Projektdetails

Möglichkeiten und Grenzen des Monitorings der ambulanten medizinischen Versorgungsqualität von Menschen mit Pflegebedarf anhand von Routinedaten der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland

Laufzeit: 23.05.2018 - 22.07.2022
Projektpartner:innen: Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann
Projekttyp: Promotionsprojekt

Beschreibung

Menschen mit Pflegebedarf sind oft von Multimorbidität betroffen und ein selbstbestimmter Zugang zu Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) kann ihnen erschwert sein. Der Messung und Sicherstellung der ambulanten medizinischen Versorgungsqualität dieser Personengruppe kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Ein populationsspezifisches Qualitätsmonitoring existiert in Deutschland bislang nicht. Ursprünglich zu Abrechnungszwecken erhobene GKV-Routinedaten stellen eine potentielle Datenquelle für das Monitoring der ambulanten Versorgungsqualität pflegebedürftiger Menschen dar.

Diese kumulative Dissertation untersucht, welche Möglichkeiten und Grenzen sich für das Monitoring der ambulanten medizinischen Versorgungsqualität von Menschen mit Pflegebedarf anhand von GKV-Routinedaten in Deutschland ergeben. Anhand einer systematischen Übersichtsarbeit und zweier Sekundäranalysen von Routinedaten der AOK wird gezeigt, dass i) eine breite Auswahl international erprobter Qualitätsindikatoren für die Abbildung der ambulanten Versorgungsqualität auf Basis von GKV- Routinedaten zur Verfügung steht, ii) eine populationsspezifische Abbildung ausgewählter Qualitätsaspekte auf Basis von GKV-Routinedaten machbar ist, iii) Versorgungsunterschiede bei Berücksichtigung des Lebensorts und des Pflegestatus zu Ungunsten älterer Menschen vorliegen und iv) Zusammenhänge zwischen der individuellen Versorgungsqualität in pflegebedürftigen, multimorbiden Populationen und einem Heimeintritt bestehen. Zudem beschreibt die Arbeit einen Status-Quo der ambulanten Versorgungsqualität pflegebedürftiger Menschen in Deutschland auf Basis von GKV-Routinedaten.

Einen theoretischen Begründungs- und Bezugsrahmen für ein populationsspezifisches Monitoring liefert das Chronic Care-Modell (CCM), das Argumente für die nutzenbringende Einbindung von GKV-Routinedaten in Informationssysteme und die Versorgungsgestaltung bietet.




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