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Podiumsdiskussion „Vom sozialistischen Eigentum zur Marktwirtschaft“

Am 22. April 2021 nahm Prof. Dr. Michael Rochlitz an einer Online-Podiumsdiskussion "Von der sozialistischen Planwirtschaft zum freien Markt" teil. Die Gesprächsrunde wurde vom Deutschen Historischen Institut Moskau gemeinsam mit ZOiS, Körber-Stiftung, Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO), Friedrich-Ebert-Stiftung und International Memorial organisiert. Die Diskussion wurde von Dr. Sandra Dahlke (DHI) moderiert und von Dr. Andreas Hilger, Dr. Peter Wegenschimmel, Prof. Sergej Zhuravlev und Dr. Marcus Böick begleitet.

Michael Rochlitz sprach über das Problem der gesicherten Eigentumsrechte in den ehemaligen Sowjetstaaten, wie die Hinterlassenschaften der 1990er Jahre immer noch nachwirken und wie China aufgrund eines anderen Ansatzes zur Sicherung von Eigentumsrechten besser abschneidet. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gerieten neu entstehende Unternehmen aufgrund der schlecht funktionierenden Institutionen und des wirtschaftlichen Abschwungs unter den gewalttätigen Druck verschiedener krimineller Gruppen.  In den späten 1990er Jahren wurde diese Erpressung durch das organisierte Verbrechen des "corporate raiding" ersetzt - als sich staatliche Stellen an räuberischem Verhalten gegen Geschäftsleute beteiligten. Diese Bedrohung durch Enteignung, zusammen mit der Tatsache, dass einige derjenigen, die in den 1990er Jahren in kriminelle Aktivitäten verwickelt waren, später Teil der politischen und wirtschaftlichen Elite in Russland wurden, wirkt sich nachteilig auf die wirtschaftliche Entwicklung aus. Im Falle Chinas hingegen ist die Sicherung von Eigentumsrechten mit bürokratischen Anreizen verbunden, wenn die Beförderung von Beamten von ihrer wirtschaftlichen Leistung abhängt. Dies ist einer der Faktoren, die Chinas Wirtschaftswachstum antreiben.