Veranstaltungsverzeichnis

Lehrveranstaltungen SoSe 2019

Germanistik, M.A.

Veranstaltungen anzeigen: alle | in englischer Sprache | für ältere Erwachsene | mit Nachhaltigkeitszielen

M.A. Germanistik neu

A1 Vormoderne Literatur und ihre Kontexte Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragte: Dr. Sonja Kerth, Kontakt: skerth@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/A1.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-II1a-2Geschichte(n) erzählen

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 12:15 - 13:45 SFG 1030 (2 SWS)

Nicht erst die fake news-Skandale der jüngsten Zeit machen es deutlich: Das Verhältnis von Wahrheit und Geschichte sowie deren Vermittlung und Darstellung ist so problematisch wie spannend. Das Seminar rückt Geschichtsdenken und Geschichtsnarrative des Mittelalters in den Mittelpunkt und findet in enger Zusammenarbeit mit dem Seminar "Geschichte(n) dichten" im Masterstudiengang Geschichte statt. In der germanistischen Lehrveranstaltung sollen typische Formen des Erzählens von Geschichte an ausgewählten volkssprachigen Beispielen untersucht werden: gelehrte und exemplarische Geschichtserzählungen, wie sie z.B. in der 'Kaiserchronik' zu finden sind; heroische Geschichtsüberlieferung am Beispiel der Heldendichtung; heilsgeschichtliches Erzählen, wie es sich in den mittelalterlichen Legendensammlungen und in der Weltchronistik findet.
Die Kaiserchronik ist in der Reclam-Ausgabe (Mittelhochdeutsch/ Neuhochdeutsch hg. von Mathias Herweg, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-15-019270-2) anzuschaffen; weitere Textauszüge werden unter StudIP zur Verfügung gestellt.
Prüfungsformen und Studienleistungen differieren je nach Studiengang und Modul und werden in der ersten Sitzung erläutert.

PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock
Dr. Jan Ulrich Büttner

A2 Das literarische Erbe der Vormoderne Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragte: Dr. Sonja Kerth, Kontakt: skerth@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/A2.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-II1c-1Vermittlung des literarischen Erbes der Vormoderne (Medien, Museen, Schule)

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 12:15 - 13:45 MZH 1460 (2 SWS)
Dr. Jana Jürgs

B1 Ästhetik und Literarizität Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Axel Dunker, Kontakt: adunker@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/B1.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-II2a-1Tingeltangel - das Kabarett zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 16:15 - 17:45 SFG 2080 (2 SWS)

Das Kabarett der Jahrhundertwende 1900 bezeichnet sich in fröhlicher Selbstverwerfung als „Tingeltangel“. Nach dem Erfolg der ersten Kabarettbühnen im zwielichtigen Milieu des Pariser Montmartre setzt sich die ‚zehnte Muse‘ der Kleinkunst schnell auch in den deutschen Metropolen Berlin und München durch. Die Chansons, szenischen Arrangements, Parodien und Rezitationen überbieten sich gegenseitig in Anzüglichkeiten. Andererseits hat die flachste Pointe immer noch einen Akzent von radikaler Zeitkritik und Verwerfung des Kulturbetriebs. Das Kabarett ist als „Brettl“ nur die Subkultur der Spelunken, und als „Überbrettl“ ist es aller bisherigen Kunst enthoben wie bei Nietzsche der „Übermensch“ allen Maßstäben bisherigen Seins. – Das Seminar untersucht die Frühentwicklung des Kabaretts bis zum Ende des I. Weltkriegs. An den Widersprüchen dieser Entwicklung markiert es den schwierigen Einstieg in die Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Behandelt werden Texte u.a. von Otto Julius Bierbaum, Peter Hille, Christian Morgenstern und Frank Wedekind.

Prof. Dr. Thomas Althaus
10-M79-II2a-2Geschichte und Theorie des Dramas im 18. Jahrhundert

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 SFG 2080 (2 SWS)
Dr. Hauke Harm Kuhlmann
10-M79-II2b-1'Wege in die Nacht' - Die deutsche Vereinigung und ihre Verarbeitung in Gegenwartsliteratur und Film

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 12:15 - 13:45 SuUB 4330 (Studio I Medienraum ) (2 SWS)

In den Jahren 2019 und 2020 werden die Jubiläen der Grenzöffnung und der deutschen Vereinigung gefeiert. Das Seminar soll sich aus diesem Grunde mit einer relativ breiten Tendenz in Literatur und Film befassen, die nicht unbedingt die allgemeine Entwicklung wie z.B. die ‚Ostalgie‘ übernimmt, sondern die gesellschaftlichen Prozesse kritisch begleitet. 10 Jahre nach der Grenzöffnung, im Jahre 1999, beziehen zwei Filme die Entwicklungstendenzen der vereinigten Bundesrepublik und der ‚neuen Länder‘ auf die Metapher der Nacht: Andreas Kleinerts neo-noir-Film ‚Wege in die Nacht‘ und Andreas Dresens Episodenfilm ‚Nachtgestalten‘. Die These dieser Filme bildet den Rahmen für die Fragestellung des Seminars: Wie und mit welchen Mitteln, mit welchen Tendenzen setzen sich Post-DDR-Literatur und Post-DDR-Film mit den Problem der deutschen Vereinigung und mit dem vereinigten Deutschland auseinander?
Dazu soll das Seminar sich zuerst in die Kontexte und die theoretischen Grundlagen der Text-Kontext-Relation einarbeiten und in einem zweiten Schritt zwei zentrale Themenstränge der Literatur und des Films zu diesem Thema rekonstruieren, die Ostalgie und die Identitätsthematik. Dazu sollen die Verfilmung von Thomas Brussigs Roman ‚Helden wie wir‘ und Jana Hensels autobiographischer Text ‚Zonenkinder‘ diskutiert werden. In einem dritten Schritt sollen die kritischen Positionierungen der Filme von Kleinert und Dresen herausgearbeitet werden und mit den kritischen Tendenzen der Literatur in Beziehung gesetzt werden. Im Zentrum stehen die Themen der Wendeverlierer, der Desintegration sowie die Bedrohung der Familie (Vanderbeke) und der Identität (Schalansky), schließlich die Auseinandersetzung mit der Konsumwelt (Hilbig) und dem Gewaltpotential, das aus diesen Problemen resultiert (Jirgl).
Folgende Filme und Texte sollen diskutiert werden:
Filme:
Andreas Dresen: Nachtgestalten, arte u. Mitteldeutscher Rundfunk 1999.
Andreas Kleinert: Wege in die Nacht, Filmgalerie 2000.
Sebastian Petersen: Helden wie wir, nach dem Roman von Thomas Brussig, BMG 2000.
Marcel Ophüls: Novembertage, Fernsehdokumentation 1990.

Primärliteratur:

Jana Hensel: Zonenkinder, Reinbek bei Hamburg 2004.
Wolfgang Hilbig: Das Provisorium, Frankfurt a.M. 2000.
Reinhard Jirgl: Abtrünnig Roman aus nervöser Zeit, München 2005.
Judith Schalansky: Der Hals der Giraffe, Frankfurt a.M. 2012.
Birgit Vanderbeke: Friedliche Zeiten, Berlin 1996.

PD Dr. Martin Schierbaum
10-M79-II2c-1Antike Dramen in neuzeitlicher und moderner Verarbeitung: Antigone, Iphigenie, Amphitryon
Ancient dramas in modern adaptations: Antigone, Iphigenie, Amphitryon

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:15 - 15:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)

Antike Dramen und ihre mythologischen Stoffe wurden in der Neuzeit immer wieder neu adaptiert und intertextuell verarbeitet. Die antike Herkunft des Stoffes, Geschehens oder der dramatischen Form konnten so einerseits klassizistisch wirken. Andererseits wurden die antiken Modelle aber auch immer wieder neu auf die neuzeitlichen oder modernen Produktions- und Rezeptionsbedingungen hin zum einen und poetologische Konzepte der Autoren andererseits ausgerichtet und die Dramentext entsprechend modifiziert.

Wir wollen uns in diesem Seminar diese Verarbeitungs- und produktiven Rezeptionsprozesse an drei literaturgeschichtlich bedeutsamen Beispielen genauer ansehen. Dabei spielen systematische Fragen (etwa zur Intertextualität oder zur Plot-Gestaltung) eine ebenso große Rolle wie Fragen zur Gattung (Tragödie etc.) und zur Literatur- und Kulturgeschichte.

Die drei Beispielreihen und ihre sieben Texte (die allesamt in deutscher Sprache, ggf. Übersetzung gelesen werden) sind:
Antigone (Sophokles, Brecht)
Iphigenie (Euripides, Goethe)
Amphitryon (Plautus, Molière, Kleist)

Ein detailliertes Seminarprogramm werde ich im Laufe der Semesterferien in Stud.IP bekannt geben.

Die Module (im MA Germanistik, im MA Transnationale Literaturwissenschaft und im MEd Deutsch), in denen dieses Seminar angeboten wird, sehen die Hausarbeit und/oder die mündliche Prüfung als Prüfungsformen vor. Entsprechend werden beide Prüfungsformen für den jeweiligen Abschluss des Moduls angeboten.

Dr. Uwe Spörl

B2 Texte und Kontexte Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereichh ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Christian Kirchmeier, Kontakt: christian.kirchmeier@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/B2.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-II2a-1Tingeltangel - das Kabarett zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 16:15 - 17:45 SFG 2080 (2 SWS)

Das Kabarett der Jahrhundertwende 1900 bezeichnet sich in fröhlicher Selbstverwerfung als „Tingeltangel“. Nach dem Erfolg der ersten Kabarettbühnen im zwielichtigen Milieu des Pariser Montmartre setzt sich die ‚zehnte Muse‘ der Kleinkunst schnell auch in den deutschen Metropolen Berlin und München durch. Die Chansons, szenischen Arrangements, Parodien und Rezitationen überbieten sich gegenseitig in Anzüglichkeiten. Andererseits hat die flachste Pointe immer noch einen Akzent von radikaler Zeitkritik und Verwerfung des Kulturbetriebs. Das Kabarett ist als „Brettl“ nur die Subkultur der Spelunken, und als „Überbrettl“ ist es aller bisherigen Kunst enthoben wie bei Nietzsche der „Übermensch“ allen Maßstäben bisherigen Seins. – Das Seminar untersucht die Frühentwicklung des Kabaretts bis zum Ende des I. Weltkriegs. An den Widersprüchen dieser Entwicklung markiert es den schwierigen Einstieg in die Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Behandelt werden Texte u.a. von Otto Julius Bierbaum, Peter Hille, Christian Morgenstern und Frank Wedekind.

Prof. Dr. Thomas Althaus
10-M79-II2a-2Geschichte und Theorie des Dramas im 18. Jahrhundert

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 SFG 2080 (2 SWS)
Dr. Hauke Harm Kuhlmann
10-M79-II2b-1'Wege in die Nacht' - Die deutsche Vereinigung und ihre Verarbeitung in Gegenwartsliteratur und Film

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 12:15 - 13:45 SuUB 4330 (Studio I Medienraum ) (2 SWS)

In den Jahren 2019 und 2020 werden die Jubiläen der Grenzöffnung und der deutschen Vereinigung gefeiert. Das Seminar soll sich aus diesem Grunde mit einer relativ breiten Tendenz in Literatur und Film befassen, die nicht unbedingt die allgemeine Entwicklung wie z.B. die ‚Ostalgie‘ übernimmt, sondern die gesellschaftlichen Prozesse kritisch begleitet. 10 Jahre nach der Grenzöffnung, im Jahre 1999, beziehen zwei Filme die Entwicklungstendenzen der vereinigten Bundesrepublik und der ‚neuen Länder‘ auf die Metapher der Nacht: Andreas Kleinerts neo-noir-Film ‚Wege in die Nacht‘ und Andreas Dresens Episodenfilm ‚Nachtgestalten‘. Die These dieser Filme bildet den Rahmen für die Fragestellung des Seminars: Wie und mit welchen Mitteln, mit welchen Tendenzen setzen sich Post-DDR-Literatur und Post-DDR-Film mit den Problem der deutschen Vereinigung und mit dem vereinigten Deutschland auseinander?
Dazu soll das Seminar sich zuerst in die Kontexte und die theoretischen Grundlagen der Text-Kontext-Relation einarbeiten und in einem zweiten Schritt zwei zentrale Themenstränge der Literatur und des Films zu diesem Thema rekonstruieren, die Ostalgie und die Identitätsthematik. Dazu sollen die Verfilmung von Thomas Brussigs Roman ‚Helden wie wir‘ und Jana Hensels autobiographischer Text ‚Zonenkinder‘ diskutiert werden. In einem dritten Schritt sollen die kritischen Positionierungen der Filme von Kleinert und Dresen herausgearbeitet werden und mit den kritischen Tendenzen der Literatur in Beziehung gesetzt werden. Im Zentrum stehen die Themen der Wendeverlierer, der Desintegration sowie die Bedrohung der Familie (Vanderbeke) und der Identität (Schalansky), schließlich die Auseinandersetzung mit der Konsumwelt (Hilbig) und dem Gewaltpotential, das aus diesen Problemen resultiert (Jirgl).
Folgende Filme und Texte sollen diskutiert werden:
Filme:
Andreas Dresen: Nachtgestalten, arte u. Mitteldeutscher Rundfunk 1999.
Andreas Kleinert: Wege in die Nacht, Filmgalerie 2000.
Sebastian Petersen: Helden wie wir, nach dem Roman von Thomas Brussig, BMG 2000.
Marcel Ophüls: Novembertage, Fernsehdokumentation 1990.

Primärliteratur:

Jana Hensel: Zonenkinder, Reinbek bei Hamburg 2004.
Wolfgang Hilbig: Das Provisorium, Frankfurt a.M. 2000.
Reinhard Jirgl: Abtrünnig Roman aus nervöser Zeit, München 2005.
Judith Schalansky: Der Hals der Giraffe, Frankfurt a.M. 2012.
Birgit Vanderbeke: Friedliche Zeiten, Berlin 1996.

PD Dr. Martin Schierbaum
10-M79-II2c-1Antike Dramen in neuzeitlicher und moderner Verarbeitung: Antigone, Iphigenie, Amphitryon
Ancient dramas in modern adaptations: Antigone, Iphigenie, Amphitryon

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:15 - 15:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)

Antike Dramen und ihre mythologischen Stoffe wurden in der Neuzeit immer wieder neu adaptiert und intertextuell verarbeitet. Die antike Herkunft des Stoffes, Geschehens oder der dramatischen Form konnten so einerseits klassizistisch wirken. Andererseits wurden die antiken Modelle aber auch immer wieder neu auf die neuzeitlichen oder modernen Produktions- und Rezeptionsbedingungen hin zum einen und poetologische Konzepte der Autoren andererseits ausgerichtet und die Dramentext entsprechend modifiziert.

Wir wollen uns in diesem Seminar diese Verarbeitungs- und produktiven Rezeptionsprozesse an drei literaturgeschichtlich bedeutsamen Beispielen genauer ansehen. Dabei spielen systematische Fragen (etwa zur Intertextualität oder zur Plot-Gestaltung) eine ebenso große Rolle wie Fragen zur Gattung (Tragödie etc.) und zur Literatur- und Kulturgeschichte.

Die drei Beispielreihen und ihre sieben Texte (die allesamt in deutscher Sprache, ggf. Übersetzung gelesen werden) sind:
Antigone (Sophokles, Brecht)
Iphigenie (Euripides, Goethe)
Amphitryon (Plautus, Molière, Kleist)

Ein detailliertes Seminarprogramm werde ich im Laufe der Semesterferien in Stud.IP bekannt geben.

Die Module (im MA Germanistik, im MA Transnationale Literaturwissenschaft und im MEd Deutsch), in denen dieses Seminar angeboten wird, sehen die Hausarbeit und/oder die mündliche Prüfung als Prüfungsformen vor. Entsprechend werden beide Prüfungsformen für den jeweiligen Abschluss des Moduls angeboten.

Dr. Uwe Spörl

D1 Theorien, Methoden, Modelle Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Axel Dunker, Kontakt: adunker@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/D1.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-II1a-1Erzählen im Widerspruch: Textualität und (Inter-)Diskursivität früher deutscher Romane

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Mi 14:15 - 15:45 GW2 B2900 GW2 B1820 (2 SWS)

Erzählen ist immer auch ein Versuch, Sinn und Ordnung zu stiften. Erzählen im Widerspruch stört die Ordnung der Texte und generiert bei den Rezipienten Irritation, aber auch Deutungsanstöße. Mit Bezug auf „Widerspruch“ als Leitbegriff der geisteswissenschaftlichen Verbundinitiative „Worlds of Contradiction“ der Universität Bremen untersucht die Vorlesung Phänomene von Widerrede und Widerspruch in Versromanen des 12. und 13. Jahrhunderts: widersprüchlich scheinende alteritäre Erzähllogiken und Textstrategien, Diskurs-Interferenzen und Konterdiskursivität, Widersprüche zwischen 'histoire' und 'discours', Einsprüche des Erzählers und gegen den Erzähler, widersprüchliche Figuren, Widersprüchlichkeit als Indikator von Sinnkomplexion und Ambivalenz. Analysiert werden in erster Linie Hartmanns von Aue ‚Iwein‘, Wolframs von Eschenbach ‚Parzival‘, Gottfrieds von Straßburg ‚Tristan‘, Wirnts von Grafenberg ‚Wigalois‘, Rudolfs von Ems ‚Alexander‘ und Konrad von Würzburg ‚Trojanerkrieg‘. Dabei geht es auch um Unterschiede zwischen romanhaftem und (helden)epischem, vormodernem und modernem Erzählen.

Programm und Literaturhinweise werden voraussichtlich bis März über StudIP bereitgestellt.

Studienleistung (obligatorisch für alle): Essay (modulspezifische Themen)

Modulprüfung
MA II1a (nur in einer der beiden Veranstaltungen des Moduls): große Hausarbeit (in einem von drei Spezialisierungsmodulen auch mündliche Prüfung möglich)
MA (neu) D1, D2, D3, D4: in einer Veranstaltung des Moduls Hausarbeit, in der anderen mündliche Prüfung (beide Prüfungsformen mit Forschungsbezug)
BA A4 (nur in einer der beiden Veranstaltungen des jeweiligen Moduls, in AL oder NL, komplementär zur Wahl in A2): große Hausarbeit

Prof. Dr. Elisabeth Lienert
10-M79-II2a-2Geschichte und Theorie des Dramas im 18. Jahrhundert

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 SFG 2080 (2 SWS)
Dr. Hauke Harm Kuhlmann

D2 Historizität, Entwicklungen, Prozesse Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragte: Dr. Sonja Kerth, Kontakt: skerth@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/D2.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-II1a-1Erzählen im Widerspruch: Textualität und (Inter-)Diskursivität früher deutscher Romane

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Mi 14:15 - 15:45 GW2 B2900 GW2 B1820 (2 SWS)

Erzählen ist immer auch ein Versuch, Sinn und Ordnung zu stiften. Erzählen im Widerspruch stört die Ordnung der Texte und generiert bei den Rezipienten Irritation, aber auch Deutungsanstöße. Mit Bezug auf „Widerspruch“ als Leitbegriff der geisteswissenschaftlichen Verbundinitiative „Worlds of Contradiction“ der Universität Bremen untersucht die Vorlesung Phänomene von Widerrede und Widerspruch in Versromanen des 12. und 13. Jahrhunderts: widersprüchlich scheinende alteritäre Erzähllogiken und Textstrategien, Diskurs-Interferenzen und Konterdiskursivität, Widersprüche zwischen 'histoire' und 'discours', Einsprüche des Erzählers und gegen den Erzähler, widersprüchliche Figuren, Widersprüchlichkeit als Indikator von Sinnkomplexion und Ambivalenz. Analysiert werden in erster Linie Hartmanns von Aue ‚Iwein‘, Wolframs von Eschenbach ‚Parzival‘, Gottfrieds von Straßburg ‚Tristan‘, Wirnts von Grafenberg ‚Wigalois‘, Rudolfs von Ems ‚Alexander‘ und Konrad von Würzburg ‚Trojanerkrieg‘. Dabei geht es auch um Unterschiede zwischen romanhaftem und (helden)epischem, vormodernem und modernem Erzählen.

Programm und Literaturhinweise werden voraussichtlich bis März über StudIP bereitgestellt.

Studienleistung (obligatorisch für alle): Essay (modulspezifische Themen)

Modulprüfung
MA II1a (nur in einer der beiden Veranstaltungen des Moduls): große Hausarbeit (in einem von drei Spezialisierungsmodulen auch mündliche Prüfung möglich)
MA (neu) D1, D2, D3, D4: in einer Veranstaltung des Moduls Hausarbeit, in der anderen mündliche Prüfung (beide Prüfungsformen mit Forschungsbezug)
BA A4 (nur in einer der beiden Veranstaltungen des jeweiligen Moduls, in AL oder NL, komplementär zur Wahl in A2): große Hausarbeit

Prof. Dr. Elisabeth Lienert
10-M79-II1a-2Geschichte(n) erzählen

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 12:15 - 13:45 SFG 1030 (2 SWS)

Nicht erst die fake news-Skandale der jüngsten Zeit machen es deutlich: Das Verhältnis von Wahrheit und Geschichte sowie deren Vermittlung und Darstellung ist so problematisch wie spannend. Das Seminar rückt Geschichtsdenken und Geschichtsnarrative des Mittelalters in den Mittelpunkt und findet in enger Zusammenarbeit mit dem Seminar "Geschichte(n) dichten" im Masterstudiengang Geschichte statt. In der germanistischen Lehrveranstaltung sollen typische Formen des Erzählens von Geschichte an ausgewählten volkssprachigen Beispielen untersucht werden: gelehrte und exemplarische Geschichtserzählungen, wie sie z.B. in der 'Kaiserchronik' zu finden sind; heroische Geschichtsüberlieferung am Beispiel der Heldendichtung; heilsgeschichtliches Erzählen, wie es sich in den mittelalterlichen Legendensammlungen und in der Weltchronistik findet.
Die Kaiserchronik ist in der Reclam-Ausgabe (Mittelhochdeutsch/ Neuhochdeutsch hg. von Mathias Herweg, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-15-019270-2) anzuschaffen; weitere Textauszüge werden unter StudIP zur Verfügung gestellt.
Prüfungsformen und Studienleistungen differieren je nach Studiengang und Modul und werden in der ersten Sitzung erläutert.

PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock
Dr. Jan Ulrich Büttner
10-M79-II1c-1Vermittlung des literarischen Erbes der Vormoderne (Medien, Museen, Schule)

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 12:15 - 13:45 MZH 1460 (2 SWS)
Dr. Jana Jürgs
10-M79-II2a-1Tingeltangel - das Kabarett zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 16:15 - 17:45 SFG 2080 (2 SWS)

Das Kabarett der Jahrhundertwende 1900 bezeichnet sich in fröhlicher Selbstverwerfung als „Tingeltangel“. Nach dem Erfolg der ersten Kabarettbühnen im zwielichtigen Milieu des Pariser Montmartre setzt sich die ‚zehnte Muse‘ der Kleinkunst schnell auch in den deutschen Metropolen Berlin und München durch. Die Chansons, szenischen Arrangements, Parodien und Rezitationen überbieten sich gegenseitig in Anzüglichkeiten. Andererseits hat die flachste Pointe immer noch einen Akzent von radikaler Zeitkritik und Verwerfung des Kulturbetriebs. Das Kabarett ist als „Brettl“ nur die Subkultur der Spelunken, und als „Überbrettl“ ist es aller bisherigen Kunst enthoben wie bei Nietzsche der „Übermensch“ allen Maßstäben bisherigen Seins. – Das Seminar untersucht die Frühentwicklung des Kabaretts bis zum Ende des I. Weltkriegs. An den Widersprüchen dieser Entwicklung markiert es den schwierigen Einstieg in die Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Behandelt werden Texte u.a. von Otto Julius Bierbaum, Peter Hille, Christian Morgenstern und Frank Wedekind.

Prof. Dr. Thomas Althaus
10-M79-II2a-2Geschichte und Theorie des Dramas im 18. Jahrhundert

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 SFG 2080 (2 SWS)
Dr. Hauke Harm Kuhlmann
10-M79-II2b-1'Wege in die Nacht' - Die deutsche Vereinigung und ihre Verarbeitung in Gegenwartsliteratur und Film

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 12:15 - 13:45 SuUB 4330 (Studio I Medienraum ) (2 SWS)

In den Jahren 2019 und 2020 werden die Jubiläen der Grenzöffnung und der deutschen Vereinigung gefeiert. Das Seminar soll sich aus diesem Grunde mit einer relativ breiten Tendenz in Literatur und Film befassen, die nicht unbedingt die allgemeine Entwicklung wie z.B. die ‚Ostalgie‘ übernimmt, sondern die gesellschaftlichen Prozesse kritisch begleitet. 10 Jahre nach der Grenzöffnung, im Jahre 1999, beziehen zwei Filme die Entwicklungstendenzen der vereinigten Bundesrepublik und der ‚neuen Länder‘ auf die Metapher der Nacht: Andreas Kleinerts neo-noir-Film ‚Wege in die Nacht‘ und Andreas Dresens Episodenfilm ‚Nachtgestalten‘. Die These dieser Filme bildet den Rahmen für die Fragestellung des Seminars: Wie und mit welchen Mitteln, mit welchen Tendenzen setzen sich Post-DDR-Literatur und Post-DDR-Film mit den Problem der deutschen Vereinigung und mit dem vereinigten Deutschland auseinander?
Dazu soll das Seminar sich zuerst in die Kontexte und die theoretischen Grundlagen der Text-Kontext-Relation einarbeiten und in einem zweiten Schritt zwei zentrale Themenstränge der Literatur und des Films zu diesem Thema rekonstruieren, die Ostalgie und die Identitätsthematik. Dazu sollen die Verfilmung von Thomas Brussigs Roman ‚Helden wie wir‘ und Jana Hensels autobiographischer Text ‚Zonenkinder‘ diskutiert werden. In einem dritten Schritt sollen die kritischen Positionierungen der Filme von Kleinert und Dresen herausgearbeitet werden und mit den kritischen Tendenzen der Literatur in Beziehung gesetzt werden. Im Zentrum stehen die Themen der Wendeverlierer, der Desintegration sowie die Bedrohung der Familie (Vanderbeke) und der Identität (Schalansky), schließlich die Auseinandersetzung mit der Konsumwelt (Hilbig) und dem Gewaltpotential, das aus diesen Problemen resultiert (Jirgl).
Folgende Filme und Texte sollen diskutiert werden:
Filme:
Andreas Dresen: Nachtgestalten, arte u. Mitteldeutscher Rundfunk 1999.
Andreas Kleinert: Wege in die Nacht, Filmgalerie 2000.
Sebastian Petersen: Helden wie wir, nach dem Roman von Thomas Brussig, BMG 2000.
Marcel Ophüls: Novembertage, Fernsehdokumentation 1990.

Primärliteratur:

Jana Hensel: Zonenkinder, Reinbek bei Hamburg 2004.
Wolfgang Hilbig: Das Provisorium, Frankfurt a.M. 2000.
Reinhard Jirgl: Abtrünnig Roman aus nervöser Zeit, München 2005.
Judith Schalansky: Der Hals der Giraffe, Frankfurt a.M. 2012.
Birgit Vanderbeke: Friedliche Zeiten, Berlin 1996.

PD Dr. Martin Schierbaum
10-M79-II2c-1Antike Dramen in neuzeitlicher und moderner Verarbeitung: Antigone, Iphigenie, Amphitryon
Ancient dramas in modern adaptations: Antigone, Iphigenie, Amphitryon

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:15 - 15:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)

Antike Dramen und ihre mythologischen Stoffe wurden in der Neuzeit immer wieder neu adaptiert und intertextuell verarbeitet. Die antike Herkunft des Stoffes, Geschehens oder der dramatischen Form konnten so einerseits klassizistisch wirken. Andererseits wurden die antiken Modelle aber auch immer wieder neu auf die neuzeitlichen oder modernen Produktions- und Rezeptionsbedingungen hin zum einen und poetologische Konzepte der Autoren andererseits ausgerichtet und die Dramentext entsprechend modifiziert.

Wir wollen uns in diesem Seminar diese Verarbeitungs- und produktiven Rezeptionsprozesse an drei literaturgeschichtlich bedeutsamen Beispielen genauer ansehen. Dabei spielen systematische Fragen (etwa zur Intertextualität oder zur Plot-Gestaltung) eine ebenso große Rolle wie Fragen zur Gattung (Tragödie etc.) und zur Literatur- und Kulturgeschichte.

Die drei Beispielreihen und ihre sieben Texte (die allesamt in deutscher Sprache, ggf. Übersetzung gelesen werden) sind:
Antigone (Sophokles, Brecht)
Iphigenie (Euripides, Goethe)
Amphitryon (Plautus, Molière, Kleist)

Ein detailliertes Seminarprogramm werde ich im Laufe der Semesterferien in Stud.IP bekannt geben.

Die Module (im MA Germanistik, im MA Transnationale Literaturwissenschaft und im MEd Deutsch), in denen dieses Seminar angeboten wird, sehen die Hausarbeit und/oder die mündliche Prüfung als Prüfungsformen vor. Entsprechend werden beide Prüfungsformen für den jeweiligen Abschluss des Moduls angeboten.

Dr. Uwe Spörl

D3 Textualität, Medialität, Kommunikation Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Christian Kirchmeier, Kontakt: christian.kirchmeier@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/D3.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-II1a-1Erzählen im Widerspruch: Textualität und (Inter-)Diskursivität früher deutscher Romane

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Mi 14:15 - 15:45 GW2 B2900 GW2 B1820 (2 SWS)

Erzählen ist immer auch ein Versuch, Sinn und Ordnung zu stiften. Erzählen im Widerspruch stört die Ordnung der Texte und generiert bei den Rezipienten Irritation, aber auch Deutungsanstöße. Mit Bezug auf „Widerspruch“ als Leitbegriff der geisteswissenschaftlichen Verbundinitiative „Worlds of Contradiction“ der Universität Bremen untersucht die Vorlesung Phänomene von Widerrede und Widerspruch in Versromanen des 12. und 13. Jahrhunderts: widersprüchlich scheinende alteritäre Erzähllogiken und Textstrategien, Diskurs-Interferenzen und Konterdiskursivität, Widersprüche zwischen 'histoire' und 'discours', Einsprüche des Erzählers und gegen den Erzähler, widersprüchliche Figuren, Widersprüchlichkeit als Indikator von Sinnkomplexion und Ambivalenz. Analysiert werden in erster Linie Hartmanns von Aue ‚Iwein‘, Wolframs von Eschenbach ‚Parzival‘, Gottfrieds von Straßburg ‚Tristan‘, Wirnts von Grafenberg ‚Wigalois‘, Rudolfs von Ems ‚Alexander‘ und Konrad von Würzburg ‚Trojanerkrieg‘. Dabei geht es auch um Unterschiede zwischen romanhaftem und (helden)epischem, vormodernem und modernem Erzählen.

Programm und Literaturhinweise werden voraussichtlich bis März über StudIP bereitgestellt.

Studienleistung (obligatorisch für alle): Essay (modulspezifische Themen)

Modulprüfung
MA II1a (nur in einer der beiden Veranstaltungen des Moduls): große Hausarbeit (in einem von drei Spezialisierungsmodulen auch mündliche Prüfung möglich)
MA (neu) D1, D2, D3, D4: in einer Veranstaltung des Moduls Hausarbeit, in der anderen mündliche Prüfung (beide Prüfungsformen mit Forschungsbezug)
BA A4 (nur in einer der beiden Veranstaltungen des jeweiligen Moduls, in AL oder NL, komplementär zur Wahl in A2): große Hausarbeit

Prof. Dr. Elisabeth Lienert
10-M79-II2a-1Tingeltangel - das Kabarett zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 16:15 - 17:45 SFG 2080 (2 SWS)

Das Kabarett der Jahrhundertwende 1900 bezeichnet sich in fröhlicher Selbstverwerfung als „Tingeltangel“. Nach dem Erfolg der ersten Kabarettbühnen im zwielichtigen Milieu des Pariser Montmartre setzt sich die ‚zehnte Muse‘ der Kleinkunst schnell auch in den deutschen Metropolen Berlin und München durch. Die Chansons, szenischen Arrangements, Parodien und Rezitationen überbieten sich gegenseitig in Anzüglichkeiten. Andererseits hat die flachste Pointe immer noch einen Akzent von radikaler Zeitkritik und Verwerfung des Kulturbetriebs. Das Kabarett ist als „Brettl“ nur die Subkultur der Spelunken, und als „Überbrettl“ ist es aller bisherigen Kunst enthoben wie bei Nietzsche der „Übermensch“ allen Maßstäben bisherigen Seins. – Das Seminar untersucht die Frühentwicklung des Kabaretts bis zum Ende des I. Weltkriegs. An den Widersprüchen dieser Entwicklung markiert es den schwierigen Einstieg in die Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Behandelt werden Texte u.a. von Otto Julius Bierbaum, Peter Hille, Christian Morgenstern und Frank Wedekind.

Prof. Dr. Thomas Althaus
10-M79-II2a-2Geschichte und Theorie des Dramas im 18. Jahrhundert

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 SFG 2080 (2 SWS)
Dr. Hauke Harm Kuhlmann
10-M79-II2b-1'Wege in die Nacht' - Die deutsche Vereinigung und ihre Verarbeitung in Gegenwartsliteratur und Film

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 12:15 - 13:45 SuUB 4330 (Studio I Medienraum ) (2 SWS)

In den Jahren 2019 und 2020 werden die Jubiläen der Grenzöffnung und der deutschen Vereinigung gefeiert. Das Seminar soll sich aus diesem Grunde mit einer relativ breiten Tendenz in Literatur und Film befassen, die nicht unbedingt die allgemeine Entwicklung wie z.B. die ‚Ostalgie‘ übernimmt, sondern die gesellschaftlichen Prozesse kritisch begleitet. 10 Jahre nach der Grenzöffnung, im Jahre 1999, beziehen zwei Filme die Entwicklungstendenzen der vereinigten Bundesrepublik und der ‚neuen Länder‘ auf die Metapher der Nacht: Andreas Kleinerts neo-noir-Film ‚Wege in die Nacht‘ und Andreas Dresens Episodenfilm ‚Nachtgestalten‘. Die These dieser Filme bildet den Rahmen für die Fragestellung des Seminars: Wie und mit welchen Mitteln, mit welchen Tendenzen setzen sich Post-DDR-Literatur und Post-DDR-Film mit den Problem der deutschen Vereinigung und mit dem vereinigten Deutschland auseinander?
Dazu soll das Seminar sich zuerst in die Kontexte und die theoretischen Grundlagen der Text-Kontext-Relation einarbeiten und in einem zweiten Schritt zwei zentrale Themenstränge der Literatur und des Films zu diesem Thema rekonstruieren, die Ostalgie und die Identitätsthematik. Dazu sollen die Verfilmung von Thomas Brussigs Roman ‚Helden wie wir‘ und Jana Hensels autobiographischer Text ‚Zonenkinder‘ diskutiert werden. In einem dritten Schritt sollen die kritischen Positionierungen der Filme von Kleinert und Dresen herausgearbeitet werden und mit den kritischen Tendenzen der Literatur in Beziehung gesetzt werden. Im Zentrum stehen die Themen der Wendeverlierer, der Desintegration sowie die Bedrohung der Familie (Vanderbeke) und der Identität (Schalansky), schließlich die Auseinandersetzung mit der Konsumwelt (Hilbig) und dem Gewaltpotential, das aus diesen Problemen resultiert (Jirgl).
Folgende Filme und Texte sollen diskutiert werden:
Filme:
Andreas Dresen: Nachtgestalten, arte u. Mitteldeutscher Rundfunk 1999.
Andreas Kleinert: Wege in die Nacht, Filmgalerie 2000.
Sebastian Petersen: Helden wie wir, nach dem Roman von Thomas Brussig, BMG 2000.
Marcel Ophüls: Novembertage, Fernsehdokumentation 1990.

Primärliteratur:

Jana Hensel: Zonenkinder, Reinbek bei Hamburg 2004.
Wolfgang Hilbig: Das Provisorium, Frankfurt a.M. 2000.
Reinhard Jirgl: Abtrünnig Roman aus nervöser Zeit, München 2005.
Judith Schalansky: Der Hals der Giraffe, Frankfurt a.M. 2012.
Birgit Vanderbeke: Friedliche Zeiten, Berlin 1996.

PD Dr. Martin Schierbaum

D4 Diskurse, Wissen, Kulturalität Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Ingo Warnke, Kontakt: iwarnke@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/D4.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-II1a-1Erzählen im Widerspruch: Textualität und (Inter-)Diskursivität früher deutscher Romane

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Mi 14:15 - 15:45 GW2 B2900 GW2 B1820 (2 SWS)

Erzählen ist immer auch ein Versuch, Sinn und Ordnung zu stiften. Erzählen im Widerspruch stört die Ordnung der Texte und generiert bei den Rezipienten Irritation, aber auch Deutungsanstöße. Mit Bezug auf „Widerspruch“ als Leitbegriff der geisteswissenschaftlichen Verbundinitiative „Worlds of Contradiction“ der Universität Bremen untersucht die Vorlesung Phänomene von Widerrede und Widerspruch in Versromanen des 12. und 13. Jahrhunderts: widersprüchlich scheinende alteritäre Erzähllogiken und Textstrategien, Diskurs-Interferenzen und Konterdiskursivität, Widersprüche zwischen 'histoire' und 'discours', Einsprüche des Erzählers und gegen den Erzähler, widersprüchliche Figuren, Widersprüchlichkeit als Indikator von Sinnkomplexion und Ambivalenz. Analysiert werden in erster Linie Hartmanns von Aue ‚Iwein‘, Wolframs von Eschenbach ‚Parzival‘, Gottfrieds von Straßburg ‚Tristan‘, Wirnts von Grafenberg ‚Wigalois‘, Rudolfs von Ems ‚Alexander‘ und Konrad von Würzburg ‚Trojanerkrieg‘. Dabei geht es auch um Unterschiede zwischen romanhaftem und (helden)epischem, vormodernem und modernem Erzählen.

Programm und Literaturhinweise werden voraussichtlich bis März über StudIP bereitgestellt.

Studienleistung (obligatorisch für alle): Essay (modulspezifische Themen)

Modulprüfung
MA II1a (nur in einer der beiden Veranstaltungen des Moduls): große Hausarbeit (in einem von drei Spezialisierungsmodulen auch mündliche Prüfung möglich)
MA (neu) D1, D2, D3, D4: in einer Veranstaltung des Moduls Hausarbeit, in der anderen mündliche Prüfung (beide Prüfungsformen mit Forschungsbezug)
BA A4 (nur in einer der beiden Veranstaltungen des jeweiligen Moduls, in AL oder NL, komplementär zur Wahl in A2): große Hausarbeit

Prof. Dr. Elisabeth Lienert
10-M79-II1a-2Geschichte(n) erzählen

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 12:15 - 13:45 SFG 1030 (2 SWS)

Nicht erst die fake news-Skandale der jüngsten Zeit machen es deutlich: Das Verhältnis von Wahrheit und Geschichte sowie deren Vermittlung und Darstellung ist so problematisch wie spannend. Das Seminar rückt Geschichtsdenken und Geschichtsnarrative des Mittelalters in den Mittelpunkt und findet in enger Zusammenarbeit mit dem Seminar "Geschichte(n) dichten" im Masterstudiengang Geschichte statt. In der germanistischen Lehrveranstaltung sollen typische Formen des Erzählens von Geschichte an ausgewählten volkssprachigen Beispielen untersucht werden: gelehrte und exemplarische Geschichtserzählungen, wie sie z.B. in der 'Kaiserchronik' zu finden sind; heroische Geschichtsüberlieferung am Beispiel der Heldendichtung; heilsgeschichtliches Erzählen, wie es sich in den mittelalterlichen Legendensammlungen und in der Weltchronistik findet.
Die Kaiserchronik ist in der Reclam-Ausgabe (Mittelhochdeutsch/ Neuhochdeutsch hg. von Mathias Herweg, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-15-019270-2) anzuschaffen; weitere Textauszüge werden unter StudIP zur Verfügung gestellt.
Prüfungsformen und Studienleistungen differieren je nach Studiengang und Modul und werden in der ersten Sitzung erläutert.

PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock
Dr. Jan Ulrich Büttner
10-M79-II2a-1Tingeltangel - das Kabarett zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 16:15 - 17:45 SFG 2080 (2 SWS)

Das Kabarett der Jahrhundertwende 1900 bezeichnet sich in fröhlicher Selbstverwerfung als „Tingeltangel“. Nach dem Erfolg der ersten Kabarettbühnen im zwielichtigen Milieu des Pariser Montmartre setzt sich die ‚zehnte Muse‘ der Kleinkunst schnell auch in den deutschen Metropolen Berlin und München durch. Die Chansons, szenischen Arrangements, Parodien und Rezitationen überbieten sich gegenseitig in Anzüglichkeiten. Andererseits hat die flachste Pointe immer noch einen Akzent von radikaler Zeitkritik und Verwerfung des Kulturbetriebs. Das Kabarett ist als „Brettl“ nur die Subkultur der Spelunken, und als „Überbrettl“ ist es aller bisherigen Kunst enthoben wie bei Nietzsche der „Übermensch“ allen Maßstäben bisherigen Seins. – Das Seminar untersucht die Frühentwicklung des Kabaretts bis zum Ende des I. Weltkriegs. An den Widersprüchen dieser Entwicklung markiert es den schwierigen Einstieg in die Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Behandelt werden Texte u.a. von Otto Julius Bierbaum, Peter Hille, Christian Morgenstern und Frank Wedekind.

Prof. Dr. Thomas Althaus
10-M79-II2a-2Geschichte und Theorie des Dramas im 18. Jahrhundert

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 SFG 2080 (2 SWS)
Dr. Hauke Harm Kuhlmann
10-M79-II2b-1'Wege in die Nacht' - Die deutsche Vereinigung und ihre Verarbeitung in Gegenwartsliteratur und Film

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 12:15 - 13:45 SuUB 4330 (Studio I Medienraum ) (2 SWS)

In den Jahren 2019 und 2020 werden die Jubiläen der Grenzöffnung und der deutschen Vereinigung gefeiert. Das Seminar soll sich aus diesem Grunde mit einer relativ breiten Tendenz in Literatur und Film befassen, die nicht unbedingt die allgemeine Entwicklung wie z.B. die ‚Ostalgie‘ übernimmt, sondern die gesellschaftlichen Prozesse kritisch begleitet. 10 Jahre nach der Grenzöffnung, im Jahre 1999, beziehen zwei Filme die Entwicklungstendenzen der vereinigten Bundesrepublik und der ‚neuen Länder‘ auf die Metapher der Nacht: Andreas Kleinerts neo-noir-Film ‚Wege in die Nacht‘ und Andreas Dresens Episodenfilm ‚Nachtgestalten‘. Die These dieser Filme bildet den Rahmen für die Fragestellung des Seminars: Wie und mit welchen Mitteln, mit welchen Tendenzen setzen sich Post-DDR-Literatur und Post-DDR-Film mit den Problem der deutschen Vereinigung und mit dem vereinigten Deutschland auseinander?
Dazu soll das Seminar sich zuerst in die Kontexte und die theoretischen Grundlagen der Text-Kontext-Relation einarbeiten und in einem zweiten Schritt zwei zentrale Themenstränge der Literatur und des Films zu diesem Thema rekonstruieren, die Ostalgie und die Identitätsthematik. Dazu sollen die Verfilmung von Thomas Brussigs Roman ‚Helden wie wir‘ und Jana Hensels autobiographischer Text ‚Zonenkinder‘ diskutiert werden. In einem dritten Schritt sollen die kritischen Positionierungen der Filme von Kleinert und Dresen herausgearbeitet werden und mit den kritischen Tendenzen der Literatur in Beziehung gesetzt werden. Im Zentrum stehen die Themen der Wendeverlierer, der Desintegration sowie die Bedrohung der Familie (Vanderbeke) und der Identität (Schalansky), schließlich die Auseinandersetzung mit der Konsumwelt (Hilbig) und dem Gewaltpotential, das aus diesen Problemen resultiert (Jirgl).
Folgende Filme und Texte sollen diskutiert werden:
Filme:
Andreas Dresen: Nachtgestalten, arte u. Mitteldeutscher Rundfunk 1999.
Andreas Kleinert: Wege in die Nacht, Filmgalerie 2000.
Sebastian Petersen: Helden wie wir, nach dem Roman von Thomas Brussig, BMG 2000.
Marcel Ophüls: Novembertage, Fernsehdokumentation 1990.

Primärliteratur:

Jana Hensel: Zonenkinder, Reinbek bei Hamburg 2004.
Wolfgang Hilbig: Das Provisorium, Frankfurt a.M. 2000.
Reinhard Jirgl: Abtrünnig Roman aus nervöser Zeit, München 2005.
Judith Schalansky: Der Hals der Giraffe, Frankfurt a.M. 2012.
Birgit Vanderbeke: Friedliche Zeiten, Berlin 1996.

PD Dr. Martin Schierbaum
10-M79-II2c-1Antike Dramen in neuzeitlicher und moderner Verarbeitung: Antigone, Iphigenie, Amphitryon
Ancient dramas in modern adaptations: Antigone, Iphigenie, Amphitryon

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:15 - 15:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)

Antike Dramen und ihre mythologischen Stoffe wurden in der Neuzeit immer wieder neu adaptiert und intertextuell verarbeitet. Die antike Herkunft des Stoffes, Geschehens oder der dramatischen Form konnten so einerseits klassizistisch wirken. Andererseits wurden die antiken Modelle aber auch immer wieder neu auf die neuzeitlichen oder modernen Produktions- und Rezeptionsbedingungen hin zum einen und poetologische Konzepte der Autoren andererseits ausgerichtet und die Dramentext entsprechend modifiziert.

Wir wollen uns in diesem Seminar diese Verarbeitungs- und produktiven Rezeptionsprozesse an drei literaturgeschichtlich bedeutsamen Beispielen genauer ansehen. Dabei spielen systematische Fragen (etwa zur Intertextualität oder zur Plot-Gestaltung) eine ebenso große Rolle wie Fragen zur Gattung (Tragödie etc.) und zur Literatur- und Kulturgeschichte.

Die drei Beispielreihen und ihre sieben Texte (die allesamt in deutscher Sprache, ggf. Übersetzung gelesen werden) sind:
Antigone (Sophokles, Brecht)
Iphigenie (Euripides, Goethe)
Amphitryon (Plautus, Molière, Kleist)

Ein detailliertes Seminarprogramm werde ich im Laufe der Semesterferien in Stud.IP bekannt geben.

Die Module (im MA Germanistik, im MA Transnationale Literaturwissenschaft und im MEd Deutsch), in denen dieses Seminar angeboten wird, sehen die Hausarbeit und/oder die mündliche Prüfung als Prüfungsformen vor. Entsprechend werden beide Prüfungsformen für den jeweiligen Abschluss des Moduls angeboten.

Dr. Uwe Spörl

M.A. Germanistik alte Struktur

Die Module der alten Prüfungsordnung (2016) werden im aktuellen LVV nicht mehr eigens aufgeführt. Studierende, die noch nach der alten Ordnung studieren, werden gebeten, in Abstimmung mit den zuständigen Modulverantwortlichen inhaltlich entsprechende Veranstaltungen aus der neuen Struktur zu wählen.
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-II1a-1Erzählen im Widerspruch: Textualität und (Inter-)Diskursivität früher deutscher Romane

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Mi 14:15 - 15:45 GW2 B2900 GW2 B1820 (2 SWS)

Erzählen ist immer auch ein Versuch, Sinn und Ordnung zu stiften. Erzählen im Widerspruch stört die Ordnung der Texte und generiert bei den Rezipienten Irritation, aber auch Deutungsanstöße. Mit Bezug auf „Widerspruch“ als Leitbegriff der geisteswissenschaftlichen Verbundinitiative „Worlds of Contradiction“ der Universität Bremen untersucht die Vorlesung Phänomene von Widerrede und Widerspruch in Versromanen des 12. und 13. Jahrhunderts: widersprüchlich scheinende alteritäre Erzähllogiken und Textstrategien, Diskurs-Interferenzen und Konterdiskursivität, Widersprüche zwischen 'histoire' und 'discours', Einsprüche des Erzählers und gegen den Erzähler, widersprüchliche Figuren, Widersprüchlichkeit als Indikator von Sinnkomplexion und Ambivalenz. Analysiert werden in erster Linie Hartmanns von Aue ‚Iwein‘, Wolframs von Eschenbach ‚Parzival‘, Gottfrieds von Straßburg ‚Tristan‘, Wirnts von Grafenberg ‚Wigalois‘, Rudolfs von Ems ‚Alexander‘ und Konrad von Würzburg ‚Trojanerkrieg‘. Dabei geht es auch um Unterschiede zwischen romanhaftem und (helden)epischem, vormodernem und modernem Erzählen.

Programm und Literaturhinweise werden voraussichtlich bis März über StudIP bereitgestellt.

Studienleistung (obligatorisch für alle): Essay (modulspezifische Themen)

Modulprüfung
MA II1a (nur in einer der beiden Veranstaltungen des Moduls): große Hausarbeit (in einem von drei Spezialisierungsmodulen auch mündliche Prüfung möglich)
MA (neu) D1, D2, D3, D4: in einer Veranstaltung des Moduls Hausarbeit, in der anderen mündliche Prüfung (beide Prüfungsformen mit Forschungsbezug)
BA A4 (nur in einer der beiden Veranstaltungen des jeweiligen Moduls, in AL oder NL, komplementär zur Wahl in A2): große Hausarbeit

Prof. Dr. Elisabeth Lienert

II1a Texte - Wissen - Diskurse Wahlpflichtmodul im Spezialisierungsbereich ECTS: 10

Die Module der alten Prüfungsordnung (2016) werden im aktuellen LVV nicht mehr eigens aufgeführt. Studierende, die noch nach der alten Ordnung studieren, werden gebeten, in Abstimmung mit den zuständigen Modulverantwortlichen inhaltlich entsprechende Veranstaltungen aus der neuen Struktur zu wählen.

Modulbeauftragte: Prof. Dr. Elisabeth Lienert, Kontakt: elienert@uni-bremen.de

Das Modul " Texte - Wissen - Diskurse" wird regelmäßig im Sommersemester angeboten.
Das Modul besteht aus zwei verpflichtenden Veranstaltungen im Umfang von insgesamt 4 SWS. Aus den angebotenen Veranstaltungen sind zwei im Gesamtumfang von 4 SWS zu wählen.
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-II1a-1Erzählen im Widerspruch: Textualität und (Inter-)Diskursivität früher deutscher Romane

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Mi 14:15 - 15:45 GW2 B2900 GW2 B1820 (2 SWS)

Erzählen ist immer auch ein Versuch, Sinn und Ordnung zu stiften. Erzählen im Widerspruch stört die Ordnung der Texte und generiert bei den Rezipienten Irritation, aber auch Deutungsanstöße. Mit Bezug auf „Widerspruch“ als Leitbegriff der geisteswissenschaftlichen Verbundinitiative „Worlds of Contradiction“ der Universität Bremen untersucht die Vorlesung Phänomene von Widerrede und Widerspruch in Versromanen des 12. und 13. Jahrhunderts: widersprüchlich scheinende alteritäre Erzähllogiken und Textstrategien, Diskurs-Interferenzen und Konterdiskursivität, Widersprüche zwischen 'histoire' und 'discours', Einsprüche des Erzählers und gegen den Erzähler, widersprüchliche Figuren, Widersprüchlichkeit als Indikator von Sinnkomplexion und Ambivalenz. Analysiert werden in erster Linie Hartmanns von Aue ‚Iwein‘, Wolframs von Eschenbach ‚Parzival‘, Gottfrieds von Straßburg ‚Tristan‘, Wirnts von Grafenberg ‚Wigalois‘, Rudolfs von Ems ‚Alexander‘ und Konrad von Würzburg ‚Trojanerkrieg‘. Dabei geht es auch um Unterschiede zwischen romanhaftem und (helden)epischem, vormodernem und modernem Erzählen.

Programm und Literaturhinweise werden voraussichtlich bis März über StudIP bereitgestellt.

Studienleistung (obligatorisch für alle): Essay (modulspezifische Themen)

Modulprüfung
MA II1a (nur in einer der beiden Veranstaltungen des Moduls): große Hausarbeit (in einem von drei Spezialisierungsmodulen auch mündliche Prüfung möglich)
MA (neu) D1, D2, D3, D4: in einer Veranstaltung des Moduls Hausarbeit, in der anderen mündliche Prüfung (beide Prüfungsformen mit Forschungsbezug)
BA A4 (nur in einer der beiden Veranstaltungen des jeweiligen Moduls, in AL oder NL, komplementär zur Wahl in A2): große Hausarbeit

Prof. Dr. Elisabeth Lienert
10-M79-II1a-2Geschichte(n) erzählen

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 12:15 - 13:45 SFG 1030 (2 SWS)

Nicht erst die fake news-Skandale der jüngsten Zeit machen es deutlich: Das Verhältnis von Wahrheit und Geschichte sowie deren Vermittlung und Darstellung ist so problematisch wie spannend. Das Seminar rückt Geschichtsdenken und Geschichtsnarrative des Mittelalters in den Mittelpunkt und findet in enger Zusammenarbeit mit dem Seminar "Geschichte(n) dichten" im Masterstudiengang Geschichte statt. In der germanistischen Lehrveranstaltung sollen typische Formen des Erzählens von Geschichte an ausgewählten volkssprachigen Beispielen untersucht werden: gelehrte und exemplarische Geschichtserzählungen, wie sie z.B. in der 'Kaiserchronik' zu finden sind; heroische Geschichtsüberlieferung am Beispiel der Heldendichtung; heilsgeschichtliches Erzählen, wie es sich in den mittelalterlichen Legendensammlungen und in der Weltchronistik findet.
Die Kaiserchronik ist in der Reclam-Ausgabe (Mittelhochdeutsch/ Neuhochdeutsch hg. von Mathias Herweg, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-15-019270-2) anzuschaffen; weitere Textauszüge werden unter StudIP zur Verfügung gestellt.
Prüfungsformen und Studienleistungen differieren je nach Studiengang und Modul und werden in der ersten Sitzung erläutert.

PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock
Dr. Jan Ulrich Büttner

II1c Das literarische Erbe der Vormoderne Wahlpflichtmodul im Spezialisierungsbereich ECTS: 10

Die Module der alten Prüfungsordnung (2016) werden im aktuellen LVV nicht mehr eigens aufgeführt. Studierende, die noch nach der alten Ordnung studieren, werden gebeten, in Abstimmung mit den zuständigen Modulverantwortlichen inhaltlich entsprechende Veranstaltungen aus der neuen Struktur zu wählen.

Modulbeauftragte: Prof. Dr. Elisabeth Lienert, Kontakt: elienert@uni-bremen.de

Das Modul "Das literarische Erbe der Vormoderne" wird regelmäßig im Sommersemester angeboten.
Das Modul besteht aus zwei verpflichtenden Veranstaltungen im Umfang von insgesamt 4 SWS. Aus den angebotenen Veranstaltungen sind zwei im Gesamtumfang von 4 SWS zu wählen. Ggf. kann die erfolgreiche Teilnahme am Intensive Programme GLEMA in den Semesterferien nach dem vorangegangenen Wintersemester von der Modulbeauftragten als eine Veranstaltung des Moduls anerkannt werden (nur Prüfungsvorleistung, nicht Modulprüfung).
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-II1c-1Vermittlung des literarischen Erbes der Vormoderne (Medien, Museen, Schule)

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 12:15 - 13:45 MZH 1460 (2 SWS)
Dr. Jana Jürgs

II2a Texte und Kontexte Wahlpflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 10

Die Module der alten Prüfungsordnung (2016) werden im aktuellen LVV nicht mehr eigens aufgeführt. Studierende, die noch nach der alten Ordnung studieren, werden gebeten, in Abstimmung mit den zuständigen Modulverantwortlichen inhaltlich entsprechende Veranstaltungen aus der neuen Struktur zu wählen.

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Thomas Althaus, Kontakt: talthaus@uni-bremen.de

Das Modul "Texte und Kontexte" findet regelmässig im Sommersemester statt.
Das Modul besteht aus zwei verpflichtenden Veranstaltungen im Umfang von insgesamt 4 SWS.
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-II2a-1Tingeltangel - das Kabarett zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 16:15 - 17:45 SFG 2080 (2 SWS)

Das Kabarett der Jahrhundertwende 1900 bezeichnet sich in fröhlicher Selbstverwerfung als „Tingeltangel“. Nach dem Erfolg der ersten Kabarettbühnen im zwielichtigen Milieu des Pariser Montmartre setzt sich die ‚zehnte Muse‘ der Kleinkunst schnell auch in den deutschen Metropolen Berlin und München durch. Die Chansons, szenischen Arrangements, Parodien und Rezitationen überbieten sich gegenseitig in Anzüglichkeiten. Andererseits hat die flachste Pointe immer noch einen Akzent von radikaler Zeitkritik und Verwerfung des Kulturbetriebs. Das Kabarett ist als „Brettl“ nur die Subkultur der Spelunken, und als „Überbrettl“ ist es aller bisherigen Kunst enthoben wie bei Nietzsche der „Übermensch“ allen Maßstäben bisherigen Seins. – Das Seminar untersucht die Frühentwicklung des Kabaretts bis zum Ende des I. Weltkriegs. An den Widersprüchen dieser Entwicklung markiert es den schwierigen Einstieg in die Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Behandelt werden Texte u.a. von Otto Julius Bierbaum, Peter Hille, Christian Morgenstern und Frank Wedekind.

Prof. Dr. Thomas Althaus
10-M79-II2a-2Geschichte und Theorie des Dramas im 18. Jahrhundert

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 SFG 2080 (2 SWS)
Dr. Hauke Harm Kuhlmann

II2b Prozesse und Transformationen Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 10

Die Module der alten Prüfungsordnung (2016) werden im aktuellen LVV nicht mehr eigens aufgeführt. Studierende, die noch nach der alten Ordnung studieren, werden gebeten, in Abstimmung mit den zuständigen Modulverantwortlichen inhaltlich entsprechende Veranstaltungen aus der neuen Struktur zu wählen.

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Thomas Althaus, Kontakt: talthaus@uni-bremen.de

Das Modul "Prozesse und Transformationen" findet regelmässig im Sommersemester statt. Es besteht aus zwei verpflichtenden Veranstaltungen im Umfang von insgesamt 4 SWS.
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-II2b-1'Wege in die Nacht' - Die deutsche Vereinigung und ihre Verarbeitung in Gegenwartsliteratur und Film

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 12:15 - 13:45 SuUB 4330 (Studio I Medienraum ) (2 SWS)

In den Jahren 2019 und 2020 werden die Jubiläen der Grenzöffnung und der deutschen Vereinigung gefeiert. Das Seminar soll sich aus diesem Grunde mit einer relativ breiten Tendenz in Literatur und Film befassen, die nicht unbedingt die allgemeine Entwicklung wie z.B. die ‚Ostalgie‘ übernimmt, sondern die gesellschaftlichen Prozesse kritisch begleitet. 10 Jahre nach der Grenzöffnung, im Jahre 1999, beziehen zwei Filme die Entwicklungstendenzen der vereinigten Bundesrepublik und der ‚neuen Länder‘ auf die Metapher der Nacht: Andreas Kleinerts neo-noir-Film ‚Wege in die Nacht‘ und Andreas Dresens Episodenfilm ‚Nachtgestalten‘. Die These dieser Filme bildet den Rahmen für die Fragestellung des Seminars: Wie und mit welchen Mitteln, mit welchen Tendenzen setzen sich Post-DDR-Literatur und Post-DDR-Film mit den Problem der deutschen Vereinigung und mit dem vereinigten Deutschland auseinander?
Dazu soll das Seminar sich zuerst in die Kontexte und die theoretischen Grundlagen der Text-Kontext-Relation einarbeiten und in einem zweiten Schritt zwei zentrale Themenstränge der Literatur und des Films zu diesem Thema rekonstruieren, die Ostalgie und die Identitätsthematik. Dazu sollen die Verfilmung von Thomas Brussigs Roman ‚Helden wie wir‘ und Jana Hensels autobiographischer Text ‚Zonenkinder‘ diskutiert werden. In einem dritten Schritt sollen die kritischen Positionierungen der Filme von Kleinert und Dresen herausgearbeitet werden und mit den kritischen Tendenzen der Literatur in Beziehung gesetzt werden. Im Zentrum stehen die Themen der Wendeverlierer, der Desintegration sowie die Bedrohung der Familie (Vanderbeke) und der Identität (Schalansky), schließlich die Auseinandersetzung mit der Konsumwelt (Hilbig) und dem Gewaltpotential, das aus diesen Problemen resultiert (Jirgl).
Folgende Filme und Texte sollen diskutiert werden:
Filme:
Andreas Dresen: Nachtgestalten, arte u. Mitteldeutscher Rundfunk 1999.
Andreas Kleinert: Wege in die Nacht, Filmgalerie 2000.
Sebastian Petersen: Helden wie wir, nach dem Roman von Thomas Brussig, BMG 2000.
Marcel Ophüls: Novembertage, Fernsehdokumentation 1990.

Primärliteratur:

Jana Hensel: Zonenkinder, Reinbek bei Hamburg 2004.
Wolfgang Hilbig: Das Provisorium, Frankfurt a.M. 2000.
Reinhard Jirgl: Abtrünnig Roman aus nervöser Zeit, München 2005.
Judith Schalansky: Der Hals der Giraffe, Frankfurt a.M. 2012.
Birgit Vanderbeke: Friedliche Zeiten, Berlin 1996.

PD Dr. Martin Schierbaum

II2c Ästhetik und Literarizität Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 10

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Axel Dunker, Kontakt: adunker@uni-bremen.de

Das Modul "Ästhetik und Literarizität" findet regelmässig im Sommersemester statt. Es besteht aus zwei verpflichtenden Veranstaltungen im Umfang von insgesamt 4 SWS.
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-II2c-1Antike Dramen in neuzeitlicher und moderner Verarbeitung: Antigone, Iphigenie, Amphitryon
Ancient dramas in modern adaptations: Antigone, Iphigenie, Amphitryon

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:15 - 15:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)

Antike Dramen und ihre mythologischen Stoffe wurden in der Neuzeit immer wieder neu adaptiert und intertextuell verarbeitet. Die antike Herkunft des Stoffes, Geschehens oder der dramatischen Form konnten so einerseits klassizistisch wirken. Andererseits wurden die antiken Modelle aber auch immer wieder neu auf die neuzeitlichen oder modernen Produktions- und Rezeptionsbedingungen hin zum einen und poetologische Konzepte der Autoren andererseits ausgerichtet und die Dramentext entsprechend modifiziert.

Wir wollen uns in diesem Seminar diese Verarbeitungs- und produktiven Rezeptionsprozesse an drei literaturgeschichtlich bedeutsamen Beispielen genauer ansehen. Dabei spielen systematische Fragen (etwa zur Intertextualität oder zur Plot-Gestaltung) eine ebenso große Rolle wie Fragen zur Gattung (Tragödie etc.) und zur Literatur- und Kulturgeschichte.

Die drei Beispielreihen und ihre sieben Texte (die allesamt in deutscher Sprache, ggf. Übersetzung gelesen werden) sind:
Antigone (Sophokles, Brecht)
Iphigenie (Euripides, Goethe)
Amphitryon (Plautus, Molière, Kleist)

Ein detailliertes Seminarprogramm werde ich im Laufe der Semesterferien in Stud.IP bekannt geben.

Die Module (im MA Germanistik, im MA Transnationale Literaturwissenschaft und im MEd Deutsch), in denen dieses Seminar angeboten wird, sehen die Hausarbeit und/oder die mündliche Prüfung als Prüfungsformen vor. Entsprechend werden beide Prüfungsformen für den jeweiligen Abschluss des Moduls angeboten.

Dr. Uwe Spörl