Sommersemester
Veranstaltungen
Die Vorlesung ist eine Einführung in die Industrieökonomik. Nach der Diskussion einiger grundlegender Theorien und Modelle werden diese dazu verwendet, empirisch beobachtbare Sachverhalte im Zusammenwirken von Märkten und Unternehmen zu erklären. Neben Konzepten der klassischen Industrieökonomik stützt sich die Vorlesung dabei auch auf Erkenntnisse der Verhaltens-, Evolutions- und Institutionenökonomik, mit besonderem Fokus auf die Arbeit Joseph Schumpeters. Ziel des Kurses ist es, den Studierenden eine Grundausstattung an Konzepten zu vermitteln, um die Interaktion zwischen Menschen, Märkten und Firmen besser zu verstehen.
Der Kurs untersucht die Volkswirtschaften von Entwicklungs- und Schwellenländern. Ziel des Kurses ist es, Unterschiede im wirtschaftlichen Erfolg und in der wirtschaftlichen Dynamik verschiedener Entwicklungsländer und deren Gründe zu erkennen und zu verstehen, sowie einen Überblick über die verwendeten empirischen Methoden in der Entwicklungsökonomik zu erlangen. Nach einer Einführung in klassische und zeitgenössische Modelle und Theorien der Entwicklungsökonomik und in verschiedene staatliche Entwicklungsstrategien wird der Kurs einen Überblick über die wichtigsten makro- und mikroökonomischen Themen der Entwicklungsökonomik vermitteln, mit einem Fokus auf Industriepolitik und nachholende Entwicklung, internationalen Handel, Bevölkerungswachstum, Ungleichheit, Gesundheit und Bildung, Umweltprobleme, Entwicklungshilfe, sowie die Rolle internationaler Finanzmärkte.
Die empirische Forschung in der Entwicklungs- wie auch in der Institutionen- und Transformationsökonomik ist in den letzten Jahren zunehmen durch einen Fokus auf experimentelle Methoden zur Erforschung kausaler Zusammenhänge geprägt. Der auf Englisch unterrichtete Kurs wird sich auf die praktische Anwendung dieser Methoden konzentrieren. Nach einer kurzen theoretischen und methodischen Einführung werden verschiedene Formen von Experimenten anhand von konkreten Forschungspapieren detailliert besprochen. Der Kurs widmet sich dann einer Reihe von häufigen auftauchenden Fragen und Problemen in der experimentellen Forschung, bevor die Studierenden die Möglichkeit haben, ihr eigenes experimentelles Forschungsdesign zu entwickeln und vorzustellen.
Laut des Demokratieindex der Fachzeitschrift The Economist können 92 von 167 Ländern der Welt entweder als hybride oder als autoritäre Regime charakterisiert werden, d. h. Länder, in denen der politische Pluralismus stark eingeschränkt ist oder nicht existiert. In diesem Kurs werden wir untersuchen, wie die Wirtschaftssysteme dieser Länder funktionieren, wie sie sich in ihrer Funktionsweise von den Volkswirtschaften demokratischer Länder unterscheiden und welche Ergebnisse sie erzielen. Während des Unterrichts lernen die Studierenden zentrale Konzepte aus der institutionellen und vergleichenden Literatur der politischen Ökonomie kennen, beispielsweise die Bedeutung von Sicherheit der Eigentumsrechte für wirtschaftlichen Erfolg, die Rolle von Abhängigkeitsbeziehungen (patron-client relations), die politische Ökonomie der Korruption und welche Rolle, Firmen und Unternehmer in autoritären politischen Systemen spielen. Diese Konzepte werden durch zahlreiche Fallstudien aus Kontexten wie China, Nordkorea, Vietnam, Russland, Weißrussland, Kuba, Saudi-Arabien, Ruanda und Singapur veranschaulicht.
Neben einer umfassenden Einführung in das Thema autoritärer Wirtschaftssysteme wird dieser Kurs den Studierenden auch qualitative und quantitative Forschungsmethoden in den Bereichen vergleichende politische Ökonomie und institutionelle Ökonomie vorstellen. Der Kurs wird gemeinsam mit Ekaterina Paustyan unterrichtet, die über umfangreiche Erfahrung in der Forschung an autoritären Systemen mithilfe qualitativer empirischer Ansätze verfügt, und Michael Rochlitz, der ähnliche Fragen anhand quantitativer Daten untersucht. Auf diese Weise können die Studierenden die Vor- und Nachteile beider Ansätze vergleichen und herausfinden, welche Methode am besten geeignet sind für die Untersuchung ausgewählter Forschungsfragen.
Bei der Lehrveranstaltung handelt es sich um eine anwendungsorientierte Einführung in die Theorie und Methoden zur Analyse strategischer Interaktionen (Spieltheorie). Es werden verschiedene typische Strukturen sozialer Entscheidungsprobleme und ihre Modellierungen vorgestellt (Koordinations-, Nicht-Koordinations-, Anti-Koordinations-Spiele und Soziale Dilemmata), jeweils in strategischer und in sequentieller Form. Die Lösungen zu diesen Entscheidungsproblemen werden in reinen und in gemischten Strategien analysiert. Außerdem wird in das Prozessdenken für unbestimmt oft wiederholte Interaktionen in größeren Populationen eingeführt (evolutionäre Spieltheorie), insbesondere in die Modellierung evolutionärer Prozesse. Schließlich werden klassische Auktions- und Verhandlungsprobleme vorgestellt und auf ihre Funktionsweise analysiert. In der gesamten Veranstaltung werden konventionelle Konzepte der Mainstream-Ökonomie wie Rationalität und Optimalität der Märkte kritisch beurteilt.
Chinas Wirtschaftswachstum
Seit 40 Jahren wächst die chinesische Wirtschaft in einem Tempo, wie es noch kein Land in der Geschichte der Menschheit erlebt hat. Es ist auch sehr wahrscheinlich, dass die Volksrepublik China bald die Vereinigten Staaten als die wichtigste Volkswirtschaft der Welt ablösen wird. Ein gutes Verständnis dafür, warum die chinesische Wirtschaft so erfolgreich geworden ist (1), wie das chinesische Wirtschaftssystem funktioniert (2) und wie die Zukunft der chinesischen Wirtschaft voraussichtlich aussehen wird (3), ist daher für diejenigen, die sich für wirtschaftliche Fragen auf regionaler, nationaler und globaler Ebene interessieren, in Deutschland und anderswo von entscheidender Bedeutung.
Der erste Teil dieses Kurses wird den Studierenden eine solide Einführung in die jüngere Wirtschaftsgeschichte Chinas geben, vom frühen 20. Jahrhundert bis heute. Danach werden wir uns auf eine Reihe von spezifischen Themen konzentrieren (siehe unten). Der Kurs wird größtenteils auf einer detaillierten Analyse von relevanten empirischen Forschungsartikeln und Büchern aus den Bereichen Volkswirtschaft, Wirtschaftsgeschichte, politische Ökonomie und Politikwissenschaft basieren. Diese Analyse wird durch die Diskussion anderer relevanter Quellen wie Original-Zeitungsartikel, kurze Videos, Romane, Interviews und Memoiren ergänzt, um den Studierenden ein lebendiges und ganzheitliches Verständnis von Chinas Wachstumserfahrungen während der letzten 40 Jahre zu vermitteln.
Die Studierenden lernen zu verstehen, wie Forschung und Innovation in modernen Volkswirtschaften funktionieren und wie politische Institutionen - demokratische und autoritäre - die Forschungstätigkeit und Innovation beeinflussen können. Der Kurs kombiniert Methoden aus der Innovationsökonomie und der vergleichenden politischen Ökonomie und vermittelt den Studierenden ein solides Verständnis der grundlegenden Literatur aus beiden Ansätzen.