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Muhamed Kudic stellt das Projekt Neo-Indikatorik in Berlin vor

Am 10. Oktober 2019 fand im neu eröffneten FUTURIUM im Berliner Regierungsviertel eine Tagung zur Präsentation der vom BMBF geförderten Indikatorik-Projekte statt. Die von zahlreichen Gästen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft besuchte Veranstaltung diente der Diskussion zukunftsweisender Daten- und Indikatorikprojekte für die Innovationsforschung und -politik.

Muhamed Kudic präsentierte das Konsortialprojekt Neo-Indikatorik, welches einen methodischen „Prototypen“ zur empirischen Beobachtung der Strukturdynamik von Unternehmen entwickelt.  Die zentrale Aufgabe des Projektes besteht darin, die Analyseeinheit „Unternehmen“ über die Zeit entlang sämtlicher Strukturevents wie beispielsweise Übernahme, Zusammenschluss, Aufsplittung, Ausgründung oder Exit nachzuzeichnen und innovationsökonomisch relevante Informationen wie Umsatz, Beschäftigte, Branche, Patente, Standort etc. aus verschiedenen Informationsquellen hinzuzufügen. Auf diese Weise werden die „Lebensgeschichten“ der an sich nur statisch dokumentierten Unternehmen rekonstruiert. Ein im Rahmen des Projektes entwickeltes Informationsverarbeitungs- und Kodiersystem erlaubt es, Querschnittsdaten durch Strukturevents miteinander zu verbinden. Auch Wissenschaftseinrichtungen sind Bestandteil der mit diesem Projekt erstmals entstehenden dynamisierten Datenbanken.

Im Mittelpunkt des Projektes steht die Entwicklung des Informationsverarbeitungs- und Kodiersystems als Methode zur Transformation statischer Mikro- in dynamische Nanodaten. Die Erprobung der Methode erfolgt in Anwendung auf das Technologiefeld der deutschen Elektromobilität. Was am Beispiel der Elektromobilität entwickelt wird – die Machbarkeit ist bereits nachweisbar – kann zukünftig auf weitere Sektoren bzw. Technologiefelder oder ganze Länder angewandt werden.

Neo-Indikatorik leistet Pionierarbeit für das Forschungsgebiet „Industry Dynamics“ und ermöglicht dynamische Netzwerkanalysen aller Technologien oder Industriezweige. Zudem werden detaillierte Analysen zur Plastizität und Resilienz von Netzwerken möglich.

Am Projekt Neo-Indikatorik sind die Universität Bremen unter der Leitung von Muhamed Kudic sowie Katharina Friz und Marcel Lange als MitarbeiterInnen, der Stifterverband mit Andreas Kladroba (zugleich FOM Essen) und das Zentrum für Solarenergie- und Wasserstofforschung (ZSW) Stuttgart unter Leitung von Tobias Buchmann sowie Patrik Wolf als Mitarbeiter beteiligt.

Die nächsten aktuellen Ergebnisse des Projektes werden am 21. und 22. November 2019 in Stuttgart anlässlich des internationalen EAEPE-Workshops RAX „Networks“ vorgestellt.

Dr. Muhamed Kudic