In einer Zeit, in der globale Vernetzung und technologischer Fortschritt untrennbar miteinander verbunden sind, gewinnen praktischen Erfahrungen in internationalen Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Ein herausragendes Beispiel für diese Art der Zusammenarbeit ist der dreiwöchige Praktikumsaufenthalt von Tjark Djuren bei Mitsubishi Electric in Fukuoka, Japan, im Sommer 2025.
Dieser Aufenthalt bot nicht nur vertiefende Einblicke in die industrielle Forschung und Entwicklung, sondern stärkte auch die bestehende Partnerschaft zwischen dem IALB - Institute for Electrical Drives, Power Electronics and Devices und dem weltweit agierenden Technologiekonzern.
Der Schwerpunkt des Praktikums lag auf der Bewertung und Analyse von Leistungshalbleitern, insbesondere im Umgang mit H³TRB-Tests (High Humidity, High Temperature, Reverse Bias). Unter der Anleitung von Yasutaka Kusakabe, Leiter der Quality Assurance Section, erhielt Tjark Djuren die Möglichkeit, theoretisches Wissen aus dem Studium direkt in der Praxis anzuwenden. Das Training beinhaltete eine umfassende Einführung in die Funktionsweise und Anwendungen moderner Leistungsbauelemente, eine detaillierte Schulung zur Zuverlässigkeitsevaluation sowie mehrere Führungen durch die unterschiedlichen Produktionslinien des Unternehmens. Hier konnte er nicht nur hochpräzise Fertigungsprozesse hautnah erleben, sondern auch verstehen, wie Qualitätssicherung in einem global führenden Technologieunternehmen umgesetzt wird.
Ein zentraler Bestandteil des Praktikums war die praktische Umsetzung der H³TRB-Tests mit anschließender Evaluation, bei der Tjark Djuren selbständig die Tests durchführte und die Auswirkungen auf den Zustand verschiedener leistungselektronischer Module analysierte. Diese Erfahrungen waren besonders wertvoll, da sie direkt in den Power Design Works (PDW)-Bereich von Mitsubishi Electric eingebettet waren. Dieser ist zuständig für die Entwicklung und Optimierung hochmoderner Halbleiterlösungen. Hier werden unter anderem Siliziumkarbid-(SiC) und Silizium-(Si)Halbleitermodule für Anwendungen wie Elektrofahrzeuge, Industrieanlagen und erneuerbare Energiesysteme konzipiert und getestet.
Doch das Praktikum ging über die reine Facharbeit hinaus: Der Austausch mit den japanischen Kollegen ermöglichte einen intensiven kulturellen Dialog. Diskutiert wurden nicht nur technische Fragestellungen, sondern auch Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der der Arbeitsweise zwischen akademischer Forschung und industrieller Praxis. Die offene Atmosphäre förderte dabei nicht nur den Wissensaustausch, sondern half auch die bestehende Zusammenarbeit zwischen dem IALB und Mitsubishi Electric weiter zu vertiefen. Geplant sind bereits Gegenbesuche von Mitarbeitern des Unternehmens am IALB, um die Kooperation weiter auszubauen und gemeinsame Forschungsprojekte voranzutreiben.
Die drei Wochen in Fukuoka waren geprägt von einer Mischung aus fachlicher Vertiefung, interkulturellem Lernen und persönlichen Begegnungen. Die Wochenenden nutzte Tjark Djuren für das Erkunden der Region und um das tägliche Leben in Japan kennenzulernen.
Der Praktikumsaufenthalt zeigt exemplarisch, wie praxisnahe Erfahrungen in der Industrie und der direkte Dialog mit Experten aus der Wirtschaft den Transfer von Wissen beschleunigen. Indem Theorie und Praxis, Wissenschaft und Industrie zusammenfinden, entstehen nicht nur innovative Lösungen, sondern auch nachhaltige Partnerschaften, die die Zukunft der Energietechnik mitgestalten.