Bauhaus

Bauhaus

Wartung und Evolution von Softwaresystemen verursachen 50-80% der Kosten, die im Software-Lebenszyklus anfallen. Das Projekt Bauhaus hat zum Ziel, Wartungsingenieuren durch analytische Methoden und Werkzeuge das Programmverstehen auf Code- und Architekturebene zu erleichtern, um damit Qualität und Effizienz der Wartungsprozesse zu verbessern.

Bauhaus ist das Leitprojekt für die vielfältigen Forschungsaktivitäten unserer Arbeitsgruppe. Bereits im Jahr 1996 als Kooperationsprojekt des Lehrstuhls für Programmiersprachen und Übersetzerbau der Universität Stuttgart und dem Fraunhofer Institut für Experimentelles Software-Engineering gegründet, stellt es heute eine der aktivsten Forschergruppen zum Thema Software-Reengineering. Seit der Berufung des Mitbegründers Rainer Koschke an die Universität Bremen ist mit der Arbeitsgruppe Softwaretechnik ein weiterer Forschungsstandort in der Hansestadt entstanden. In der Vergangenheit wurde die Bauhaus-Forschung wiederholt ausgezeichnet. Neben dem DoIT Award 2003 wurden wiederholt Forschungsarbeiten auf den namhaften Reengineering-Konferenzen ICSM (2001), CSMR (2006 & 2009) und WCRE (2007) als bester Beitrag gewählt.

Forschungsschwerpunkte

Das Bauhaus-Projekt bildet den Rahmen für vielfältige Forschungsaktivitäten im Bereich des Programmverstehens, der Software-Qualität und Wartungsprozessen im Allgemeinen (eine vollständige Liste unserer Veröffentlichungen findet sich auf diesen Seiten):

  • Software-Redundanz

    Software-Systeme enthalten in der Praxis häufig einen hohen Grad redundanten Quelltextes - so genannte Klone. Von solcher Redundanz wird angenommen, dass sie bei der Entwicklung und Wartung von Software zu zusätzlichem Aufwand und Problemen führt. Unsere Gruppe liefert auf dreierlei Weise Beiträge auf diesem Forschungsgebiet: Wir entwickeln Methoden und Werkzeuge zur Erkennung von Klonen, untersuchen die Auswirkungen von Klonen auf die Wartbarkeit empirisch und erarbeiten Methoden und Werkzeuge für den Umgang mit Klonen, dem so genannten Klonmanagement.

  • Software-Qualität

    Ein zentrale Frage unserer Forschungsaktivitäten ist, wie die Qualität von Software ausgedrückt, gemessen und überwacht werden kann. Das Ziel hierbei besteht darin den Qualitätsverfall, den viele reale Projekte über die Zeit erleiden, entgegenzuwirken. Derzeit liegt der Fokus auf der Entwicklung umfassender Modelle für das Quality Engineering und Vorhersagemodellen auf der Basis von Qualitätsfaktoren.

  • Architektur: Rekonstruktion & Konformanzprüfung

    Ein wesentlicher Grund für die hohen Kosten, die von der Software-Wartung verursacht werden, ist der große Aufwand, den Entwickler in das Verstehen von existierenden Programmen investieren müssen. Die Dokumentation von Programmen ist hierzu ein bedeutendes Hilfsmittel, das allerdings oft unzureichend gepflegt oder oft gar nicht erst erstellt wird. Das Bauhaus-Projekt forscht nach Methoden und Werkzeugen, um die Architektur aus den Quelltexten eines Programms in einem semi-automatischen Prozess wiederherzustellen. Darüber hinaus dienen die erforschten Methoden und Werkzeuge dazu die Einhaltung der angestrebten Architektur durch die Entwickler zu prüfen.

  • Software-Produktlinien

    Software-Produktlinen bilden Familien von Software-Produkten, die ähnliche Funktionalitäten realisieren, sich aber in Details unterscheiden. Derartige Produkte teilen oft einen signifikaten Anteil ihres Quelltextes, der Architektur und anderer Dokumente. Das Ziel einer Produktlinie besteht darin diese Gemeinsamkeiten zu vereinheitlichen und die Entwicklung und Wartung der Varianten zu verwalten. Oft entstehen Produktlinien nicht geplant, sondern sind das Ergebnis der Evolution eines früheren Einzelproduktes. Daher ist die Konsolidierung von Varianten eine zentrale Aufgabe einer Software-Produktlinie auf der unser Schwerpunkt in unserer Forschung in diesem Gebiet liegt.

 

Ansprechpartner

Prof. Dr.

Rainer Koschke

Einrichtung Universität Bremen (Uni Bremen),
Einrichtung Softwaretechnik (softtech)


Gebäude/Raum: MZH 3070
Telefon: +49-421-218-64481
E-Mail: koschkeprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
E-Mail: koschkeprotect me ?!informatik.uni-bremenprotect me ?!.de