Projektdetails

Representation in heat-adaptation decision-making: An exploratory case study with informal settlers in Dhaka, Bangladesh

Laufzeit: 01.09.2024 - 31.08.2025
Forschungsteam:

Prof. Dr. Rumana Huque (Projektleitung), ARK Foundation, Dhaka;

 

Prof. Dr. Melanie Boeckmann, Universität Bremen;

 

Khaleda Islam, Ministry of Health and Family welfare of Bangladesh;

 

Deepa Barua, ARK Foundation, Dhaka;

 

Lira Ramadani, Universität Bremen;

 
Projektpartner:innen: ARK Foundation, Dhaka, Bangladesch; Universität Bremen
Projekttyp: Drittmittelprojekt
Finanzierung: World Health Organization

Beschreibung

Hintergrund

Bangladesch gehört zu den Ländern, die besonders stark unter den Folgen des Klimawandels leiden, vor allem durch extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen und Überschwemmungen. Städtische, dicht besiedelte Gebiete wie Dhaka, die Hauptstadt, sind besonders gefährdet. Viele Menschen dort leben in informellen Siedlungen, wo es oft an grundlegenden Ressourcen wie sauberem Wasser, sanitären Anlagen und einer ausreichenden Gesundheitsversorgung fehlt. Dhaka zählt außerdem zu den am schnellsten erwärmenden Städten weltweit, was die Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung zusätzlich verschärft. Die Bewohner informeller Siedlungen sind nicht nur stärker von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, sondern auch meist von Entscheidungsprozessen zur Anpassung an extreme Hitze ausgeschlossen. Das führt dazu, dass die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen dieser Gruppen in der Politik wenig Beachtung finden und die Risiken ungleich verteilt bleiben.

 

Projektziel

Das Projekt zielt darauf ab, die ethischen Fragen rund um die Repräsentation vulnerabler Gruppen in der Entscheidungsfindung zur Anpassung an Hitzewellen in Dhaka zu beleuchten. Im Fokus steht, wie insbesondere die Bewohner informeller Siedlungen fairer und stärker in diese Entscheidungsprozesse eingebunden werden können, um ihre gesundheitlichen Risiken durch Hitze zu mindern. Ziel ist es, Wege aufzuzeigen, wie ihre Perspektiven und Bedürfnisse in die Gestaltung von Anpassungsmaßnahmen einfließen können, um die Ressourcenverteilung bei der Klimaanpassung gerechter zu gestalten.

 

 

Vorgehensweise und Methoden

 

Die Forschung wird in zwei Schritten durchgeführt:

 

Systematische Literaturübersicht: Zunächst wird eine systematische Literaturübersicht erstellt, um den aktuellen Stand der Forschung zu ethischen Fragen der Repräsentation in urbanen Hitzeschutzmaßnahmen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen (LMIC) zu erheben. Diese Übersicht soll aufzeigen, wo noch Forschungslücken bestehen, und als Grundlage für die anschließende Feldforschung dienen.

Ethnografische Feldstudie: Im zweiten Schritt folgt eine ethnografische Untersuchung in einer informellen Siedlung in Dhaka. Dabei werden durch Beobachtungen und halbstrukturierte Interviews Einblicke in die sozialen und infrastrukturellen Faktoren gewonnen, die die Anpassungsfähigkeit der Bewohner an Hitzewellen beeinflussen. Die Interviews werden auf Basis eines Katastrophengerechtigkeits-Ansatzes entwickelt, um die Perspektiven der Bewohner in Bezug auf Gerechtigkeit und Repräsentation einzufangen.

 

Das Projekt wird mehrere praxisorientierte Ergebnisse hervorbringen:

 

  1. Politikempfehlungen: Das Projekt liefert Handlungsempfehlungen, die Entscheidungsträger dabei helfen sollen, vulnerable und unterrepräsentierte Gruppen gerechter in politische Prozesse zur Hitzewellenanpassung einzubeziehen.

  2. Leitlinien für ethische Forschung: Es entsteht ein Leitfaden für Forscher, die im Bereich Klimawandel und Gesundheit mit gefährdeten Bevölkerungsgruppen arbeiten. Dieser Leitfaden wird ethische Richtlinien und bewährte Praktiken für sensible Feldforschung in informellen Siedlungen enthalten.

  3. Wissenschaftliche Veröffentlichung: Die Ergebnisse der Studie sollen in einem wissenschaftlichen Artikel veröffentlicht und frei zugänglich gemacht werden. Damit sollen sowohl Forschende als auch politische Akteure in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen (LMIC) angesprochen werden.




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