Projektdetails
Morphologie und Motivationen des Freizeitgebrauchs von Psychedelika zur Jahrtausendwende: Eine qualitative Interviewstudie
Susanna Prepeliczay (Projektleitung);
Beschreibung
Kurzbeschreibung
Seit den 1990er Jahren ist ein Anstieg des Konsums von LSD und Psilocybin-Pilzen in sog. Party-Settings elektronischer Tanzveranstaltungen zu beobachten, in denen auch Ecstasy-Gebrauch (MDMA) populär ist. Post-milleniale Erhebungen berichten eine anhaltend hohe Prävalenz beider Halluzinogene von bis zu 25% unter jungen Erwachsenen im Alter von 18-29 Jahren. Dennoch liegen keine wissenschaftlichen Informationen über dessen Merkmale und Erscheinungsformen vor, und es fehlen sozialpsychologische Erklärungen für ihre Popularität und Funktionalisierung durch die Konsument:innen.
Die Arbeit soll als Beitrag zur Frage nach dem „Wie und Warum“ des Psychedelika-Konsums konsumrelevante Motivationen und Gebrauchsmuster, die Phänomenologie subjektiver Rauschwirkungen sowie Determinanten und Konsequenzen des Freizeitgebrauchs von LSD, psilocybinhaltiger Pilze und weiterer Halluzinogene ermitteln. Empirische Grundlage der Untersuchung ist die Erhebung qualitativer Daten durch narrative Interviews und die qualitative Inhaltsanalyse ausführlicher Selbstauskünfte von Psychedelika-GebraucherInnen differenter Altersgruppen und Umfelder.
Für ein umfassendes sozialwissenschaftliches Verständnis (inter)subjektiver Drogenwirklichkeiten wird eine konstruktivistische und systemtheoretische Perspektive auf drogale Wissensbestände, das Konsumverhalten sowie subjektive (Rausch)Erlebnisse der Befragten genutzt und nach Interdependenzen zwischen Drug, Set & Setting gefragt. Ziel ist eine morphologische Gesamtschau, welche die empirischen Charakteristika des Freizeitkonsums als mehrdimensionales Bedingungsgefüge nachzeichnet. Dabei sind in sekundärpräventiver Perspektive auch die Inzidenz potenzieller Risiken (z. B. ’Horror-Trips’) sowie erfahrungsbasierte Strategien effektiver Risikominderung herauszuarbeiten.