Bildungsrechte und Schule für geflüchtete Kinder und Jugendliche in Erstaufnahmeeinrichtungen
Projektleitung | B. Johanna Funck und Markus Ciesielski |
Finanzierung | Eigenmittel |
Laufzeit | 01.07.2024-01.04.2025 |
Pilotstudie BiSKE: "Bildungsrechte und Schule für geflüchtete Kinder und Jugendliche in Erstaufnahmeeinrichtungen: Eine bundesweite Analyse von Verfügbarkeit und Zugang"
Die Studie
BiSKE ist eine Pilotstudie zur Umsetzung von Bildungsrechten für geflüchtete Kinder und Jugendliche. Ziel von BiSKE ist eine Bestandsaufnahme zur Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von (schulischer) Bildung und Bildungsprogrammen in deutschen Erstaufnahmeeinrichtungen. Alle Erstaufnahmeeinrichtungen im Bundesgebiet sollen im Zeitraum September bis Dezember 2024 im Hinblick auf ihr Bildungsangebot befragt werden. Damit verbunden sind auch mögliche Anregungen für eine Verbesserung des Bildungsangebots.
Die Projektleitung
Dr. B. Johanna Funck arbeitet seit 2015 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bremen im Arbeitsbereich Bildung in der Migrationsgesellschaft im Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften. Sie forscht zur Umsetzung des Kinderrechts auf Bildung im Kontext von Migration und lehrt im Modul ‚Umgang mit Heterogenität in der Schule‘.
Kontakt: funck@uni-bremen.de Tel: 0421-218 69128
Dr. Markus Ciesielski ist Soziologe und forscht zu sozialer Ungleichheit und ihrer Transformation durch Rechtsmobilisierung. Er ist an den Universitäten Hildesheim und Gießen tätig und war als Experte in der Entwicklungszusammenarbeit entsandt. Seine Forschung verfolgt soziologische Fragestellungen, die sich mit rechtlicher Transformation und dem Zugang zum Recht befassen.
Kontakt: ciesielski@uni-hildesheim.de Tel: 05121-883 12812
Zum Kontext: Die Umsetzung von Bildungsrechten für geflüchtete Kinder und Jugendliche in Erstaufnahmeeinrichtungen in Deutschland
Das Recht auf Bildung ist ein elementares Menschen- und insbesondere Kinderrecht (s. Art. 28f Kinderrechtskonvention). Wie alle anderen Menschenrechte ist die Sicherstellung, Schutz und Gewährleistung des Rechts auf Bildung für die Vertragsstaaten – wie z.B. Deutschland – rechtsverbindlich. Diese müssen dafür sorgen, dass Bildung für jedes Kind verfügbar und zugänglich ist, unabhängig von Merkmalen wie Geschlecht, soziale oder nationale Herkunft, Dis/Ability, Religionszugehörigkeit oder dem Aufenthaltsstatus und dem Status seiner Eltern. Zudem muss die Bildung angemessen sein und sich an gesellschaftliche Veränderungen anpassen. Mit einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts anlässlich von Klagen zu Schulschließungen im Kontext der Corona-Pandemie ist seit 2021 auch auf nationalstaatlicher Ebene ein Bildungsgrundrecht auf Basis des Grundgesetzes anerkannt worden.
Es ist jedoch noch nicht bekannt, welche Auswirkungen solche Rechtsentscheidungen auf Kinder und Jugendliche haben, die sich in Erstaufnahmeeinrichtungen aufhalten und mit einem ungesicherten Aufenthaltsstatus in Deutschland leben. Die BiSKE-Studie dient als Pilotprojekt und bildet eine Basis für zukünftige Forschungsprojekte sowie eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem in Deutschland bislang kaum beachteten Thema der Umsetzung von Bildungsrechten in Migrationsgesellschaften.
Nützliche Links (extern)
- Unesco: https://www.unesco.org/en/right-education
- Deutsches Institut für Menschenrechte: www.institut-fuer-menschenrechte.de/themen/wirtschaftliche-soziale-und-kulturelle-rechte/recht-auf-bildung
- The Right to Education Initiative
- Deutsches Kinderhilfswerk, Staatenberichte zu Kinderrechten in Deutschland: https://www.kinderrechte.de/kinderrechte/staatenberichte
- Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ): https://www.bmz.de/de/themen/menschenrecht-bildung
- Empfehlungen von UNHCR und UNICEF Deutschland zum Bildungszugang asylsuchender Kinder in Erstaufnahmeeinrichtungen.
- Der Paritätische Gesamtverband, Rechtsgutachten (2019): Das Recht auf Bildung und Zugang zur Regelschule für geflüchtete Kinder und Jugendliche in Aufnahmeeinrichtungen der Bundesländer
News
Im Rahmen ihres Forschungssemesters ist Yasemin Karakaşoğlu der Einladung unserer Kooperationspartner Prof. Dr. Akiko Ito und Prof. Dr. Hitoshi Sato von der Universität Fukuoka gefolgt und hat den Mitgliedern ihrer Forschungsgruppe zum „Stellenwert von Diversität in der LehrerInnenbildung im internationalen Vergleich“ das Bremer Modell vorgestellt. Die hybride Veranstaltung vor Ort mit Zuschaltung von KollegInnen aus den USA, Neuseeland und Schweden führte zu einem angeregten Austausch über die unterschiedlichen nationalen Bedeutungszuweisungen zu Diversity und Inclusion. Für 2025 planen die KollegInnen einen Gegenbesuch in Bremen , um ein gemeinsames Forschungsprojekt weiter zu entwickeln.“ Die Ankündigung zum Vortrag finden Sie HIER.
Dennis Barasi, René Breiwe, Isabel Dean, Aysun Doğmuş, Rabea Lucille Halimi und Nicolle Pfaff haben eine digitale Dokumentation zur Tagung des Netzwerkes Rassismuskritische Schulpädagogik "Utopien im Hier und Jetzt: Visionen für eine rassismuskritische Schule - Perspektiven für Schulentwicklung & Schulpädagogik" veröffentlicht: HIER
Dennis Barasi, Aysun Doğmuş, Ellen Kollender und Aslı Polatdemir haben die Dokumentation zur Veranstaltung "Pädagogik in Zeiten der Katastrophe - Eine Solidaritätsveranstaltung mit Bildungsakteur:innen in der türkisch-syrischen Grenzregion" in der Zeitschrift Voluntaris veröffentlicht. Außerdem wurde eine digitale Dokumentation erstellt. Das entsprechende Portfolio enthält Dokumentationen zu Inhalten und dem Ablauf der Veranstaltung, Kontaktadressen zur Vernetzung mit den eingeladenen Akteur:innen von Anadolu Kültür, Body Movement for Vulnerable Groups, Education Reform Initiative / Eğitim Reformu Girişimi und Kırkayak Kültür, sowie Möglichkeiten zur Spende für die zivilgesellschaftlichen Akteur:innen im Erdbebengebiet. Das Portfolio unter folgendem Link aufgerufen werden: HIER