Lehrphilosophie

Unsere Lehrphilosophie im Fachgebiet Nachhaltiges Management

Akademische Fähigkeiten beruhen auf einem soliden Fachwissen. Dieses vermitteln wir in unseren Lehrveranstaltungen. Zusätzlich möchten wir mit den Studierenden generelle Fähigkeiten erarbeiten, die zur Bewältigung der Komplexität moderner Wirtschaft und Gesellschaft benötigt werden. Für beide Fähigkeiten verfolgen wir diese Lehrphilosophie.

Globus auf einem Blatt in den Händen

Lehrziel:

Wir ermöglichen den Studierenden neue Zugänge zu Inhalten und Kompetenzen, mit denen sie eine komplexe und nachhaltige Welt human und effizient mitgestalten können. Unsicherheiten aushalten und Ambiguitäten bewältigen zu können, sind wichtige Voraussetzungen für Change Agents der heutigen Zeit. Wir helfen den Studierenden zudem, ihren eigenen Lern- und Entwicklungsfortschritt beobachten und beschreiben zu können.

Lehrinhalte, Wissen und Persönlichkeitsentwicklung

Lehrinhalte finden sich in Büchern, in Zeitschriften, in online-Formaten und in Filmen. Sie sind reichlich vorhanden. Wissen hingegen wird in jedem Kopf einzeln konstruiert, es kann nicht von einem Kopf in den anderen übertragen werden. Wir konstruieren das Wissen in unseren Veranstaltungen gemeinsam und reflektieren immer wieder seine Kontextabhängigkeit.

Persönlichkeitsentwicklung wird immer wichtiger, um in komplexen Situationen konstruktive Entscheidungen treffen zu können. Persönlichkeitsentwicklung ist für eine Universität noch eine ganz neue Aufgabe. Gemeinsam tasten wir uns an die Aufgabe heran, uns als Persönlichkeiten selbstreflexiv und eigenverantwortlich einzubringen, auch wir Lehrenden. Hierzu nehmen wir eine coachende Haltung im Lehr-Lern-Prozess ein, denn Coaching als eine Begleitung von individueller und institutioneller Komplexitätsbewältigung scheint in diesem Kontext eine steigende Bedeutung zu bekommen.

 

Werte

Im Lehr-Lern-Prozess begegnen wir uns als Menschen, denen verschiedenen Dinge wichtig und wertvoll sind. Wir wünschen uns eine ehrliche und vertrauensvolle Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Studierenden, in großem Respekt für die unterschiedlichen Rollen, die wir innehaben. Die Studierenden sollen ihren eigenen Zugang zu unseren Themen finden dürfen und die Aspekte verfolgen können, mit denen sie besonders in Resonanz gehen. Wir wollen ko-kreative Lernprozesse gestalten, in denen nicht nur Bewährtes reproduziert, sondern auch Neues hervorgebracht werden kann. Rückmeldungen wollen wir primär als konstruktives und wertschätzendes Feedback im Prozess geben und nicht erst als formale Bewertungen am Schluss – um damit produktive Lernschleifen anzuregen und Selbstreflexionsprozesse zu begleiten.

Noch müssen wir als Lehrende Prüfungsleistungen bewerten. Hierbei ist es uns wichtig, sehr gute Leistungen, die sich durchaus im Sinne von Engagement und persönlicher Entwicklung widerspiegeln kann, auch hervorheben und entsprechend bewerten zu können. Wir nutzen daher die Notenskala in ihrer Bandbreite.

 

Menschenbild

Die Studierenden bringen vielfältige Erfahrungen aus ihrer bisherigen Bildungslaufbahn mit. Sie sind zum größten Teil daran gewöhnt, fremde Vorgaben zu erfüllen und definierte Zielbilder zu erreichen. Wir möchten hingegen Lernräume und Lernfelder öffnen, die eine aktive Mitgestaltung, gemeinsames Lernen und die Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden ermöglichen. Unsere Beobachtungen zeigen, dass die Studierenden nach anfänglicher Unsicherheit durchaus bereit sind, Eigenverantwortung für ihre Lerninhalte und ihre Lernziele zu übernehmen und dies als große persönliche Bereicherung empfinden.

In diesem Sinne gehen wir davon aus, dass die Studierenden als Erwachsene und selbstbestimmte Individuen die volle Verantwortung für ihre Lernprozess und ihre persönliche Weiterentwicklung übernehmen. Als Lehrende begleiten wir sie durch das unüberschaubare Theorie- und Praxisfeld im Kontext von Nachhaltigkeit und Leadership und ermöglichen ihnen diese Kontexte mit ihren ganz persönlichen Erfahrungen und Resonanzen zu verknüpfen.

 

Lehrmethoden und -formen

Das Thema Nachhaltigkeit und Leadership braucht neben den herkömmlichen Lehrformaten, wie wir sie auch digital in der Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit anbieten,  zudem im Sinne eines Deep Learning musterbrechende Formate und innovative Visualisierungsformen. Diese sind für die Studierenden oftmals unbekannt und stellen zuweilen eine Herausforderung dar. Wir haben aus der Erfahrung jedoch festgestellt, dass Studierende und Lehrende durch das Sprechen über gemeinsame Bilder und Erfahrungen einen tieferen Reflexionsprozess durchlaufen.

Daher arbeiten wir viel mit Systemaufstellungen als Visualisierungs- und Erkundungsformat für Komplexität und fordern in Check-In und Check-Out Runden zur offenen Selbstreflexion auf. Die Studierenden sind eingeladen, nicht nur mit dem Kopf, sondern mit dem ganzen Körper zu lernen. Zusätzlich sind Studierenden über Student-Peer-Review Verfahren aufgefordert sich gegenseitig bei der persönlichen Weiterentwicklung Feedback zu geben. Die Erfahrungen der Gruppenarbeit sind ein ganz wesentlicher Bestandteil unserer Lehrformate.

Lehre und Lernen Diagramm

 

Die Abbildung verdeutlicht die Bandbreite der Lehr/Lernarrangements, die wir den Studierenden bieten. Von digital asynchronen Lehrveranstaltungen, die über die Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit (Link) verfügbar sind, bis hin zu Hub- und Space-Veranstaltungen, in denen sich Wissenschaft und Praxis trifft, reichen die Formen der Lehrveranstaltungen. Wir versuchen einen Rahmen zu gestalten und zu halten, in dem sich Studierende eigenverantwortlich mit komplexen Themen einer humanen und nachhaltigen Arbeitsweise von Organisationen beschäftigen können.

Aktualisiert von: Redaktion