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Eye Tracking als Zugang zu mathematischem Denken? Möglichkeiten und Grenzen | JProf. Maike Schindler (Universität Köln)

Kurzbeschreibung:
Startdatum: 05.11.2019 - 16:00
Enddatum: 05.11.2019 - 17:30
Adresse: MZH 6210
Organisator/Ansprechpartner:,
Preis: 0€

Eye Tracking – die Erfassung und Aufzeichnung von Blickbewegungen – gewinnt zunehmend an Interesse und Popularität als Forschungsmethode in der Mathematikdidaktik. Eye Tracking hat das Potenzial, etablierte Forschungsmethoden in der Mathematikdidaktik zu ergänzen und ggf. neue Einblicke zu ermöglichen. Jedoch ist die Interpretation von Eye Tracking Daten nicht trivial – selbst bei geeigneten Aufgaben und Untersuchungsdesigns.
Im Vortrag werden Möglichkeiten und Grenzen von Eye Tracking anhand eines empirischen Forschungsprojektes, Etadii-M, illustriert. Etadii-M hatte zum Ziel, das diagnostische Potenzial von Eye-Tracking – unter anderem im Vergleich zum sogenannten Lauten Denken – zu erforschen. Hierbei wurden Schüler*innen der Jahrgangsstufe 5 einer inklusiven Gesamtschule mittels Eye Tracking untersucht – darunter Schüler*innen mit Rechenschwierigkeiten und mit sonderpädagogischen Förderbedarfen, etwa im Lernen und in emotionaler und sozialer Entwicklung. Es wurde z.B. den empirischen Fragen nachgegangen, ob Kinder mit und ohne Rechenschwierigkeiten sich unterscheiden – (a) in der Anzahlerfassung von unstrukturierten und strukturierten Punktmengen (z.B. Würfelbildern), (b) in der Anzahlerfassung am Hunderterfeld und Rechenrahmen und (c) in der Anordnung von Zahlen am Zahlenstrahl. Auch wurden spezifische Blickbewegungsmuster z.B. bei Kindern mit Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung untersucht. Der Vortrag stellt dar, welche Einblicke das Eye Tracking ermöglichte, und diskutiert gleichzeitig die Grenzen der Methode.

Einladung von Prof. Maike Vollstedt