(X) Alle vergangenen Kriege sind „sinnlos“

Jedenfalls wird dieses Wort bei entsprechenden Reden gern verwendet. Nur der gerade laufende Krieg wird mit Sinn aufgeladen. Angst, Angstlust, der Wunsch, endlich mal auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen, vollkommene Unterschätzung des Sogs der Bestie Krieg und pure Ahnungslosigkeit in der deutschen und Weltpolitik bringen uns dem Krieg Schritt für Schritt näher. Der nächste Bundeskanzler wird wahrscheinlich Taurus-Raketen liefern. Dann sind deutsche Soldaten (digitale Experten) zwar noch nicht an der analogen Front, aber real digital ins Kriegsgeschehen eingebunden. Das Stationieren von US-Raketen wäre dann der nächste Schritt. Und der Trump-Regierung den eigenen Friedenswunsch anzuvertrauen fällt auch nicht leicht.
Sitzung 1
Rückblick auf das letzte halbe Jahr: 1) unter der Prämisse Carl von Clausewitzs: „Der Krieg ist ein Chamäleon“. Dazu gehört: Ausfall der ukrainischen Truppen in die Region Kursk; der Pager-Angriff des israelischen Geheimdienstes gegen die Hisbollah; der Einsatz nordkoreanischer Soldaten in der Ukraine. 2) die Entwicklung der innerdeutschen und europäischen Öffentlichkeit; die etablierten Parteien überlassen den Friedenswillen den zweifelhaften Parteien; ein Beispiel dagegen: die Friedens-Initiative des grünen baden-württembergischen Verkehrsministers Winfried Hermann. 3) die Veränderung der Weltlage durch die „Machtergreifung“ Trumps und den Gaza-Krieg.
Sitzung 2
Greifen wir noch einmal zu Alexander Kluge, „Kriegsfibel 2023“ und andere Texte. Das ist im vergangenen Semester zu kurz gekommen. Was uns die Kriegserfahrung wirklich sagt: Spätestens seit dem ersten Weltkrieg ist die Politik kein „Mittel“ des Krieges mehr, sondern wird vom Krieg beiseite geräumt. - Die Atombombe ist keine „Waffe“. - Kluge Herrscher haben zur Kriegsvermeidung auch schon Provinzen abgetreten. 50 Jahre später ist das gleichgültig, aber das immense Leid des Krieges wurde vermieden. - Wir brauchen ein Denkmal für den unbekannten Deserteur mitten in Berlin. ...
Sitzung 3
Prof. Klaus Schlichte (Uni Bremen), Politikwissenschaftler und Kriegsforscher zu Gast: Gespräch über Weltöffentlichkeit und den Ukraine-Krieg.
Sitzung 4 und Sitzung 5
Zur Disposition, d.h. wird im Laufe der ersten drei Sitzungen festgelegt.
Dozent: Prof. Dr. Rainer Stollmann
Termine: 5 x montags
- 17.02., 24.02., 03.03., 10.03., 17.03.2025
Zeit: 12:00 (s.t.) bis 13:30 Uhr
Entgelt: 55,- Euro
Veranstaltungsart/ -ort: hybrid, in Präsenz (Akademie, Raum B 0770) oder wahlweise Online-Teilnahme
Hinweis: Teilnehmerbegrenzung: 50 Personen in Präsenz