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Preise für herausragende Promotionsbetreuung verliehen

Die Universität Bremen hat zum zweiten Mal herausragende Promotionsbetreuungen ausgezeichnet. Zwei erste Preise gingen an den Politikwissenschaftler Heiko Pleines und den Informatiker Rolf Drechsler. Das Preisgeld in Höhe von je 2.000 Euro stiftete der Alumni-Verein der Universität Bremen.

„In der Forschung werden in der Regel wissenschaftliche Leistungen im Sinne wichtiger Erkenntnisse prämiert. Ein Preis für herausragende Leistungen in der Promotionsbetreuung ist eher selten“, so die Konrektorin für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Transfer, Professorin Jutta Günther bei der digitalen Preisverleihung am Mittwoch, 14. Juli 2021. „An der Universität Bremen möchten wir mit diesem Preis zeigen, dass uns die herausragende Betreuung von Promovierenden ein wichtiges Anliegen ist. Ich gratuliere Rolf Drechsler und Heiko Pleines sehr herzlich und bedanke mich für ihr großes Engagement.“ Jutta Günther bedankte sich auch beim Verein Alumni der Universität Bremen, der den Preis gestiftet hat.  

„Gute Promotionsbegleitung ist kollegiale Unterstützung“

In ihrem Grußwort sagte Wissenschaftssenatorin Dr. Claudia Schilling: „Eine herausragende Promotionsbetreuung ist eigentlich immer eher eine „Promotionsbegleitung“. Dieser Begriff ist mir sympathischer, denn er impliziert kein Abhängigkeitsverhältnis und deutet nicht so stark auf eine hierarchisch strukturierte Beziehung hin. Eine hierarchisch strukturierte Beziehung, die dem Berufsbild der Doktoranden als selbstständig arbeitende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nämlich nicht entspricht. Gute Promotionsbegleitung sollte als kollegiale Unterstützung verstanden werden und nicht als Koch-und-Kellner-Verhältnis.“

Autonomie und „Teamsport“

In der Laudatio für den Preisträger aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, Professor Heiko Pleines, hob sein ehemaliger Promovend Dr. Jan Matti Dollbaum hervor: „Die Promotionsbetreuung von Heiko Pleines gibt den Doktoranden und Doktorandinnen, was man als „unterstützte Autonomie“ beschreiben könnte. Das Kolloquium ist nicht von ungefähr ein wichtiger Teil von Heiko Pleines Betreuungskonzept, denn es ist ja ein Teamsport, und damit ein Sinnbild für den Betreuungsstil insgesamt: In freundlicher und gleichzeitig hochkonzentrierter Atmosphäre gemeinsam an Antworten und Lösungen zu arbeiten. Eine Atmosphäre, die in seinem Team an der Forschungsstelle Osteuropa insgesamt zu spüren ist.“
Heiko Pleines ist Professor für Vergleichende Politikwissenschaft und stellvertretender Direktor der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen

Freiräume und Gesprächsangebote

Den ersten Preis in den Natur- und Ingenieurswissenschaften erhielt Rolf Drechsler. Rolf Drechsler ist Professor für Rechnerarchitektur an der Universität Bremen und Direktor am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI).

Sein ehemaliger Promovend Dr. Kenneth Schmitz bedankte sich in seiner Laudatio für die kollegiale Unterstützung. „Der Fokus lag immer auf der Weiterentwicklung durch Freiräume zur selbstständigen Arbeit und Entfaltung, sowie auf der Motivation zur Lehrtätigkeit und wissenschaftlichen Vernetzung.“ Dabei sei viel eigene Initiative erforderlich gewesen. „Im Gegenzug hat es von Rolf Drechsler immer das Angebot für Gespräche gegeben, um — besonders bei eigenen Zweifeln — neue Blickwinkel auf die Fragestellungen oder Schwerpunkte zu erarbeiten.“

Das Preisgeld in Höhe von je 2.000 Euro hat der Verein Alumni der Universität Bremen gestiftet. Es ist zweckgebunden und steht ausschließlich für Vorhaben zur Förderung von Promovierenden zur Verfügung. Vorstandsmitglied Dr.-Ing. Reinhard Ahlers hob die Bedeutung des Preises hervor: „Menschen auf dem Weg zu begleiten, sie zu herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten zu inspirieren und ihnen auch den Weg in die Zukunft zu ebnen - in die Industrie oder in die Universität -, damit für die Zukunft Sorge zu tragen, das ist Bestandteil einer herausragenden Promotionsbetreuung.“
Die Resonanz der Promovierenden auf die Aufforderung der Universität Bremen war groß, ihre Doktormütter und -väter vorzuschlagen. 59 Nominierungen für Betreuende aus allen Fachbereichen gingen ein.

Fünf Zweitplatzierte geehrt

Neben den zwei Erstplatzierten erhielten fünf weitere Betreuende als besondere Anerkennung einen zweiten Platz: Professor Andreas Breiter, Professor Andreas Grünewald, Dr. Margrit E. Kaufmann, Professor Fabio La Mantia, Professor Ben Marzeion.

Über den Preis

Der Preis für herausragende Promotionsbetreuung der Universität Bremen wird alle zwei Jahre an zwei Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler vergeben, einmal aus den Geistes- und Sozialwissenschaften und einmal aus den Natur- und Ingenieurswissenschaften. Die Jury ist zusammengesetzt aus dem Beirat des Promotionszentrums Bremen Early Career Researcher Development (BYRD) sowie einem Mitglied der Preisförderer, dem Verein Alumni der Universität Bremen. Vorgeschlagene müssen mindestens zwei Nominierungen erhalten, um als Preisträgerin oder Preisträger ausgezeichnet zu werden. Nominieren können Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, deren abgeschlossene Promotion an der Universität Bremen maximal vier Jahre zurückliegt.

Weitere Informationen:

Sehen Sie Videos auf der BYRD-Website, in denen die beiden Ausgezeichneten berichten, was sie selbst für eine herausragende Promotionsbetreuung halten:

www.uni-bremen.de/betreuungspreis2021

www.uni-bremen.de/en/supervisionaward2021

www.uni-bremen.de

 

Fragen beantwortet:

Dr. Marie Sander
BYRD
Bremen Early Career Researcher Development
Universität Bremen
Tel: +49 421 218-60327
E-Mail: marie.sandervw.uni-bremen.de

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