09-30-P1-30A / 09-30-P2-33A / 09-30-PS-22S | Kannibalische Metaphysiken: Elemente einer post-strukturalen Anthropologie Cannibal Metaphysics: For a Post-structural Anthropology
Seminar
Einzeltermine: Fr 25.04.25 14:00 - 18:00 SFG 1040 Fr 27.06.25 14:00 - 20:00 SFG 1080 Sa 28.06.25 12:00 - 18:00 SFG 1030 Fr 04.07.25 14:00 - 20:00 SFG 1040 Sa 05.07.25 12:00 - 18:00 SFG 1040
'Kannibalische Metaphysiken' ist der Versuch des brasilianischen Anthropologen Eduardo Viveiros de Castro, die Welt der indigenen Gruppen Südamerikas der westlichen Philosophie gegenüberzustellen. Diese Metaphysiken sind kannibalisch, nicht nur, weil sie von Kannibalen stammen, sondern auch, weil ihr Verhältnis zur westlichen Metaphysik ein kannibalisches ist: sie fressen westliche Philosophen auf, um selber Philosophie zu werden. 'Werden', das bezeichnet hier im deleuzeschen Sinn einen Prozess, der in der Differenz zwischen zwei Polen wirkt (hier: westlicher und indigener Metaphysik), und sich damit der Identifikation sowohl mit dem einen wie dem anderen verwehrt. Weder ganz 'kannibalisches Cogito', noch ganz europäische Philosophie, sollen die kannibalischen Metaphysiken zwischen zwei Denkformen stehen, die als 'radikal verschieden' vorgestellt werden, um eine Möglichkeit abzustecken, sie auf eine Stufe zu stellen, ohne die eine zur anderen zu machen: Kannibalen denken, indem man philosophisch frisst, und (metaphysisch) Philosophen fressen, indem man kannibalisch denkt. Diese Äquivokation zwischen Philosophie und Kannibalismus stellt also beide als Denkformen vor, um ein nicht zuletzt politisches Ziel zu erreichen: dem aus der Philosophie und der Anthropologie traditionell ausgeschlossenen indigenen Denken zu vollem Recht zu verhelfen, ohne es als bloß eine weitere Form von Philosophie ihr gleichzumachen - und damit möglicherweise auch unserer Denkform zu einer Revolution verhelfen, die sich nicht auf Denken beschränkt. Im Seminar werden wir versuchen, uns diesem Denken/Fressen der Differenz zwischen philosophischem und kannibalischem Cogito anzunähern. Dafür werden wir neben Viveiros de Castros Buch ausgewählte Texte der amazonischen Anthropologie und europäischen Philosophie lesen, die uns als empirische und philosophische Grundlagen zum Verständnis der 'kannibalischen Metaphysiken' dienen werden.
Literatur: Zuerst erschienen auf Französisch als: Viveiros de Castro, Eduardo: (Übers. Oiara Bonilla) Métaphysiques Cannibales. Lignes d'anthropologie post-structurale, Paris: Presses Universitaires de France, 2009 Deutsche Ausgabe: Viveiros de Castro, Eduardo: (Übers. Theresa Mentrup) Kannibalische Metaphysiken. Elemente einer post-strukturalen Anthropologie, Leipzig: Merve Verlag, 2019.+
| Eike Kroner Niklas Hartmann
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09-30-P2-32A / 09-30-T1-47A | Utopien Utopias
Seminar
Termine: wöchentlich Di 12:00 - 14:00 GW1 A1260 (2 SWS)
"Ich bin. Aber habe mich noch nicht. Darum werden wir erst noch“ verkündet der bloch`sche Dreisatz einer gelebten Utopie (Bloch1996, Tübinger Einleitungen, S. 217, Suhrkamp). Mit Ernst Bloch sind Utopien keine bloßen und unerreichbaren Idealvorstellungen. Sondern sie sind uns wesentlich und etwas Wirkliches. Sie beschreiben eine Realität in unserem Denken und liegen unserem Sein prinzipiell als Ontologie-des-noch-nicht-seins zugrunde. Weder die Angst noch die Sorge oder der Schrecken treibe die Menschwerdung voran. Es sei das Prinzip der Hoffnung, worin unser eigentliche Goldgrund einer humaneren Gesellschaft liege. Utopien schweben in uns zwischen einem Tendenz-Latenz-Verhältnis und wenn sie sich zum real-Möglichen ausrichten, erblühen sie. Die Entfaltung von Utopien können also gelernt und einverleibt werden. Mit Bloch lernen wir einen Denker des Aufbruchs, des Widerstandes, des antizipierenden Bewusstseins, der marxistischen und hegelianischen Philosophie kennen. Mitunter begegnen wir in ihm dem wohl einzigen expressionistischen Prosaautoren.
Literatur: Anhand von ausgewählten Textauszügen und Aufsätzen, werden wir uns dem bloch`schen Ansatz über Utopien nähern.
| Anna-Lena Cohrs
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09-30-P2-34A / 09-30-PS-23S | Fortschritt und sozialer Wandel Progress and social change
Seminar
Termine: zweiwöchentlich (Startwoche: 1) Do 14:00 - 18:00 SFG 0140 (2 SWS)
Der Begriff des „Fortschritts“ ist heute wahrscheinlich aktueller und relevanter denn je, im Angesicht der Konflikte, Krisen, und Katastrophen. „Fortschritt“ scheint in allen Dimensionen ungreifbar. Wenn dies aber nicht nur ein politisches Problem ist, dann ist eine begriffliche, normative, und kritische Debatte zum Thema des Fortschritts unabdingbar. Kann es besser werden, und wenn ja, auf Grundlage welcher Maßstäbe können wir darüber urteilen, dass es besser wird? Ist Geschichte, oder spezifisch die Geschichte der „Moderne“ Fortschritt, und was sind die Implikationen einer solchen Idee? Erweitern wir die Kreise moralischer Relevanz, vertiefen wir unser Verständnis gesellschaftlicher Normen, oder lernen wir durch Problemlösungsprozesse? Und darüber hinaus: Können oder sollten wir überhaupt noch an einem starken Fortschrittsbegriff festhalten? Und was bleibt vielleicht übrig, an dem Punkt, an dem wir uns von diesem Fortschrittsbegriff entfernen? Dieses Seminar bietet eine tiefe Diskussion zum Thema des Fortschritts und eröffnet den Studierenden den Raum eigene Überlegungen zum Begriff des Fortschritts zu bilden. Im Seminar werden wir uns der Idee des Fortschritts unter dem Begriff von „sozialen Wandel“ nähern, basierend auf der kritischen Reflexion, dass wir den Fortschrittsbegriff nicht allein als „moralischen“, „technologischen“, oder „politischen“ Wandel verstehen können. Im Seminar beschäftigen wir uns sowohl mit Argumenten und Behauptungen aus der Vergangenheit, von Kant, über Hegel, bis zu Adorno und Benjamin, als auch mit zeitgenössischen und aktuellen Theorien, von Honneth, über Allen, bis zu Jaeggi. Dabei rückt stets die Frage in den Vordergrund, was das für den aktuellen Kontext bedeutet und wie also heute fortschrittlicher sozialer Wandel noch denkbar, realisierbar und notwendig ist.
Literatur: Die Literatur wird zur Verfügung gestellt.
| David Hahn, M.A.
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09-51-GS-01 | Künstlerische Praxis II: Analoge Fotografie
Seminar
Termine: wöchentlich Do 14:00 - 18:00 GW2 B3790+B3840
Im Rahmen des Seminars wird sich künstlerisch mit der analogen Fotografie auseinandergesetzt. Dazu werden "klassische" und experimentelle Techniken der Fotografie mit der Kamera, sowie bei der Entwicklung im Fotolabor künstlerisch erforscht, wobei die Arbeit im Fotolabor zentral ist. Ziel des Seminars ist es, ein eigenes fotografisches Projekt zu erarbeiten.
Bitte melden Sie sich bei Interesse digital an. Für die Seminarteilnahme ist jedoch das Erscheinen in der ersten Sitzungsstunde ausschlaggebend. Wer nicht anwesend ist, verliert den Platz. Diejenigen, die auf der Warteliste stehen und anwesend sind, rücken in der Reihenfolge ihrer Anmeldungen auf.
| Josua Schindewolf Henry Gröne
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09-51-M4-11 | Film Club. Cinema Practice Today
Seminar
Termine: wöchentlich Mi 10:00 - 13:00 Extern City 46; Kommunalkino Bremen e. V. (Birkenstr. 1, 28195 Bremen)
| Prof. Dr. Winfried Pauleit Nils Gloistein
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09-54-2-R2 | Literaturen des Hinduismus
Seminar
Termine: wöchentlich Fr 10:00 - 12:00 SpT C4180 (2 SWS)
Inhalt Im Hinduismus gibt es keine für alle verbindliche „heilige Schrift“. Dennoch existiert eine Fülle an Literaturen aus verschiedenen Epochen, die rituelle Funktion haben und religiöse Vorstellungen bzw. Konzepte thematisieren. Dieses Seminar vermittelt ein Grundverständnis für die Vielfalt religiöser Gattungen im Hinduismus und zeigt anhand eines Fallbeispiels — der Bhagavadgītā — die Möglichkeiten und Herausforderungen der Interpretation. Dabei werden sowohl das wissenschaftliche Erkenntnisinteresse als auch die Umstände der Rezeption und transkulturellen Aneignung reflektiert.
Lernziel Am Ende der Lehrveranstaltung sollten Sie in der Lage sein, ausgewählte hinduistische Texte mithilfe einschlägiger Sekundärliteratur zu analysieren, und zwar im Hinblick auf Entstehungsgeschichte, wesentliche Aussagen, Stilmittel und ihre heutige Nutzung. Dabei behalten Sie im Blick, dass Textrezeption ein perspektivgebundener und ggf. streitbarer Prozess ist.
Methodik Seminarform mit Input der Dozentin, Einzel- und Gruppenarbeit, Diskussion.
Leistungsnachweis Sie erwerben 3 CP durch studienbegleitende Leistungen (DoIT!-Aufgaben).
| PD Dr. Beatrix Hauser
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09-54-2-R3 | Einführung in den Buddhismus
Vorlesung
Termine: wöchentlich Do 14:00 - 16:00 SFG 1040 (2 SWS)
Inhalt Diese Lehrveranstaltung vermittelt einen Überblick über die für den Buddhismus zentralen religiösen Vorstellungen und Praktiken. Dabei werden die historischen Grundlagen behandelt sowie die verschiedenen Richtungen innerhalb des Buddhismus in ihren regionalen Kontexten. Außerdem geht es um die Veränderungen, die der Buddhismus im Zuge globaler Verflechtungen erfahren hat, in und außerhalb Asiens. Welche buddhistischen Traditionen haben sich z. B. in Deutschland entwickelt? Was haben Meditations-Apps mit Buddhismus zu tun?
Lernziel Am Ende der Lehrveranstaltung sollten Sie in der Lage sein, die wesentlichen Begriffe, Konzepte und Theorieansätze zur Analyse von heutigen religiösen Strömungen im Kontext des Buddhismus zu benennen. Sie können sich Fachliteratur erarbeiten und verfügen über ein Grundverständnis von den Möglichkeiten und Herausforderungen der religionswissenschaftlichen Forschung.
Methodik Diese Lehrveranstaltung wird im Wesentlichen durch drei Arbeitsformen bestimmt: (1) das eigenständige Lesen und Exzerpieren von bereitgestellter Fachliteratur zur Vorbereitung eines Wochenthemas, (2) Austausch über die Texte in Kleingruppen, und (3) Input der Dozentin zur Veranschaulichung und Vertiefung dieses Themas.
Voraussetzungen Bereitschaft, regelmäßig anspruchsvolle Fachliteratur zu lesen
Leistungsnachweis Für die semesterbegleitende Studienleistung erhalten Sie 3 CP: Exzerpieren der Pflichtlektüre, aktive Beteiligung an der Veranstaltung, schriftliches Fazit. Diese Studienleistung gilt als anteilige Modulprüfung für die Module Rel 3.1 oder Rel 3.2.
| PD Dr. Beatrix Hauser
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09-54-2-R3/2 | Einführung in das Judentum
Vorlesung
Einzeltermine: Mi 09.04.25 16:00 - 18:00 Fr 09.05.25 14:00 - 18:00 SFG 1040 Sa 10.05.25 10:00 - 18:00 SFG 1040 Fr 27.06.25 14:00 - 18:00 SFG 1040 Sa 28.06.25 10:00 - 18:00 SFG 1040
Diese Einführung ins Judentum beschäftigt sich vornehmlich mit zentralen religiösen und kulturellen Inhalten des Judentums. Dabei werden zum Beispiel religiöse Strömungen, Feste und Feiern betrachtet, aber auch Fragen nach Geschlechterrollen oder mediale Darstellung des Judentums thematisiert. Hierbei wird grundsätzlich von einem pluralen Judentum ausgegangen.
| Friederike Henjes
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09-54-2-R4 | "I was saved by God to make America great again." Religiöse Narrative im politischen Diskurs
Seminar ECTS: 3
Termine: wöchentlich Mo 10:00 - 12:00 SpT C4180 (2 SWS)
Einzeltermine: Sa 26.04.25 09:00 - 14:00
Nicht nur die aktuelle Inaugurationsrede des 47. amerikanischen Präsidenten zeigt die Verwendung religiöser Narrative im politischen Feld. So wies Bellah für die USA schon 1967 auf die Verflechtung von Religion und Politik hin und entwickelte das Konzept der Zivilreligion. Die Frage stellt sich allerdings, inwieweit das Konzept transnational anwendbar ist und inwieweit nicht eher von multiplen Zivilreligionen auszugehen ist, um nur einige wenige Kritikpunkte zu nennen. Ziel des Seminars ist die Auseinandersetzung mit einer rezeptionsgeschichtlichen Analyse religiöser Narrative in unterschiedlichen Texten (z.B. Inaugurationsreden, Weihnachtsansprachen von Bundespräsidenten, journalistische Interviews). Wir werden uns dabei der Frage widmen, welche spezifischen Elemente religiöser Symbolsysteme wie und zu welchem Zweck als (zivilreligiöse) Rhetorik verwendet werden. Dabei werden ganz unterschiedliche literarische Konstruktionsprozesse diskutiert und verschiedene Verwendungen analysiert. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Rezeption im jeweiligen gesellschaftlichen Kontext und der Erfassung der religions- und kulturgeschichtlichen Hintergründe. Die Fallbeispiele werden dabei aus verschiedenen politischen Kontexten genommen. Die regelmäßige Teilnahme an den Seminarsitzungen, Vorbereitung der Lektüre sowie Diskussion in den Einheiten ist zentraler Bestandteil des Seminars.
BITTE BEACHTEN SIE, DASS DAS SEMINAR ERST IN DER 2. VORLESUNGSWOCHE BEGINNT!! ZUDEM WIRD ES EINEN BLOCKTAG AM 26.04.2025 GEBEN.
| Prof. Dr. Kerstin Radde-Antweiler
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09-54-4-R7 | Politische Bildung und Ideologien der Ungleichwertigkeit
Seminar
Einzeltermine: Mi 09.04.25 14:00 - 16:00 Fr 25.04.25 14:00 - 18:00 SpT C4180 Sa 26.04.25 10:00 - 17:00 SFG 1030 Fr 16.05.25 14:00 - 18:00 SpT C4180 Sa 17.05.25 10:00 - 17:00 SFG 1030
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit politischer Bildung in den Themenbereichen Diskriminierungskritik und Demokratiebildung. Dabei beziehen wir uns inhaltlich auf aktuelle Formen von Antisemitismus, antimuslimischem Rassismus und religiös begründetem Extremismus unter Muslim*innen. Wir analysieren gesellschaftliche Narrative und Ungleichheitsvorstellungen sowie die Ursachen dieser Ideologien und Handlungsstrategien relevanter Akteur*innen. Außerdem setzen wir uns mit verschiedenen Methoden der politischen Bildung und deren Grundlagen auseinander und wenden diese auch praktisch an. Ziel der Veranstaltung ist es, Methoden der politischen Bildung kennenzulernen und kritisch reflektieren zu können sowie die oben genannten Phänomene zu erkennen, deren Ursachen zu verstehen und Gegenstrategien zu entwickeln.
| Rosa Lütge
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09-54-6-R2/4 | Literaturen des Islams: Der Koran und seine Auslegung
Seminar
Termine: wöchentlich Mi 14:00 - 16:00 SpT C4180 (2 SWS)
Der Islam ist ohne seine in ein Buch gegossene Botschaft, den Koran, nicht verstehbar. Der Koran ist allerdings kein Buch, das durch seine direkte Lektüre das Verständnis der vielfältigen Facetten des Islams einfach ausbreiten würde. Insofern werden wir uns im Seminar anschauen, wie sowohl die religionshistorische Islam- und Religionswissenschaft diese Offenbarungsschrift in ihren makrohistorischen Kontext einordnet und verständlich macht, als auch wie die muslimischen Koranwissenschaften und die islamische Theologie den Koran entschlüsselt und auslegt (tafsir & ta‘wil). Dabei wird nach einer historischen Einordnung einiger klassisch-traditioneller Methoden vor allem die vertiefte Betrachtung zeitgenössischer Methoden und Hermeneutiken der Koranexegese im Zentrum des Seminars stehen (Rahman, Özsoy, Said Nursi, Abu Nasr, El Omari, Khorchide, u.a.). Es ist nicht Aufgabe von Religionswissenschaft, den Koran auszulegen, aber zum Verständnis islamischer Traditionen sowie zeitgenössischer Islam-Diskurse ist es zentral, auch die emischen Methoden klassischer wie zeitgenössischer Auslegungen resp. Bedeutungskonstruktionen zu kennen. Wir werden uns darum auch Auslegungen verschiedener Koranverse anschauen zu Themen wie Gender, Sexualität, andere Religionen, Gottesbild, Jihad o.ä. (je nach Wunsch und Möglichkeit). Flankierend dazu kommt weiteres Schrifttum und der Umgang islamischer Theolog*innen mit diesem in den Blick: die Tradition (sunna) des Propheten, d.h. vor allem die überlieferten Aussprüche Muhammads (ahadith), die keine Offenbarungen beinhalten sowie seine Biographie (sira), aber auch das Genre der Korankommentare. Die Gelehrten (ulama) sind diejenigen, die den Koran auslegen. Ihre traditionellen ‚Institutionen‘ (z.B. Scheich ul-Islam, Muftiamt) sowie neuere und ‚westliche‘ Kommunikations- und Erscheinungsweisen (Online-Scheichs, ECFR u.a.) und deren Methoden (Minderheitenrecht) werden wir uns im Seminar ebenfalls anschauen.
Der Besuch der VL ‚Einführung in den Islam‘ wird zum Besuch des Seminars vorausgesetzt!
Studienbegleitende Leistung: • Regelmäßige vorbereitende Lektüren und Recherchen sowie TN an Diskussionen und Gruppenarbeit • Referat mit Thesenpapier (20 Min.) Kleine Modulprüfung: Schriftliche Ausarbeitung des Referats auf 8 Seiten. Andere Prüfungsformen in Absprache mit der Dozentin u. U. möglich.
| Prof. Dr. Gritt Maria Klinkhammer
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09-54-6-R8 | In Wäldern und vor Gericht: Staatliche Anerkennung von Romuva im heutigen Litauen
Seminar
Termine: wöchentlich Di 10:00 - 12:00 (2 SWS)
Die litauische Glaubensgemeinschaft Romuva versteht sich als Verfolger des „alten baltischen Glaubens“ mit tiefen Wurzeln in der vorchristlichen Zeit der heutigen litauischen Region. Im Mittelpunkt ihrer Praxis steht die Verehrung der Natur und ihrer Zyklen, gepaart mit Ritualen, Liedern und Tänzen. Seit der Widerherstellung der Unabhängigkeit und der Verabschiedung des Gesetzes über religiöse Gemeinschaften und Gesellschaften in 1992 streben sie eine staatliche Anerkennung an. Warum wurde sie Romuva trotzt mehrerer parlamentarischer Abstimmungen und Amtsperioden verweigert, bis sie im Jahr 2024 gewährt wurde?
Der Gegenstand des Kurses ist der Diskurs um die parlamentarische Entscheidung, die Akteure, Argumente und ihre historische und (religions-)theoretische Einordnung. Diese werden durch verschiedene Primärquellen wie Gesetzestexte, Gerichtsurteile und öffentliche Briefe erarbeitet.
| Eva Arnaszus
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09-54-6-R9 | Verschwörungstheorien in Zeiten tiefgreifender Mediatisierung
Seminar ECTS: 3
Termine: wöchentlich Mo 14:00 - 16:00 GW1-HS H1010 (2 SWS)
Am 6. Januar 2021 wurde das Kapitol der Vereinigten Staaten gestürmt, um die Niederlage von Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen 2020 rückgängig zu machen. Viele seiner Anhänger waren auch Unterstützer von QAnon – einer Gruppe, die in den letzten Jahren mit Anschuldigungen gegen eine sogenannte (politische) Elite bezüglich Satanismus, Pizzagate, G5 oder organisiertem Kindesmissbrauch bekannt wurde. Und auch im Rahmen der Inauguration des 47. Präsidenten wird die "gestohlene Wahl" noch als Narrativ aufrecht erhalten.
Doch was genau sind Verschwörungstheorien? Sind es Theorien, Mythen oder Erzählungen? In welchem Verhältnis stehen sie zu sogenannten Fake News? Und sind digitale Medien für ihre Popularität verantwortlich? Im Seminar werden zunächst bestehende Konzepte zur Definition und Problematisierung dieses Phänomens diskutiert.
In einem zweiten Schritt soll die Anwendung inhaltsanalytischer Methoden (deduktive und induktive Inhaltsanalysen nach Mayring) im Vordergrund stehen. Als Anwendungsbeispiel sollen dafür rezente Verschwörungstheorien behandelt werden. Anhand einer kleinen Lehrforschung (Fernsehnachrichten, Blogs, YouTube-Videos, Twitter usw.) sollen die Studierenden die erlernten Analysemethoden einüben und kritisch nachvollziehen. In diesem Seminar wird die induktive und deduktive Inhaltsanalyswe nach Mayring im Vordergrund stehen, in dem anderen Rel 9.2-Seminar die Filmanalyse. Am Ende werden im Rahmen eines selbstorganisierten Symposiums diese Ergebnisse präsentiert und diskutiert. Das Seminarsymposium wird zusammen mit anderen religionswissenschaftlichen Seminaren durchgeführt, die Teilnahme daran ist für alle Teilnehmer_ innen verpflichtend. Dafür entfallen drei Sitzungen in der Vorlesungszeit.
Studienleistung (SL): Kurzpräsentationen von Forschungsfrage, Methode und Zwischenergebnissen der Lehrforschung
Benotete Prüfungsleistung (PL) [Anrechnung als Rel 9.1]: Präsentation auf dem Seminarsymposium
| Prof. Dr. Kerstin Radde-Antweiler
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09-54-6-R9/2 | Geister, Zombies und Vampire in den Medien - religionswissenschaftliche Perspektiven auf Wiedergänger Gruppe B
Seminar
Termine: wöchentlich Mo 14:00 - 16:00 GW2 B1216 (2 SWS)
Zombies, Vampire und Geister sind vertraute Gestalten des Horrorgenres und begegnen uns vielgestaltig in der heutigen Medienlandschaft, seien es Zombies als Untote-Gegnerhorden in Videospielen, wie Days Gone, Vampire als „asketisch-erotische Pin-ups“ (Feichtinger & Heimerl 2008) in Dramaserien wie Vampire Diaries oder Geister in selbstgedrehten „Geistervideos“, in denen die Grenzen von Wirklichkeit und Fiktion für den Zuschauer verschwimmen und das Aufnahmemedium mit seinen Möglichkeiten und Limitationen in besonderer Weise im Fokus steht. All diese Archetypen verbindet ihr Status als Wiedergänger. Wesenheiten, die bereits verstorben, in verändertere Gestalt erneut das Diesseits bevölkern und ihren Grusel aus ihren gewandelten Attributen ziehen. Der Geist in seiner Körperlosigkeit, der Vampir in seiner körperlich gelegentlich auch geistigen Überlegenheit, sowie der Zombie, in seiner Degradierung als verwesender, geistloser doch wandelnder Körper. Im Seminar werden wir uns zunächst rezeptionshistorisch der Entstehung und dem Wandel dieser Figuren annähern, wobei hier im Besonderen die Entwicklungsgeschichte unterschiedlicher Medien (wie Film und Videospiel) mitbetrachtet werden muss. Dabei wird von einer postkolonialen Perspektive auch auf kulturelle Aneignungs- und Wiederaneignungsprozesse geschaut werden. Des Weiteren werden wir uns theoretischen Deutungsmöglichkeiten dieser Wiedergänger-Gestalten annähern und dabei Kontext-kritisch die angelegten sozialkritischen Interpretationen (bspw. Den Zombie als Kritikfigur am Spätkapitalismus, den Vampir als Spielball sich verändernder Sexualmoral und Geister als Trauma- und Tabu-aufbrechende Diskursentitäten) genauer anschauen. Anhand einer kleinen Lehrforschung sollen die Studierenden qualitative Analysemethoden (bspw. Filmanalyse, Diskursanalyse, Interviewführung) auf einen von ihnen gewählten Gegenstand im Rahmen des Seminarthemas anwenden. Dafür sollte bereits zu Beginn des Semesters feststehen, welches Medienmaterial (und daraus resultierend auch welche Methoden) Gegenstand der Lehrforschung sein sollen. Am Ende kann eine benotete Prüfungsleistung für das Modul 9 abgelegt oder 3CPs (unbenotet) für bspw. General Studies erworben werden.
| Bodil Stelter
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09-54-6-R10 | „Der Himmlische Vater“ – Grundlagen und Aktualisierungen der Autoritarismus-Theorie
Seminar
Termine: wöchentlich Mi 14:00 - 16:00 GW1 A1260 (2 SWS)
In diesem Seminar befassen wir uns mit der Theorie des autoritären Charakters, wie sie von Erich Fromm und später von Theodor W. Adorno formuliert wurde, und betrachten ihre enge Verknüpfung mit Religion bzw. ihrer Kritik. Dazu werden wir zunächst einige Grundlagen der Kritischen Theorie erarbeiten, uns dann den Ausführungen Fromms zu Autorität und Familie widmen, um uns anschließend ausführlich den Studien zum autoritären Charakter zu widmen. Abschließend betrachten wir die Debatte zu Religion und Right-Wing Authoritarianism, wie sie in Nordamerika geführt wurde, sowie aktuelle Beispiele wie die Leipziger Autoritarismus-Studie.
| Petra Klug
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09-54-GS | Mental Health III - Die Suizidfrage aus anthropologischer, religionswissenschaftlicher und medizinethischer Sicht
Seminar
Einzeltermine: Fr 11.04.25 14:00 - 19:30 SFG 1040 Sa 12.04.25 10:00 - 16:00 SFG 1080 Fr 04.07.25 14:00 - 19:30 SFG 1080 Sa 05.07.25 10:00 - 16:00 SFG 1080
Inhalt Das Seminar beschäftigt sich mit dem Thema Suizid – aus religionswissenschaftlicher, soziologischer, kulturanthropologischer, psychologischer und psychiatrisch/psychotherapeutischer Perspektive. Vorwissen seitens der Studierenden ist nicht erforderlich, aber die Bereitschaft, sich aktiv, differenziert und tolerant mit dem Thema auseinanderzusetzen. Im Rahmen des Seminars wird erwartet, dass die Studierenden eigenverantwortlich und supervidiert eine Befragung durchführen. Lernziel Am Ende des Seminars sollten die Studierenden in der Lage sein, Einflussgrößen, welche die Wahrscheinlichkeit eines Suizid erhöhen oder reduzieren zu erörtern und zu bewerten. Neben der Vermittlung notwendiger Hintergrundinformationen zum Einfluss von religiösen und sonstigen Glaubensüberzeugungen, von psychischer Gesundheit, sozialen Umgebungsbedingungen bezüglich suizidaler Impulse soll auch das Thema assistierter Suizid („Freitod“-Begleitung) unter Berücksichtigung der rechtlichen Situation in Deutschland und der Schweiz sowie den USA diskutiert werden. Warnhinweis / Disclaimer Es wird dringend darum gebeten, dass Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Seminars sich in einem psychisch stabilen Zustand befinden, der es ihnen ermöglicht, sich in einem Seminar mit Themen wie Lebensende, Krisen und Suizidalität auseinander zu setzen, ohne durch mögliche eigene Empfindlichkeiten oder Betroffenheiten eingeschränkt zu sein. Die Teilnahme am Seminar erfolgt seitens der Studierenden eigenverantwortlich. Aufgrund jüngster Erfahrungen weise ich darauf hin, dass von Teilnehmenden erwartet wird, konstruktiv am Seminar teilzunehmen und der Meinung Dritter dieselbe Toleranz entgegenzubringen wie der eigenen Position. Das Seminar stellt keine psychotherapeutische Veranstaltung dar. Erwartete Studienleistungen 3 CP unbenoteter Schein: • Regelmäßige Teilnahme • Regelmäßige vorbereitende Lektüren und Recherchen sowie aktive und wertschätzende Teilnahme an Diskussionen und Gruppenarbeit • Referat mit Thesenpapier (20 Min.) 3 CP benoteter Schein: • Zusätzlich zu Studienleistung für unbenoteten Schein: • Mündliche Prüfung am Ende des Semesters im Umfang von 20 Min. Als Prüfungsleistung können bis auf weiteres keine schriftlichen Beiträge akzeptiert werden Eine Teilnahme am Seminar ist auch InteressentInnen möglich, welche den ersten oder zweiten Teil meiner Seminarreihe Mental Health im Jahr 2024 nicht besucht haben. Es wird gebeten, sich zeitnah aus der Veranstaltung wieder abzumelden, sollte man sich gegen eine Teilnahme entschieden haben. Für Fragen mailen Sie mich bitte unter folgender Email-Adresse an: peter.kaiser@lestoises.ch.
| Prof. Dr. med. Dr. phil. Peter Kaiser
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09-60-KMW6-C-1 (alte BPO Modul 7) | TiC - Theaterproduktion, Teil 1 TiC - Theatre Production, Part 1
Seminar
Termine: wöchentlich Fr 19:00 - 20:00 ZB-B B0490 (Theater) (2 SWS) TiC Theaterproduktion
| Franz Eggstein Roland Klahr
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09-60-KMW6-C-2 (alte BPO Modul 7) | TiC - Theaterproduktion, Teil 2 TiC - Theatre Production, Part 1
Seminar
Termine: wöchentlich Fr 20:00 - 22:00 ZB-B B0490 (Theater) (2 SWS) TiC Theaterproduktion
| Franz Eggstein Roland Klahr
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09-M52-01-20-03-08 | Erkenntnisse in der physikalischen, digitalen und formalen Welt Knowledge in the physical, digital and formal world
Seminar
Termine: wöchentlich Do 14:00 - 16:00 GW2 B2900 (2 SWS)
Die Veranstaltung gibt eine Einführung in erkenntnistheoretische Probleme der exakten Wissenschaften (Mathematik, Physik, Informatik) und deren historische Wurzeln. Typische Fragen, die behandelt werden, lauten: Was gilt als gute Erklärung in der Physik – und warum? Wie verändern künstliche Intelligenz und „big data“ unsere Erkenntnismöglichkeiten – und können sie „kreativ“ sein? Wovon handelt eigentlich die Mathematik – und warum gibt es in ihr keine Umbrüche wie in anderen Disziplinen?
Es werden keine spezifischen Vorkenntnisse erwartet, allerdings eine Offenheit für die Auseinandersetzung mit erkenntnistheoretischen Fragen der exakten Wissenschaften. (Ethische Fragestellungen werden in dieser Veranstaltung nur am Rande behandelt.)
Lernziele: Die Teilnehmer des Seminars erlangen Kenntnis über wissenschaftsphilosophische Grundprobleme der exakten Wissenschaften. Sie können diese kritisch bewerten und auch Personen außerhalb ihres Fachgebiets souverän kommunizieren. Sie lernen, sich mit Originaltexten aus der theoretischen Philosophie intensiv und kritisch auseinanderzusetzen.
Literatur: Nach Absprache im Verlauf der Veranstaltung.
| Prof. Dr. Dr. Norman Sieroka
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09-M52-01-21-02-22 | Aktuelle Themen aus der philosophischen Forschung Current topics in theoretical philosophy
Seminar
Termine: wöchentlich Di 16:00 - 18:00 GW1 B2070 (2 SWS)
Diese Veranstaltung wendet sich speziell an Masterstudierende der „Angewandten Philosophie“ (MAAPh), die ein Interesse haben an aktuellen Themen innerhalb der theoretischen Philosophie und insbesondere im Umfeld der Forschungsschwerpunkte hier in Bremen. Im Seminar werden zum einen gemeinsam einschlägige Texte gelesen und kritisch diskutiert; zum anderen wird den Studierenden die Gelegenheit geboten, eigene Forschungsinteressen aufzubauen und erste eigene Ansätze peer-to-peer zu präsentieren. Lernziele: Die Teilnehmer des Seminars lernen, sich mit Originaltexten aus der Philosophie intensiv und kritisch auseinanderzusetzen und sich dabei inhaltlich in aktuelle Forschungsthemen einzuarbeiten. Außerdem erwerben sie Fähigkeiten in der Präsentation und Diskussion eigener Forschungsvorhaben und -ansätze.
Literatur: Nach Absprache im Verlauf der Veranstaltung.
| Prof. Dr. Dr. Norman Sieroka
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09-M52-04-27 | Philosophische und ethische Aspekte der Digitalisierung Philosophical and ethical aspects of digitalisation
Seminar
Einzeltermine: Fr 11.04.25 14:15 - 18:30 SFG 1030 Fr 25.04.25 14:15 - 18:30 SFG 1030 Fr 16.05.25 14:15 - 18:30 SFG 1030 Fr 06.06.25 14:15 - 18:30 SFG 1030 Sa 21.06.25 10:00 - 14:30 via ZOOM Fr 04.07.25 15:00 - 17:30 SFG 1030
Die Digitalisierung bringt eine Vielzahl von ethischen Herausforderungen und philosophischen Fragen mit sich, die neuerdings durch das in der Philosophie schon länger diskutierte Thema der Künstlichen Intelligenz noch einmal neue und verstärkte Aufmerksamkeit erhalten. Die Vielfalt der mit Blick auf Digitalisierung diskutierten philosophischen Themen – zum Beispiel Autonomie, Privatsphäre, Freiheit, Wahrheit, Täuschung, Manipulation, Bildung, Demokratie, Gerechtigkeit, Kontrolle, Wohlergehen, Selbstbilder und Menschenwürde – zeigt die Breite und Reichweite ihrer Auswirkungen an. In diesem Seminar werden wir mithilfe von Theorien der (Angewandten) Ethik und technikphilosophischen Konzepten an einigen ausgewählten beispielhaften Themen der Digitalisierung, darunter auch KI, philosophische Betrachtungsweisen und Bewertungen erarbeiten und untersuchen. Dazu lesen und diskutieren wir wichtige und zentrale Aufsätze (deutsch und englisch) zur Philosophie und Ethik der Digitalisierung.
Literatur zur Einführung (optional): Floridi, Luigi: Die 4. Revolution, Suhrkamp Ramge, Thomas: Mensch und Maschine, Reclam
| Björn Haferkamp, M.A.
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09-M52-06-12 | Philosophie und Öffentlichkeit: ein spannungsvolles Verhältnis
Seminar
Termine: wöchentlich Di 10:00 - 12:00 Externer Ort: SFG 0340 (2 SWS)
In der Veranstaltung sollen im ersten Teil philosophische Theorien der Öffentlichkeit angeschaut und diskutiert werden. Die bürgerliche Öffentlichkeit hat sich historisch verändert: Sie entsteht im 18. Jahrhundert, als die bürgerliche Herrschaft die feudale abzulösen beginnt (siehe Richard Sennett 1986), entwickelt sich nach 1945 (vgl. z.B. Habermas1962) und bekommt mit dem Internet eine neue Tendenz (Deleuze 1995; Zamora 2018; Fielitz/Marcks 2020). Im zweiten Teil soll es um die konkrete Präsenz der Philosophie im öffentlichen Raum gehen. Hier können eigene Nachforschungen im Mittelpunkt stehen: Präsenz der Philosophie in der Öffentlichkeit in Bremen; Philosophie in der Welt der Zeitschriften und im Fernsehen; Philosophie im Internet. Literatur: Richard Sennett, Verfall und Ende des öffentlichen Lebens – Die Tyrannei der Intimität. Fischer TB, 1986 Serrano Zamora, J. (2018). Philosophie der Öffentlichkeit. In: Festl, M. (eds) Handbuch Pragmatismus. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04557-7_51Jürgen Habermas: Vorwort zur Neuauflage 1990. In: Ders.: Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, S. 11–50 Gilles Deleuze, Das elektronische Halsband. Innenansichten der kontrollierten Gesellschaft 1995, Kriminologisches Journal1992, Band: 24, Heft: 3, Seiten: 181-186 Meike Fielitz, Holger Marcks, Digitaler Faschismus. Die sozialen Medien als Motor des Rechtsextremismus. Berlin: Dudenverlag 2020
| Wolfgang Bock
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11-GS-BA-GSPH-5 | Open Space Public Health Ethik - Vorbereitung einer Tagung zur Gesundheitsethik (Präsenz + online) Open Space Public Health Ethics – Planning a Conference with Students
Seminar
Termine: wöchentlich Fr 10:00 - 14:00 GRA2 0130 (2 SWS)
Die Public Health Ethik ist in Deutschland ein sehr junges Fach. Public Health Ethiker*innen befassen sich systematisch mit der Bestimmung, Bewertung und Priorisierung möglicher Vorgehensweisen im Bereich Public Health. Die Basis bilden ethische Grundsätze, Prinzipien und Werte; aber auch die Überzeugungen von Interessengruppen. Public Health-Ethiker*innen arbeiten interdisziplinär, um Lösungen für ethische Probleme in Forschung und Praxis zu entwickeln. Dabei werden sowohl die normativen Theorien als auch die methodischen Ansätze und inhaltlichen Themenfelder der Public Health Ethik aktuell breit diskutiert. Im Seminar wollen wir eine studentische Tagung zur Gesundheitsethik in Bremen vorbereiten: den Open Space Public Health Ethik. Es soll ein Ort des wissenschaftlichen Dialogs entstehen, an dem Forschungsergebnisse und -perspektiven, aber auch praktische moralische Herausforderungen besprochen werden können. Die konkrete Vorbereitung der Tagung (Zielgruppen, Themen, Formate, Datum etc.) sollen in dieser Veranstaltung mit Studierenden erarbeitet werden, um ein Austauschforum insbesondere für studentische Forschung einzurichten. Das Seminar ist eingebettet in das Innovation-Lab „Wie geht Wissenschaft?“, welches 2022 von Lehrenden und Studierenden des Fachbereich 11 gegründet wurde. Als Teil des Innovation Lab soll diese Veranstaltungen Studierenden die Möglichkeit bieten, die Organisation einer Konferenzen als einen Ort wissenschaftlichen Austausches und wissenschaftlichen Netzwerkens kennenzulernen.
| PD Dr. Solveig Lena Hansen
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11-PH-BA-GeRis-1d | Selected Topics in Medical Anthropology: An Introduction (in englischer Sprache)
Seminar
Termine: wöchentlich Do 10:00 - 12:00 GW1 B0080 (2 SWS)
We often take for granted the experience of having a body and the meanings of being healthy and of sickness. Nevertheless, our bodily experiences and understandings of health and illness are profoundly shaped by and, in return, influence our social, cultural, and political circumstances. Medical anthropology examines affliction and healing across different cultural and historical contexts. In this course, we will study the complex interactions between biology, culture, ideology, and society in the construction of “medical facts.“ In this introductory course on medical anthropology we will first gain some knowledge about basic concepts, theoretical frameworks and methodologies of the anthropology of health. After discussing concepts of health, illness, healing and the medical profession, we will mainly cover three broader research areas of medical anthropology: • Critical Food Studies • Anthropology of Mental Health • and Hospital Ethnography. Using global examples and cases, by the end of the course, students will have a better grasp of the theories and methods of medical anthropology, and will also be able to critically reflect on their own and others’ experiences of dis-ease and healing, as well as on representations of human suffering and medical technologies.
We will collectively be reading several books that are all available as ebooks via SuUB. You are expected to read ONE book in full and act as an „expert“ on that book during the respective classes. I do not expect you to complete all three books, though of course it will help the discussion if you have read more. While the main course language is English, you can always speak German in class and do your assessment (Prüfungsleistung) in German.
Required reading (all available as ebooks via SuUB):
Emily Yates-Doerr: The weight of obesity Karen Nakamura: Disability of the Soul Alice Street: Biomedicine in an unstable place
| Prof. Dr. Melanie Böckmann
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90-30-K-006B | Gilbert Ryle: Der Begriff des Geistes Ryle: The concept of mind
Seminar
Termine: wöchentlich Di 16:00 - 20:00 SFG 1030 (4 SWS)
Neben Wittgenstein und Austin gilt Ryle als ein Hauptvertreter der Ordinary Language Philosophy. Wie Wittgenstein befasste er sich mit Problemen, die sich nach seiner Diagnose aus der Verwechslung grammatischer und logischer Unterscheidungen, sog. Kategorienfehlern, und entsprechenden ungültigen Folgerungen ergeben, die in scheinbar unauflösliche philosophische Verwirrungen führen. Auflösen lassen sich diese Begriffskonflikte nur per Analyse des Gebrauchs dieser Ausdrücke. Die Anwendung dieser sprachphilosophischen Methode auf zentrale Probleme der Philosophie des Geistes und der Handlung findet sich in Der Begriff des Geistes. Insbesondere argumentiert Ryle, dass gängigen Theorien des Geistes eine Verwechslung von Dispositionsausdrücken (für Geistiges und den Bereich des Handelns) mit Ausdrücken für (verborgene mentale) Ereignisse bzw. Ursachen zugrunde liegt und der Geist deshalb „paramechanisch“ als „Gespenst in der Maschine“ konzeptualisiert werden muss, was insbesondere das Leib-Seele-Problem unlösbar erscheinen lässt und zu zahlreichen Zirkeln und Regressen in der Philosophie des Geistes führt.
Unverhandelbare Teilnahmevoraussetzung ist regelmäßige, gründliche Lektüre der Seminarliteratur und die Beteiligung an der Seminardiskussion sowie die Bereitschaft zur Übernahme von Referaten oder zur Übernahme der Gestaltung einer Sitzung.
Literatur: • Ryle, Gilbert: (1949): Der Begriff des Geistes (Übers. v. K. Baier). Stuttgart: Reclam 1969. (Dieses Buch ist zu beschaffen.) • Ryle, G. (1932): Systematisch irreführende Ausdrücke. In: R. Bubner (Hrsg.): Sprache und Analysis. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, S. 31-62 • Ryle, G. (1938): Categories. In: Collected Papers Vol. 2. London/New York: Routlegde 2009, p. 178-193. • Ryle, G. (1954): Begriffskonflikte. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1970. S. 104-116.
| Dr. Frank Kannetzky
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