Projektdetails

Rollstuhlnutzung und Rollstuhlakzeptanz im Kontext von Ableism, Stigma und Doing Dis_ability

Laufzeit: 01.01.2016 - 31.12.2021
Forschungsteam:

Rebecca Maskos (Projektleitung);

 
Projektpartner:innen: Prof. Dr. Marianne Hirschberg; Prof. Dr. Henning Schmidt-Semisch
Projekttyp: Promotionsprojekt

Beschreibung

Es handelt sich um eine qualitative Untersuchung subjektiver Praxen der Konstruktion von Nicht_Behinderung. Die Arbeit entsteht in gemeinsamer Betreuung mit Prof. Dr. Marianne Hirschberg (Hochschule Bremen).

Rollstühle sind Fortbewegungsmittel. Sie haben vier Räder, einen Stahlrahmen und einen Stoffbezug mit Polster. Sie bringen Menschen von A nach B – manche, indem die Rohllstuhl-fahrenden die Räder mit ihren Händen selbst antreiben, manche batteriebetrieben. Rollstühle sind praktisch und nützlich – eigentlich. Denn Rollstühle umgibt ein Nimbus des Problems, der Angst, des sozial Alarmierenden: Rollstühle signalisieren z. B. Passivität, „Gefängnis“, Fremdbestimmung oder auch „Endstation“, Tod oder Asexualität. Für manche stehen sie vielleicht auch für „Sportgerät“, Dynamik oder ein positives Distinktionsmerkmal. Trotz ihres praktischen Nutzens und des eindeutigen Mobilitätsgewinns zögern viele gehbehinderte Menschen, einen Rollstuhl zu nutzen. Vor dem Hintergrund einer Gesellschaft, die Autonomie, Stärke und Leistungsfähigkeit verlangt und Abhängigkeit und Schwäche negiert, ist der Rollstuhl kaum trennbar von seiner sozialen Symbolik. Was dies für gehbehinderte Menschen bedeutet, in welcher Beziehung sie zum Rollstuhl und seiner Symbolik stehen und wie sie in diesem Kontext ihre Nutzungsgewohnheiten und die Akzeptanz des Rollstuhls aushandeln, diese und ähnlich Fragen wird das vorliegende Dissertationsprojekt fokussieren, um auf diese Weise u.a. auch praxisorientierte Hinweise für eine Verbesserung der Lebensqualität behinderter und chronisch kranker Menschen geben zu können.




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