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Was verstehen Abiturientinnen und Abiturienten unter Beweis? | JProf. Dr. Leander Kempen (TU Dortmund)

Kurzbeschreibung:
Startdatum: 15.06.2021 - 16:00
Enddatum: 15.06.2021 - 17:30
Adresse: ONLINE
Organisator/Ansprechpartner:,
Preis: 0€

Auch wenn der mathematische Beweis als zentrales Werkzeug und Erkenntnismittel der Mathematik gilt, nimmt das Beweisen in der Schule eine eher untergeordnete Rolle ein. Unter der Kompetenz „Mathematisch Argumentieren“ werden prominent auch gerade nicht-formale Begründungsformen für den Unterricht subsummiert. Bedenkt man, dass das Beweisen als eine der zentralen Herausforderungen im Übergang in ein mathematikhaltiges Studium betrachtet wird, so stellt sich die Frage, mit welchen Vorstellungen zum mathematischen Beweisen Abiturientinnen und Abiturienten die Schule verlassen.

Auf der Basis der für den Mathematikunterricht konzeptualisierten Definition von „Beweis“ nach Stylianides (2007), werden in dem Vortrag Konkretisierungen des Beweisbegriffs unter den Aspekten „accepted statements“, „valid forms of reasoning“ und „appropriate forms of expressions“ bei Beweisbearbeitungen und zugehörigen Reflexionen von Abiturientinnen und Abiturienten herausgearbeitet. Unter schuldidaktischer Perspektive soll es darum gehen, die schulische Sozialisation in Bezug auf das Beweisen herauszustellen und gegebenenfalls implizite Normen zu abstrahieren. Mit Blick auf die Hochschule erscheint eine Einigkeit über die Begriffsbedeutung von „Beweis“ als notwendige Voraussetzung für weiterführende Lehr-Lern-Prozesse. Bei der Betrachtung von Verbindungen und Brüchen zwischen Schul- und Hochschulmathematik kann ferner der Aspekt der Enkulturation in die Kultur der Mathematik erörtert werden.

Einladung von Christine Knipping