10-M83-1/2-P-L-1 | "Bücher, Bühnen, Begegnungen: Literatur vermitteln und gestalten" Bücher, Bühnen, Begegnungen: Literatur vermitteln und gestalten Das Seminar bietet eine fundierte Einführung in die Literaturvermittlung aus theoretischer und (…) Bücher, Bühnen, Begegnungen: Literatur vermitteln und gestalten Das Seminar bietet eine fundierte Einführung in die Literaturvermittlung aus theoretischer und praktischer Perspektive. Ziel ist es, Studierenden der Literaturwissenschaften einen umfassenden Überblick über literaturvermittelnde Kontexte zu vermitteln und sie zu befähigen, selbst theoretisch fundiert und reflektiert in diesem Feld tätig zu werden. Im Rahmen des Seminars werden zentrale Ansätze der Literaturvermittlung beleuchtet und deren praktische Umsetzung anhand konkreter Beispiele aus der Bremer Kulturlandschaft untersucht. In Kooperation mit verschiedenen Kulturakteuren der Stadt haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, Einblicke in die Praxis zu gewinnen und eigene Vermittlungskonzepte zu entwickeln. Das Seminar richtet sich an alle, die sich für die Schnittstelle von Literatur, Kultur und Öffentlichkeit interessieren und sich auf eine aktive Rolle in der Literaturvermittlung vorbereiten möchten.
Zeit: Mo 10.15 - 11.45
6 CP You can find course dates and further information in Stud.IP. | Ina Schenker |
10-M83-1/2-P-L-4 | "True Crime? Die italienische Mafia aus intermedialer Perspektive" (Literatur, Theater, Film) Kursbeschreibung
Geheimnisvoll, skrupellos, allgegenwärtig – die Mafia ist mehr als nur eine kriminelle Organisation. Längst ist sie Teil des kulturellen Gedächtnisses (…) Kursbeschreibung
Geheimnisvoll, skrupellos, allgegenwärtig – die Mafia ist mehr als nur eine kriminelle Organisation. Längst ist sie Teil des kulturellen Gedächtnisses (Assmann&Assmann), ein Akteur im globalen Spannungsfeld aus Gewalt und Macht, der sich regelmäßig der Justiz entzieht. Ihre Geschichten faszinieren, verstören und werfen Fragen auf. Ist sie ein Relikt der Vergangenheit oder noch immer eine Bedrohung für unsere Gesellschaft? Warum umgibt sie eine seltsame Mischung aus Faszination und Furcht? Wie hat sie es geschafft, sich in unserer Kultur so tief zu verankern? Wo endet Fiktion, wo beginnt Realität? Warum lassen wir uns von den Geschichten über diese kriminellen Organisationen so sehr in den Bann ziehen? Im Seminar werden wir die medialen, filmischen und literarischen Darstellungen genauer unter die Lupe nehmen und uns mit der Frage beschäftigen, wie das Phänomen „Mafia“ intermedial inszeniert wird.
Anhand von Bertolt Brechts Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui (1941), eine Parabel über Macht und Korruption, gehen wir u.a. der Frage nach, inwiefern Brechts Konzept des epischen Theaters dazu beiträgt, die Grausamkeit der Mafia zu inszenieren und die politische Reflektion der ZuschauerInnen anzuregen. Leonardo Sciascias Der Tag der Eule (1961), gilt als erste literarische Behandlung der Mafia. Geschrieben in einer Zeit, in der viele in Italien die Existenz der Mafia noch leugneten, wird uns die Erzählung u.a. dazu dienen uns mit Gramscis Konzept der kulturellen Hegemonie oder Saids Orientalismus-Theorie zu beschäftigen. Filmisch widmen wir uns dem Klassiker Der Pate von Francis Ford Coppola (1972), einem Meilenstein der Mafia-Darstellung in Hollywood. Der Film zeigt, wie sich kriminelle Organisationen als alternative Herrschaftsformen etablieren, die Staat und Gesellschaft durchdringen. Das wohl berühmteste Zitat „Ich werde ihm ein Angebot machen, das er nicht ablehnen kann“, symbolisiert den Kodex der Mafia (Kooperation wird erzwungen, nicht verhandelt) und die Omertà (das Gesetz des Schweigens), mit denen wir uns ferner auseinandersetzen werden. Die intermediale Text-/Filmauswahl bietet zudem die Möglichkeit sich mit der Performativität von Männlichkeit (Butler, Connell), romantisierender Mythenbildung (Barthes) und der Welt als Simulation (Baudrillard) zu beschäftigen. Der Podcast des SWR "Mafia Land – Die deutsche Spur", beleuchtet die Aktivitäten der italienischen Mafia (insbesondere der Cosa Nostra und der 'Ndrangheta) in Deutschland. Er wird uns einerseits als Informationsquelle dienen, um die verschiedenen Dimensionen und Ursachen mafiöser Kriminalität zu verstehen. Andererseits werden wir anhand des Podcast weitere kultur- und medienwissenschaftliche Perspektiven einnehmen können.
Das im zweiwöchigen Rhythmus stattfindende Seminar lädt dazu ein, intermediale Narrative der Mafia zu hinterfragen, historische und kulturelle Kontexte zu beleuchten und die Grenzen zwischen Fiktion und Realität auszuloten.
Der Seminarplan wird in der ersten Sitzung ausgehändigt und gemeinsam vervollständigt. In den letzten beiden Sitzungen werden wir Zeit haben, uns mit bspw. weiteren Dokumentationen, Comics oder Serien über das Phänomen Mafia zu beschäftigen. Ihre Vorschläge und Interessen sind herzlich willkommen!
Bitte besorgen und lesen Sie vorab folgende Texte: Berthold Brecht (1941): Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui. Leonardo Sciascia (1961): Der Tag der Eule.
Sie können in diesem Seminar 6 CP erwerben. Die Studienleistung wird in der Übernahme eines Thesenpapiers oder einer Textpatenschaft bestehen, die Prüfungsleistung ist eine Hausarbeit. Das Seminar ist für die Profilbereiche Literatur, Theater und Film anrechenbar. You can find course dates and further information in Stud.IP. | Teresa Cordero Villar |
10-M79-B1-01 | Bremer Literaturwissenschaftliches Kolloquium Das Bremer Literaturwissenschaftliche Kolloquium macht Masterstudierende mit verschiedenen aktuellen Forschungsthemen in den Literaturwissenschaften vertraut. Wir (…) Das Bremer Literaturwissenschaftliche Kolloquium macht Masterstudierende mit verschiedenen aktuellen Forschungsthemen in den Literaturwissenschaften vertraut. Wir diskutieren neue Ansätze im Bereich der Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaften und laden international renommierte Wissenschaftler:innen zu Gastvorträgen nach Bremen ein. Das Kolloquium bietet den Studierenden darüber hinaus die Möglichkeit, potenzielle Themen und Problemstellungen für eigene Abschlussarbeiten zu finden. You can find course dates and further information in Stud.IP. | Prof. Dr. Christian Kirchmeier |
10-M79-B2-01 | Die NS-"Euthanasie" in der Literatur der Gegenwart Im Rahmen des Programms der ‚Euthanasie‘ (wörtlich übersetzt: ‚schöner Tod‘) der Nationalsozialisten, mit dem das aus ihrer Sicht ‚lebensunwerte Leben‘ von körperlich (…) Im Rahmen des Programms der ‚Euthanasie‘ (wörtlich übersetzt: ‚schöner Tod‘) der Nationalsozialisten, mit dem das aus ihrer Sicht ‚lebensunwerte Leben‘ von körperlich und geistig Behinderten ausgelöscht werden sollte, wurden ca. 300.000 Menschen ermordet, eine weitaus größere Zahl wurde zwangssterilisiert. Erst 2017 hat der Deutsche Bundestag die ‚Euthanasie‘ als wichtigen Bestandteil und Vorspiel der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik und des Holocaust gekennzeichnet. „Wer hinnimmt, dass die eigenen Angehörigen halböffentlich ermordet werden, der bleibt gleichgültig, wenn später sechs Millionen Juden in den Tod deportiert werden und zwei Millionen sowjetische Kriegsgefangene in deutschen Lagern verhungern“ (Götz Aly). Eine wichtige Rolle bei der Implementierung dieser lange verdrängten Massenvernichtung von Menschen ins kollektive Gedächtnis spielt die Literatur. In den letzten Jahren ist eine große Anzahl von Büchern und Filmen in unterschiedlichen Genres (vom Unterhaltungsroman über das Dokumentarstück bis zum Langgedicht) entstanden, die sich mit der ‚Euthanasie‘ in sehr unterschiedlichen Kontextualisierungen beschäftigen. Dabei ist die literaturwissenschaftliche Forschungsliteratur zu diesem Themenfeld noch sehr überschaubar. Im Einzelnen könnten uns die folgenden Texte beschäftigen: Barbara Zoeke: Die Stunde der Spezialisten (2017); Uwe Timm: Ikarien (2017); John von Düffel: Nebel im August (2018); Norbert Scheuer: Winterbienen (2019); Stephanie von Hayek: Als die Tage ihr Licht verloren (2019); Hans Joachim Schädlich: Die Villa (2020); Francis Nenik: E oder Die Insel (2020); Sepp Mall: Ein Hund kam in die Küche (2023); Laura Lichtblau: Sund (2023); Kerstin Hensel: Die Glückshaut (2024); Daniela Seel: Nach Eden (2024). Am Anfang soll das im Original italienische erzählende Theaterstück Ausmerzen (2012) von Marco Paolini stehen (mit englischen Untertiteln auf Youtube). Lit.: Ernst Klee: „Euthanasie“ im Dritten Reich. Die „Vernichtung unwerten Lebens“. Frankfurt/M. 2010; Götz Aly: Die Belasteten. ‚Euthanasie‘ 1939-1945. Eine Gesellschaftsgeschichte. Frankfurt/M. 2012; Dagmar Herzog: Eugenische Phantasmen. Eine deutsche Geschichte. Berlin 2024. You can find course dates and further information in Stud.IP. | Prof. Dr. Axel Dunker |
10-M79-D1-01 | Digitale Textanalyse und Interpretation Das Seminar findet in Kooperation mit der Universität Trier statt, wo Jun.-Prof. Dr. Lena Wetenkamp ein analoges Masterseminar anbietet. Beide Seminare haben zum einen (…) Das Seminar findet in Kooperation mit der Universität Trier statt, wo Jun.-Prof. Dr. Lena Wetenkamp ein analoges Masterseminar anbietet. Beide Seminare haben zum einen das Ziel, einen Überblick über die Möglichkeiten der digitalen Literaturwissenschaft zu geben, und zum anderen, praktische Kenntnisse der digitalen qualitativen Textanalyse zu vermitteln. Das wird durch eine inhaltliche Auseinandersetzung mit entsprechenden Einführungstexten passieren und zum Ende abgerundet werden durch einen Vortrag von Dr. Claudia Bamberg des Trierer Centers for Digital Humanities mit anschließendem Q&A. Die Praxisanteile des Seminars werden sich vor allem auf die Textanalyse und Interpretation konzentrieren und sind angeschlossen an das Forschungsprojekt „Eastern Turn Revisited“, das Erinnerungsliteratur postsowjetischer Prägung fokussiert. Zwei Romane dienen als Untersuchungsgegenstände: Olga Grjasnowas „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ und Sasha Marianna Salzmanns „Im Menschen muss alles herrlich sein“. An deren Beispiel sollen Sie erste Erfahrungen mit digitalen Methoden in der Auseinandersetzung mit literarischen Texten sammeln und nicht zuletzt diskutieren, welche Parameter der Textanalysen sinnvoll digitalisiert werden können. Wir werden mit dem Annotationsprogramm CATMA arbeiten, das es ermöglicht, eigene TagSets zu erstellen, Text zu annotieren und die Annotationen nach unterschiedlichen Gesichtspunkten auszuwerten.
Die Studienleistung besteht in der aktiven und regelmäßigen Teilnahme, was vor allem die Arbeiten in Teams an den Annotationen umfasst. Die Prüfungsleistung kann durch eine Hausarbeit erlangt werden. You can find course dates and further information in Stud.IP. | Dr. Urania Julia Milevski |
10-M79-A1-1 | Nicht erst die fake news-Skandale der jüngsten Zeit machen es deutlich: Das Verhältnis von Wahrheit und Geschichte sowie deren Vermittlung und Darstellung ist so (…) Nicht erst die fake news-Skandale der jüngsten Zeit machen es deutlich: Das Verhältnis von Wahrheit und Geschichte sowie deren Vermittlung und Darstellung ist so problematisch wie spannend. Das Seminar rückt Geschichtsdenken und Geschichtsnarrative des Mittelalters in den Mittelpunkt. Es werden typische Formen des Erzählens von Geschichte an ausgewählten volkssprachigen Beispielen untersucht werden: gelehrte und exemplarische Geschichtserzählungen, wie sie z.B. in der 'Kaiserchronik' zu finden sind; heroische Geschichtsüberlieferung am Beispiel der Heldendichtung; heilsgeschichtliches Erzählen, wie es sich in den mittelalterlichen Legendensammlungen und in der Weltchronistik findet. Die Kaiserchronik ist in der Reclam-Ausgabe (Mittelhochdeutsch/ Neuhochdeutsch hg. von Mathias Herweg, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-15-019270-2) anzuschaffen; weitere Textauszüge werden unter StudIP zur Verfügung gestellt. Prüfungsformen und Studienleistungen differieren je nach Studiengang und Modul und werden in der ersten Sitzung erläutert. You can find course dates and further information in Stud.IP. | PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock |
10-M79-B1-03 | Literatur und Ökonomie von Novalis und Goethe bis zu Katrin Röggla In einem Gespräch über Shakespeares „Hamlet“ und seine Neuinterpretation des Stückes in „Ham-letmaschine“ (1977) mit Alexander Kluge bezeichnet Heiner Müller einen (…) In einem Gespräch über Shakespeares „Hamlet“ und seine Neuinterpretation des Stückes in „Ham-letmaschine“ (1977) mit Alexander Kluge bezeichnet Heiner Müller einen Werbeslogan einer Bank als einen „Kristallbegriff“, einen Begriff, der mit der Schärfe der Dramensprache, die Probleme auf einen Begriff bringt. Der Slogan lautet: „aus Ideen werden Märkte“. Müller liest ihn als eine Beschreibung des Verhältnisses von Kultur und Ökonomie. Die Welt der Ideen, sei es in der Philosophie, sei es in der Kunst wird von einer auf Zugewinn und auf Spekulation ausgerichteten Denkweise abgelöst. Müller formuliert dies als Diagnose seiner Gegenwart kurz vor der Jahrtausendwende. Wie reagiert die Literatur auf diesen Wechsel der Rolle und der Kompetenzen in der Gegenwart und in der Vergangenheit? Diese Fragestellung soll im Mittelpunkt der Seminararbeit an einer literarischen Reihe von Texten stehen. Der literarturgeschichtliche Durchgang beginnt an dem Punkt um 1800, an dem sich das Wirtschaftssystem in Richtung auf die moderne Ökonomie verändert und springt dann in die Gegenwartsliteratur voran. Auf der Basis der kulturwissenschaftlichen Modelle des kulturellen Wissens und der Intertextualität (Nünning / Neumann; Baßler) soll in einem ersten Schritt die Relation der Literatur zu Themen der Ökonomie untersucht werden. Im Vordergrund der Seminararbeit sollen literarische Strategien der Be- und Verarbeitung der Bilder stehen, die die Gesellschaft in ihrer Kommunikation und ihren Kommuni-kationsmedien von der Ökonomie entwirft. Im Hintergrund stehen dabei Analysen, die die Immanenz (Vogl), das Scheitern der Intellektuellen (Müller) den Sprachverlust (Jirgl) und das Schwinden der Handlungsautonomie (Jelinek / Röggla) als Merkmale der Gesellschaft im Zeichen der Ökonomie wahrnehmen. Zurückgegriffen werden soll auf eine Reihe der in den letzten Jahren erschienen literarischen Texte zum Thema, dabei ist die Textauswahl durch unterschiedliche Perspektiven auf den Gegenstand und die Heterogenität der literarischen Verfahren geprägt. In einem ersten Arbeitsfeld sollen die literarischen Texte diskutiert werden, die sich um 1800 mit der Veränderung von Zeichensystemen und ökonomischen und lebensweltlichen Strukturen auseinandersetzen. Novalis widmet sich besonders der Veränderung der Lebens- und Arbeitswelt, Goethe den Folgen der Ökonomie für Menschen und Umwelt und Tieck den Auswirkungen auf die Kunst. Ein zweiter Arbeitsschwerpunkt soll auf der Gegenwart liegen. Auf dieser Grundlage sollen u.a. Heiner Müllers: Germania 3, Elfride Jelineks: Die Kontrakte des Kaufmanns, Reinhard Jirgls: Abtrünnig, Kathrin Rögglas: Wir schlafen nicht, Rainald Goetz: Johann Holtrup untersucht werden. Ziel des Seminars ist es, sowohl die Fähigkeit zur Anwendung kulturwissenschaftlicher Theorien zu vermitteln, als auch einen fundierten Überblick über einen Teil der Literaturgeschichte, über die einzelnen die literarischen Texte sowie einen Einblick in deren Interaktion mit kulturellem Wissen zu einem bestimmten Themenkreis zu ermöglichen. You can find course dates and further information in Stud.IP. | PD Dr. Martin Schierbaum |
10-M79-B1-02 | Literatur zwischen Muße und Müßiggang Lange Zeit galt Muße als Bedingung für literarische Produktion. Verstanden als frei verfügbare Zeit, abseits notwendiger Geschäfte, und als selbstbestimmte Tätigkeit, (…) Lange Zeit galt Muße als Bedingung für literarische Produktion. Verstanden als frei verfügbare Zeit, abseits notwendiger Geschäfte, und als selbstbestimmte Tätigkeit, ist sie bis heute positiv konnotiert (und wird meistens vermisst). Der Müßiggang dagegen, bekanntlich aller Laster Anfang, ist so etwas wie der negative Zwilling der Muße, ein potentiell gefährliches Nichtstun. Einer Überlegung Walter Benjamins zufolge ändert sich die Differenzierung von Muße und Müßiggang in Bezug auf die Literatur im 18. und 19. Jahrhundert grundlegend: „In der feudalen Gesellschaft ist die Muße des Dichters ein anerkanntes Privileg. Erst in der bürgerlichen wird der Dichter zum Müßiggänger.“ (Passagen-Werk, Gesammelte Schriften Bd. V, S. 964). Diese Überlegung soll im Seminar zum Anlass genommen werden, literarische Entwürfe von Muße und Müßiggang und ihre Verquickung von poetologischen, soziokulturellen und politischen Aspekten seit dem 18. Jahrhundert zu betrachten. Es geht also nicht nur um die Bedingungen des Schreibens, sondern auch um Fragen des eventuell kritischen Potentials einer Literatur der Muße und des Müßiggangs – bis hin zur Proklamation eines „Rechts auf Faulheit“ (P. Lafargue). Neben theoretischen Entwürfen und einschlägigen Textzusammenhängen (wie dem Schlaraffenland oder der Idylle) werden wir uns literarische Texte v.a. des 18. und frühen 19. Jahrhunderts ansehen (u.a. J.E. Schlegels Der geschäfftige Müßiggänger, aus J.J. Rousseaus Träumereien eines einsamen Spaziergängers, Fr. Schlegels Idylle über den Müßiggang, G. Büchners Leonce und Lena), mit Ausblicken ins 20. und 21. Jahrhundert. Ich werde zu Beginn eine Auswahl an Texten und Diskurskomplexen vorstellen, die aber Möglichkeiten für die Teilnehmenden bieten soll, den Seminarplan mitzugestalten. Bei Interesse und Ideen können Sie sich gerne im Vorfeld bei mir melden. You can find course dates and further information in Stud.IP. | Dr. Jan Gerstner |
10-M80-2-ExMo1+2-06 | Mediterranean Shakespeare (in English) Many of Shakespeare’s plays are set in the Mediterranean region; Italy, for instance, has been called Shakespeare’s “favourite imaginative haunt”. Padua, Rome, Sicily, (…) Many of Shakespeare’s plays are set in the Mediterranean region; Italy, for instance, has been called Shakespeare’s “favourite imaginative haunt”. Padua, Rome, Sicily, Verona, Venice – these are just some of the Italian locations in which Shakespeare set one or several of his plays. Other Mediterranean settings include Alexandria, Athens, Marseilles, and Troy. Partly, the fact that Shakespeare chose Mediterranean settings for so many of his plays reflects a broader Elizabethan fascination with this region as a source of classical civilisation and a cultural archive. But Shakespeare’s Mediterranean plays frequently also comment on his contemporary England. We will consider how Shakespeare used the Mediterranean to examine the rise and fall of great empires and their leaders, as well as to explore the poetic language of love, which was, after all, modelled on Italian poets and verse forms.
Required Reading: Shakespeare, William. Julius Caesar (c. 1599). Shakespeare, William. Anthony and Cleopatra (c. 1606-7). Shakespeare, William. A Midsummer Night’s Dream (c. 1595). Shakespeare, William. Troilus and Cressida (c. 1602). Preferred edition: Arden Shakespeare, Third Series. You can find course dates and further information in Stud.IP. | Ursula Kluwick-Kälin |
10-M79-B2-02 | Als sich im 18. Jahrhundert die Idee einer modernen Literatur ausbildete, entstand eine seltsame Form: Zumeist kurze Erzählungen, in deren Mittelpunkt eine Paradoxie (…) Als sich im 18. Jahrhundert die Idee einer modernen Literatur ausbildete, entstand eine seltsame Form: Zumeist kurze Erzählungen, in deren Mittelpunkt eine Paradoxie steht, um die der Text permanent kreist. Viele solcher Erzählungen sind in den Kernkanon der Literatur eingegangen. Dazu zählen beispielsweise Diderots „Paradox über den Schauspieler“, Schillers „Über den Grund des Vergnügens an tragischen Gegenständen“, Jean Pauls „Rede des toten Christus vom Weltgebäude herab, daß kein Gott sei“, Kleists „Marionettentheater“, Friedrich Schlegels „Über die Unverständlichkeit“, Hofmannsthals „Chandos-Brief“, Brechts „Keuner-Geschichten“, Borges’ „Bibliothek von Babel“ und Kafkas „Von den Gleichnissen“. Im Seminar wollen wir eine Auswahl paradoxer Erzählungen besprechen und insbesondere die Frage diskutieren, welchen Zusammenhang es zwischen diesen paradoxen Erzählungen und dem Konzept moderner Literatur gibt. You can find course dates and further information in Stud.IP. | Prof. Dr. Christian Kirchmeier |
10-M83-1/2-P-L-3 | Polyphonie: Vielstimmigkeit in transnationalen Gegenwartsliteraturen Literaturen sind keine einstimmigen Monologe, sondern Echokammern vieler Stimmen und Sprachen aus unterschiedlichen Zeiten und Kulturräumen. Um diese unterschiedlichen (…) Literaturen sind keine einstimmigen Monologe, sondern Echokammern vieler Stimmen und Sprachen aus unterschiedlichen Zeiten und Kulturräumen. Um diese unterschiedlichen Stimmen, die sich überlagern und verstärken, sich aber auch korrigieren und widersprechen, beschreiben zu können, gibt es eine Reihe an Konzepten zur Polyphonie: Mehrsprachigkeit und Vielstimmigkeit, Dialogizität und eben: Polyphonie. Was hat es mit diesen Konzepten auf sich? Wie wird es in der Linguistik, Literatur- und Kulturwissenschaft beschrieben und ist insbes. für transnationale Literaturwissenschaften fruchtbar zu machen? Was können polyphone Lektüren transnationaler Literaturen sein? Im Seminar werden wir nach einer theoretischen Orientierung gemeinsam Auszüge aus v.a. Erzähltexten lesen, die auf unterschiedliche Weise mit den Vielstimmigkeiten operieren. Gleichzeitig bekommen wir die Gelegenheit, uns mit dem deutsch-italienischen Forschungsprojekt zu „POLYPHONIE“ der Universitäten Graz, Catania und Bremen auszutauschen und aktuelle Forschungsfragen zu diskutieren. Das Seminar setzt auf Ihre Leseinteressen und -anliegen. Aus diesem Grund stellen wir gemeinsam das Leseprogramm (je nach Interessen und Sprachkompetenzen) zusammen und bereiten im Seminar intensiv die Forschungsfragen für die eigene Hausarbeit vor. You can find course dates and further information in Stud.IP. | Prof. Dr. Karen Struve |
10-M79-B2-03 | Kein Pop ohne das diskursive Sprechen über Pop. Was seit den 1960er Jahren unter dem Label ,Popliteratur‘ firmiert, steht in innigem Zusammenhang mit journalistischen (…) Kein Pop ohne das diskursive Sprechen über Pop. Was seit den 1960er Jahren unter dem Label ,Popliteratur‘ firmiert, steht in innigem Zusammenhang mit journalistischen Schreibweisen, die sich in Abgrenzung zum bürgerlichen Feuilleton konstituieren. Das Seminar wird die unterschiedlichen Textsorten in den Blick nehmen, aus deren Verschränkung Pop-Phänomene der letzten Jahrzehnte entstanden sind: Slogans, Pamphlete, Polemiken, Reviews, Hitlisten, Fanzines. Die Überschneidungsdichte ihrer Schreib- und Sprechweisen, ihrer Sujets und Gebrauchskontexte wird ebenso zu untersuchen sein wie ihre Divergenzen. Die trans- und intermedialen Konstellationen des Pop erkundet das Seminar anhand seiner diskursiven Formen. In exemplarischen Analysen widmen wir uns einschlägigen popliterarischen Texten und diskutieren ihre ästhetischen und praxeologischen Implikationen. Protagonisten der Popliteratur der 1980er und 90er Jahre wie Diedrich Diederichsen, Thomas Meinecke oder Christian Kracht treffen im Seminar in Gestalt von Cristina Morales, Leif Randt oder dem "Wetter"-Magazin auf eine aktuelle Generation von Autor*innen im Umfeld von Pop und Subkultur. Anhand der Internetplattform "Tegelmedia" nehmen wir schließlich zeitgenössische literarische Praktiken und Formate ins Visier. Ziel des Seminars ist die Entwicklung eines differenzierten Umgangs mit popförmigen Jugendkulturen. You can find course dates and further information in Stud.IP. | Dr. Jasper Schagerl |
10-M79-A2-2 | You can find course dates and further information in Stud.IP. | Dr. Jana Jürgs |
10-M83-1/2-P-L-2 | Transnationale Verflechtungen in der haitianischen Gegenwartsliteratur Format: Blockseminar Sprache: Deutsch (& Gastvortrag auf Englisch)
In den letzten Monaten war Haiti in der Presse wieder omnipräsent. Es war die Rede von der (…) Format: Blockseminar Sprache: Deutsch (& Gastvortrag auf Englisch)
In den letzten Monaten war Haiti in der Presse wieder omnipräsent. Es war die Rede von der angespannten politischen und sozialen Lage, Auseinandersetzungen mit gewaltbereiten nicht-staatlichen Gruppen und Unsicherheit insbesondere im urbanen Raum. Während Haiti spätestens seit dem Erdbeben 2010 als vermeintlicher Inbegriff des „failed states“ in aller Munde ist, so wissen die meisten Menschen nur wenig über die ereignisreiche Geschichte des Landes und das reichhaltige Feld der haitianischen Literatur. In diesem Seminar wenden wir uns der haitianischen Gegenwartsliteratur zu und lesen Romane von Autor:innen wie Lyonel Trouillot, Edwidge Danticat, Louis-Phillippe Dalembert, Kettly Mars und Jean D’Amérique in deutscher oder englischer Übersetzung, die sich mit der haitianischen Geschichte und Gegenwart auseinandersetzen. Die Studierenden sind eingeladen, eigene Primärtextvorschläge in das Seminar einzubringen. Zu den Lernzielen gehört ein Überblick über das Feld der haitianischen Gegenwartsliteratur mit einer Schwerpunktsetzung auf die Frage transnationaler Verflechtungen insbesondere von Autor:innen, die wie Edwidge Danticat aus der haitianischen Diaspora in den USA oder wie Louis-Phillippe Dalembert aus einer Situation der „vagabondage“ heraus schreiben. Geplant sind darüber hinaus ein Gastvortrag von Cécile Accilien (University of Maryland) zum zeitgenössischen haitianischen Film (auf Englisch) sowie ein Erfahrungsbericht des Verlegers Peter Trier, der mit dem Litradukt-Verlag bereits mehrere haitianische Romane auf Deutsch herausgegeben hat. Die Studienleistung besteht in der aktiven Teilnahme am Seminar sowie der Vorstellung eines Romans im Seminar. Prüfungsleistung ist eine Hausarbeit zum Seminarthema. Das Seminar richtet sich an Studierende des Masters Transnationale Literaturwissenschaft und der General Studies. Die unterschiedlichen Anforderungen werden in der ersten Sitzung besprochen.
organisatorischer Hinweis: Es kommt noch ein 2stündiger Online-Termin im Mai/Juni 2025 hinzu. Dieser wird zeitnah bekannt gegeben. You can find course dates and further information in Stud.IP. | Prof. Dr. Julia Borst |
10-M79-A2-1 | Vom Kunstlied zum Volkslied? Lyrik zwischen Mittelalter, Barock und Romantik Sie möchte die Geschichte bekannter Gedichte wie der Ballade von den Königskindern kennenlernen? Sie interessieren sich für die Entwicklung der deutschen Lyrik (…) Sie möchte die Geschichte bekannter Gedichte wie der Ballade von den Königskindern kennenlernen? Sie interessieren sich für die Entwicklung der deutschen Lyrik zwischen Mittelalter und Romantik? Sie haben Lust, selbstständig zu einer fast völlig unbeachteten Phase der Lieddichtung zwischen Spätmittelalter und Barock zu forschen? Dann sind Sie in diesem Seminar genau richtig!
Gemeinsam werden wir sowohl den ‚großen‘ literaturhistorischen Entwicklungen mit Blick auf Veränderungen in der Rhetorik und dem Liebeskonzept nachgehen als auch detaillierte Analysen einzelner Lieder und Liederbücher vornehmen. Der Fokus liegt dabei auf der Lyrik des ausgehenden 15. und beginnenden 16. Jahrhunderts. In dieser Zeit schlägt der Medienumbruch von der Handschrift zum Druck auch in der Liedüberlieferung voll durch (erstmals werden Liederbücher mit Noten gedruckt sowie Liedflugblätter erstellt und z.T. zu Codices zusammengebunden), zudem entstehen Lieder ganz verschiedener Register, volksliedhafte Strophen stehen neben höfischen Kunstliedern. Wir werden uns dieser Lyrik von zwei Seiten nähern, einmal ausgehend vom Minnesang des hohen Mittelalters, dessen Motive und poetische Formen in dieser Übergangszeit weiterwirken, dann auch ausgehend von der Rezeption (spät)mittelalterlicher Lyrik durch die Romantik (bes. Achim von Arnims und Clemens Brentanos Liedersammlung „Des Knaben Wunderhorn“ von 1805 bis 1808 entstanden).
Die Seminarlektür wird über Stud.IP zur Verfügung gestellt. You can find course dates and further information in Stud.IP. | Prof. Dr. Anja Becker |
10-M79-A1-2 | Vormoderne Konfliktdialoge Die mittelalterliche Kultur ist ein zutiefst agonale. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass neben dem Kampf mit Waffen, dem Kampf mit Worten eine große Bedeutung (…) Die mittelalterliche Kultur ist ein zutiefst agonale. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass neben dem Kampf mit Waffen, dem Kampf mit Worten eine große Bedeutung zukommt. Die vormoderne deutsche Literatur ist voller Konfliktdialoge; und einige dieser Dialoge werden wir im Seminar mittels verschiedener Methoden (historische Dialogforschung, Sprechakttheorie, Figurennarratologie etc.). näher analysieren. Dabei verfolgt das Seminar einen gattungsübergreifenden Ansatz: Wir werden agonale Gespräche in der Lyrik (Minnesang, Sangspruch) ebenso behandeln, wie solche in erzählenden Texten (z.B. der Königinnenstreit im ‚Nibelungenlied‘, die Mutter-Tochter-Dialoge im Eneasroman, dialogische Reizreden im Artusroman). Weiterhin organisiert das Mittelalter auch Lehr-/Lernsituationen agonal insbesondere durch das dialektische Verfahren der ‚disputatio‘. Solche epistemischen Verfahren beeinflussen literarische Dialoggestaltungen ebenso wie kulturelle Vorstellungen vom Kampf als Mittel der Ehrgewinnung.
Die im Seminar behandelte Literatur wird über Stud.IP zur Verfügung gestellt. Im Sinne des forschenden Lernens sind Ihre Vorschläge zu literarischen Konfliktdialogen, die wir gemeinsam besprechen sollten, hoch willkommen. You can find course dates and further information in Stud.IP. | Prof. Dr. Anja Becker |
10-M80-2-ExMo1+2-07 | Water and Environment in North American Literature (in English) This class will be conducted within the research area Blue Humanities. Blue Humanities studies oceans, rivers, and coastal areas in terms of (colonial) histories, (…) This class will be conducted within the research area Blue Humanities. Blue Humanities studies oceans, rivers, and coastal areas in terms of (colonial) histories, migration and travel, sustainability and ecological issues, circulation of people and ideas, marine and Indigenous knowledges, literature and cultures, new geographies, extractivism, energy and economic issues, among others.
After discussing ocean literacy and the sustainable development goals of the UN on water, we will read and discuss short texts from the collection The Imperiled Ocean: Human Stories from a Changing Sea by Laura Trethewey and the two novels The Hungry Tide by Amitav Ghosh and People of the Whale by Linda Hogan. The novels are ready for purchase at the University bookstore at the beginning of the semester: The Hungry Tide (13 €) and People of the Whale (17,50 €). Other primary and secondary texts will be uploaded on StudIP. Pls note that regular attendance and class preparation and active class discussion are mandatory. You must register on StudIP for this class. You can find course dates and further information in Stud.IP. | Prof. Dr. Kerstin Knopf |