(AKAD32) Schreiben - aber was denn? Und warum?
Dieses Seminar ist der zweite Teil des Projekts aus dem letzten Wintersemester mit dem Titel „Ich schreibe, also bin ich – unsterblich?“ Der erste Teil war in sich abgeschlossen. Neue Teilnehmer/innen sind willkommen, die interessiert sind am nachdenklichen Austausch über eigenes und fremdes Schreiben – und die vielleicht auch „die Lust zu fabulieren“ aus eigener Erfahrung kennen. Kurze literarische und Sach-Texte werden in die Betrachtungen einbezogen.
Schreiben kann für manche zur (Lebens-)Aufgabe werden, zu einer Notwendigkeit:
- damit nicht vergessen wird, was war (historisches Schreiben) und was ist (Zeitzeugnisse);
- damit Frau oder Mann (noch lebend oder bereits gestorben) gewürdigt wird – auch und gerade über die eigene Lebenszeit hinaus (biographischs und zeitgeschichtliches Schreiben);
- damit „ich“ (die schreibende Person; Ich-Erzähler/in) besser verstehen kann, was mit mir war und ist (autobiographisches Schreiben; auch therapeutisch).
Und manch ein/e Verfasser/in von Schriften lebt durch das Geschriebene über die eigene Lebenszeit hinaus. Umgangssprachlich: „Wer schreibt, der bleibt.“
Auf der einen Seite: „Die Lust zu fabulieren“ und auf der anderen: „Und wo der Mensch in seiner Qual verstummt, gab mir ein Gott zu sagen, was ich leide“ (formuliert von einem „Unsterblichen“) – zwischen diesen beiden Polen liegt wohl die Welt-Geschichte der geschriebenen Worte: schriftlich überlieferte Zeugnisse als alter und neuer Zeit – von berühmten, bekannten und anonym gebliebenen Autor/inn/en.
Leitgedanken und Fragen, die uns beschäftigen werden:
- Können Autor/inn/en „unsterblich“ sein? Oder sind es die Figuren, „das Personal“ in ihren Werken? Und warum?
- Zeit und Ort: „Ich sehe meine Zeit“ unterwegs in der Welt
- Die (eigene) Handschrift; vom Schreiben mit der Hand und der erlebten Wirkung
- „Was immer ich schreibe, ist schon in mir!“ Nachdenken über ein Experiment: „écriture automatique“
- Therapeutisches Schreiben – was ist das?
- Eine wahre Geschichte: was ich wahr-genommen habe (oder: er/sie), erzähle ich jetzt aus der Erinnerung
- „Du erzählst dieselbe Geschichte jedesmal anders!“ Oder: So ist es nicht gewesen! Schreiben ist Nach-Erzählung; Neubewertung
- Historische Aufzeichnungen/Romane: der subjektive Faktor – und: wer schreibt wann über vergangenes Geschehen?
- Biographien und Autobiographien / (auto)biographische Romane und Erzählungen: Über die Unzuverlässigkeit des autobiographischen Gedächtnisses
- Das geschriebene Wort braucht Leser/innen, um lebendig zu sein: Ich lese, also bin ich? (verloren in einer fremden Welt?)
A c h t u n g ! Auf Wunsch der Gruppe aus dem Wintersemester werden 2 der 8 Termine in Präsenz stattfinden – mit verlängerter Zeit. Dann werden kurze Texte vorgestellt und kritisch gewürdigt. Die Auswahl erfolgt nach vorheriger Absprache zu Beginn des Seminars.
L i t e r a t u r e m p f e h l u n g : Irene Vallejo „Papyrus. Die Geschichte der Welt in Büchern“; Zürich, 2022
Dozentin: Barbara Hoffmann-Gabel, M.A.; Supervisorin
Termine: Online: Freitag, 21.04.2023, 10:00 (s.t.) – 11:30 Uhr
In Präsenz: Freitag, 28.04.2023, 10:00 (s.t.) – 13:00 Uhr
Online: 5 x Freitag: 5.5., 12.5., 2.6., 9.6., 16.6.2023, 10:00 (s.t.) – 11:30 Uhr
In Präsenz: Freitag, 23.06.2023, 10:00 (s.t.) – 13:00 Uhr
Hinweis: Teilnehmerbegrenzung: 30 Personen
Veranstaltungsart: 6 Termine Online sowie 2 Termine in Präsenz (Akademie, Raum B 0770)
Kontakt
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