(V) Simone de Beauvoir - das existentialistische Herangehen in ihrem literarischen Werk und die Bedeutung ihres Schaffens für die Philosophie des Existentialismus

Jean Paul Sartre und Simone De Beauvoir, Ankunft in Israel
Jean Paul Sartre und Simone De Beauvoir, Ankunft in Israel

Simone de Beauvoir wurde 1908 als älteste Tochter des Anwalts Georges de Beauvoir und der Bibliothekarin Françoise in Paris geboren; sie verstarb 1986 in Paris.
Nach dem Erwerb des Baccalauréats und des Lehrerdiploms nahm sie 1925 ein Studium an der Sorbonne auf. Im Jahr 1928 erwarb sie die Licence (Lehrbefähigung). 1929 bestand sie die in Frankreich begehrte und prestigeträchtigste Prüfung für die Lehrtätigkeit im französischen öffentlichen Bildungssystem als Zweitbeste hinter Jean-Paul Sartre. Beauvoir war damit in Frankreich die erste Frau, die männliche Studierende in Philosophie unterrichten durfte. Es folgten Lehrverpflichtungen in Marseille, Rouen und Paris, wo sie neben so berühmten Philosophen wie Merleau-Ponty und Lévi-Strauss tätig war.
Mit Jean-Paul Sartre, den sie 1929 kennengelernt hatte, verband sie zeitlebens eine einzigartige Freundschaft. Sartre motivierte sie ständig, ihre literarischen Ideen und philosophischen Gedanken zu Papier zu bringen und zu veröffentlichen. Wegen ihrer persönlichen und intellektuellen Nähe zu Sartre wird sie in Biographien gelegentlich restringierend als „Zweitbeste nach Sartre“, „Notre Dame de Sartre“ oder „la grande Sartreuse“ bezeichnet. Diese Bezeichnungen entsprechen in keiner Weise der Bedeutung von Beauvoirs Werken in Literatur, Philosophie und Essayistik, mit denen sie einen wesentlichen Beitrag zum frühen Existentialismus geleistet hat (insbesondere zu Themen wie Freiheit, Transzendenz, Immanenz und Situation).

In der Vortragsreihe wird die Bedeutung ihres Schaffens für die Philosophie des Existentialismus anhand ihrer Memoiren und ausgewählter Essays dargestellt. Die Anwendung des Existentialismus in ihrem literarischen Werk wird exemplarisch an dem Roman Sie kam und blieb verdeutlicht (das französische Original L’Invitée erschien 1943).

Ein Hauptanliegen Beauvoirs besteht in der literarischen Schilderung, wie der Mensch seine Freiheit, sich selbst zu entwerfen, erkennt. Dabei untersucht sie tiefgründig das Verhältnis zwischen dem, was wir sind, und dem, was wir tun.

 

Literatur:

Simone de Beauvoir: „Sie kam und blieb“. Rowohlt Taschenbuchverlag. Reinbek bei Hamburg.
Hinweise zu weiterführender Literatur folgen bei Veranstaltungsbeginn.
 


Dozent:    Dr. Fred Staffeldt

Termine:    6 x montags

  • 10.02., 17.02., 24.02., 03.03., 10.03., 17.03.2025

Zeit:    14:15 (s.t.) bis 15:45 Uhr

Entgelt:    60,- Euro

Veranstaltungsart/ -ort:    hybrid, in Präsenz (Akademie, Raum B 0770) oder wahlweise Online-Teilnahme

Hinweis: Teilnehmerbegrenzung: 50 Personen in Präsenz

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