Programm 2019-04-30 Ginastera und Gianneo

Alberto Ginastera (1916 - 1983) war zweifellos einer der wichtigsten akademischen Komponisten Argentiniens. Sein Werk kann in drei von ihm selbst benannte Perioden „objektiver und subjektiver Nationalismus und Neo-Expressionismus“ eingeteilt werden. Die drei Werke Op. 6 (1940) werden gerahmt von einer durch argentinische Volksmusik inspirierten Ästhetik, die sich jedoch, ähnlich wie Strawinsky und - in kleinerem Ausmaß - Bartók und de Falla, avantgardistischer Techniken bedient.

Das Werk Luis Gianneos (1897 - 1968) steht für die Synthese der argentinischen Musik des 20. Jahrhunderts. Sie wird gebildet aus der Harmonie und den Kompositionen des europäischen Kanons des späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhunderts. Gianneo begreift diesen Stil als musikalischen Ausgangspunkt seiner Romantik.

Zeit seines Lebens reiste er viel (Buenos Aires, Tucumán und Europa) und spürte den Stilelementen seiner Zeit nach, die er in einer breiten Palette (Romantik, Nationalismus, Neoklassiszismus) in seinen Werken verarbeitete. Mit der Sonate N° 2 (1943) festigt sich der neoklassische, sich auf die argentinische Volksmusik beziehende Stil Luis Gianneos und wirkt innovativ auf die musikalisch vorherrschenden Formen, wie hier auf die Sonate.


Alberto Ginastera (1916 - 1983) 

 Drei Stücke Op. 6 (1940) 
 N° 1 “Cuyana” (Allegretto) 
 N° 2 “Norteña” (Lento) 
 N° 3 “Criolla” (Allegro) 


Luis Gianneo (1897 – 1968) 

Klaviersonate N° 2 (1943) 
I. Allegro 
II. Romanza. Andante 
III. Allegro molto