(AKAD07) Max Frisch: „Mein Name sei Gantenbein“, Roman, 1964
Max Frisch (1911-1991), in Zürich geboren, war Sohn eines Architekten und kam auf dem Umweg über ein Studium der Germanistik zunächst zum Beruf seines Vaters: nach dem Architekturstudium (1936 - 40) an der ETH-Zürich gewann er den Preis im Wettbewerb um ein Freibad (Zürich) und begründete darauf für ein Jahrzehnt die eigene Berufsexistenz (1944 – 1955).
Bereits Anfang der 1930er Jahre schrieb Frisch erste Texte, die er in Zeitschriften veröffentlichte. Auch schon in jungen Jahren ein leidenschaftlicher Reisender, besuchte er 1933 u.a. Prag, Belgrad, Istanbul und Rom, 1935 Deutschland. Es folgen literarische Veröffentlichungen, so 1934 der erste Roman, „Jürg Reinhart“.
Bereits 1938 erhält Max Frisch den Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis der Stadt Zürich. Trotz der Architektur ließ Frisch nicht vom Schreiben. In seiner Biographie über Max Frisch schrieb Volker Hage:
„Kurt Hirschfeld, Dramaturg (und später Direktor) des Zürcher Schauspielhauses, hatte Prosa von Frisch gelesen und machte ihm Mut, es mit der Bühne zu versuchen ... . Das zweite Stück wurde dann als erstes aufgeführt: ‘Nun singen sie wieder’, Anfang 1945 entstanden, die Uraufführung im selben Jahr.“
1947 lernt Frisch, auch durch Kurt Hirschfeld, Bertolt Brecht kennen, eine Begegnung, trotz der unterschiedlichen politischen Auffassungen für Frisch äußerst anregend. 1951 erhielt Frisch, der mit seinen Theaterstücken nicht nur Erfolge verbuchte, sondern euch harscher Kritik ausgesetzt war, ein Stipendium in Amerika das „Rockefeller Grant for Drama“, das auch Abstand zu Europa und zu seinem bisherigen Leben, bedeutete. Hier entwickelt er auch ein Romanvorhaben, das er nach seiner Heimkehr in die Schweiz wieder aufgreift: die Niederschrift des Romans „Stiller“ wird zur Katharsis, er löst sich aus Berufs- und Eheleben (seit 1942 verheiratet mit G. v. Meyenburg).
Nach „Stiller“ 1954 folgt 1957 der Roman „Homo Faber“.
1958, dem Jahr der Bekanntschaft und Liebe zu Ingeborg Bachmann, wird Max Frisch der renommierte Georg-Büchner-Preis verliehen.
Die Arbeit an seinem Roman „Mein Name sei Gantenbein“ fällt in die Zeit des Briefwechsels zwischen Frisch und Bachmann. Bereits in „Stiller“ hatte Max Frisch das Spiel um die Frage nach Identität und Wahrheit begonnen, das er jetzt virtuos weiterführt, Urformeln des „neuen“ Spiels ausprobierend.
Der Satz: „Ich stelle mir vor“ enthält die Zauberformel, neue Türen zu anderen Wahrheiten oder Leben nicht nur zu öffnen, hier ist die Möglichkeit, altes Leben zu überspringen wenn nicht zu überwinden. Und: „Ich probiere Geschichten an wie Kleider“ birgt weitere Spielvarianten, Rollenspiele und Geschichten sind in diesem Roman Entwürfe, die Phantasie ist gefragt.
In diesem Roman zeigt Max Frisch, wie groß die Kunst des Romans sein kann, das Spiel mit Vergnügen einzusetzen und mit Lebensphilosophie zu akzentuieren, so daß es zum Schluß des Romans heißen kann:
… „Leben gefällt mir.“
Ausgabe: Max Frisch, „Mein Name sei Gantenbein“, Suhrkamp Verlag
Dozentin: Margrit Platt, M.A.
Zeit: Dienstag, 10:00 s.t. - 11:30 Uhr
Hinweis: Teilnehmerbegrenzung: 80 Personen in Präsenz
Veranstaltungsart: hybrid, in Präsenz (Gebäude SFG, Raum 0140)
oder wahlweise Online-Teilnahme
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