Adaptionen des Stoffes, die die populäre Wahrnehmung der Figur bis heute prägen. Der Golem der Moderne spiegelt nicht nur die Angst vor Verstädterung und vermeintlich fremden kulturellen Einflüsse wider, sondern auch die Ambivalenz von Technik und Magie. Als eine Form künstlicher Intelligenz wirft er grundsätzliche Fragen bezüglich individueller Handlungsfreiheit, der Existenz einer Seele und der Möglichkeiten und Gefahren menschlichen Handelns und Forschens auf. Das Seminar befasst sich mit kinder- und jugendliterarischen Bearbeitungen des Golemstoffs. Dabei werden wir uns sowohl mit den unterschiedlichen überlieferten Versionen der Sagen um den Prager Golem und den Maharal befassen als auch deren Verarbeitung in neueren Werken der KJL.
| Dr. Hadassah Stichnothe
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10-79-5-GR5-08 | Dramatis personae 2.0 – Grafische Figurenkonstellation(en) in Kinderliteratur und -medien
Seminar (Teaching)
Dates: weekly (starts in week: 1) Tue. 12:15 - 13:45 SFG 1040 (2 Teaching hours per week)
Im Gegensatz zur Großepik, dem historischen Roman, dem bürgerlichen Trauerspiel zeichnen sich (zeitgenössische) kinderliterarische Texte (auch Serien- und Gameintros, Hörspielbooklets etc.) hinsichtlich der auftretenden Figuren und deren Konstellation(en) z.B. durch einen in der Regel reduzierten Personenkreis aus, durch tendenziell eher psychologisierte, runde Haupt- vs. typisierte Nebenfiguren und Bösewichte, generell häufige Gut-böse-Oppositionen und, zumindest seit einigen Jahren, auch durch grafische Figurenkonstellation(en) – und darum soll es gehen! Was dem Drama die Dramatis personae, ist in den Beispielen, denen wir uns im Seminar widmen werden, visuell organisiert. Und was auf den ersten Blick wie eine komplexitätsreduzierte Schmalspurversion einer Steckbriefliste anmutet, weist bei näherer Betrachtung weit darüber hinaus. Die grafischen Arrangements listen nämlich nicht nur alle Handelnden und weisen ihnen ihre „Namen […], Berufsbezeichnungen […], Geschlechts- und Altersbezeichnungen […], Bezeichnungen der Familienrolle […] oder Bezeichnungen ihres Standes“ (Anz 2007: 123) zu, berücksichtigen auch sonst unter ferner liefen wandelnde Rand- und Kollektivfiguren und verbinden bereits erste Figurengruppen, sondern greifen darüber hinaus wichtige Handlungsepisoden proleptisch auf, führen handlungstragende und/oder symbolische Gegenstände von zentralem Interesse ein. Zudem warten die elaborierteren Beispiele grafischer Figurenkonstellation(en) mit der Präsentation rekurrenter Handlungsorte und Topografien auf, charakterisieren vorab durch sprechende Namen (telling names) die Figuren und lassen erste Rückschlüsse auf deren Milieu und ihre Funktion im Text/Artefakt zu. Diese grafische Makrostruktur präformiert also bereits vor dem ersten gelesenen Satz/gehörten, gespielten oder gesehenen Sequenz den in der Diegese obwaltenden Gesellschaftsentwurf und den Handlungsspielraum ihrer fiktionalen Bewohner*innen und sagt etwas über deren Relationen (Oppositionen, Parallelen etc.) aus. Wir arbeiten eng am Material; schauen uns verschiedene Beispiele aus Kinderliteratur und -medien an und erarbeiten erste Systematiken zu diesem Phänomen. Die komplette Rezeption der Artefakte wird nicht immer notwendig sein; die jeweils wichtigen Ausschnitte aus Text-, Bild-, Tonmaterial werden digital zur Verfügung gestellt.
| Dr. Nils Lehnert
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10-79-5-GR5-09 | Prädikat besonders wertvoll? Deutschsprachiger Rap für Kinder und Jugendliche
Seminar (Teaching)
Dates: weekly (starts in week: 1) Tue. 18:15 - 19:45 GW1 A0150 (2 Teaching hours per week)
Das Seminar führt einerseits in die Geschichte und Ästhetik, die Spezifik und Tools zur Analyse des deutschsprachigen Raps für Kinder und Jugendliche ein, nutzt dabei diesen eminent populären Gegenstand andererseits auch dazu, um allgemeine zentrale Zugänge und Konzepte aus dem Bereich der Kinder- und Jugendmedienforschung zu exemplifizieren. Neben Exkurse in die Lyrik- und Videoclipanalyse stellen sich mithin Überlegungen zu All-Age, Gender, Genre, Intermedialität, Multimodalität oder auch zum didaktischen Potenzial von Rap uvw. Über mehrere Stationen werden wir im Seminar von Grundkenntnissen bis hin zur Fähigkeit gelangen, fundierte Interpretationshypothesen zu einzelnen Rap-Tracks/-Videos für Kinder und Jugendliche zu erstellen und diese wissenschaftlich zu begründen. Eine Affinität zum Genre ‚Rap‘ ist dabei genauso wenig vonnöten wie Vorkenntnisse in den genannten Schwerpunkten. Die erforderliche Fachliteratur wird (in Auszügen) digital zur Verfügung gestellt. Als erste, niedrigschwellige Annäherung lohnenswert ist der Überblick von Michael Rappe: „20 Hip-Hop“, in: T. Hecken/M.S. Kleiner (Hrsg.): Handbuch Popkultur (2017), S. 113–118; bes. 115–118.
| Dr. Nils Lehnert
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10-79-5-GR5-10 | Idyllisches und Sehnsuchtsorte in Kinder- und Jugendmedien
Seminar (Teaching)
Dates: weekly (starts in week: 1) Wed. 08:15 - 09:45 SFG 1020 (2 Teaching hours per week)
Die Idylle, eng verwandt mit dem Locus amoenus, Arkadien sowie dem Inselmotiv (vgl. Frenzel 2015), steht literatur- und kulturgeschichtlich gesehen in einer langen Tradition. Idyllen wurden bereits in der Antike literarisch inszeniert, ihre Blütezeit ist jedoch das 18. Jahrhundert. Dort werden liebliche Bilder und Wunschbilder eines harmonischen (oft ländlichen) Zusammenlebens im Einklang mit der Natur gezeichnet, die zudem geprägt sind von Mangelfreiheit und Überschaubarkeit. In nuce ließe sich sagen, dass wonnige Einfachheit – wiewohl komplex und kunstvoll konstruiert – das zentrale Charakteristikum darstellt (vgl. Jablonski/Nitzke 2022). Erst ab dem 19. Jahrhundert differenziert sie sich in „variable Formen“ einer heilen Welt aus (Gerstner/Riedel 2018) und umgreift Facetten wie „Landschafts- und Vedutenmalerei, […] Gartenbauarchitektur, […] Singspiel, […] Tapeten- und Porzellanmalerei, […] Sinfonik […] und selbst […] Mode“ (Mix 2009). Heute bespielt das Idyllische so unterschiedliche Felder wie Unterhaltungsfernsehen (vgl. Bauer 2018, Jablonski 2018) oder Comic (vgl. Dunker 2018), (wertkonservative) Lifestylemagazine (vgl. Schmitt 2018) oder Videospiele (vgl. Schümann 2018) und bewegt sich medienübergreifend „im Spannungsfeld von Kitsch und Katastrophe“ (Jablonski 2019). Prototypische Elemente vergangener Idyllendichtungen (Hirtenszenerien oder Arkadien-Motive mit faustischen ‚Quell und Bächen‘) sind in der Gegenwart nicht zwingend konstitutiv. Vor dieser Folie machen wir im Seminar Medien für Kinder und Jugendliche zum Thema, die sich noch immer mehr oder weniger markiert der Verfahren und der Ästhetik des Idyllischen bedienen, wobei auch die Konstruktion und/oder spätere Brechung von Sehnsuchtsorten (vgl. Grimm 2021) in den Blick rückt – ermitteln intermediale historische Vorbilder, üben die medienspezifischen Analysewerkzeuge ein und erwerben so ,von hinten durch die Brust ins Augeʻ motivgeschichtliche Basics in Sachen Idylle/Idyllisches.
| Dr. Nils Lehnert
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