09-M52-03-01 / 09-30-T1-001A / 09-30-TS-002S | Phänomenologie und Kognitionswissenschaften Phenomenology and the Cognitive Sciences
Seminar (Teaching)
Dates: weekly (starts in week: 1) Fri. 12:00 - 14:00 SFG 2020 (2 Teaching hours per week)
In den vergangenen rund zwei Jahrzehnten hat die Husserlsche Phänomenologie nicht nur innerhalb der Philosophie des Geistes an Bedeutung (zurück)gewonnen. Sie gilt gegenwärtig auch als vielversprechender Kandidat, um Fragestellungen aus den Kognitions- und Neurowissenschaften breiter einzubetten. Dabei geht es gleichermaßen um Methodisches wie Inhaltliches – so beispielsweise um die Rolle und Struktur von Introspektion, von Aufmerksamkeit und Erinnerung, von Wahrnehmung und Sprache, und immer wieder auch um die Frage nach psychopathologischen Abweichungen.
Der Kurs wendet sich sowohl an Studierende der Philosophie, die wissen möchten, was die Kognitions- und Neurowissenschaften zum Verständnis von Erfahrung beitragen können, als auch umgekehrt an Studierende der Neuro- und Kognitionswissenschaften, die verstehen möchten, wie die Phänomenologie sinnvoll genutzt werden kann für empirische Untersuchungen.
Literatur:
Wir werden gemeinsam ausgewählte Kapitel aus dem "Handbook of Phenomenology and Cognitive Science" von Daniel Schmicking und Shaun Gallagher (Hg., Springer 2010) lesen. Das Buch ist über die Universitätsbibliothek elektronisch frei verfügbar.
| Prof. Dr. Dr. Norman Sieroka
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09-M52-03-02 | Modelle von Geist und Seele in Kognitionswissenschaft, Philosophie, Psychologie und Psychoanalyse Models of mind and soul in cognitive science, philosophy, psychology and psychoanalysis
Seminar (Teaching)
Dates: weekly (starts in week: 1) Wed. 14:00 - 16:00 SFG 2010 SFG 2070 (2 Teaching hours per week)
Additional dates: Sat. 06.07.19 12:00 - 14:00 SFG 1020
Seit geraumer Zeit beschäftigen sich verschiedene Disziplinen mit dem Geist, doch sind die entsprechenden Ansätze kaum systematisch vernetzt. In diesem Seminar sollen das Computermodell des Geistes, wie es in der Kognitionswissenschaft vorherrscht, mit den Grundzügen der Philosophie des Geistes, den kognitionswissenschaftlichen Analysen mentaler Kompetenzen und den modernen psychoanalytischen Modellen der menschlichen Seele zusammen geführt werden. Dabei soll insbesondere diskutiert werden, ob und inwieweit die moderne Philosophie des Geistes für die Überlegungen in den anderen drei genannten Disziplinen hilfreich sein und somit auf diesen Feldern auch angewendet werden kann.
Außer in der Psychoanalyse spricht man in der Neuzeit fast ausschließlich vom Geist, nicht von der Seele. Wir werden jedoch von einer Rehabilitierung des Seelenbegriffs ausgehen, die eine zeitgemäße Konzeption der Seele involviert. Eine zentrale Komponente dieser Konzeption ist eine moderne Theorie des Unbewussten, die in Kognitionswissenschaft, Philosophie und Psychologie in den letzten Jahrzehnten sträflich vernachlässigt wurde und in der neueren Psychoanalyse zumindest umstritten ist. Angemessene Modelle von Geist und Seele müssen jedoch in der Lage sein, zur Theorie seelischer Störungen beizutragen. Dazu wird eine Theorie des Unbewussten benötigt.
Literatur zur Einführung: Newen, A, 2013: Philosophie des Geistes. Eine Einführung, München. Detel, W. 2015 (3. Aufl.): Grundkurs Philosophie Band 3: Philosophie des Geistes und der Sprache, Kap. 7 - 9, Stuttgart. Thagard, P. 1999: Kognitionswissenschaft. Ein Lehrbuch, Stuttgart. Anderson, J. 2007: Kognitive Psychologie, Berlin/Heidelberg Leuzinger-Bohleber, M.; Weiß, H. 2014: Psychoanalyse. Die Lehre vom Unbewussten, Stuttgart.
| N. N.
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