Wintersemester
Veranstaltungen
Die aus Vorlesung und Übung bestehende Veranstaltung bietet eine Einführung in die wesentlichen Bestandteile der Mikro- und Makroökonomik. Die Studierenden werden mit dem Denken von Ökonomen vertraut gemacht, bekommen eine Reihe zentraler ökonomischer Konzepte, Definitionen und Referenzmodelle vermittelt, und lernen diese auf aktuelle Fragestellungen der Wirtschaft anzuwenden. Die Veranstaltung legt besonderes Gewicht auf die großen wirtschaftspolitischen Herausforderungen unserer Zeit – die Notwendigkeit knappe Ressourcen nachhaltig zu bewirtschaften, den Klimawandel, die Globalisierung, und die aus technologischem Wandel hervorgehenden rasanten Veränderungen unserer Gesellschaft.
Der Kurs hat das Ziel, Studierende auf das Verfassen der Bachelorarbeit vorzubereiten. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Kurses werden Studierende in der Lage sein, ein Forschungsthema auszuwählen und einzugrenzen, eine Literaturrecherche durchzuführen, die Gliederung einer Bachelorarbeit zu erstellen, und eigenhändig ein Forschungsprojekt zu planen und durchzuführen. Zum Ende des Kurses werden die Studierenden ein eigenes Forschungsprojekt entwerfen, und vor ihren Kommilitonen vorstellen.
Inhaltlich wird sich der Kurs mit Themen der Transformations- & Institutionenökonomik beschäftigen, insbesondere mit der Frage wie politische und soziale Institutionen wirtschaftliche Entwicklungen beeinflussen können. Studierende haben die Möglichkeit, aus einem weiten thematischen wie geographischen Feld das Thema ihres Forschungsprojekts auszusuchen. Mögliche Themen sind z.B. die wirtschaftliche Transition in Osteuropa, Russland und der Volksrepublik China, aber auch Fragen der wirtschaftlichen Entwicklung von Schwellenländern in Südostasien, im Nahen Osten, Lateinamerika oder Sub-Sahara Afrika.
Wie funktioniert kollektive Erinnerung, und welche politischen und technologischen Strategien existieren, um (kollektive) Erinnerung zu beeinflussen? In diesem Seminar werden wir analysieren, wie sich die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg von 1945 bis heute entwickelt und verändert hat, und wie kollektive Erinnerungen politische und wirtschaftliche Entscheidungen und Ergebnisse beeinflussen. Methodisch basiert unser Kurs auf einem Mixed-Methods Design, in dem qualitative Methoden der Geschichtswissenschaft mit quantitativen Methoden der Wirtschafts- und empirischen Sozialwissenschaft verglichen werden. Beide Dozenten werden aktiv an allen Veranstaltungen teilnehmen, um die zu behandelnden Themen sowohl aus der Perspektive der Geschichtswissenschaft, wie auch der VWL zu beleuchten. Inhaltlich werden wir im ersten Teil der Veranstaltung eine Reihe grundsätzlicher Fragen, Themen und Konzepte der Erinnerungsforschung – mit Fokus auf den Zweiten Weltkrieg – behandeln, um dann im zweiten Teil auf eine Anzahl von Fallstudien einzugehen (mit regionalem Fokus auf Deutschland, Russland, Osteuropa, sowie Ostasien).
Angewandte Quantitative Forschung: Neue Methoden, Werkzeuge und Tricks
Das Ziel des Kurses ist es, den Studierenden eine praktische Einführung in einige der fortschrittlichsten Forschungsmethoden in den Wirtschaftswissenschaften zu geben, wie z.B. Regressions-Diskontinuitäts-Designs, den Instrumentalvariablen-Ansatz, Differenzen-in-Differenzen Ansatz und eine Reihe von experimentellen Ansätzen zum Nachweis von Kausalität. Das Ziel des Kurses ist es nicht, die Studierenden zu befähigen, diese Methoden selbst anzuwenden. Vielmehr sollen die Studierenden nach Abschluss des Kurses in der Lage sein zu verstehen, warum und wann diese Methoden nützlich sind (1), wie sie funktionieren (2) und sie sollen in der Lage sein, Forschungsarbeiten, die diese Methoden verwenden, zu verfolgen, zu bewerten und sich an Diskussionen zu beteiligen (3). Das Ziel des Kurses ist es letztendlich, den Studierenden ein Verständnis dafür zu vermitteln, was für ein wirkungsvolles Werkzeug die angewandte quantitative Forschung sein kann, um Fragen zu beantworten, die sonst oft nicht ohne weiteres beantwortet werden können.
Es gibt keine Voraussetzungen, um den Kurs zu besuchen. Ein vorheriges Verständnis von Statistik und Ökonometrie ist hilfreich, aber nicht erforderlich. Am Ende des Kurses haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich auf eine Forschungsmethode im Speziellen zu konzentrieren und ein eigenes kleines Projekt zu entwerfen.
Zur Veranschaulichung bestimmter Methoden und Ansätze werden wir uns auf eine Reihe aktueller Forschungsarbeiten aus der Institutionen- und Entwicklungsökonomie sowie der angewandten politischen Ökonomie konzentrieren. Die Papiere werden zeigen, wie es möglich ist, eine ganze Reihe von kniffligen Fragen mit Hilfe angewandter quantitativer Forschung zu beantworten - Beispiele für Fragen, auf die wir uns im Unterricht konzentrieren werden, sind die folgenden:
Hat die Präsenz der internationalen Koalition in Afghanistan Auswirkungen auf die wirtschaftliche Stärkung von Frauen? Hält die Entsendung von Soldaten den Terrorismus auf? Was ist der kostengünstigste Weg, um Kinder in armen ländlichen Gebieten in Indien zu impfen? Was sind die sozialen Auswirkungen eines Bürgerkriegs? Wie testet man auf Wahlbetrug? Was sind die versteckten wirtschaftlichen Aspekte des US-Gefängnissystems? Wie beeinflussen wirtschaftliche Bedingungen die Todesrate von Selbstmordattentaten? Ist es für einen Geschäftsmann von Vorteil, Politiker zu werden? Wie wirkte sich der ethnische Hintergrund der Valide Sultan (Mutter des Sultans) auf die Wahrscheinlichkeit aus, dass das Osmanische Reich in den Krieg zog? Was ist die langfristige Wirkung des Kolonialismus? Und wie würde sich ein Besuch des Dalai Lama auf den Handel eines Landes mit China auswirken?
Was ist für das Funktionieren einer modernen Marktwirtschaft unerlässlich? Aufbauend auf den theoretischen und empirischen Erkenntnissen der Transformationsökonomik untersuchen wir in diesem Kurs, wie die Planwirtschaft der Sowjetunion in die Marktwirtschaft des heutigen Russlands umgewandelt wurde. Am Beispiel der wirtschaftlichen Transformation Russlands erhalten die Studierenden ein praktisches Verständnis für eine Reihe zentraler wirtschaftlicher Konzepte: Welche Rolle spielen Preise, Eigentumsrechte, politische Institutionen und die rechtlichen Rahmenbedingungen in einer Marktwirtschaft? Wie wirken sich diese Institutionen auf zentrale Ergebnisse eines Wirtschaftssystems wie Wirtschaftswachstum, Ungleichheit, Beschäftigung und Innovation aus? Und wie unterscheiden sich die modernen Marktwirtschaften verschiedener Länder - wie Russland, Deutschland oder die USA - voneinander?
Aufbauend auf theoretische Konzepte der Transformationsökonomik, der Institutionenökonomik und der Varieties of Capitalism Literatur wird den Studierenden ein tiefgreifendes Verständnis davon vermittelt, wie moderne Marktwirtschaften funktionieren, mit welchen Problemen sie konfrontiert sind und warum unterschiedliche Systeme zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Gleichzeitig erhalten die Studierenden zudem Einblicke in die faszinierende Geschichte der wirtschaftlichen Transformation Russlands, eine Geschichte, die Beamte der Kommunistischen Partei, Oligarchen, rivalisierende Sicherheitsdienste, kriminelle Gruppen und furchtlose Unternehmer umfasst, die alle zum Aufbau des heutigen Wirtschaftssystems Russlands beigetragen haben.