Klaus Schlichte

 

Prof. Dr. Klaus Schlichte

Professor für Internationale Politik und Weltgesellschaft,
Sprecher des InIIS
 

UNICOM, Mary-Somerville-Straße 7 (Haus Wien)

Raum: 7.2100

Tel: +49 421 218-67475

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Sprechzeiten:

Mittwoch: 16-18 Uhr

Bitte vereinbaren Sie einen Termin per E-Mail über Claudia Herold (heroldprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de)

Klaus Schlichte ist seit 2010 Professor für Internationale Beziehungen und Weltgesellschaft an der Universität Bremen. Gegenwärtig forscht er zu drei Themen: Wissen in der deutschen Sicherheitspolitik, soziale Dynamiken in afrikanischen Gesellschaften, und kriegerische Konflikte.  Zu diesen Themen laufen drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte mit anderen Forscher:innen am InIIS und mit Kolleg:innen an anderen Universitäten im In- und Ausland.

In seiner Arbeit entwickelt er einen historisch-soziologischen Ansatz für die Internationalen Beziehungen. Er ordnet sich dem kritischen Paradigma im Fach zu. Viele seiner Forschungen fanden und finden in Kooperation mit Wissenschaftler:innen aus der Soziologie, Geschichtswissenschaft und Ethnologie statt. Klaus Schlichte forscht gegenwärtig in Uganda und Deutschland. Frühere Forschungen fanden in Senegal, Mali, Serbien und Frankreich statt.

Vor seiner Tätigkeit an der Universität Bremen hat Klaus Schlichte an den Universitäten Hamburg, HU Berlin, Konstanz und Magdeburg unterrichtet. Von 2001-2007 leitete er die Nachwuchsforschergruppe „Mikropolitik bewaffneter Gruppen“ an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 2007 bis 2010 war er Professor für Internationale Beziehungen an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Hinzu kamen Gastaufenthalte am Maison des Sciences 

de l’Homme, Paris, Käte-Hamburger-Kolleg, Duisburg, sowie eine Gastprofessur an der Sciences-Po Paris und Aufenthalte als Visiting und Teaching Fellow an der University of Washington, Seattle und der OSZE-Akademie in Bischkek (Kirgistan).

Promoviert wurde Klaus Schlichte 1995 an der Universität Hamburg. Die Habilitation wurde 2003 an der Goethe-Universität Frankfurt a.M. abgeschlossen. An der Universität Bremen hat Klaus Schlichte die Bremen International Graduate School of Social Sciences (BIGSSS) von 2012 bis 2015 geleitet, von 2017 bis 2021 war er Geschäftsführender Direktor des Instituts für Politikwissenschaft und seit 2022 leitet er den Master-Studiengang „International Relations“. Klaus Schlichte war zudem Sprecher der Sektion „Internationale Beziehungen“ der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft und Sprecher der Sektion „Politische Soziologie“ der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.

Drittmittelprojekte:

Staatsbildung und Staatszerfall (DFG, Universität Hamburg, 1998-2001)

Die Mikropolitik bewaffneter Gruppen (personenbezogene Förderung VW-Stiftung, HU Berlin 2001-2007)

Policing Africa (Universität Bremen, 2011-2018)

Sozialpolitik in Afrika (m. Alex Veit, Universität Bremen, 2018-2021)

Figurations of Internationalized Rule (m. Jude Kagoro, DFG, 2018-2023)

Legitimitätspolitik bewaffneter Gruppen (m. Stephan Hensell, DFG, 2021-2024)

Sozialpolitik in ländlichen Räumen Afrikas (m. Roy Karadag, 2022-2026)

Wissensproduktion in der deutschen Friedens- und Sicherheitspolitik (m. Sophia Hoffmann und Dirk Nabers (BMBF, 2022-2026)

Orcid: https://orcid.org/0000-0002-8477-872X
 

Die wichtigsten Publikationen von Klaus Schlichte sind:

„The Historicity of International Politics. Imperialism and the Presence of the Past”, hrsg. m. Stephan Stetter, Cambridge: Cambridge UP, erscheint 2022.

In diesem Buch geht es um die Geschichtlichkeit internationaler Politik. Autor:innen aus der Politikwissenschaft, Soziologie und Geschichte analysieren in ihren Beiträgen wie koloniale und imperiale Herrschaft internationale Politik heute noch prägen.

„Political Anthropology of Internationalized Politics”, hrsg. m. Sarah Biecker, Lanham, MD: Rowman & Littlefield, 2021

Der Ethnologie verdanken wir die genauesten Beschreibungen sozialer Phänomene. Mit ihren Verfahren lässt sich auch solche Phänomene besser beschreiben, in denen Politik in einem hohen Maß internationalisiert ist, wie die Beiträge zur Polizei in Uganda und Südafrika, zur Weltgesundheitsorganisation, Flüchtlingslager in Jordanien, Geldpolitik in Kenia und zur Intervention in Somalia zeigen.

„In the Shadow of Violence. The Politics of Armed Groups“, Frankfurt a.M.: Campus / Chicago, Ill.: Chicago University Press, 2009

Die Politik nicht-staatlicher Gewaltakteure umfasst mehr als militärisches Handeln. Das Buch fasst Ergebnisse einer mehrjährigen Forschung zu innerer Organisation, der Ökonomie und „Außenpolitik“ bewaffneter Gruppen zusammen. Theoretische Bezugspunkte sind dabei die politische Soziologien von Max Weber, Norbert Elias und Pierre Bourdieu.

„Der Staat in der Weltgesellschaft. Politische Herrschaft in Asien, Afrika und Lateinamerika“, Frankfurt a.M: Campus, 2005.

Staaten außerhalb der OECD werden heute meist vereinfachend als „Autokratien“ bezeichnet. Dieses Buch schlägt eine Analytik staatlicher Herrschaft in den Begrifflichkeiten der politischen Soziologie vor und untersucht Gewaltorganisation, fiskalische Grundlagen und symbolische Ordnungen nachkolonialer Staaten in historischer Perspektive.

„Strukturwandel internationaler Beziehungen. Staat und internationales System 1648-1998“, Opladen: Westdeutscher Verlag 2000

In diesem mit Jens Siegelberg herausgegebenen Band versuchen die Autoren und Herausgeber, das gegenseitige Konstitutionsverhältnis von Staat und internationalem System historisch genauer zu fassen. Neben der Rolle von Kolonialismus und Imperialismus werden dabei die Gewaltexzesse des 20. Jahrhunderts, die Globalisierung des Staats als Form und zentraler bürgerlicher politischer Ideen ins Zentrum der Betrachtung gerückt.

Leitung des Studiengangs „Master International Relations: Global Governance and Social Theory“

Einführung in die Theorie und Geschichte der Internationalen Beziehungen (Vorlesung)

War and Peace (MA)

Social Theory and International Relations (MA)

Kritische Theorien der Internationalen Beziehungen (MA)

Die Politik bewaffneter Gruppen

Krieg und Intervention in Afghanistan

Die globale soziale Frage

Die Zukunft des globalen Kapitalismus

Max Weber (Lektürekurs)

Hannah Arendt (Lektürekurs)

Kritische Theorie (Lektürekurs)

Theorétiser de l’Allemagne – de Kant à l’école de Francfort

Globale Flüchtlingspolitik

Theorien der Macht, Theorien des Konflikts

Debatten über den Nationalsozialismus

Wissenschaftstheorie für die Sozialwissenschaften

Qualitative Methoden

Aktualisiert von: Roy Karadag