Veranstaltungsverzeichnis

Lehrveranstaltungen WiSe 2024/2025

Transkulturelle Studien, M.A.

Modul 1 - Theoretische Grundlagen der Transkulturalität

Theoretical Foundation of Transculturality
9 Credit Points
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
09-74-M1-STheories of Culture and Transculturality - Seminar (in englischer Sprache)
Introduction to Social and Cultural Anthropology: Research designs in global ethnography

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 14:00 - 16:00 SFG 1030 (2 SWS)
Prof. Dr. Tyler Zoanni
09-74-M1-VTheories of Culture and Transculturality - Lecture (in englischer Sprache)
Lecture „Introduction to theories of Culture with a special emphasis on processes of transculturation“

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Mo 12:00 - 14:00 SFG 0150 (2 SWS)
Prof. Dr. Tyler Zoanni

Modul 2 - Postkoloniale Verortungen von Transkulturalität

Postkoloniale Verortungen von Transkulturalität
6 Credit Points
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
09-74-M2-SPostcolonial localizations of transculturality - Seminar (in englischer Sprache)

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:00 - 16:00 SFG 2020 (2 SWS)
Rosa Cordillera A. Castillo
09-74-M2-VPostcolonial localizations of transculturality - Lecture (in englischer Sprache)

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Di 12:00 - 14:00 SFG 2020 (2 SWS)
Rosa Cordillera A. Castillo

Modul 3 - Transkulturelle Kompetenz

Transcultural Competence
9 Credit Points (nicht bei Ringvorlesung!)
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
09-74-M3Transkulturelle Kompetenz
Transcultural competence

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:00 - 14:00 SFG 2080 (4 SWS)

4 SWS

Dr. Mihir Sharma

Modul 4 - Profilbildung

Independent Studies
6 Credit Points (2 Semester)
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
09-74-M4Profilbildung
Profile Development: Independent Studies

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 10:00 - 12:00 SFG 1030 (2 SWS)

Das Modul (9CPs) setzt sich aus einem Seminaranteil (mit ca. 8-10 Sitzungen) im ersten und 1-2 Blockterminen im zweiten Semester (2x2 CPs) und einem Selbststudiumsanteil (5 CPs) zusammen.
Das mehrsemestrige Modul bietet Raum für selbstbestimmtes Lernen und Forschen und zielt darauf, das eigenständige und selbständige Arbeiten zu fördern und die Profilbildung im Hinblick auf die weitere Karriereplanung nach dem Studium zu unterstützen. Dabei sind Schwerpunktsetzungen in den Bereichen Exkursion, Forschung, Praxis, Lektüre oder Sprachen (z.B. zur Vorbereitung von Auslandsaufenthalten, Exkursionen und Double Degree) möglich oder auch eine Kombination von mehreren Bereichen. Auch andere Inhalte können in Absprache mit der Modulverantworlichen im Rahmen des Moduls bearbeitet werden. Eine Verzahnung von M4 mit dem Methodenmodul M6 ist nach Absprache mit den Modulverantwortlichen möglich.

Das Seminar begleitet und unterstützt die Studierenden bei der Entwicklung ihres Selbststudium-Projektes. Inhaltlich arbeiten wir in diesem Modul an der Profilbildung für die einzelnen Studierenden.
Neben Übungen, Gruppenarbeiten und Infoveranstaltungen (z.B. über Möglichkeiten des Auslandsstudiums/-praktikums, zum Double Degree mit Istanbul, berufliche Fortbildungsangebote der Universität etc.) werden im Rahmen des Begleit-Seminars gemeinsame Exkursionen, Praxisbesuche oder auch gezielt Gastvorträge zu speziellen und aktuellen Feldern transkultureller Expertise organisiert. Des Weiteren erfolgt im Rahmen des Seminars die Organisation des Mentoring-Programms zwischen Lehrenden und Studierenden im MATS.

Als Teil der Modulprüfungsleistung erstellen Studierende am Ende des Semesters ein schriftliches Exposé von 5-6 Seiten, in dem sie darlegen, wie sie das Selbststudium gestalten wollen und in welcher Weise der Verlauf und die Ergebnisse dokumentiert werden sollen. Je nach Schwerpunktsetzung sind hier verschiedene Formate möglich z.B. die Erstellung eines Berichts, eines Lese- oder Lerntagebuchs, eines Forschungsberichts oder Hausarbeit, eines Blogs, eines besonderen Produkts oder einer anderen Form der Projektdokumentation. Inhalte und Dokumentationsform sind mit der Seminarleiterin abzusprechen. Alle Ergebnisse aus Seminar (Exosé /Übungen etc. ) und Selbststudium sind am Ende in einem gebündelten Studienportfolio einzureichen.
Außerdem verbindlich dazu ist eine individuelle Sprechstunde im SoSe 2023 bei mir im Sinne einer weiteren Beratung oder Zwischenbilanz.

Bitte beachten: um Probleme mit dem Prüfungsamt zu vermeiden, sollten Sie sich erst dann zum Modul anzumelden, wenn Sie die gesamten Prüfungsleistungen für das M4 mit einem Portfolio, Bericht oder anderem Produkt erfolgreich abschließen. Für das Selbststudium steht Ihnen im Prinzip die gesamte Studiendauer des MATS zur Verfügung. Sie müssen es jedoch erfolgreich abgeschlossen haben, bevor Sie sich zur Masterarbeit anmelden.

Dr. Martina Grimmig

Modul 5 - Texthermeneutik aus postkolonialer Perspektive

9 Credit Points
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
09-74-M5Globale Religionsgeschichte (Lehrforschung)
Global history of religion (teaching research)

Seminar
ECTS: 3

Termine:
wöchentlich Mo 12:00 - 14:00 SpT C4180 (2 SWS)

In globalhistorischen Ansätzen wird herausgestellt, wie die Globalisierung der Welt spätestens seit dem 19. Jh. Verbindungen zwischen Weltregionen, „Provinzen“ und Konzepten mit sich brachte, die eine unhintergehbare „Verflechtung“ fast aller Kontexte auf dem Globus bedingte. Nicht nur Nationen, Wirtschaftsräume, Technische Entwicklungen usw., sondern auch Konzepte und Ideen traten zunehmend in einen weitverzweigten Austausch. Obwohl die Säkularisierung als ein Grundmerkmal einer „globalen Moderne“ gilt, ist zugleich vielfach gezeigt worden, dass Religionen in diesen Entwicklungen eine zentrale Rolle spielten.

Wir verschaffen uns im Seminar einen selektiven Überblick über diese Geschichte und einige Fallbeispiele. Von dort ausgehend sollen Sie als Studierende sich selbst auf den Weg machen, eine historische Quellenarbeit zu leisten – sich also in ein Fallbeispiel hineinarbeiten und vor dem Kontext der globalen Religionsgeschichte eine historische Quelle einordnen. Dies geschieht in der zweiten Semesterhälfte als Hauptbestandteil des Seminars. Sie bekommen konkrete Aufgaben für die eigene Arbeit, sollen sich ein Fallbeispiel erschließen und in mehreren Schritten schriftlich und mündlich im Seminar darstellen und sich darüber austauschen. Am Ende steht eine Art Portfolio mit Ihrem Lernfortschritt, den dokumentierten Schritten Ihrer Arbeit und abschließend ein kleiner „Artikel“.
Es bietet sich an, ist aber nicht zwingend, daraus auch die Hausarbeit für das Modul zu erarbeiten (6 CP benotet). Sie können aber auch nur die Lehrforschung leisten und damit das Seminar mit 3 CP unbenotet abschließen.

Ulrich Harlass

Modul 6 - Methoden: Ethnographie und qualitative Verfahren der Kulturanalyse

Ethnography and Qualitative Research Methods in the Analysis of Culture
9 Credit Points
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
09-74-M6Projektseminar: Qualitative Methoden der Kulturanalyse, 2. Teil
Project seminar: Qualitative methods of cultural analysis, 2nd part

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 16:00 - 18:00 SFG 1040 (2 SWS)

Achtung: Diese Veranstaltung beginnt in der 2. Semesterwoche am Dienstag. 22. Oktober 2024!

Prof. Dr. Gritt Maria Klinkhammer

Modul 7 - Religionswissenschaftliche Dimensionen der Transkulturalität

6 Credit Points
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
09-74-M7Somatisierung des Religiösen: Heil, Selfcare oder Optimierung?
Somatization of the religious: self-care or self-optimization?

Seminar
ECTS: 3

Termine:
wöchentlich Do 10:00 - 12:00 GW1 A1260 (2 SWS)

Achtung: Diese Veranstaltung beginnt in der 2. Semesterwoche am Donnerstag. 24. Oktober 2024!

Prof. Dr. Gritt Maria Klinkhammer

Modul 8/9/10 - Wahlpflicht MATS (Kernfach)

9 Credit Points
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
09-50-GS-3University Education in Times of Crisis. Abolition Pedagogy / Abolition Pedagogies Symposium (in englischer Sprache)
University Education in Times of Crisis. Abolutionist Perspectives

Seminar
ECTS: 3

Einzeltermine:
Do 17.10.24 - Fr 18.10.24 (Do, Fr) 10:00 - 18:00 UNICOM 3.0170

A collaborative conversation between the Universities of Bremen (Fachbereich 9 und 12), the University of Western Cape, the University of Cape Town, Carleton University, and Rojava University.

3 CP

Where? Room: Room S2, UNICOM, Haus 3 (Turin), Mary-Somerville-Straße 3.
When? October 17 (10:15-18:00) and October 18 (10:15-12:00).

Thursday, 17.10.2024
10:15-10:45: Opening Remarks, Alisha Heinemann and Andrea Muehlebach
10:45: - 12:30: Exploring shifting concepts: Abolition? Justice? Transformative Education?
12:30-14:15: University of Bremen History Walk and Lunch
14:15-15:45: Pedagogical Locations – Histories of Teaching in Times of Crisis
Keynote speakers: Kelly Gillespie, University of Western Cape; Ghaid Amly, University of Bremen; Leigh-Ann Naidoo, University of Cape Town; Sardar Saadi, University of Ottawa; Zaini Ali, Rojava University, Kurdistan; Students for Palestine, University of Bremen; Münevver Azizoglu-Bazan, University of Bremen.
16:15-18:00: Visions of Future Education

Friday, 19.10. 2024
10:15-11:45: Next Steps!


"Abolition Pedagogy / University Education in Times of Crisis" is a 2-day symposium on education organized jointly by the Fachbereiche 9 and 12 at the University of Bremen. It brings together scholars from several of our university partners (the University of Western Cape, the University of Cape Town, and the University of Rojava) and synthesizes the pedagogical experiences of these institutions. South African universites operate from within the context of the former Apartheid regime, while the University of Rojava from within the decades-long oppression of the Kurds in Syria. In both universities critical educational methods, concepts and tools were developed as answers to authoritarian regimes and as vehicles for the critique of violence and hegemonic power. We ask: What is the social role of universities in times of crisis, what is the role that pasts have played in education, and how can we envision possibilities for a transformative education that creatively enables just, non-violent futures?

Building on the concept of “abolition pedagogy” proposed by Kelly Gillespie (University of Western Cape) and Leigh-Ann Naidoo (University of Cape Town), this symposium explores violence and authoritarianism in education and asks what role education can play in the envisioning of these futures. We ask how existing educational spaces can be radically changed, how they ought to be 'decolonized', and how education can do justice to the realities of a diverse and heterogeneous society. What role does education play in the self-assertion and self-determination of marginalized groups, their social struggles and liberation movements? To what extent must education be understood as a form of 'self-defense' against an increasingly right-wing German, European, and global public and political spheres? How can "abolition pedagogy" play a role in enlivening our democratic institutions as a whole?

Language of the conference will be English, but participants are welcome to speak German as well - moderators will be able to translate English/German if needed!

Prof. Dr. Andrea Mühlebach
Dr. Ulrike Flader
Prof. Dr. Maria Bettina Heinemann
09-74-M8910-1Ocean Worlds (in englischer Sprache)

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 12:00 - 14:00 SFG 2080 (2 SWS)

What if we thought of the world’s oceans not as the vast expanses that begin where inhabited territories end, but as mediators and archives of these territories and their inhabitants? What if we viewed world histories and societies – slavery and colonialism, the Haitian Revolution, imperial law-making, contemporary labor struggles, infrastructures and logistics, borders and boundary-making, migration and urban coastal life not from the vantage point of land, but from the vantage point of the seas?
This course gathers readings from history, anthropology, and environmental and legal studies to ask how the seas are not only watery worlds onto themselves but have helped mediate and make our terrestrial worlds as we know them today.

We begin historically with stories about sailors, slaves, and the making of the “New World,” about how the Haitian Revolution hinged on common currents of information-sharing across slave routes, about British imperialism and maritime jurisprudence, and about histories of whaling and the Industrial Revolution (Scott, Rediker, Mawani, Goldberg-Hiller, Bakke).
We then move to contemporary accounts of piracy, migrancy across the “Black Mediterranean,” and an immersive experience of ocean fisheries and (Dua, Proglio et. al, Kosmatopoulos).
Finally, we end with a focus on the more-than-human (oceans and waves, for example) and then meet/interview two Ocean Labs (Oslo, Beirut).

Prof. Dr. Andrea Mühlebach
09-74-M8910-2"Rasse": Wort, Konzept, Kategorie: Geschichte, Anwendungen, Wandlungen
"Race": word, concept, category: history, applications, transformations

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 12:00 - 14:00 SFG 1030 (2 SWS)

Auch die heutige Rassismuskritik und Antidiskriminierungspraxen beziehen sich auf den „Rasse“-Begriff. Der Begriff verweist auf die Tendenz, sich von zu „Anderen“ gemachten Menschen/ Gruppen abzugrenzen und diese zu entwerten und sich selbst als überlegen zu definieren. Sind Ethnozentrismen ein weit verbreitetes Phänomen, so entwickelte sich ein Konzept – d.h. ein gedankliches Konstrukt – zur Durchführung systematischer Gruppierungen bzw. Klassifikationen nach physischen Merkmalen erst im Zuge der im 15. Jahrhundert einsetzenden kolonialen Expansion der Europäer.
Diese Veranstaltung fokussiert aus unterschiedlichen Perspektiven die Geschichte und Aktualität des Begriffs der „Rasse“ und stützt sich dabei auf exemplarisch ausgewähltes Quellenmaterial (verschiedene Textsorten und Bilder). Wie hat sich das Wort „Rasse“ zum Konzept herausgebildet? Welche Anwendungen in welchen Kontexten und zu welchem Zweck hat das Konzept erfahren und erfährt es, mit welchen Auswirkungen?
Bezüge auf Theorien und Methoden zur Text- und Bildanalyse wie die Diskursanalyse sowie Perspektiven der Intersektionalität, Postkolonialität und Dekolonisierung, Critical Whiteness, Critical Race Theory, die den Begriff der Rasse“ in all seinen Erscheinungen kritisch beleuchtet haben, bilden den Rahmen für die Reflexionen in der Veranstaltung.

Spezifische Ziele
● Die Geschichte des „Rasse“-Begriffs anhand von Lektüren und Analysen der ausgewählten Texte und Bilder nachverfolgen und sich in den aktuellen Debatten über das Phänomen Rassismus sowie über die derzeit viel diskutierte Abschaffung dieses Begriffs besser positionieren können
●Die Beziehungen zwischen einerseits „Rasse“ und andererseits Kultur, Zivilisation, rassistischer Ideologie, wissenschaftlichem Rassismus, Kolonialismus erkennen und u.a. die Dimension von „Rasse“ als Klassifikations-/ Definitions-, Identifikations- und Beherrschungsmittel und damit als soziale Praxis nachvollziehen können
● Begreifen, dass der Begriff „Rasse“ im Laufe seiner langen Geschichte von verschiedenen Diskursen geprägt wurde.

Aissatou Bouba (Lecturer)
Dr. Margrit E. Kaufmann (Lecturer)
09-74-M8910-3Enriching Public Anthropology Through Decolonial/Decolonizing Praxes (in englischer Sprache)

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 16:00 - 18:00 SFG 1080 (2 SWS)
Rosa Cordillera A. Castillo
09-74-M8910-4aAnthropologie der Freiheit
Anthropology of freedom

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 10:00 - 12:00 SFG 1040 (2 SWS)

„Freedom is much overused word” (James Baldwin)


Freiheit ist eines der am häufigsten verwendeten, aber zugleich umstrittensten Worte unserer Zeit.
In einer Welt mit zunehmenden Kämpfen um Demokratie, Umweltkatastrophen, vernichtenden Kriegen, Mauern und autoritären Eingriffen in die Wissenschaftsfreiheit scheint der Druck auf die Freiheitsrechte größer denn je zu sein. Kein Zufall, dass das Wissenschaftsjahr 2024 sich der Freiheit widmet? Passend dazu beschäftigen wir uns in diesem Seminar mit Freiheit als Praxis und Widerspruch. Das Seminar bietet eine tiefgehende Auseinandersetzung mit der Komplexität und den Widersprüchen von Freiheit. Ausgehend von der Kritischen Theorie und Anthropologie der Freiheit und Befreiung erkunden wir aktuelle und historische Perspektiven. Wir gehen den folgenden Fragen nach: Wie wird Freiheit verletzlich, fraglich und kontrovers? Wie hängen das Sprechen und Schweigen über (Un-)Freiheit mit Macht, Ungleichheit und Privilegien zusammen? Welche Freiheitsvorstellungen prägen die aktuellen Kämpfe um Demokratie, Gleichheit, Pluralität und Solidarität? Welche sprachlichen Verdrehungen und strategischen Verzerrungen erfährt der Freiheitsbegriff in Medien, Wissenschaft und Politik?

Das Seminar bietet eine Einführung in zentrale Schlüsselwerke (wie von Hannah Arendt, Isaiah Berlin, Frantz Fanon) und ethnologische Diskussionen zu Freiheit in Gegenwart. Durch die Lektüre und eigene Recherchen beschäftigen wir uns mit Vorstellungen von und Kämpfe um Freiheit und auch mit Beispielen wie etwa Jin, Jiyan, Azadî, Black Lives Matter, Libres y Despenalizadas und andere. Wir erkunden, wie und in welchem Ausmaß Freiheitskonzepte die politischen Praktiken und das tägliche Leben prägen. Dabei hinterfragen wir eurozentristische Perspektiven und beziehen dekoloniale, intersektionale und abolitionistische Ansätze ein.

Das Seminar ist sowohl für MA- als auch für BA-Studierende offen.


Literatur:
Arendt, Hannah (2018) Die Freiheit, frei zu sein. München: dtv.
Berlin, Isaiah (1969) Zwei Freiheitsbegriffe. In: Freiheit. Vier Versuche. Frankfurt/M.: Fischer Verlag.
Fanon, Frantz (1961) Die Verdammten dieser Erde. Shurkamp.
Humphrey, Catherine (2007) Alternative Freedoms. Proceedings of the American Philosophical Society, 151/1: 1-10.
Malinowski (1951) Kultur und Freiheit. Wien/Stuttgart: Humboldt Verlag.
Povinelli, Elizabeth (2005) A Flight from Freedom. In: Loomba, Ania et al. (Hg.) Postcolonial Studies and Beyond, 145-165. Durham: Duke University Press.

Dr. Nurhak Polat
09-74-M8910-4bAnthropologie der Freiheit
Anthropology of freedom

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 08:00 - 10:00 GW2 B2880

„Freedom is much overused word” (James Baldwin)


Freiheit ist eines der am häufigsten verwendeten, aber zugleich umstrittensten Worte unserer Zeit.
In einer Welt mit zunehmenden Kämpfen um Demokratie, Umweltkatastrophen, vernichtenden Kriegen, Mauern und autoritären Eingriffen in die Wissenschaftsfreiheit scheint der Druck auf die Freiheitsrechte größer denn je zu sein. Kein Zufall, dass das Wissenschaftsjahr 2024 sich der Freiheit widmet? Passend dazu beschäftigen wir uns in diesem Seminar mit Freiheit als Praxis und Widerspruch. Das Seminar bietet eine tiefgehende Auseinandersetzung mit der Komplexität und den Widersprüchen von Freiheit. Ausgehend von der Kritischen Theorie und Anthropologie der Freiheit und Befreiung erkunden wir aktuelle und historische Perspektiven. Wir gehen den folgenden Fragen nach: Wie wird Freiheit verletzlich, fraglich und kontrovers? Wie hängen das Sprechen und Schweigen über (Un-)Freiheit mit Macht, Ungleichheit und Privilegien zusammen? Welche Freiheitsvorstellungen prägen die aktuellen Kämpfe um Demokratie, Gleichheit, Pluralität und Solidarität? Welche sprachlichen Verdrehungen und strategischen Verzerrungen erfährt der Freiheitsbegriff in Medien, Wissenschaft und Politik?

Das Seminar bietet eine Einführung in zentrale Schlüsselwerke (wie von Hannah Arendt, Isaiah Berlin, Frantz Fanon) und ethnologische Diskussionen zu Freiheit in Gegenwart. Durch die Lektüre und eigene Recherchen beschäftigen wir uns mit Vorstellungen von und Kämpfe um Freiheit und auch mit Beispielen wie etwa Jin, Jiyan, Azadî, Black Lives Matter, Libres y Despenalizadas und andere. Wir erkunden, wie und in welchem Ausmaß Freiheitskonzepte die politischen Praktiken und das tägliche Leben prägen. Dabei hinterfragen wir eurozentristische Perspektiven und beziehen dekoloniale, intersektionale und abolitionistische Ansätze ein.

Das Seminar ist sowohl für MA- als auch für BA-Studierende offen.


Literatur:
Arendt, Hannah (2018) Die Freiheit, frei zu sein. München: dtv.
Berlin, Isaiah (1969) Zwei Freiheitsbegriffe. In: Freiheit. Vier Versuche. Frankfurt/M.: Fischer Verlag.
Fanon, Frantz (1961) Die Verdammten dieser Erde. Shurkamp.
Humphrey, Catherine (2007) Alternative Freedoms. Proceedings of the American Philosophical Society, 151/1: 1-10.
Malinowski (1951) Kultur und Freiheit. Wien/Stuttgart: Humboldt Verlag.
Povinelli, Elizabeth (2005) A Flight from Freedom. In: Loomba, Ania et al. (Hg.) Postcolonial Studies and Beyond, 145-165. Durham: Duke University Press.

Dr. Nurhak Polat
09-74-M8910-5Reading Judith Butler (in englischer Sprache)

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 14:00 - 16:00 SFG 2040 SFG 2080 (2 SWS)

Over recent years the renown philosopher, feminist and gender studies scholar Judith Butler has become the target of hate which ranges from the burning of their effigy in the streets of Sao Paolo, Brazil, to verbal attacks and severe threats. Appraised across the globe as one of the most esteemed thinkers of our times, Butler is now criticized by liberal, conservative and far-right actors for their stance in the Israel-Palestine conflict on the one hand and their theorizations on sex and gender, on the other, again and again demonizing Butler as the ideological mastermind (“Chefideologin”) behind gender theory. What is behind this hate against such an influential scholar of our times? And what does Butler actually have to say about sex, gender and their performativity and queer theory, about hate speech, war, violence and mourning, about struggles, resistance and non-violence, mastery and vulnerability?
The seminar aims at undoing the wave of anti-intellectualism, which we are currently witnessing towards critical thinkers, and actually engage with the original texts. We will read a selection of chapters from Gender Trouble (1990), Bodies that Matter (1993), Excitable Speech: A Politics of the Performative (1997), Psychic Life of Power (1997), Precarious Life (2004), Frames of War (2009), Notes Toward a Performative Theory of Assembly (2015), The Force of Non-Violence (2020), Who’s afraid of Gender ? (2024). We will aim at understanding and critically discussing these texts and her public interventions. We will also reflect on the political and theoretical background to Butler’s thinking, engage with the critique brought forward against it, and ask in which ways her thinking is relevant for our discipline.
This reading-focussed seminar will be held in English language. Although you are also welcome to hand-in final assignments in German. Where available, we can also find the German translations, if you prefer. The seminar is open both for MA and BA students.


Literatur:

Butler, Judith. 1990. Gender Trouble: Feminism and the Subversion of Identity. New York: Routledge
Butler, Judith. 1993. Bodies that Matter. On the Discursive Limits of "Sex". New York: Routledge
Butler, Judith. 1997. Excitable Speech: A Politics of the Performative. New York: Routledge
Butler, Judith. 1997. Psychic Life of Power. Theories in Subjection. Stanford (CA): Stanford University Press
Butler, Judith. 2004. Precarious Life. The Powers of Mourning and Violence. London, New York: Verso
Butler, Judith. 2009. Frames of War. When Is Life Grievable? London, New York: Verso
Butler, Judith. 2015. Notes Toward a Performative Theory of Assembly, Cambridge (MA): Harvard University Press
Butler, Judith. 2020. The Force of Non-Violence. An Ethico-Political Bind. London, New York: Verso
Butler, Judith. 2024. Who’s Afraid of Gender? London: Allen Lane

Dr. Ulrike Flader
09-74-M8910-6Transkulturelle Dynamiken am Beispiel des modernen Yoga
Transcultural dynamics using the example of modern yoga

Seminar
ECTS: 3

Termine:
wöchentlich Do 12:00 - 14:00 SFG 2080 (2 SWS)

Anlass für dieses Lektüreseminar ist die mediale Debatte, inwieweit das heutige Yoga eine missbräuchlich angeeignete kulturelle Praxis sei. Hier soll es jedoch nicht um moralische Grundsatzfragen gehen. Vielmehr lässt sich am Fallbeispiel Yoga die Komplexität und Dynamik translokaler kultureller Einflüsse/Einflussnahme besonders gut erkennen, da es inzwischen eine Fülle an qualifizierten Studien gibt.

Während die körperliche Übungspraxis des Yoga (postural yoga) gemeinhin als Ikone der indischen Kultur beworben wird, gehen kulturwissenschaftlich Forschende davon aus, dass alle gegenwärtigen Formen grundsätzlich hybriden Charakter haben und erst infolge transnationaler Diskurse entstanden sind. Greifbar wird diese wechselseitige Beeinflussung ab Mitte des 19. Jahrhunderts, einer Phase epochaler Veränderungen — daher wird das entsprechende Forschungsfeld als Modern Yoga Studies ausgewiesen.

Gegenstand des Seminars ist es, sich den historischen Verlauf genauer anzusehen, der zur Herausbildung des heutigen körperzentrierten Yogas geführt hat und dabei unterschiedliche Phasen und Perspektiven, soziale Akteure, assoziierte Praktiken, Kontexte, Ideologien und Sinnbildungsprozesse zu differenzieren. Damit vermittelt das Seminar die Grundlagen eines interdisziplinären Forschungsfeldes und ermöglicht, im Anschluss an die Modern Yoga Studies eigene Fragestellungen zu entwickeln (z. B. für die Masterarbeit).

Lernziele
Ziel des Seminars ist (1) die aktuellen Diskussionen in einem Forschungsfeld kennenzulernen, dessen Gegenstand — Yoga — maßgeblich von transkulturellen Austauschprozessen geprägt wurde; (2) die Befähigung, aktuelle soziale Phänomene im Bereich des Yoga als Resultat einer globalen Verflechtungsgeschichte einzuordnen; sowie (3) Impulse aufzunehmen für die Entwicklung eigener Erhebungen und Analysen im Bereich Transkulturalität.

Methodik
Dieses Seminar basiert vorwiegend auf der Lektüre von Sekundärliteratur, die von den Studierenden in Form von Referaten aufgearbeitet und anschließend gemeinsam diskutiert wird. Dafür sind sehr gute Englischkenntnisse erforderlich. Referate und Hausarbeiten können auf Deutsch oder Englisch verfasst werden.

Leistungsnachweis
Für die aktive Beteiligung am Seminar (2 SWS) und ein Referat werden 3 CP vergeben. Optional kann auf dieser Grundlage eine Hausarbeit erstellt werden (dann insg. 6 CP). Wer sich dafür entscheidet, kann als Ergänzung die Vorlesung 09-54-1-R3/2 „Einführung in den Hinduismus“ (3 CP) belegen und so ein Modul 8/9/10 (mit 9 CP) vollständig abschließen.

Es können maximal 20 Studierende teilnehmen.

PD Dr. Beatrix Hauser
09-74-M8910-7~Wellen~ Interdisziplinäre Dialoge im WSP Meeres-, Polar- und Klimaforschung

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Di 18:00 - 20:00 CART Rotunde - 0.67 (2 SWS)

Diese Vorlesungsreihe soll erstmals über alle Fachbereiche an der Universität Bremen hinweg ein interdisziplinäres Gespräch zu den Ozeanen – genauer gesagt zum Thema „Welle“ – ermöglichen. Die Welle lässt sich aus vielen Perspektiven beleuchten. Die Ozeanographie, Meteorologie und die Mathematik zum Beispiel zeigen auf, wie die Interaktion von Turbulenz, Wellen und Wirbeln im Ozean und der Atmosphäre das Klima und die Temperatur der Erde mitbestimmt. Unsere klimatische Zukunft misst sich unter anderem in Wellen verschiedener Größen, Schnelligkeiten und Ordnungen, in Tsunamis, „rogue waves,“ oder regelmäßigen Wellen.

Aber neben Messungen, Computersimulationen und Zukunftsprognosen in der ocean wave science kann man Wellen auch anders begreifen. So kennen die Ökonomie und Soziologie wellenartigen Phänomene. Die Kunst ist voll von ikonischen Wellendarstellungen, sei es in der Form der Malerei Rembrandts, der 1633 „Christus im Sturm“ auf einer riesigen Welle darstellte, bis hin zur berühmten The Great Wave of Kanagawa des japanischen Künstlers Katsushika Hokusai.
Dann gibt es natürlich auch Wellen ganz anderer Art: Schallwellen, Gravitationswellen, elektromagnetische Wellen, oder auch die Welle als aquatische Metapher für politische Bewegungen und literarische und filmische Trends.

Diese Vorlesungsreihe soll verschiedene Aspekte der Welle beleuchten und somit unsere Fachbereiche miteinander ins Gespräch bringen. Wie messen, beschreiben, begreifen und verstehen wir Wellen in den verschiedenen Disziplinen? Und wo und wie ergeben sich interdisziplinäre Interferenzen und Anknüpfungspunkte?

Organisation: Kerstin Knopf (FB 10), Andrea Muehlebach (FB 9) kknopf@uni-bremen.de und muehleba@uni-bremen.de

Diese Veranstaltung ist hybrid. Bitte melden Sie sich bei noellen@uni-bremen.de für den Zoom link.


Termine

12.11.2024:
Stefan Helmreich (Massachusetts Institute of Technology (MIT)): Inaugural Lecture: A Book of Waves: Ocean Waves, Ocean Science, Ocean Media.

26.11.2024:
Johannes Kiefer (Fachbereich 4): Technische Thermodynamik: Welleninterferenz – von der Badewanne bis ins Optiklabor
Kerstin Knopf (Fachbereich 10): North American and Postcolonial Literary and Cultural Studies: Fluten und Wellen in Amerikanischer Literatur

3.12.2024:
Alice Lefebvre (Fachbereich 5 und MARUM): Sediment waves in rivers and estuaries: What underwater dunes tell us about water currents and sand transport, and how can we manage them?
Raimund Bleischwitz (Fachbereich 8 und ZMT): Wellenreiten für den Klimaschutz – Bausteine einer Theorie des Wandels und zur Rolle der Politik

17.12.2024:
Andreas Rademacher (Fachbereich 3): Mathematical Models of Waves and their Analysis
Jana Jürgs (Fachbereich 10): Germanistische Mediavistik: Wellen sind weiblich – Undine und ihre Schwestern

7.1.2025:
Elda Miramontes García (Fachbereich 5 und MARUM): Brandung in der Tiefsee
Torben Klarl (Fachbereich 7): (Lange) Wellen in der Ökonomik

21.1.2025:
Marie Fujitani (Fachbereich 8 und ZMT): Waves to and from our shores: reflecting on the future of coastal tourism
Sarina Niedzwiedz (Fachbereich 2): Die Folgen mariner Hitzewellen auf Kelpwald-Gemeinschaften

28.1.2025
Till Markus (Fachbereich 6 und Helmholtz-Zentrum Leipzig für Umweltforschung): Titel TBD
Andrea Muehlebach (Fachbereich 9): Haben Wellen Rechte?

Prof. Dr. Andrea Mühlebach
Prof. Dr. Kerstin Knopf

Modul 11 - Abschluss: Themenfindung und Kolloquium, Masterarbeit

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
09-74-M11Begleitseminar
Colloquium for Candidates

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 14:00 - 16:00 GW2 B1216 (2 SWS)
Prof. Dr. Andrea Mühlebach

Zusätzliche Veranstaltungen

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
09-74-ZertifikatsstudiumStudienbegleitendes Zertifikat im Masterstudiengang Transkulturelle Studien
Study-related certificate in the Master's program in Transcultural Studies

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 16:00 - 18:00 SFG 1080 (2 SWS)

Einzeltermine:
Do 17.10.24 16:00 - 18:00

Informationen zum studienbegleitenden Zertifikat Interkulturelle und Transkulturelle Kommunikation und Diversity Kompetenz im Masterstudiengang Transkulturelle Studien sind hier auf dem Flyer einzusehen:

https://www.uni- bremen.de/fileadmin/user_upload/fachbereiche/fb9/fb9/redak_kuwi/PDFs/Dokumente _MATS/Flyer_MA_Zertifikat_InterTransKommDiversity.pdf

Wer diesen Studienschwerpunkt belegt/ belegt hat, kann sich über die Veranstaltung auf StudIP für das Zertifikat anmelden. Dort werden weitergehende Informationen hochgeladen.
Die Einführungsveranstaltung findet am 17.10. um 16.00 Uhr über Zoom der Veranstaltung statt.

Dr. Margrit E. Kaufmann (Lecturer)