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Fotoporträts in der Glashalle

Die Universität Bremen präsentierte mit >right here< bis zum 20. Juli 2015 insgesamt 30 Wissenschaftlerinnen aller Fachbereiche auf ganz besondere Weise: Ihre Porträts sind in Form von großformatigen Plakaten und ausgewählten Zitaten an der Glashalle im Zentralbereich angebracht: innen und außen, gut sichtbar, in der Beiläufigkeit des Uni-Alltags und im Zentrum des Campuslebens. Die Frauen aus unterschiedlichsten Herkunftsländern und mit vielfältigem Bildungshintergrund sind als Doktorandin, in der Postdoc-Phase, als Lektorin oder als Nachwuchsgruppenleiterin an der Uni Bremen tätig. In Bildern, deutsch-englischen kurzbiografischen Texten und Zitaten werden sie vorgestellt.

Damit die Ausstellung auch nach dem Abbau weiter 'besucht' werden kann, wurde diese Homepage erstellt.

Die Porträts stammen von der Berliner Fotografin Julia Baier, die bereits die UNISPITZEN, Professorinnen in Führung, gezeigt hat. Kuratorin und Gestalterin ist Birgit Wingrat.

Begleitend zur Ausstellung gibt es einen deutsch-englischen Katalog.

Das Konzept

Anhand ausgewählter Zitate und Begriffe vermittelt >right here< Eindrücke von wissenschaftlicher Laufbahn und  Motivation der 30 Teilnehmerinnen. Es werden jedoch auch Ambivalenzen bezogen auf den Arbeitsplatz Hochschule sichtbar und Ausstiegsrisiken aufgezeigt. So ist >right here< auch ein Statement zum Umgang mit den vielfach von Wissenschaftlerinnen artikulierten Fremdheitserfahrungen an der Hochschule, zu den Zweifeln ob des Wettbewerbs- und Leistungsdrucks, der unsicheren Karriereperspektiven und der Entgrenzung von Arbeit. Wissenschaftlerinnen verlassen das System Hochschule deutlich häufiger als ihre Kollegen. Der Titel greift die (diffusen) Botschaften auf, die die Leistungsfähigkeit und damit Förderungswürdigkeit von Wissenschaftlerinnen in Frage stellen. Im Ergebnis verstärken die informellen Förderstrukturen und individualisierten Förderbeziehungen die männlich konnotierte Wissenschaftskultur. Diese Homogenisierungsprozesse betreffen Frauen, betreffen aber auch Wissenschaftler_innen mit Migrationshintergrund oder aus bildungsfernen Schichten.