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Wissenschaftliche Begleitung des Elementarverbundes Bremen

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Projektbeschreibung

In den letzten 10 bis 15 Jahren wurde bundesweit vor allem in die Entwicklung von sprachdiagnostischen Verfahren und Förderprojekten sowie in die konkrete Umsetzung von Sprachdiagnostik, alltagsintegrierter Sprachbildung und Sprachförderung investiert. In Bremen bezog sich das beispielsweise auf Weiterbildungsmaßnahmen, auf die Einführung und Weiterentwicklung der flächendeckenden vorschulischen Sprachstandsfeststellung und auf die Bereitstellung von Ressourcen für die Durchführung additiver Fördermaßnahmen für Kinder mit einem festgestellten Sprachförderbedarf.

Zunehmend rückt jedoch auch die Frage nach der Qualität von Maßnahmen zur Sprachbildung und Sprachförderung in den Fokus, sowohl im Hinblick auf strukturelle Rahmenbedingungen als auch im Hinblick auf fachliche Kompetenzen frühpädagogischer Fachkräfte. 

Hier setzt das Bund-Länder-Programm Bildung durch Sprache und Schrift (BiSS) an, in dem eingeführte Angebote zur Sprachbildung, Sprachförderung und Leseförderung im Hinblick auf ihre Wirksamkeit überprüft und weiterentwickelt werden sollen. Das Bundesland Bremen beteiligt sich in dem Programm BiSS u.a. mit einem Verbundprojekt im Elementarbereich.

Zehn ausgewählte Kitas bilden einen Verbund, der sich auf Sprachbildung und Literacy-Förderung konzentriert. Ziel des Kita-BiSS-Verbundes Bremen ist es, Konzepte und Maßnahmen zur alltagsintegrierten sprachlichen Bildung für alle Kinder verstärkt und systematisch mit den kleingruppenorientieren Angeboten für Risikokinder zu verknüpfen, unter besonderer Berücksichtigung der Methode des dialogischen Lesens. Durch Vernetzung der Einrichtungen bzw. der pädagogischen Fachkräfte innerhalb des Verbunds sollen zudem Beispiele für good-practice-Konzepte und Maßnahmen ermittelt und in die pädagogische Arbeit der Verbund-Kitas implementiert werden.

Gegenstand des hier beschriebenen Projekts ist die wissenschaftliche Begleitung des Kita-BiSS-Verbundes Bremen. Im Fokus steht hierbei zunächst die Frage, wie und mit welcher Qualität Maßnahmen zur alltagsintegrierten Sprachbildung und Literacyförderung in den zehn frühpädagogischen Einrichtungen umgesetzt werden, um die Einrichtungen dann bei der Weiterentwicklung bzw. Implementierung von Konzepten und Maßnahmen bedarfsgerecht unterstützen zu können.

Hierfür sollen zunächst auf Basis des aktuellen Forschungsstands Qualitätskriterien zur Beurteilung alltagsintegrierter Sprachbildung und Literacyförderung entwickelt werden. Diese Kriterien bilden die Grundlage für eine Bestandsaufnahme der aktuellen Praxis alltagsintegrierter Sprachbildung und Literacyförderung in den Einrichtungen des bremischen BiSS-Verbundes. Hierfür sollen

a) die im Projekt erarbeiteten Kriterien zur Beurteilung der Qualität alltagsintegrierter Sprach- und Literacyförderung operationalisiert,
b) entsprechende Daten in den zehn Einrichtungen des BiSS-Verbundes erhoben und
c) hinsichtlich dieser Qualitätskriterien ausgewertet werden.

Ein weiteres Teilziel ist es, die Ergebnisse der Analyse der Praxis alltagsintegrierter Sprach- und Literacyförderung für eine Weiterentwicklung und Optimierung der Förderqualität in den Einrichtungen des Verbunds nutzbar zu machen. Hierzu sollen zunächst durch den Vergleich der Qualitätsprofile good-practice-Beispiele identifiziert und daraus konkrete Handlungsempfehlungen für die einzelnen Einrichtungen formuliert werden. Um die Nachhaltigkeit des zu sichern, sollen die Projektergebnisse so aufbereitet werden, dass sie über die Projektlaufzeit hinweg genutzt werden können.

Publikationen

Nickel, Sven (2014). Sprache & Literacy im Elementarbereich. In: Braches-Chyrek, Rita; Charlotte Röhner; Heinz Sünker; Michaela Hopf (Hrsg.), Handbuch frühe Kindheit. Leverkusen: Budrich. 663-675.

Nickel, Sven (2013). Der Erwerb von Schrift in der frühen Kindheit. In: Stamm, Margrit & Doris Edelmann (Hrsg.) Handbuch Frühkindliche Bildungsforschung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. 501-513.

Rothweiler, Monika & Tobias Ruberg (2014). Der Erwerb des Deutschen bei Kindern mit nichtdeutscher Erstsprache. In: Anke König & Tina Friederich (Hgg.). Inklusion durch sprachliche Bildung. Neue Herausforderungen im Bildungssystem. Weinheim u. Basel: Beltz Juventa. 248-274.

Ruberg, Tobias; Monika Rothweiler & Levka Koch-Jensen (2013). Spracherwerb und sprachliche Bildung. Lern- und Arbeitsbuch für sozialpädagogische Berufe. Köln: Bildungsverlag Eins.

Ruberg, Tobias & Monika Rothweiler (2012). Spracherwerb und Sprachförderung in der KiTa. Stuttgart: Kohlhammer.

Sterner, Franziska; Daria Skolaude; Tobias Ruberg & Monika Rothweiler (2014). Versuch macht klug - und gesprächig. Materialien zur Anregung und Unterstützung von Sprachbildungsprozessen im Kontext naturwissenschaftlichen Experimentierens (auf Basis der Experimentierstationen aus "Versuch macht klug"). Hamburg: Elbkinder Hamburg.