In Ihrer Partnerschaft oder Familie drohen Konflikte oder Gewalt zu eskalieren?
- Polizei-Notruf unter 110
- Feuerwehr/Rettungsdienst/Notarzt: 112
(zusammengestellt vom Berufsverband Österreichischer PsychologInnen)
Auf engen räumlichen Verhältnissen entsteht sogenannter „Dichtestress“. Auch durch die ungewohnt viele gemeinsame Zeit können Konflikte in der Partnerschaft oder im Familienleben entstehen. All dies kann sich in Streit bis hin zu Gewalthandlungen entladen.
- Definieren Sie klar abgegrenzte Stunden, die jede/r für sich allein verbringt.
- Ermöglichen Sie allen Familienmitgliedern Rückzugsmöglichkeiten.
- Sprechen Sie Ärger an, noch bevor die Situation eskaliert.
- Machen Sie alleine einen Spaziergang um den Häuserblock oder durch den Wald.
- Machen Sie einen täglichen Familien-Mini-Krisenstab oder-Konferenz: Wie geht’s jedem/r Einzelnen, wer braucht was, welche Ideen und Wünsche haben die Einzelnen?
- Seien Sie nachsichtiger als sonst, sich selbst und den anderen gegenüber! Es ist durchaus eine Herausforderung für alle Familien.
- Holen Sie sich im Bedarfsfall professionelle Hilfe bei entsprechenden Hotlines oder Krisentelefonen, z.B. bei
- Überregional:
- der Telefonseelsorge: „Ein offenes Ohr für alle Anliegen“, telefonisch, per Mail oder Chat durch die Telefonseelsorge (Tel: 116123 und telefonseelsorge.de)
- der Nummer gegen Kummer – Elterntelefon: 0800 111 0 550 (Mo-Fr 9-11 Uhr; Di und Do 17-19 Uhr)
- dem Kinder- und Jugendtelefon der Nummer gegen Kummer: 116111 (Mo-Sa 14-20 Uhr)
- Für Bremen finden Sie lokale Angebote z.B. unter https://familiennetz-bremen.de/veranstaltungen/coronavirus-aktionen-und-unterstuetzung-in-bremen/
- Überregional:
(zusammengestellt vom Berufsverband Österreichischer PsychologInnen)
Räumliche Enge, fehlende Rückzugsmöglichkeiten, der Mangel an Intimität kann zu Aggression und Gewalt führen. Steuern Sie einer Eskalation der Situation aktiv und bewusst entgegen. Folgende Möglichkeiten dazu haben Sie:
Erkennen und benennen Sie Gewalt. Auch bei sich selbst! | Gewalt hat viele Formen: Schlagen, Anschreien, Abwerten, längeres Ignorieren… Seien Sie sich selbst gegenüber ehrlich und reagieren Sie, wenn Sie merken, dass Sie selbst beginnen vollkommen überfordert und in der Folge gewalttätig werden. |
Telefonieren Sie zur eigenen Entlastung! | Telefonieren Sie mit einem Freund/einer Freundin und sei es nur, um mal wieder mit jemand anderem zu sprechen. Wenn möglich, gehen Sie in ein anderes Zimmer. Atmen Sie tief durch. Wenn das nicht reicht, wenden Sie sich an Krisentelefone, z.B. die Telefonseelsorge (Tel: 116123). |
Leben Sie Gewalt nicht aus! | Negative Emotionen, Anspannung und Aggressionen sind in Ausnahmesituationen normal. Es ist nicht schlimm, jemandem gegenüber aggressive Gefühle zu haben, gefährlich wird es erst, wenn man sie auslebt. |
Wenn Gewalt passiert: Reden Sie! | Wenn Sie bemerken, dass andere Erwachsene zuhause gewalttätig werden – gerade gegen Kinder oder Jugendliche – reden Sie mit ihnen. Vielleicht sind Sie in dieser Situation der oder die einzige, der den Schutz des Kindes jetzt herstellen kann. Lassen Sie sich dabei unterstützen, z.B. von:
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Holen Sie sich Hilfe, wenn Sie von Gewalt betroffen sind! | Dasselbe gilt natürlich wenn Sie selbst von Gewalt betroffen sind: Holen Sie sich Hilfe. Hier ist wichtig, dass Sie nicht allein bleiben. Sie sind nicht allein, auch wenn es gerade in einer Isolationssituation so erscheint. Holen Sie Hilfe: Bei Freunden, Beratungseinrichtungen, bei der Telefonberatung eines Gewaltschutz – oder Kinderschutzzentrums, bei massiver Gewalt auch bei Polizei oder Kinder- und Jugendhilfe (Telefonnummern siehe vorheriger Punkt). |
Und vor allem: holen Sie sich rechtzeitig Hilfe! | Warten Sie nicht, bis es zu spät ist: Die anderen Tipps auf diesen Seiten gegen Langeweile, gegen Ängste und Sorgen und gegen Konflikte helfen, mit den unangenehmen Gefühlen umzugehen, die in angespannten, oft beengten Situationen entstehen, bevor diese sich in Gewalt entladen. |
Berufsverband Österreichischer PsychologInnen BÖP (2020). Informationsblatt "COVID-19: Wie Sie häusliche Isolation und Quarantäne gut überstehen“. Verfügbar unter: https://www.boep.or.at/download/5e71d59d3c15c85df5000028/20200317_COVID-19_Informationsblatt.PDF [26.03.2020].
Schnelle Hilfe
Feuerwehr/Rettungsdienst |
Polizei-Notruf: 110 |
Kriseninterventionsdienst |
Kinder- und Jugendnotdienst |
Telefonische Beratung
BDP-Corona-Hotline: 0800 777 22 44 |
Telefonseelsorge: 116123 |
Elterntelefon: 0800 111 0 550 |
Jugendtelefon: 116111 |
Hilfetelefon Gewalt gegen |
Hilfetelefon Sexueller |