Forschung

Aufmerksamkeit


Im Alltag verschieben wir unsere Aufmerksamkeit flexibel zwischen vielen verschiedenen Objekten. Die Kombination von Eye Tracking und EEG ermöglicht es uns, herauszufinden, worauf jemand seine Aufmerksamkeit richtet und gleichzeitig zu messen, was genau im Gehirn passiert. Im Besonderen untersuchen wir:

  •  Neuronale Mechanismen der Aufmerksamkeit bei Erwachsenen: Um die Hirnmechanismen zu untersuchen, die an der offenen und verdeckten Aufmerksamkeit beteiligt sind, testen wir Erwachsene bei verschiedenen Verhaltensaufgaben und messen gleichzeitig ihre Gehirnpotenziale mit Elektroenzephalographie (EEG).
  •  Aufmerksamkeitsentwicklung bei Säuglingen: Um zu untersuchen, wie sich die Aufmerksamkeit bei Säuglingen entwickelt, testen wir Säuglinge in ihrem ersten Lebensjahr. Unser Ziel ist es, typisch entwickelte Säuglinge mit Säuglingen mit Entwicklungsproblemen (z. B. Frühgeborene oder Säuglinge mit perinatalen Hirnschäden) zu vergleichen, um Frühindikatoren für eine atypische Entwicklung zu ermitteln, die eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von Entwicklungsstörungen ermöglichen.

Emotionen

Emotionen und Motivation steuern unser Verhalten. In unserer Forschung untersuchen wir die neuronalen und psychophysiologischen Mechanismen, die für die Wahrnehmung und Darstellung von Emotionen zuständig sind. Unsere Forschungsthemen umfassen:

  • Aufmerksamkeit für Emotionen: Wir untersuchen, wie emotionale Gesichter unsere Aufmerksamkeit erregen und ob diese Aufmerksamkeit von unserer Persönlichkeit abhängt, z. B. davon, ob wir besonders ängstlich oder furchtlos sind, oder von der Situation, in der wir uns befinden, z. B. im Labor im Vergleich zum wirklichen Leben.
  • Assoziation von Gefühlen: Wir untersuchen außerdem, ob neutrale Objekte mit einer bestimmten Valenz assoziiert werden können (ähnlich wie ein bestimmtes Lied oder Essen, das wir mit einem positiven oder negativen Lebensereignis in Verbindung bringen). Durch Belohnung und Verlust können wir Wörter mit einer positiven oder negativen Wertigkeit assoziieren. In unserer Forschung untersuchen wir, wie schnell diese Assoziationen aufgebaut werden und wie sich die Reaktion des Gehirns verändert, wenn wir Wörter mit einer bestimmten Wertigkeit assoziieren.
  • Virtuelle Realität: Wenn wir eine Virtual-Reality-Brille aufsetzen, können wir uns in jeder beliebigen Situation wiederfinden. Wir untersuchen, wie sich die Teilnehmer bei emotionalen Szenen in der virtuellen Realität fühlen, wenn sie die gleichen Szenen nur auf einem 2D-Computerbildschirm sehen.

Soziale Interaktionen

  • Interaktionen im wirklichen Leben: Auf einem Computerbildschirm schauen wir andere Menschen frei an; in sozialen Situationen (z. B. in einem überfüllten Aufzug) hemmen wir jedoch oft den Blick auf andere. In unserer Forschung untersuchen wir die Aufmerksamkeit und die Augenbewegungen in solchen sozialen Situationen.
  • Theorie des Geistes: Die Fähigkeit, anderen Menschen Überzeugungen und Wünsche zuzuschreiben, ermöglicht es uns, uns in sozialen Situationen angemessen zu verhalten. Allerdings ist derzeit noch unklar, ob wir unsere "Theory of Mind" implizit nutzen, ohne es zu bemerken, oder ob explizite Fähigkeiten erforderlich sind. In unserem Replikationsprojekt setzen wir Eye-Tracking ein, um implizite Theory of Mind zu messen und zu untersuchen, ob und unter welchen Bedingungen sie auftritt.