Veranstaltungsverzeichnis

Lehrveranstaltungen WiSe 2021/2022

Germanistik, M.A.

Veranstaltungen anzeigen: alle | in englischer Sprache | für ältere Erwachsene | mit Nachhaltigkeitszielen

M.A. Germanistik neu

A2 Das literarische Erbe der Vormoderne Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragte: Dr. Sonja Kerth, Kontakt: skerth@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/A2.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-A2-02Faustvariationen

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 12:15 - 13:45 GW2 B2890 (2 SWS)

Die Geschichte von Faust gilt als ‚der’ große deutsche Mythos der Neuzeit, der in zahllosen deutschen (z.B. Lessing, Goethe, Grabbe, Thomas Mann) und fremdsprachigen (z.B. Marlowe, Bulgakow) Bearbeitungen Einzug in die Weltliteratur hielt. Ein Georg (oder Johann?) Faust aus Baden hat von ca. 1460-1530 tatsächlich gelebt; er scheint ein reisender Magier, Astronom, Astrologe und Quacksalber gewesen zu sein, der nirgends lange bleiben wollte oder durfte. Schon bald nach seinem Tod ist von einem schwarzen Hund die Rede, der mit Faust gereist sei, von Teufelsbeschwörung und der Tötung durch den Teufel. Um 1575 werden dann in Erfurt Geschichten aufgeschrieben, in denen erstmals explizit von einem Teufelspakt die Rede ist. 1587 ist die ‚Historia von D. Johann Fausten’ der Sensationserfolg auf der Frankfurter Buchmesse und stellt den ersten Fausttext von literarischer Weltbedeutung dar. Im Mittelpunkt des Seminars steht die 'Historia'; weitere Texte werden gemäß den Interessen der Teilnehmer:innen hinzugezogen.
Für die verschiedenen Studiengänge und Module gelten unterschiedliche Anforderungen, die in der ersten Sitzung erklärt werden.

PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock

B1 Ästhetik und Literarizität Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Axel Dunker, Kontakt: adunker@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/B1.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-B1-01Literarische Kodierungen von Gewalt

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)

Literarische Kodierungen von Gewalt
Das 20. Jahrhundert ist das Jahrhundert der Gewalt, von den Gräueln des Kolonialismus über die Weltkriege, den Epochenbruch des Holocaust bis zu den Genoziden in Ruanda und Ex-Jugoslawien und den großen Terroranschlägen, nicht zu vergessen psychische und institutionelle Gewalt. Kunst und Literatur müssen dafür eine Sprache finden, die weder verharmlost noch ästhetisiert oder voyeuristisches Vergnügen aus der dargestellten Gewalt zieht. Oder ist es gar nicht sinnvoll, bestimmte Gewaltereignisse direkt darstellen zu wollen?
Neben den gewaltsamen Inhalten stellt sich aber auch die Frage nach der Form – gibt es eine spezifische Affinität zwischen Ästhetik und Gewalt, gar ein „Bedingungsverhältnis“ zwischen beiden (K.H. Bohrer)? Zu sprechen sein wird auch von der Affinität zwischen dem Grausamen und Schrecklichen und dem Schönen und von der Faszination, die von der Inszenierung der Gewalt ausgehen kann.
Das Seminar verfolgt das Verhältnis zwischen Ästhetik und Gewalt von der antiken Tragödie und bei Homer über Shakespeare und einige Autoren, die eine besondere Affinität dazu zu haben scheinen (Kleist, Kafka) bis zu den gewaltvollen Ereignissen der Moderne: den Weltkriegen (Jünger, Schmidt), Folter (Améry), Hinrichtungen (Weiss), Holocaust (Littell), dem Genozid in Ruanda (Bärfuss), 9/11 (Peltzer), globalen Gewaltverhältnissen (Jelinek).
Literatur: Johannes Müller-Salo (Hg.): Gewalt. Texte von der Antike bis in die Gegenwart. Stuttgart 2018; Karl Heinz Bohrer: Imaginationen des Bösen. Zur Begründung einer ästhetischen Kategorie. München/Wien 2004; Sven Kramer: Die Folter in der Literatur. Ihre Darstellung in der deutschsprachigen Erzählprosa von 1740 bis nach Auschwitz. München 2004; Wolfgang Müller-Funk: Crudelitas. Zwölf Kapitel einer Diskursgeschichte der Grausamkeit. Berlin 2021

Prof. Dr. Axel Dunker
10-M79-B1-02Theodor Fontane und das Erzählen im Realismus
Theodor Fontane and the Narratives of Realism

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 12:15 - 13:45 SH D1020 (2 SWS)

In der Literaturwissenschaft und ihren Nachbardisziplinen gibt es unterschiedliche Begriffe und Verständnisweisen von Realismus, die miteinander konkurrieren, aber auch miteinander verknüpft werden können. Drei Konzepte seien hier besonders erwähnt, die Liste könnte aber variiert und fortgesetzt werden: (1) (Bürgerlicher / Poetischer) Realismus als literaturgeschichtliche Epoche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts; (2) (Externer) Realismus als Übereinstimmung einer Darstellung oder Repräsentation, z.B. einer fiktionalen Erzählung, mit der Wirklichkeit oder ihren Gesetzmäßigkeiten; (3) Realismus (der Darstellung) als Nutzung von dem Publikum vertrauten Darstellungsstrategien, so dass das Dargestellte als real erscheint.

Theodor Fontanes Romane und Erzählungen dürften diese und ähnliche Bestimmungen von „Realismus“ allesamt erfüllen, jedenfalls wird sein Erzählwerk häufig entsprechend ausgewiesen: Sie sind zweifellos der Epoche Realismus zuzuordnen, sie bilden offensichtlich die (gesellschaftlichen) Zustände im Preußen der Zeit oder einer jüngeren Vergangenheit nach und zwar in einer Art und Weise, die bestimmend wurde für realistische Darstellungsstrategien weit über die Epoche des Realismus hinaus.

Es sollte also lohnen, sich das Erzählwerk Fontanes zu erschließen als Werk, das und wie es diesen unterschiedlichen Anforderungen an Realismus genügt und umgekehrt das realistische Erzählen Fontanes als Gegenstand zu nutzen, um die verschiedenen Versionen einschlägiger Realismus-Konzepte besser zu durchdringen. Kurz: Es sollen literaturgeschichtliche mit theoretisch-systematischen Fragen verknüpft werden.

Wir werden auf jeden Fall folgende Erzähltexte von Fontane lesen (und da es sich z.T. um nicht ganz kurze Texte handelt, lohnt es sich, damit vor Semesterstart anzufangen):
Schach von Wuthenow. Erzählung 1883;
Unterm Birnbaum. Kriminalgeschichte 1885;
Irrungen, Wirrungen. Berliner Roman 1888;
Effi Briest. Roman 1896.
Fontanes Texte sind in zahlreichen (Taschen-)Buchausgaben verfügbar, auch digital natürlich und in allen Bibliotheken greifbar. Zu lesende theoretische Texte werde ich als PDFs zur Verfügung stellen. Das genaue Seminarprogramm gebe ich Mitte September in Stud.IP bekannt.

Das Seminar ist beheimatet im M.A. Germanistik und wird dort angeboten in den Modulen B1, B2, D2 und D4. Es ist aber auch studierbar im Modul A16 des Master of Ed. Deutsch (Gy/OS) und im Profilmodul Literatur des MA Transnationale Literaturwissenschaft. Die von den Prüfungsordnungen und Modulbeschreibungen je vorgesehenen Prüfungsformen für den Modulabschluss
mündliche Prüfung einerseits und (kleine und große) Hausarbeit andererseits -- werden allesamt für dieses Seminar angeboten.

Dr. Uwe Spörl
10-M79-B1-03Landlebendiskurse der Aufklärung

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 18:00 - 20:00 SFG 2030
Dr. Jan Gerstner
10-M79-B1-04Theorien und Texte zur literarischen Spannungserzeugung

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 16:15 - 17:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)
Dr. Hauke Harm Kuhlmann
10-M79-B2-01Literatur und Politik am Beispiel der Biermann-Ausbürgerung und des deutschen Literaturstreits

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 12:15 - 13:45 GW1 B0080 (2 SWS)

Das Verhältnis von Literatur und Politik wird von Jahrzehnt zu Jahrzehnt neu definiert und neu gestaltet. In den letzten Jahrzehnten ist es von der Literatur und von der Forschung weniger be-trachtet worden. Dennoch haben Christine Lubkoll u.a. 2018 diesem Thema einen Sammelband gewidmet, der zusammen mit Dieter Lampings Werk zur politischen Lyrik die theoretische Grundla-ge des Seminars bilden soll.
Zwei literarische und literaturpolitische Ereignisse, deren Vorgeschichte und deren Verarbeitung in der Gegenwartsliteratur sollen den Gegenstandbereich des Seminars bilden: die Biermannausbürgerung und der deutsche Literaturstreit von 1990. Öffentliche Auseinandersetzungen und Literaturskandale bieten immer wieder die Möglichkeit, die Begriffe von Literatur und die gegeneinander ins Debattenfeld geführten Positionen zu diskutieren. Andererseits liefert die Vorgeschichte der Biermannausbürgerung in der DDR-Literatur, die spätestens 1971 beginnt, ein breites Spektrum literarischer Texte, die die Konstellation von Literatur und Politik immer wieder neu durchspielen und Angebote für Veränderungen machen. Darunter Texte von Ulrich Plenzdorf, Karl Mickel, Wolf Biermann.
Die Ausbürgerung Biermanns ging mit einer deutlichen Verschlechterung der Situation für Kunst und Literatur einher, auch sie wird von der Literatur, u.a. von Heiner Müller kommentiert. Schließlich versucht u.a. Volker Braun, mit mehreren Texten in die Debatte zur Verarbeitung der Krise einzugreifen.
Christa Wolfs Erzählung „Was bleibt“, die sich mit der Biermannausbürgerung und deren Folgen für die Kulturszene und die Gesellschaft der DDR Mitte der 1970er Jahre auseinandersetzt, löste den deutschen Literaturstreit der 1990er Jahre aus. Von westdeutschen Publizisten wurde nicht allein die Literatur Wolfs und deren politisches Engagement in Frage gestellt, sondern auch die Rolle der Literatur in der DDR-Gesellschaft insgesamt kritisiert. Auch in dieser Konstellation spielen Fragen der politischen Literatur eine zentrale Rolle, wenn es darum geht Positionierungen der Literatur zum Staat zu diskutieren und die Verarbeitung dieser Auseinandersetzungen in der Literatur zu analysieren. Texte von Christa Wolf, Wolfgang Hilbig und Thomas Brussig sollen in diesem Kontext gelesen werden.

Zur Einführung: Dieter Lamping: „Wir leben in einer politischen Welt“. Lyrik und Politik seit 1945, Göttingen 2008.
Christine Lubkoll, Manuel Illi, Anna Hampel Hg.: Politische Literatur. Begriffe, Debatten, Aktualität, Stuttgart 2018.
Thomas Anz Hg.: Es geht nicht um Christa Wolf. Der Literaturstreit im vereinten Deutschland, Frankfurt a.M. 1995.

PD Dr. Martin Schierbaum
10-M79-B2-02Die Gewalt, die Kunst, die Liebe und die Pest. Renaissancismus in der Literatur des späten 19. Jahrhunderts
Praesenz

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 18:15 - 19:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)

Seminar: Die Gewalt, die Kunst, die Liebe und die Pest. Renaissancismus in der Literatur des spaeten 19. Jahrhunderts (10-M79-B2-02)
Fachmaster Germanistik Master Module B1, B2, D2, D3, D4; M.Ed. Modul A 16
woechentlich und in Praesenz Do 18:15 - 19:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum)

Die Verfallsaesthetik des Fin de siècle verbindet sich in auffaelliger Weise mit modischen Bezuegen auf die Renaissance. Wie die eigene Zeit um 1900 gilt die Renaissance als eine Umbruchepoche, die ihrer Gegenwart ueberdruessig und gleichzeitig nach vorn sehr ratlos ist. Leitend wird die Idee eines voraussetzungslos agierenden Subjekts, das sich über nichts mehr definiert als ueber seine eigenen Energien, ob als Künstler, religioeser Fanatiker, Gewaltherrscher oder Verbrecher – als ein Michelangelo, ein Savonarola oder ein Cesare Borgia. Andere gehen in der Ordnungslosigkeit des Ganzen unter. Das nimmt sich dann etwa so aus wie in einem Roman des Populaerschriftstellers Ludwig Huna (Mona Beatrice, 1913): „Dieser Gondoliere, der da unten mit Laessigkeit seine Gondel vorwaerts treibt, wirft heute Nacht beim Würfelspiel dem Partner das Messer in die Brust, singt dann eine wehmütige Canzone von Reue und ein Spottliedchen auf den Papst, beichtet am Morgen, buhlt mittags mit seinem Mädchen, betrügt es in der folgenden Nacht und laeßt sich uebermorgen mit einer dritten trauen, um dann zur ersten zurueckzukehren.“

Prof. Dr. Thomas Althaus

B2 Texte und Kontexte Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereichh ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Christian Kirchmeier, Kontakt: christian.kirchmeier@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/B2.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-B1-01Literarische Kodierungen von Gewalt

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)

Literarische Kodierungen von Gewalt
Das 20. Jahrhundert ist das Jahrhundert der Gewalt, von den Gräueln des Kolonialismus über die Weltkriege, den Epochenbruch des Holocaust bis zu den Genoziden in Ruanda und Ex-Jugoslawien und den großen Terroranschlägen, nicht zu vergessen psychische und institutionelle Gewalt. Kunst und Literatur müssen dafür eine Sprache finden, die weder verharmlost noch ästhetisiert oder voyeuristisches Vergnügen aus der dargestellten Gewalt zieht. Oder ist es gar nicht sinnvoll, bestimmte Gewaltereignisse direkt darstellen zu wollen?
Neben den gewaltsamen Inhalten stellt sich aber auch die Frage nach der Form – gibt es eine spezifische Affinität zwischen Ästhetik und Gewalt, gar ein „Bedingungsverhältnis“ zwischen beiden (K.H. Bohrer)? Zu sprechen sein wird auch von der Affinität zwischen dem Grausamen und Schrecklichen und dem Schönen und von der Faszination, die von der Inszenierung der Gewalt ausgehen kann.
Das Seminar verfolgt das Verhältnis zwischen Ästhetik und Gewalt von der antiken Tragödie und bei Homer über Shakespeare und einige Autoren, die eine besondere Affinität dazu zu haben scheinen (Kleist, Kafka) bis zu den gewaltvollen Ereignissen der Moderne: den Weltkriegen (Jünger, Schmidt), Folter (Améry), Hinrichtungen (Weiss), Holocaust (Littell), dem Genozid in Ruanda (Bärfuss), 9/11 (Peltzer), globalen Gewaltverhältnissen (Jelinek).
Literatur: Johannes Müller-Salo (Hg.): Gewalt. Texte von der Antike bis in die Gegenwart. Stuttgart 2018; Karl Heinz Bohrer: Imaginationen des Bösen. Zur Begründung einer ästhetischen Kategorie. München/Wien 2004; Sven Kramer: Die Folter in der Literatur. Ihre Darstellung in der deutschsprachigen Erzählprosa von 1740 bis nach Auschwitz. München 2004; Wolfgang Müller-Funk: Crudelitas. Zwölf Kapitel einer Diskursgeschichte der Grausamkeit. Berlin 2021

Prof. Dr. Axel Dunker
10-M79-B1-02Theodor Fontane und das Erzählen im Realismus
Theodor Fontane and the Narratives of Realism

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 12:15 - 13:45 SH D1020 (2 SWS)

In der Literaturwissenschaft und ihren Nachbardisziplinen gibt es unterschiedliche Begriffe und Verständnisweisen von Realismus, die miteinander konkurrieren, aber auch miteinander verknüpft werden können. Drei Konzepte seien hier besonders erwähnt, die Liste könnte aber variiert und fortgesetzt werden: (1) (Bürgerlicher / Poetischer) Realismus als literaturgeschichtliche Epoche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts; (2) (Externer) Realismus als Übereinstimmung einer Darstellung oder Repräsentation, z.B. einer fiktionalen Erzählung, mit der Wirklichkeit oder ihren Gesetzmäßigkeiten; (3) Realismus (der Darstellung) als Nutzung von dem Publikum vertrauten Darstellungsstrategien, so dass das Dargestellte als real erscheint.

Theodor Fontanes Romane und Erzählungen dürften diese und ähnliche Bestimmungen von „Realismus“ allesamt erfüllen, jedenfalls wird sein Erzählwerk häufig entsprechend ausgewiesen: Sie sind zweifellos der Epoche Realismus zuzuordnen, sie bilden offensichtlich die (gesellschaftlichen) Zustände im Preußen der Zeit oder einer jüngeren Vergangenheit nach und zwar in einer Art und Weise, die bestimmend wurde für realistische Darstellungsstrategien weit über die Epoche des Realismus hinaus.

Es sollte also lohnen, sich das Erzählwerk Fontanes zu erschließen als Werk, das und wie es diesen unterschiedlichen Anforderungen an Realismus genügt und umgekehrt das realistische Erzählen Fontanes als Gegenstand zu nutzen, um die verschiedenen Versionen einschlägiger Realismus-Konzepte besser zu durchdringen. Kurz: Es sollen literaturgeschichtliche mit theoretisch-systematischen Fragen verknüpft werden.

Wir werden auf jeden Fall folgende Erzähltexte von Fontane lesen (und da es sich z.T. um nicht ganz kurze Texte handelt, lohnt es sich, damit vor Semesterstart anzufangen):
Schach von Wuthenow. Erzählung 1883;
Unterm Birnbaum. Kriminalgeschichte 1885;
Irrungen, Wirrungen. Berliner Roman 1888;
Effi Briest. Roman 1896.
Fontanes Texte sind in zahlreichen (Taschen-)Buchausgaben verfügbar, auch digital natürlich und in allen Bibliotheken greifbar. Zu lesende theoretische Texte werde ich als PDFs zur Verfügung stellen. Das genaue Seminarprogramm gebe ich Mitte September in Stud.IP bekannt.

Das Seminar ist beheimatet im M.A. Germanistik und wird dort angeboten in den Modulen B1, B2, D2 und D4. Es ist aber auch studierbar im Modul A16 des Master of Ed. Deutsch (Gy/OS) und im Profilmodul Literatur des MA Transnationale Literaturwissenschaft. Die von den Prüfungsordnungen und Modulbeschreibungen je vorgesehenen Prüfungsformen für den Modulabschluss
mündliche Prüfung einerseits und (kleine und große) Hausarbeit andererseits -- werden allesamt für dieses Seminar angeboten.

Dr. Uwe Spörl
10-M79-B1-03Landlebendiskurse der Aufklärung

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 18:00 - 20:00 SFG 2030
Dr. Jan Gerstner
10-M79-B1-04Theorien und Texte zur literarischen Spannungserzeugung

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 16:15 - 17:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)
Dr. Hauke Harm Kuhlmann
10-M79-B2-01Literatur und Politik am Beispiel der Biermann-Ausbürgerung und des deutschen Literaturstreits

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 12:15 - 13:45 GW1 B0080 (2 SWS)

Das Verhältnis von Literatur und Politik wird von Jahrzehnt zu Jahrzehnt neu definiert und neu gestaltet. In den letzten Jahrzehnten ist es von der Literatur und von der Forschung weniger be-trachtet worden. Dennoch haben Christine Lubkoll u.a. 2018 diesem Thema einen Sammelband gewidmet, der zusammen mit Dieter Lampings Werk zur politischen Lyrik die theoretische Grundla-ge des Seminars bilden soll.
Zwei literarische und literaturpolitische Ereignisse, deren Vorgeschichte und deren Verarbeitung in der Gegenwartsliteratur sollen den Gegenstandbereich des Seminars bilden: die Biermannausbürgerung und der deutsche Literaturstreit von 1990. Öffentliche Auseinandersetzungen und Literaturskandale bieten immer wieder die Möglichkeit, die Begriffe von Literatur und die gegeneinander ins Debattenfeld geführten Positionen zu diskutieren. Andererseits liefert die Vorgeschichte der Biermannausbürgerung in der DDR-Literatur, die spätestens 1971 beginnt, ein breites Spektrum literarischer Texte, die die Konstellation von Literatur und Politik immer wieder neu durchspielen und Angebote für Veränderungen machen. Darunter Texte von Ulrich Plenzdorf, Karl Mickel, Wolf Biermann.
Die Ausbürgerung Biermanns ging mit einer deutlichen Verschlechterung der Situation für Kunst und Literatur einher, auch sie wird von der Literatur, u.a. von Heiner Müller kommentiert. Schließlich versucht u.a. Volker Braun, mit mehreren Texten in die Debatte zur Verarbeitung der Krise einzugreifen.
Christa Wolfs Erzählung „Was bleibt“, die sich mit der Biermannausbürgerung und deren Folgen für die Kulturszene und die Gesellschaft der DDR Mitte der 1970er Jahre auseinandersetzt, löste den deutschen Literaturstreit der 1990er Jahre aus. Von westdeutschen Publizisten wurde nicht allein die Literatur Wolfs und deren politisches Engagement in Frage gestellt, sondern auch die Rolle der Literatur in der DDR-Gesellschaft insgesamt kritisiert. Auch in dieser Konstellation spielen Fragen der politischen Literatur eine zentrale Rolle, wenn es darum geht Positionierungen der Literatur zum Staat zu diskutieren und die Verarbeitung dieser Auseinandersetzungen in der Literatur zu analysieren. Texte von Christa Wolf, Wolfgang Hilbig und Thomas Brussig sollen in diesem Kontext gelesen werden.

Zur Einführung: Dieter Lamping: „Wir leben in einer politischen Welt“. Lyrik und Politik seit 1945, Göttingen 2008.
Christine Lubkoll, Manuel Illi, Anna Hampel Hg.: Politische Literatur. Begriffe, Debatten, Aktualität, Stuttgart 2018.
Thomas Anz Hg.: Es geht nicht um Christa Wolf. Der Literaturstreit im vereinten Deutschland, Frankfurt a.M. 1995.

PD Dr. Martin Schierbaum
10-M79-B2-02Die Gewalt, die Kunst, die Liebe und die Pest. Renaissancismus in der Literatur des späten 19. Jahrhunderts
Praesenz

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 18:15 - 19:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)

Seminar: Die Gewalt, die Kunst, die Liebe und die Pest. Renaissancismus in der Literatur des spaeten 19. Jahrhunderts (10-M79-B2-02)
Fachmaster Germanistik Master Module B1, B2, D2, D3, D4; M.Ed. Modul A 16
woechentlich und in Praesenz Do 18:15 - 19:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum)

Die Verfallsaesthetik des Fin de siècle verbindet sich in auffaelliger Weise mit modischen Bezuegen auf die Renaissance. Wie die eigene Zeit um 1900 gilt die Renaissance als eine Umbruchepoche, die ihrer Gegenwart ueberdruessig und gleichzeitig nach vorn sehr ratlos ist. Leitend wird die Idee eines voraussetzungslos agierenden Subjekts, das sich über nichts mehr definiert als ueber seine eigenen Energien, ob als Künstler, religioeser Fanatiker, Gewaltherrscher oder Verbrecher – als ein Michelangelo, ein Savonarola oder ein Cesare Borgia. Andere gehen in der Ordnungslosigkeit des Ganzen unter. Das nimmt sich dann etwa so aus wie in einem Roman des Populaerschriftstellers Ludwig Huna (Mona Beatrice, 1913): „Dieser Gondoliere, der da unten mit Laessigkeit seine Gondel vorwaerts treibt, wirft heute Nacht beim Würfelspiel dem Partner das Messer in die Brust, singt dann eine wehmütige Canzone von Reue und ein Spottliedchen auf den Papst, beichtet am Morgen, buhlt mittags mit seinem Mädchen, betrügt es in der folgenden Nacht und laeßt sich uebermorgen mit einer dritten trauen, um dann zur ersten zurueckzukehren.“

Prof. Dr. Thomas Althaus
10-M79-D1-02Mädchen, Frau etc.? Gegenwartsliteratur und Gender

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 16:15 - 17:45 GW2 B3009 (Großer Studierraum) GW2 B1216 GW1-HS H1000 (2 SWS)
N. N.

C1 Sprachliche Strukturen und Konstruktionen Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter. Prof. Dr. Ingo Warnke, Kontakt: iwarnke@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/C1.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-C1-01Sprache der Politik – Gegenstände und Methoden der Politolinguistik
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A. - digital

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 18:15 - 19:45 Online (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C1-02Sprachkontakt
Modultyp A im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:15 - 11:45 GW2 B1216 (2 SWS)

Sprachen stehen durch uebereinzelsprachliche Kommunikation und Mehrsprachigkeit der jeweiligen Sprecherschaften in stetigem Kontakt und beeinflussen sich gegenseitig. In diesem Kurs wollen wir ergruenden, wie sich dieser Einfluss phonologisch, lexikalisch und grammatisch auswirkt und welche Faktoren dafuer ursaechlich sind, um auf dieser Grundlage kontaktbedingten Sprachwandel in der deutschen Sprachgeschichte sowie aktuelle Tendenzen zu untersuchen.

Dr. Andreas Jäger

C2 Sprachliche Interaktionen und Materialisierungen Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Ingo Warnke, Kontakt: iwarnke@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/C2.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-C2-01Ökolinguistik
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A. - digital

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 16:15 - 17:45 Online (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C2-02Multimodale Hermeneutik
Modultyp D im Studiengang Language Sciences, M.A. - hybrid

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:15 - 15:45 GW1 A0010 (2 SWS)

Einzeltermine:
Mo 07.02.22 14:15 - 15:45 ZOOM
Dr. Andreas Rothenhöfer

D1 Theorien, Methoden, Modelle Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Axel Dunker, Kontakt: adunker@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/D1.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-B1-04Theorien und Texte zur literarischen Spannungserzeugung

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 16:15 - 17:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)
Dr. Hauke Harm Kuhlmann
10-M79-C1-01Sprache der Politik – Gegenstände und Methoden der Politolinguistik
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A. - digital

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 18:15 - 19:45 Online (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C1-02Sprachkontakt
Modultyp A im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:15 - 11:45 GW2 B1216 (2 SWS)

Sprachen stehen durch uebereinzelsprachliche Kommunikation und Mehrsprachigkeit der jeweiligen Sprecherschaften in stetigem Kontakt und beeinflussen sich gegenseitig. In diesem Kurs wollen wir ergruenden, wie sich dieser Einfluss phonologisch, lexikalisch und grammatisch auswirkt und welche Faktoren dafuer ursaechlich sind, um auf dieser Grundlage kontaktbedingten Sprachwandel in der deutschen Sprachgeschichte sowie aktuelle Tendenzen zu untersuchen.

Dr. Andreas Jäger
10-M79-C2-01Ökolinguistik
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A. - digital

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 16:15 - 17:45 Online (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C2-02Multimodale Hermeneutik
Modultyp D im Studiengang Language Sciences, M.A. - hybrid

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:15 - 15:45 GW1 A0010 (2 SWS)

Einzeltermine:
Mo 07.02.22 14:15 - 15:45 ZOOM
Dr. Andreas Rothenhöfer
10-M79-D1-01Digitalität und Literatur

Seminar

Einzeltermine:
Fr 29.10.21 10:00 - 13:00 Online
Fr 17.12.21 10:00 - 15:00 SFG 2070
Fr 07.01.22 10:00 - 15:00 SFG 2070
Fr 14.01.22 10:00 - 15:00 SFG 2070
Fr 21.01.22 10:00 - 15:00 SFG 2070

Wir beschaeftigen uns in dem Seminar mit Theorien, Praktiken und Darstellungsformen von Digitalitaet aus kulturwissenschaftlicher Perspektive. Das Digitale hat seit Beginn des 21. Jahrhunderts praktisch alle Lebensbereiche erfasst und dabei auch das kulturelle Feld in den Aspekten Produktion, Rezeption und Zirkulation tief geprägt.
Wir wollen uns zunächst mit Digitalitaet und ihrem Ort in der gegenwaertigen kulturwissenschaftlichen Theorieproduktion beschaeftigen. Der erste Teil ist folglich der Begriffsarbeit gewidmet. Der zweite Teil beinhaltet Inkursionen im Internet, um Beobachtungen aufstellen über kulturelle Phaenomene der digitalisierten Gegenwart (Trans- und Remedialisierungen, Recycling und Remix).
Im dritten Teil widmen wir uns einer Auswahl von literarischen Texten: einerseits von “neuen” Genres der Netzliteratur und andererseits der Behandlung von Digitalitaet in Print-Literatur. Ziel des Seminars ist es, mit den genannten Phaenomenen vertraut zu machen und sie kulturkritisch einordnen zu können.
Achtung: Der erste und der letzte Sitzungstermin finden digital statt (synchron).

Dr. Linda Maeding
10-M79-D1-02Mädchen, Frau etc.? Gegenwartsliteratur und Gender

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 16:15 - 17:45 GW2 B3009 (Großer Studierraum) GW2 B1216 GW1-HS H1000 (2 SWS)
N. N.

D2 Historizität, Entwicklungen, Prozesse Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragte: Dr. Sonja Kerth, Kontakt: skerth@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/D2.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-A2-02Faustvariationen

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 12:15 - 13:45 GW2 B2890 (2 SWS)

Die Geschichte von Faust gilt als ‚der’ große deutsche Mythos der Neuzeit, der in zahllosen deutschen (z.B. Lessing, Goethe, Grabbe, Thomas Mann) und fremdsprachigen (z.B. Marlowe, Bulgakow) Bearbeitungen Einzug in die Weltliteratur hielt. Ein Georg (oder Johann?) Faust aus Baden hat von ca. 1460-1530 tatsächlich gelebt; er scheint ein reisender Magier, Astronom, Astrologe und Quacksalber gewesen zu sein, der nirgends lange bleiben wollte oder durfte. Schon bald nach seinem Tod ist von einem schwarzen Hund die Rede, der mit Faust gereist sei, von Teufelsbeschwörung und der Tötung durch den Teufel. Um 1575 werden dann in Erfurt Geschichten aufgeschrieben, in denen erstmals explizit von einem Teufelspakt die Rede ist. 1587 ist die ‚Historia von D. Johann Fausten’ der Sensationserfolg auf der Frankfurter Buchmesse und stellt den ersten Fausttext von literarischer Weltbedeutung dar. Im Mittelpunkt des Seminars steht die 'Historia'; weitere Texte werden gemäß den Interessen der Teilnehmer:innen hinzugezogen.
Für die verschiedenen Studiengänge und Module gelten unterschiedliche Anforderungen, die in der ersten Sitzung erklärt werden.

PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock
10-M79-B1-01Literarische Kodierungen von Gewalt

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)

Literarische Kodierungen von Gewalt
Das 20. Jahrhundert ist das Jahrhundert der Gewalt, von den Gräueln des Kolonialismus über die Weltkriege, den Epochenbruch des Holocaust bis zu den Genoziden in Ruanda und Ex-Jugoslawien und den großen Terroranschlägen, nicht zu vergessen psychische und institutionelle Gewalt. Kunst und Literatur müssen dafür eine Sprache finden, die weder verharmlost noch ästhetisiert oder voyeuristisches Vergnügen aus der dargestellten Gewalt zieht. Oder ist es gar nicht sinnvoll, bestimmte Gewaltereignisse direkt darstellen zu wollen?
Neben den gewaltsamen Inhalten stellt sich aber auch die Frage nach der Form – gibt es eine spezifische Affinität zwischen Ästhetik und Gewalt, gar ein „Bedingungsverhältnis“ zwischen beiden (K.H. Bohrer)? Zu sprechen sein wird auch von der Affinität zwischen dem Grausamen und Schrecklichen und dem Schönen und von der Faszination, die von der Inszenierung der Gewalt ausgehen kann.
Das Seminar verfolgt das Verhältnis zwischen Ästhetik und Gewalt von der antiken Tragödie und bei Homer über Shakespeare und einige Autoren, die eine besondere Affinität dazu zu haben scheinen (Kleist, Kafka) bis zu den gewaltvollen Ereignissen der Moderne: den Weltkriegen (Jünger, Schmidt), Folter (Améry), Hinrichtungen (Weiss), Holocaust (Littell), dem Genozid in Ruanda (Bärfuss), 9/11 (Peltzer), globalen Gewaltverhältnissen (Jelinek).
Literatur: Johannes Müller-Salo (Hg.): Gewalt. Texte von der Antike bis in die Gegenwart. Stuttgart 2018; Karl Heinz Bohrer: Imaginationen des Bösen. Zur Begründung einer ästhetischen Kategorie. München/Wien 2004; Sven Kramer: Die Folter in der Literatur. Ihre Darstellung in der deutschsprachigen Erzählprosa von 1740 bis nach Auschwitz. München 2004; Wolfgang Müller-Funk: Crudelitas. Zwölf Kapitel einer Diskursgeschichte der Grausamkeit. Berlin 2021

Prof. Dr. Axel Dunker
10-M79-B1-02Theodor Fontane und das Erzählen im Realismus
Theodor Fontane and the Narratives of Realism

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 12:15 - 13:45 SH D1020 (2 SWS)

In der Literaturwissenschaft und ihren Nachbardisziplinen gibt es unterschiedliche Begriffe und Verständnisweisen von Realismus, die miteinander konkurrieren, aber auch miteinander verknüpft werden können. Drei Konzepte seien hier besonders erwähnt, die Liste könnte aber variiert und fortgesetzt werden: (1) (Bürgerlicher / Poetischer) Realismus als literaturgeschichtliche Epoche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts; (2) (Externer) Realismus als Übereinstimmung einer Darstellung oder Repräsentation, z.B. einer fiktionalen Erzählung, mit der Wirklichkeit oder ihren Gesetzmäßigkeiten; (3) Realismus (der Darstellung) als Nutzung von dem Publikum vertrauten Darstellungsstrategien, so dass das Dargestellte als real erscheint.

Theodor Fontanes Romane und Erzählungen dürften diese und ähnliche Bestimmungen von „Realismus“ allesamt erfüllen, jedenfalls wird sein Erzählwerk häufig entsprechend ausgewiesen: Sie sind zweifellos der Epoche Realismus zuzuordnen, sie bilden offensichtlich die (gesellschaftlichen) Zustände im Preußen der Zeit oder einer jüngeren Vergangenheit nach und zwar in einer Art und Weise, die bestimmend wurde für realistische Darstellungsstrategien weit über die Epoche des Realismus hinaus.

Es sollte also lohnen, sich das Erzählwerk Fontanes zu erschließen als Werk, das und wie es diesen unterschiedlichen Anforderungen an Realismus genügt und umgekehrt das realistische Erzählen Fontanes als Gegenstand zu nutzen, um die verschiedenen Versionen einschlägiger Realismus-Konzepte besser zu durchdringen. Kurz: Es sollen literaturgeschichtliche mit theoretisch-systematischen Fragen verknüpft werden.

Wir werden auf jeden Fall folgende Erzähltexte von Fontane lesen (und da es sich z.T. um nicht ganz kurze Texte handelt, lohnt es sich, damit vor Semesterstart anzufangen):
Schach von Wuthenow. Erzählung 1883;
Unterm Birnbaum. Kriminalgeschichte 1885;
Irrungen, Wirrungen. Berliner Roman 1888;
Effi Briest. Roman 1896.
Fontanes Texte sind in zahlreichen (Taschen-)Buchausgaben verfügbar, auch digital natürlich und in allen Bibliotheken greifbar. Zu lesende theoretische Texte werde ich als PDFs zur Verfügung stellen. Das genaue Seminarprogramm gebe ich Mitte September in Stud.IP bekannt.

Das Seminar ist beheimatet im M.A. Germanistik und wird dort angeboten in den Modulen B1, B2, D2 und D4. Es ist aber auch studierbar im Modul A16 des Master of Ed. Deutsch (Gy/OS) und im Profilmodul Literatur des MA Transnationale Literaturwissenschaft. Die von den Prüfungsordnungen und Modulbeschreibungen je vorgesehenen Prüfungsformen für den Modulabschluss
mündliche Prüfung einerseits und (kleine und große) Hausarbeit andererseits -- werden allesamt für dieses Seminar angeboten.

Dr. Uwe Spörl
10-M79-B1-03Landlebendiskurse der Aufklärung

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 18:00 - 20:00 SFG 2030
Dr. Jan Gerstner
10-M79-B1-04Theorien und Texte zur literarischen Spannungserzeugung

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 16:15 - 17:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)
Dr. Hauke Harm Kuhlmann
10-M79-B2-02Die Gewalt, die Kunst, die Liebe und die Pest. Renaissancismus in der Literatur des späten 19. Jahrhunderts
Praesenz

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 18:15 - 19:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)

Seminar: Die Gewalt, die Kunst, die Liebe und die Pest. Renaissancismus in der Literatur des spaeten 19. Jahrhunderts (10-M79-B2-02)
Fachmaster Germanistik Master Module B1, B2, D2, D3, D4; M.Ed. Modul A 16
woechentlich und in Praesenz Do 18:15 - 19:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum)

Die Verfallsaesthetik des Fin de siècle verbindet sich in auffaelliger Weise mit modischen Bezuegen auf die Renaissance. Wie die eigene Zeit um 1900 gilt die Renaissance als eine Umbruchepoche, die ihrer Gegenwart ueberdruessig und gleichzeitig nach vorn sehr ratlos ist. Leitend wird die Idee eines voraussetzungslos agierenden Subjekts, das sich über nichts mehr definiert als ueber seine eigenen Energien, ob als Künstler, religioeser Fanatiker, Gewaltherrscher oder Verbrecher – als ein Michelangelo, ein Savonarola oder ein Cesare Borgia. Andere gehen in der Ordnungslosigkeit des Ganzen unter. Das nimmt sich dann etwa so aus wie in einem Roman des Populaerschriftstellers Ludwig Huna (Mona Beatrice, 1913): „Dieser Gondoliere, der da unten mit Laessigkeit seine Gondel vorwaerts treibt, wirft heute Nacht beim Würfelspiel dem Partner das Messer in die Brust, singt dann eine wehmütige Canzone von Reue und ein Spottliedchen auf den Papst, beichtet am Morgen, buhlt mittags mit seinem Mädchen, betrügt es in der folgenden Nacht und laeßt sich uebermorgen mit einer dritten trauen, um dann zur ersten zurueckzukehren.“

Prof. Dr. Thomas Althaus
10-M79-C1-01Sprache der Politik – Gegenstände und Methoden der Politolinguistik
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A. - digital

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 18:15 - 19:45 Online (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C1-02Sprachkontakt
Modultyp A im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:15 - 11:45 GW2 B1216 (2 SWS)

Sprachen stehen durch uebereinzelsprachliche Kommunikation und Mehrsprachigkeit der jeweiligen Sprecherschaften in stetigem Kontakt und beeinflussen sich gegenseitig. In diesem Kurs wollen wir ergruenden, wie sich dieser Einfluss phonologisch, lexikalisch und grammatisch auswirkt und welche Faktoren dafuer ursaechlich sind, um auf dieser Grundlage kontaktbedingten Sprachwandel in der deutschen Sprachgeschichte sowie aktuelle Tendenzen zu untersuchen.

Dr. Andreas Jäger
10-M79-C2-01Ökolinguistik
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A. - digital

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 16:15 - 17:45 Online (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C2-02Multimodale Hermeneutik
Modultyp D im Studiengang Language Sciences, M.A. - hybrid

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:15 - 15:45 GW1 A0010 (2 SWS)

Einzeltermine:
Mo 07.02.22 14:15 - 15:45 ZOOM
Dr. Andreas Rothenhöfer

D3 Textualität, Medialität, Kommunikation Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Christian Kirchmeier, Kontakt: christian.kirchmeier@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/D3.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-B1-04Theorien und Texte zur literarischen Spannungserzeugung

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 16:15 - 17:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)
Dr. Hauke Harm Kuhlmann
10-M79-B2-02Die Gewalt, die Kunst, die Liebe und die Pest. Renaissancismus in der Literatur des späten 19. Jahrhunderts
Praesenz

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 18:15 - 19:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)

Seminar: Die Gewalt, die Kunst, die Liebe und die Pest. Renaissancismus in der Literatur des spaeten 19. Jahrhunderts (10-M79-B2-02)
Fachmaster Germanistik Master Module B1, B2, D2, D3, D4; M.Ed. Modul A 16
woechentlich und in Praesenz Do 18:15 - 19:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum)

Die Verfallsaesthetik des Fin de siècle verbindet sich in auffaelliger Weise mit modischen Bezuegen auf die Renaissance. Wie die eigene Zeit um 1900 gilt die Renaissance als eine Umbruchepoche, die ihrer Gegenwart ueberdruessig und gleichzeitig nach vorn sehr ratlos ist. Leitend wird die Idee eines voraussetzungslos agierenden Subjekts, das sich über nichts mehr definiert als ueber seine eigenen Energien, ob als Künstler, religioeser Fanatiker, Gewaltherrscher oder Verbrecher – als ein Michelangelo, ein Savonarola oder ein Cesare Borgia. Andere gehen in der Ordnungslosigkeit des Ganzen unter. Das nimmt sich dann etwa so aus wie in einem Roman des Populaerschriftstellers Ludwig Huna (Mona Beatrice, 1913): „Dieser Gondoliere, der da unten mit Laessigkeit seine Gondel vorwaerts treibt, wirft heute Nacht beim Würfelspiel dem Partner das Messer in die Brust, singt dann eine wehmütige Canzone von Reue und ein Spottliedchen auf den Papst, beichtet am Morgen, buhlt mittags mit seinem Mädchen, betrügt es in der folgenden Nacht und laeßt sich uebermorgen mit einer dritten trauen, um dann zur ersten zurueckzukehren.“

Prof. Dr. Thomas Althaus
10-M79-C1-01Sprache der Politik – Gegenstände und Methoden der Politolinguistik
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A. - digital

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 18:15 - 19:45 Online (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C1-02Sprachkontakt
Modultyp A im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:15 - 11:45 GW2 B1216 (2 SWS)

Sprachen stehen durch uebereinzelsprachliche Kommunikation und Mehrsprachigkeit der jeweiligen Sprecherschaften in stetigem Kontakt und beeinflussen sich gegenseitig. In diesem Kurs wollen wir ergruenden, wie sich dieser Einfluss phonologisch, lexikalisch und grammatisch auswirkt und welche Faktoren dafuer ursaechlich sind, um auf dieser Grundlage kontaktbedingten Sprachwandel in der deutschen Sprachgeschichte sowie aktuelle Tendenzen zu untersuchen.

Dr. Andreas Jäger
10-M79-C2-01Ökolinguistik
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A. - digital

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 16:15 - 17:45 Online (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C2-02Multimodale Hermeneutik
Modultyp D im Studiengang Language Sciences, M.A. - hybrid

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:15 - 15:45 GW1 A0010 (2 SWS)

Einzeltermine:
Mo 07.02.22 14:15 - 15:45 ZOOM
Dr. Andreas Rothenhöfer

D4 Diskurse, Wissen, Kulturalität Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Ingo Warnke, Kontakt: iwarnke@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/D4.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-A2-02Faustvariationen

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 12:15 - 13:45 GW2 B2890 (2 SWS)

Die Geschichte von Faust gilt als ‚der’ große deutsche Mythos der Neuzeit, der in zahllosen deutschen (z.B. Lessing, Goethe, Grabbe, Thomas Mann) und fremdsprachigen (z.B. Marlowe, Bulgakow) Bearbeitungen Einzug in die Weltliteratur hielt. Ein Georg (oder Johann?) Faust aus Baden hat von ca. 1460-1530 tatsächlich gelebt; er scheint ein reisender Magier, Astronom, Astrologe und Quacksalber gewesen zu sein, der nirgends lange bleiben wollte oder durfte. Schon bald nach seinem Tod ist von einem schwarzen Hund die Rede, der mit Faust gereist sei, von Teufelsbeschwörung und der Tötung durch den Teufel. Um 1575 werden dann in Erfurt Geschichten aufgeschrieben, in denen erstmals explizit von einem Teufelspakt die Rede ist. 1587 ist die ‚Historia von D. Johann Fausten’ der Sensationserfolg auf der Frankfurter Buchmesse und stellt den ersten Fausttext von literarischer Weltbedeutung dar. Im Mittelpunkt des Seminars steht die 'Historia'; weitere Texte werden gemäß den Interessen der Teilnehmer:innen hinzugezogen.
Für die verschiedenen Studiengänge und Module gelten unterschiedliche Anforderungen, die in der ersten Sitzung erklärt werden.

PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock
10-M79-B1-01Literarische Kodierungen von Gewalt

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)

Literarische Kodierungen von Gewalt
Das 20. Jahrhundert ist das Jahrhundert der Gewalt, von den Gräueln des Kolonialismus über die Weltkriege, den Epochenbruch des Holocaust bis zu den Genoziden in Ruanda und Ex-Jugoslawien und den großen Terroranschlägen, nicht zu vergessen psychische und institutionelle Gewalt. Kunst und Literatur müssen dafür eine Sprache finden, die weder verharmlost noch ästhetisiert oder voyeuristisches Vergnügen aus der dargestellten Gewalt zieht. Oder ist es gar nicht sinnvoll, bestimmte Gewaltereignisse direkt darstellen zu wollen?
Neben den gewaltsamen Inhalten stellt sich aber auch die Frage nach der Form – gibt es eine spezifische Affinität zwischen Ästhetik und Gewalt, gar ein „Bedingungsverhältnis“ zwischen beiden (K.H. Bohrer)? Zu sprechen sein wird auch von der Affinität zwischen dem Grausamen und Schrecklichen und dem Schönen und von der Faszination, die von der Inszenierung der Gewalt ausgehen kann.
Das Seminar verfolgt das Verhältnis zwischen Ästhetik und Gewalt von der antiken Tragödie und bei Homer über Shakespeare und einige Autoren, die eine besondere Affinität dazu zu haben scheinen (Kleist, Kafka) bis zu den gewaltvollen Ereignissen der Moderne: den Weltkriegen (Jünger, Schmidt), Folter (Améry), Hinrichtungen (Weiss), Holocaust (Littell), dem Genozid in Ruanda (Bärfuss), 9/11 (Peltzer), globalen Gewaltverhältnissen (Jelinek).
Literatur: Johannes Müller-Salo (Hg.): Gewalt. Texte von der Antike bis in die Gegenwart. Stuttgart 2018; Karl Heinz Bohrer: Imaginationen des Bösen. Zur Begründung einer ästhetischen Kategorie. München/Wien 2004; Sven Kramer: Die Folter in der Literatur. Ihre Darstellung in der deutschsprachigen Erzählprosa von 1740 bis nach Auschwitz. München 2004; Wolfgang Müller-Funk: Crudelitas. Zwölf Kapitel einer Diskursgeschichte der Grausamkeit. Berlin 2021

Prof. Dr. Axel Dunker
10-M79-B1-02Theodor Fontane und das Erzählen im Realismus
Theodor Fontane and the Narratives of Realism

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 12:15 - 13:45 SH D1020 (2 SWS)

In der Literaturwissenschaft und ihren Nachbardisziplinen gibt es unterschiedliche Begriffe und Verständnisweisen von Realismus, die miteinander konkurrieren, aber auch miteinander verknüpft werden können. Drei Konzepte seien hier besonders erwähnt, die Liste könnte aber variiert und fortgesetzt werden: (1) (Bürgerlicher / Poetischer) Realismus als literaturgeschichtliche Epoche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts; (2) (Externer) Realismus als Übereinstimmung einer Darstellung oder Repräsentation, z.B. einer fiktionalen Erzählung, mit der Wirklichkeit oder ihren Gesetzmäßigkeiten; (3) Realismus (der Darstellung) als Nutzung von dem Publikum vertrauten Darstellungsstrategien, so dass das Dargestellte als real erscheint.

Theodor Fontanes Romane und Erzählungen dürften diese und ähnliche Bestimmungen von „Realismus“ allesamt erfüllen, jedenfalls wird sein Erzählwerk häufig entsprechend ausgewiesen: Sie sind zweifellos der Epoche Realismus zuzuordnen, sie bilden offensichtlich die (gesellschaftlichen) Zustände im Preußen der Zeit oder einer jüngeren Vergangenheit nach und zwar in einer Art und Weise, die bestimmend wurde für realistische Darstellungsstrategien weit über die Epoche des Realismus hinaus.

Es sollte also lohnen, sich das Erzählwerk Fontanes zu erschließen als Werk, das und wie es diesen unterschiedlichen Anforderungen an Realismus genügt und umgekehrt das realistische Erzählen Fontanes als Gegenstand zu nutzen, um die verschiedenen Versionen einschlägiger Realismus-Konzepte besser zu durchdringen. Kurz: Es sollen literaturgeschichtliche mit theoretisch-systematischen Fragen verknüpft werden.

Wir werden auf jeden Fall folgende Erzähltexte von Fontane lesen (und da es sich z.T. um nicht ganz kurze Texte handelt, lohnt es sich, damit vor Semesterstart anzufangen):
Schach von Wuthenow. Erzählung 1883;
Unterm Birnbaum. Kriminalgeschichte 1885;
Irrungen, Wirrungen. Berliner Roman 1888;
Effi Briest. Roman 1896.
Fontanes Texte sind in zahlreichen (Taschen-)Buchausgaben verfügbar, auch digital natürlich und in allen Bibliotheken greifbar. Zu lesende theoretische Texte werde ich als PDFs zur Verfügung stellen. Das genaue Seminarprogramm gebe ich Mitte September in Stud.IP bekannt.

Das Seminar ist beheimatet im M.A. Germanistik und wird dort angeboten in den Modulen B1, B2, D2 und D4. Es ist aber auch studierbar im Modul A16 des Master of Ed. Deutsch (Gy/OS) und im Profilmodul Literatur des MA Transnationale Literaturwissenschaft. Die von den Prüfungsordnungen und Modulbeschreibungen je vorgesehenen Prüfungsformen für den Modulabschluss
mündliche Prüfung einerseits und (kleine und große) Hausarbeit andererseits -- werden allesamt für dieses Seminar angeboten.

Dr. Uwe Spörl
10-M79-B1-03Landlebendiskurse der Aufklärung

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 18:00 - 20:00 SFG 2030
Dr. Jan Gerstner
10-M79-B2-02Die Gewalt, die Kunst, die Liebe und die Pest. Renaissancismus in der Literatur des späten 19. Jahrhunderts
Praesenz

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 18:15 - 19:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)

Seminar: Die Gewalt, die Kunst, die Liebe und die Pest. Renaissancismus in der Literatur des spaeten 19. Jahrhunderts (10-M79-B2-02)
Fachmaster Germanistik Master Module B1, B2, D2, D3, D4; M.Ed. Modul A 16
woechentlich und in Praesenz Do 18:15 - 19:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum)

Die Verfallsaesthetik des Fin de siècle verbindet sich in auffaelliger Weise mit modischen Bezuegen auf die Renaissance. Wie die eigene Zeit um 1900 gilt die Renaissance als eine Umbruchepoche, die ihrer Gegenwart ueberdruessig und gleichzeitig nach vorn sehr ratlos ist. Leitend wird die Idee eines voraussetzungslos agierenden Subjekts, das sich über nichts mehr definiert als ueber seine eigenen Energien, ob als Künstler, religioeser Fanatiker, Gewaltherrscher oder Verbrecher – als ein Michelangelo, ein Savonarola oder ein Cesare Borgia. Andere gehen in der Ordnungslosigkeit des Ganzen unter. Das nimmt sich dann etwa so aus wie in einem Roman des Populaerschriftstellers Ludwig Huna (Mona Beatrice, 1913): „Dieser Gondoliere, der da unten mit Laessigkeit seine Gondel vorwaerts treibt, wirft heute Nacht beim Würfelspiel dem Partner das Messer in die Brust, singt dann eine wehmütige Canzone von Reue und ein Spottliedchen auf den Papst, beichtet am Morgen, buhlt mittags mit seinem Mädchen, betrügt es in der folgenden Nacht und laeßt sich uebermorgen mit einer dritten trauen, um dann zur ersten zurueckzukehren.“

Prof. Dr. Thomas Althaus
10-M79-C1-01Sprache der Politik – Gegenstände und Methoden der Politolinguistik
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A. - digital

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 18:15 - 19:45 Online (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C1-02Sprachkontakt
Modultyp A im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:15 - 11:45 GW2 B1216 (2 SWS)

Sprachen stehen durch uebereinzelsprachliche Kommunikation und Mehrsprachigkeit der jeweiligen Sprecherschaften in stetigem Kontakt und beeinflussen sich gegenseitig. In diesem Kurs wollen wir ergruenden, wie sich dieser Einfluss phonologisch, lexikalisch und grammatisch auswirkt und welche Faktoren dafuer ursaechlich sind, um auf dieser Grundlage kontaktbedingten Sprachwandel in der deutschen Sprachgeschichte sowie aktuelle Tendenzen zu untersuchen.

Dr. Andreas Jäger
10-M79-C2-01Ökolinguistik
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A. - digital

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 16:15 - 17:45 Online (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C2-02Multimodale Hermeneutik
Modultyp D im Studiengang Language Sciences, M.A. - hybrid

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:15 - 15:45 GW1 A0010 (2 SWS)

Einzeltermine:
Mo 07.02.22 14:15 - 15:45 ZOOM
Dr. Andreas Rothenhöfer
10-M79-D1-02Mädchen, Frau etc.? Gegenwartsliteratur und Gender

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 16:15 - 17:45 GW2 B3009 (Großer Studierraum) GW2 B1216 GW1-HS H1000 (2 SWS)
N. N.

Ergänzende Angebote

Ergaenzende Angebote fuer die Studierenden des Master Germanistik bieten
die Moeglichkeit, ueber das Pflicht- und Wahlpflichtprogramm hinaus
Kenntnisse und Fertigkeiten zu vertiefen. Sie reichen von Angeboten zur
Erweiterung des fachlichen Horizonts ueber fuer Studierende nicht-deutscher Muttersprache bis hin zu Seminaren und Colloquien, in denen erste eigene Forschungen diskutiert werden koennen. Bitte beachten Sie in jedem Einzelfall die Zielgruppe der Veranstaltung und die Teilnahmevoraussetzungen.
In diesen Veranstaltungen werden im Rahmen der Ergaenzenden Angebote
keine ECTS-Punkte fuer das Master-Programm erworben.
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-EA-05Literaturübersetzen Spanisch: Die Fälschung als schöne Kunst betrachtet, oder: Ist Originalität wiederholbar?

Colloquium

Einzeltermine:
Fr 21.01.22 09:30 - 14:30
Sa 22.01.22 09:30 - 14:30 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum)
Fr 28.01.22 09:30 - 14:30
Sa 29.01.22 09:30 - 14:30 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum)
Fr 04.02.22 10:00 - 13:30
N. N.
10-M79-EA-06WoC Graduiertenkolloquium
Präsenz

Colloquium

Einzeltermine:
Do 02.12.21 12:00 - 14:30 WoC Raum
Do 20.01.22 12:00 - 15:00 Woc Raum
Do 10.02.22 12:00 - 14:00 WoC Raum
Do 24.02.22 12:00 - 15:00 WoC Raum
Do 24.03.22 12:00 - 14:30 WoC Raum
Jonas Trochemowitz