Der Schiffbauexperte und ehemalige Bremer Staatsrat des Wirtschafts- und Hafenressorts sprach am 28. Januar 2021 zu über 70 Teilnehmer*innen im Rahmen der Vortragsveranstaltung „Tanz mit dem Vulkan – die ostdeutschen Werften und der Bremer Vulkan“. Zuvor berichtete der Weser Kurier: Bremer Vulkan - „Geld hat es genug gegeben“.
Es ist eine bis heute kontrovers diskutierte Geschichte: Die Vulkan-Werft AG beteiligte sich mit Unterstützung durch EU-Gelder prominent am Privatisierungsprozess in Ostdeutschland. Der damalige Vorstandsvorsitzende Friedrich Hennemann konnte so seine Vision von einem maritimen Großkonzern umsetzen. Neben den DDR-Werften in Wismar, Rostock und Stralsund standen auch einige westdeutsche Unternehmen auf der Einkaufsliste. Der Bremer Vulkan ging 1996, also vor 25 Jahren, in Konkurs und verursachte für die betroffenen Regionen eine einschneidende Strukturkrise. Vor den Werfttoren in Ost und West standen viele enttäuschte Menschen. Untersuchungsausschüsse auf Bundes- und Landesebene befassten sich mit dem Vulkan-Fall. Die gerichtlichen Auseinandersetzungen endeten 2010 mit einem Vergleich. Die strukturökonomischen Herausforderungen bestehen fort.
Zur Veranstaltungsreihe: https://ost-nach-west.uni-bremen.de/
Zum Projekt: https://www.uni-bremen.de/mod-block-ddr