Veranstaltungsverzeichnis

Lehrveranstaltungen SoSe 2022

Germanistik, M.A.

M.A. Germanistik neu

A1 Vormoderne Literatur und ihre Kontexte Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragte: Dr. Sonja Kerth, Kontakt: skerth@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/A1.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-A1-1Schlüsseltexte des Hochmittelalters im europäischen Kontext

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 10:15 - 11:45 GW2 B2880 (2 SWS)

Mittelalterliche Literatur ist pränational und steht grundsätzlich in einem europäischen Kontext. Das Seminar behandelt an Schlüsseltexten wie ‚Nibelungenlied‘, ‚Eneas‘ und den Artusromanen Hartmanns von Aue im Vergleich mit fremdsprachigen Quellen und/oder europäischen Vergleichstexten Gattungshorizonte, Helden- und Gewaltkonzeptionen europäischer Heldenepik; Antikerezeption und Mediaevalisierung im mittelalterlichen Antikenroman; die Ausstrahlung der höfischen Literatur der Romania.

Programm und Literaturhinweise werden voraussichtlich bis Anfang April über StudIP bereitgestellt.

Studienleistung (obligatorisch für alle) und Modulprüfung (im BA/MEd nur in einer Veranstaltung des Moduls, im MA in jedem Teilmodul): Informationen in der ersten Sitzung.

Prof. Dr. Elisabeth Lienert
10-M79-A1-2Semiotik des Körpers in der Vormoderne

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 12:15 - 13:45 GW2 A4020 (2 SWS)

Das Seminar behandelt Ästhetik und Semiotik vormoderner Körper in Bild und Text. Wir untersuchen Körperkonzeptionen und Körperzeichen vom repräsentativen Abbild bis zur Stigmatisierung. Beleuchtet werden insbesondere solche Körper, die abweichen vom Ideal: beeinträchtigte, monströse, hässliche Körper in Mittelalter und Früher Neuzeit, für die ganz unterschiedliche Sinnzuschreibungen erkennbar sind. Damit steht das Seminar im Kontext von Körpertheorien und Disability History der Vormoderne.

PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock

A2 Das literarische Erbe der Vormoderne Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragte: Dr. Sonja Kerth, Kontakt: skerth@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/A2.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-A2-1Mythos Nibelungen
Freitag, 15.07.2022, 11.00-14.00, GW2 B3009 (Großer Studierraum): Workshop mit Ulrike Draesner: 'Nibelungen. Heimsuchung'

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 12:00 - 14:00 SFG 1020 (2 SWS)

Einzeltermine:
Fr 15.07.22 11:00 - 14:00 B3009

Der Nibelungenstoff gehört zu den in der Neuzeit am weitesten verbreiteten mittelalterlichen Mythen, bis hin zur populären Rezeption in Kinder- und Jugendbuch, Comic und Film. Neben dem mittelhochdeutschen Epos (um 1200) werden vor allem nordische Nibelungenzeugnisse rezipiert, in der modernen Nibelungenrezeption auch Richard Wagners Opernzyklus ‚Der Ring des Nibelungen‘. In der Nibelungenrezeption bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wird der Stoff vielfach national und nationalistisch missbraucht. Bis in die Gegenwart aktuell bleiben die Diskussion fragwürdigen Heldentums und weiblicher Gewalt.

Im Seminar sollen zum einen anhand zentraler Textauszüge Grundzüge der Nibelungenrezeption seit dem 18. Jahrhundert erarbeitet und auf die mittelalterlichen Texte (‚Nibelungenlied’, nordische Zeugnisse) bezogen werden. Zum anderen geht es um ausgewählte Nibelungenbearbeitungen der Gegenwart, insbesondere von Ulrike Draesner und Felicitas Hoppe. Ulrike Draesner wird ihr Werk ‚Nibelungen. Heimsuchung‘ (2016) mit den Bremer Studierenden in einem Autorenworkshop am 15. Juli 2022, 11-14 Uhr (Achtung: abweichend Beginn eine Stunde früher als üblich!) diskutieren.

Programm und Literaturhinweise werden voraussichtlich bis Anfang April über StudIP bereitgestellt.

Studienleistung (obligatorisch für alle) und Modulprüfung (im BA/MEd nur in einer Veranstaltung des Moduls, im MA in jedem Teilmodul): Informationen in der ersten Sitzung.

Prof. Dr. Elisabeth Lienert
10-M79-A2-2Vermittlung des literarischen Erbes der Vormoderne

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:15 - 11:45 MZH 1460 MZH 1100 MZH 6200 (2 SWS)
Dr. Jana Jürgs

B1 Ästhetik und Literarizität Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Axel Dunker, Kontakt: adunker@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/B1.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-B1-1Multidirektionale Erinnerung

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)

Die 2021 erschienene verspätete Übersetzung (Multidirektionale Erinnerung. Holocaustgedenken im Zeitalter der Dekolonisierung. Berlin: Metropol 2021) von Michael Rothbergs Buch Multidirectional Memory (2009) hat im Umkreis anderer umstrittener (Achille Mbembe) und zum Teil höchst fragwürdiger (Dirk A. Moses) Interventionen eine kontroverse, teils polemisch und erbittert geführte Debatte um das Verhältnis von Kolonialismus und Holocaust ausgelöst. Rothberg richtet sich in seinem Buch ausdrücklich gegen eine „Erinnerungskonkurrenz“ und schlägt stattdessen vor, „Erinnerung als multidirektional [zu] verstehen: als Erinnerung, die ständigen Aushandlungen, Quervergleichen und Anleihen unterworfen und dabei produktiv und nicht ablehnend ist“. Als Beleg für seine Thesen zieht er Schriften von u.a. Hannah Arendt, Aimé Césaire, W.E.B. Du Bois, André Schwarz-Bart und Charlotte Delbo heran.
Im Seminar sollen die Wertigkeit und mögliche Fruchtbarkeit seiner Thesen anhand von Beispielen vor allem aus der deutschsprachigen Literatur diskutiert werden, die sowohl Kolonialismus als auch Nationalsozialismus und Holocaust thematisieren. Dazu zählen u.a.: W.G. Sebald: Die Ringe des Saturn (1995); Thomas Meinecke: Hellblau (2001); Christof Hamann: Fester (2003); Stephan Wackwitz: Ein unsichtbares Land (2003); Christian Kracht: Imperium (2012); Anne Weber: Annette, ein Heldinnenepos (2020); Katharina Döbler: Dein ist das Reich (2021).
Zu Hintergrund und Umkreis der Diskussion:
Micha Brumlik: Postkolonialer Antisemitismus? Achille Mbembe, die palästinensische BDS-Bewegung und andere Aufreger. Hamburg 2021; Saul Friedländer / Norbert Frei / Sybille Steinbacher / Dan Diner: Ein Verbrechen ohne Namen. Anmerkungen zum neuen Streit über den Holocaust. München 2022; Natan Sznaider: Fluchtpunkte der Erinnerung. Über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus. München 2022

Prof. Dr. Axel Dunker
10-M79-B1-4Die Antike der Kunstperiode

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 18:00 - 20:00 SFG 1080

Als „Kunstperiode“ bezeichnete Heinrich Heine in der Rückschau die Zeit von ca. 1770 bis 1830. In der Literaturgeschichtsschreibung hat sich der Begriff mittlerweile als neutralerer Begriff neben engeren Bezeichnungen wie ‚Goethezeit‘; ‚Klassik‘, ‚Romantik‘ o.ä. etabliert. Heine zielte mit der Bezeichnung in durchaus kritischer Absicht auf die Autonomie-Setzung von Kunst in Abgrenzung von den Sphären der Politik und der Geschichte, wie sie viele Positionen der betreffenden Zeit kennzeichnet. Gerade das Verhältnis zur Geschichte ist um 1800 allerdings im Rahmen allgemeiner Beschleunigungs- und Verzeitlichungserfahrungen auch für die ästhetische Reflexion bedeutsam. Deutlich wird dies am Zugriff auf die Antike, deren normativer Status eingedenk ihrer historischen Entfernung in unterschiedlicher Weise diskutiert wird. Die Spannung zwischen einer historisierten Antike und ihrer Funktion für die Gegenwart, zwischen zeitlosem Kunstideal und historisch gefassten Ästhetiken werden wir im Seminar anhand unterschiedlicher Texte (u.a. Winckelmann, Goethe, Schiller, Moritz, Fr. Schlegel und Hölderlin), betrachten, um die Funktion des Antike-Bezugs für die ‚Kunstperiode‘ herauszuarbeiten und zu sehen, welche Antike sich wie in diesem Bezug konstituiert.

Dr. Jan Gerstner
10-M79-B2-3Kriegszeit Barock

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:15 - 15:45 GW2 B1400 NUR Mo. + Di. (2 SWS)

Städte, dem Erdboden gleichgemacht, wie Magdeburg 1631: Was wir heute in Europa neu erleben müssen, führt Martin Opitz mit seiner Seneca-Übertragung „Trojanerinnen“ (1625), dem ersten barocken Trauerspiel, auf die Urszene der Kriegszerstörung und Ausrottung in der westlichen Welt zurück. Handlung gibt es in dieser Tragödie über das ruinierte Troja nur noch so, dass „ein Leydt das andre treibt“. Das Seminar „Kriegszeit Barock“ ersetzt aus aktuellen Gründen eine andere Lehrveranstaltung zu Erscheinungsformen absoluter Poesie um 1800. Jetzt geht es um die Rekonstruktion literarischer Erfahrung unter den Bedingungen eines Krieges „30. geschlagener Jahr aneinander“ (Wenzel Scherffer von Scherffenstein). Behandelt werden Kriegsberichte, Zeitgedichte (Epigramme, Sonette, Lieder), jene Opitz-Tragödie und Grimmelshausens „Der Abentheurliche Simplicissimus Teutsch“ (1668) (jeweils in Auszügen) und mit dem „Scherz-Spiel“ „Horribilicribrifax Teutsch“ (1663) eine Nachkriegskomödie des Andreas Gryphius.

Prof. Dr. Thomas Althaus
10-M79-B2-4Die leichte Muse – das kulturkritische Kabarett und der Aufbruch ins 20. Jahrhunderts

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 18:15 - 19:45 GW2 B2890 SFG 1010 (2 SWS)

Das Kabarett der Jahrhundertwende 1900 bezeichnet sich in fröhlicher Selbstverwerfung als „Tingeltangel“. Nach dem Erfolg der ersten Kabarettbühnen im zwielichtigen Milieu des Pariser Montmartre setzt sich die leichte, die ‚zehnte Muse‘ der Kleinkunst schnell auch in den deutschen Metropolen Berlin und München durch. Die Chansons, szenischen Arrangements, Parodien und Rezitationen überbieten sich gegenseitig in Anzüglichkeiten. Andererseits hat die flachste Pointe immer noch einen Akzent von radikaler Zeitkritik und Verwerfung des Kulturbetriebs. Das Kabarett ist als „Brettl“ nur die Subkultur der Spelunken, und als „Überbrettl“ ist es aller bisherigen Kunst enthoben wie bei Nietzsche der „Übermensch“ allen Maßstäben bisherigen Seins. – Das Seminar untersucht die Frühentwicklung des Kabaretts bis zum Ende des I. Weltkriegs. An den Widersprüchen dieser Entwicklung markiert es den schwierigen Einstieg in die Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Behandelt werden Texte u.a. von Otto Julius Bierbaum, Peter Hille, Klabund, Christian Morgenstern und Frank Wedekind.

Prof. Dr. Thomas Althaus

B2 Texte und Kontexte Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereichh ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Christian Kirchmeier, Kontakt: christian.kirchmeier@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/B2.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-B1-1Multidirektionale Erinnerung

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)

Die 2021 erschienene verspätete Übersetzung (Multidirektionale Erinnerung. Holocaustgedenken im Zeitalter der Dekolonisierung. Berlin: Metropol 2021) von Michael Rothbergs Buch Multidirectional Memory (2009) hat im Umkreis anderer umstrittener (Achille Mbembe) und zum Teil höchst fragwürdiger (Dirk A. Moses) Interventionen eine kontroverse, teils polemisch und erbittert geführte Debatte um das Verhältnis von Kolonialismus und Holocaust ausgelöst. Rothberg richtet sich in seinem Buch ausdrücklich gegen eine „Erinnerungskonkurrenz“ und schlägt stattdessen vor, „Erinnerung als multidirektional [zu] verstehen: als Erinnerung, die ständigen Aushandlungen, Quervergleichen und Anleihen unterworfen und dabei produktiv und nicht ablehnend ist“. Als Beleg für seine Thesen zieht er Schriften von u.a. Hannah Arendt, Aimé Césaire, W.E.B. Du Bois, André Schwarz-Bart und Charlotte Delbo heran.
Im Seminar sollen die Wertigkeit und mögliche Fruchtbarkeit seiner Thesen anhand von Beispielen vor allem aus der deutschsprachigen Literatur diskutiert werden, die sowohl Kolonialismus als auch Nationalsozialismus und Holocaust thematisieren. Dazu zählen u.a.: W.G. Sebald: Die Ringe des Saturn (1995); Thomas Meinecke: Hellblau (2001); Christof Hamann: Fester (2003); Stephan Wackwitz: Ein unsichtbares Land (2003); Christian Kracht: Imperium (2012); Anne Weber: Annette, ein Heldinnenepos (2020); Katharina Döbler: Dein ist das Reich (2021).
Zu Hintergrund und Umkreis der Diskussion:
Micha Brumlik: Postkolonialer Antisemitismus? Achille Mbembe, die palästinensische BDS-Bewegung und andere Aufreger. Hamburg 2021; Saul Friedländer / Norbert Frei / Sybille Steinbacher / Dan Diner: Ein Verbrechen ohne Namen. Anmerkungen zum neuen Streit über den Holocaust. München 2022; Natan Sznaider: Fluchtpunkte der Erinnerung. Über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus. München 2022

Prof. Dr. Axel Dunker
10-M79-B1-4Die Antike der Kunstperiode

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 18:00 - 20:00 SFG 1080

Als „Kunstperiode“ bezeichnete Heinrich Heine in der Rückschau die Zeit von ca. 1770 bis 1830. In der Literaturgeschichtsschreibung hat sich der Begriff mittlerweile als neutralerer Begriff neben engeren Bezeichnungen wie ‚Goethezeit‘; ‚Klassik‘, ‚Romantik‘ o.ä. etabliert. Heine zielte mit der Bezeichnung in durchaus kritischer Absicht auf die Autonomie-Setzung von Kunst in Abgrenzung von den Sphären der Politik und der Geschichte, wie sie viele Positionen der betreffenden Zeit kennzeichnet. Gerade das Verhältnis zur Geschichte ist um 1800 allerdings im Rahmen allgemeiner Beschleunigungs- und Verzeitlichungserfahrungen auch für die ästhetische Reflexion bedeutsam. Deutlich wird dies am Zugriff auf die Antike, deren normativer Status eingedenk ihrer historischen Entfernung in unterschiedlicher Weise diskutiert wird. Die Spannung zwischen einer historisierten Antike und ihrer Funktion für die Gegenwart, zwischen zeitlosem Kunstideal und historisch gefassten Ästhetiken werden wir im Seminar anhand unterschiedlicher Texte (u.a. Winckelmann, Goethe, Schiller, Moritz, Fr. Schlegel und Hölderlin), betrachten, um die Funktion des Antike-Bezugs für die ‚Kunstperiode‘ herauszuarbeiten und zu sehen, welche Antike sich wie in diesem Bezug konstituiert.

Dr. Jan Gerstner
10-M79-B2-1Kulturelles Wissen und Gesellschaftskritik im Werk Durs Grünbeins

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 12:15 - 13:45 SFG 2070 (2 SWS)

Einzeltermine:
Mi 27.07.22 12:00 - 14:00 GW2 B3770

Durs Grünbein gilt als bedeutendster deutschsprachiger Lyriker der Gegenwart, er ist aber auch durch Essays, Erzählungen und Übersetzungen hervorgetreten. Sein Oeuvre umfaßt Texte mit einem direkten zeitgeschichtlichen Bezug sowie Auseinandersetzungen mit Themen der Antike, der Philosophiegeschichte wie auch der Naturkunde etc. Im Zentrum des Seminars soll die Frage stehen, wie diese verschiedenen Kontexte in Grünbeins Werke aufgenommen werden und wie seine Texte durch diese Bezugnahmen auf kulturelles Wissen auf seine Gegenwart einwirken. Die besonderen literarischen Verfahren Grünbeins sollen außerdem analysiert und gemeinsam mit seinen theoretischen Texten diskutiert werden.

Vier Themenstränge strukturieren die Seminararbeit: Grünbeins Auseinandersetzung mit der DDR und DDR-Geschichte (am Beispiel von "Grauzone morgens" und "Schädelbasislektion"), das Thema des Körpers und der Anatomie im Zusammenhang mit Michel Foucaults Text "Überwachen und Strafen" (am Beispiel von "Schädelbasislektion" und "Falten und Fallen"), der Themenkomplex der Rationalität, konkret der Mathematik und der Philosophie Descartes (am Beispiel von "Falten und Fallen" und "Der cartesische Taucher" sowie "An Seneca") und schließlich die Erinnerungskultur und die Erinnerung (am Beispiel von "Porzellan" und von "Die Jahre im Zoo").
Einbezogen werden sollen auch seine Frankfurter Poetologievorlesung: "Vom Stellenwert der Worte" (2009) sowie seine Rede zur Entgegennahme des Büchnerpreises: "Den Körper zerbrechen" (1995).

PD Dr. Martin Schierbaum
10-M79-B2-2Revolution/Reaktion. Der Bauer in der Literatur (1760-1920)

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 16:15 - 17:45 SFG 2070 (2 SWS)

„Mästen Sie die Bauern, und die Revolution bekommt die Apoplexie. Ein Huhn im Topfe jedes Bauern macht den gallischen Hahn verenden“, ließ der deutsche Schriftsteller Georg Büchner in einem Brief von 1835 seinen Freund und Förderer Karl Gutzkow wissen. Nachdem Büchner die Bauern ein Jahr zuvor in seiner politischen Flugschrift „Der hessische Landbote“ noch (erfolglos) zur Revolution gegen den Adel aufgerufen hatte, ist sein Brief auch als Ausdruck der Desillusion über einen politisch vermeintlich „unzuverlässigen“ Stand zu lesen, mit dem eine Revolution nur schwerlich zu machen ist. . Das Seminar widmet sich dem Bauer als politischer Figur zwischen Revolution und Reaktion, Autarkie und sozialer Gemeinschaft, Tradition/Konservatismus und Innovation in der Literatur seit dem 18. Jahrhundert. Die romantisierend- konservative Vereinnahmung der Bauern als „Mächte des sozialen Beharrens“ (Riehl), die später zunehmend nationalistische Züge entwickelt und sich bis zum völkisch-mythischen Bauernkult des Nationalsozialismus nachvollziehen lässt, werden AutorInnen und Texte gegenübergestellt, die dezidiert nach den progressiven Potentialen des Bäuerlichen fragen und die Rolle des Bauern im Kontext neuer (sozial-) politischer Entwürfe eruieren (z.B. Goethes „Götz von Berlichingen“, 1773, „Die Aufgeregten“, 1793, Schillers „Wilhelm Tell", 1804,Büchners „Der Hessische Landbote“, 1834; Felders „Sonderlinge“, 1867; Ebner-Eschenbachs „Dorf- und Schloßgeschichten“, 1883; Hauptmanns „Vor Sonnenaufgang“, 1889 etc.). Flankierend werden Texte einer politischen Wissensgeschichte gelesen (Smith, Riehl, Marx etc.), die den Bauern und die Agrarkultur als Zentrum politischer, wirtschaftlicher und rechtlicher Transformationsprozesse der Moderne lesbar machen und bis heute relevante Fragen der sozialen Gerechtigkeit, der globalen Nahrungsmittelproduktion- und verteilung, der Ökologie und des Umweltschutzes sowie des Besitzes von Land und natürlichen Ressourcen aufrufen.

Dr. Mareike Schildmann
10-M79-B2-3Kriegszeit Barock

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:15 - 15:45 GW2 B1400 NUR Mo. + Di. (2 SWS)

Städte, dem Erdboden gleichgemacht, wie Magdeburg 1631: Was wir heute in Europa neu erleben müssen, führt Martin Opitz mit seiner Seneca-Übertragung „Trojanerinnen“ (1625), dem ersten barocken Trauerspiel, auf die Urszene der Kriegszerstörung und Ausrottung in der westlichen Welt zurück. Handlung gibt es in dieser Tragödie über das ruinierte Troja nur noch so, dass „ein Leydt das andre treibt“. Das Seminar „Kriegszeit Barock“ ersetzt aus aktuellen Gründen eine andere Lehrveranstaltung zu Erscheinungsformen absoluter Poesie um 1800. Jetzt geht es um die Rekonstruktion literarischer Erfahrung unter den Bedingungen eines Krieges „30. geschlagener Jahr aneinander“ (Wenzel Scherffer von Scherffenstein). Behandelt werden Kriegsberichte, Zeitgedichte (Epigramme, Sonette, Lieder), jene Opitz-Tragödie und Grimmelshausens „Der Abentheurliche Simplicissimus Teutsch“ (1668) (jeweils in Auszügen) und mit dem „Scherz-Spiel“ „Horribilicribrifax Teutsch“ (1663) eine Nachkriegskomödie des Andreas Gryphius.

Prof. Dr. Thomas Althaus
10-M79-B2-4Die leichte Muse – das kulturkritische Kabarett und der Aufbruch ins 20. Jahrhunderts

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 18:15 - 19:45 GW2 B2890 SFG 1010 (2 SWS)

Das Kabarett der Jahrhundertwende 1900 bezeichnet sich in fröhlicher Selbstverwerfung als „Tingeltangel“. Nach dem Erfolg der ersten Kabarettbühnen im zwielichtigen Milieu des Pariser Montmartre setzt sich die leichte, die ‚zehnte Muse‘ der Kleinkunst schnell auch in den deutschen Metropolen Berlin und München durch. Die Chansons, szenischen Arrangements, Parodien und Rezitationen überbieten sich gegenseitig in Anzüglichkeiten. Andererseits hat die flachste Pointe immer noch einen Akzent von radikaler Zeitkritik und Verwerfung des Kulturbetriebs. Das Kabarett ist als „Brettl“ nur die Subkultur der Spelunken, und als „Überbrettl“ ist es aller bisherigen Kunst enthoben wie bei Nietzsche der „Übermensch“ allen Maßstäben bisherigen Seins. – Das Seminar untersucht die Frühentwicklung des Kabaretts bis zum Ende des I. Weltkriegs. An den Widersprüchen dieser Entwicklung markiert es den schwierigen Einstieg in die Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Behandelt werden Texte u.a. von Otto Julius Bierbaum, Peter Hille, Klabund, Christian Morgenstern und Frank Wedekind.

Prof. Dr. Thomas Althaus

C1 Sprachliche Strukturen und Konstruktionen Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter. Prof. Dr. Ingo Warnke, Kontakt: iwarnke@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/C1.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-C1-1Text und Textualität – Neuere Entwicklungen linguistischer Textwissenschaften
Modultyp B/C im Studiengang Languages Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 14:15 - 15:45 GW2 B1630 (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C1-2Deutsche Varietäten in aller Welt
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 10:15 - 11:45 GW2 A4330 (2 SWS)
Dr. Andreas Jäger

C2 Sprachliche Interaktionen und Materialisierungen Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Ingo Warnke, Kontakt: iwarnke@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/C2.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-C2-1Sprache im urbanen Raum – Grundlagen der Urban Linguistics
Modultyp B/C im ME, Modultyp D im FE im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 16:15 - 17:45 GW2 A4020 (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C2-2Rezenter Sprachwandel im Kontext der Kommunikations- und Mediengeschichte des Deutschen
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:15 - 15:45 (2 SWS)
Dr. Andreas Rothenhöfer

D1 Theorien, Methoden, Modelle Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Axel Dunker, Kontakt: adunker@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/D1.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-A1-2Semiotik des Körpers in der Vormoderne

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 12:15 - 13:45 GW2 A4020 (2 SWS)

Das Seminar behandelt Ästhetik und Semiotik vormoderner Körper in Bild und Text. Wir untersuchen Körperkonzeptionen und Körperzeichen vom repräsentativen Abbild bis zur Stigmatisierung. Beleuchtet werden insbesondere solche Körper, die abweichen vom Ideal: beeinträchtigte, monströse, hässliche Körper in Mittelalter und Früher Neuzeit, für die ganz unterschiedliche Sinnzuschreibungen erkennbar sind. Damit steht das Seminar im Kontext von Körpertheorien und Disability History der Vormoderne.

PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock
10-M79-A2-2Vermittlung des literarischen Erbes der Vormoderne

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:15 - 11:45 MZH 1460 MZH 1100 MZH 6200 (2 SWS)
Dr. Jana Jürgs
10-M79-B1-1Multidirektionale Erinnerung

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)

Die 2021 erschienene verspätete Übersetzung (Multidirektionale Erinnerung. Holocaustgedenken im Zeitalter der Dekolonisierung. Berlin: Metropol 2021) von Michael Rothbergs Buch Multidirectional Memory (2009) hat im Umkreis anderer umstrittener (Achille Mbembe) und zum Teil höchst fragwürdiger (Dirk A. Moses) Interventionen eine kontroverse, teils polemisch und erbittert geführte Debatte um das Verhältnis von Kolonialismus und Holocaust ausgelöst. Rothberg richtet sich in seinem Buch ausdrücklich gegen eine „Erinnerungskonkurrenz“ und schlägt stattdessen vor, „Erinnerung als multidirektional [zu] verstehen: als Erinnerung, die ständigen Aushandlungen, Quervergleichen und Anleihen unterworfen und dabei produktiv und nicht ablehnend ist“. Als Beleg für seine Thesen zieht er Schriften von u.a. Hannah Arendt, Aimé Césaire, W.E.B. Du Bois, André Schwarz-Bart und Charlotte Delbo heran.
Im Seminar sollen die Wertigkeit und mögliche Fruchtbarkeit seiner Thesen anhand von Beispielen vor allem aus der deutschsprachigen Literatur diskutiert werden, die sowohl Kolonialismus als auch Nationalsozialismus und Holocaust thematisieren. Dazu zählen u.a.: W.G. Sebald: Die Ringe des Saturn (1995); Thomas Meinecke: Hellblau (2001); Christof Hamann: Fester (2003); Stephan Wackwitz: Ein unsichtbares Land (2003); Christian Kracht: Imperium (2012); Anne Weber: Annette, ein Heldinnenepos (2020); Katharina Döbler: Dein ist das Reich (2021).
Zu Hintergrund und Umkreis der Diskussion:
Micha Brumlik: Postkolonialer Antisemitismus? Achille Mbembe, die palästinensische BDS-Bewegung und andere Aufreger. Hamburg 2021; Saul Friedländer / Norbert Frei / Sybille Steinbacher / Dan Diner: Ein Verbrechen ohne Namen. Anmerkungen zum neuen Streit über den Holocaust. München 2022; Natan Sznaider: Fluchtpunkte der Erinnerung. Über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus. München 2022

Prof. Dr. Axel Dunker
10-M79-B13-1Ringvorlesung: "Perspektiven auf Mehrsprachigkeit:
Theorien und aktuelle empirische Ansätze aus den Sprachwissenschaften und anderen Disziplinen

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 B3009 (Großer Studierraum) (2 SWS)

In dieser Ringvorlesung stehen vor allem sprachwissenschaftliche sowie ausgewählte interdisziplinäre Zugänge zu Mehrsprachigkeit im Mittelpunkt. Mehrsprachigkeit rückt aus unterschiedlichen sprachwissenschaftlichen Blickwinkeln immer wieder in den Fokus linguistischer Betrachtungen: z.B. bei der Betrachtung innerer Mehrsprachigkeit in Form von Varietäten, bei sprachwissenschaftlicher Annotation von Sprachlernerkorpora sowie bei empirischen Betrachtungen konkreter Sprachsituationen, -biographien und -konflikte, mit denen Individuen und Gesellschaften konfrontiert sind. In den Vorträgen sollen verschiedene sprachliche Beschreibungsebenen ebenso wie innovative Ansätze der angewandten Forschung vorgestellt und diskutiert werden. Dabei wird intensiv diskutiert, wie diese verschiedenen Zugänge zu Mehrsprachigkeit den diskursiven Blick auf Sprache – auch für Sprachwissenschaftler*innen – prägen, wie Mehrsprachigkeit dabei als Forschungsgegenstand definiert und perspektiviert wird und welchen Beitrag die angewandte Sprachwissenschaft letztlich zur Mehrsprachigkeitsforschung leisten kann.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an der Ringvorlesung teilzunehmen. Einige Termine werden komplett digital durchgeführt. Voraussichtlich wird die Veranstaltung in hybrider Form stattfinden.

Dr. Anna Mattfeldt
10-M79-C1-1Text und Textualität – Neuere Entwicklungen linguistischer Textwissenschaften
Modultyp B/C im Studiengang Languages Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 14:15 - 15:45 GW2 B1630 (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C1-2Deutsche Varietäten in aller Welt
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 10:15 - 11:45 GW2 A4330 (2 SWS)
Dr. Andreas Jäger
10-M79-C2-1Sprache im urbanen Raum – Grundlagen der Urban Linguistics
Modultyp B/C im ME, Modultyp D im FE im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 16:15 - 17:45 GW2 A4020 (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C2-2Rezenter Sprachwandel im Kontext der Kommunikations- und Mediengeschichte des Deutschen
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:15 - 15:45 (2 SWS)
Dr. Andreas Rothenhöfer

D2 Historizität, Entwicklungen, Prozesse Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragte: Dr. Sonja Kerth, Kontakt: skerth@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/D2.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-A1-1Schlüsseltexte des Hochmittelalters im europäischen Kontext

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 10:15 - 11:45 GW2 B2880 (2 SWS)

Mittelalterliche Literatur ist pränational und steht grundsätzlich in einem europäischen Kontext. Das Seminar behandelt an Schlüsseltexten wie ‚Nibelungenlied‘, ‚Eneas‘ und den Artusromanen Hartmanns von Aue im Vergleich mit fremdsprachigen Quellen und/oder europäischen Vergleichstexten Gattungshorizonte, Helden- und Gewaltkonzeptionen europäischer Heldenepik; Antikerezeption und Mediaevalisierung im mittelalterlichen Antikenroman; die Ausstrahlung der höfischen Literatur der Romania.

Programm und Literaturhinweise werden voraussichtlich bis Anfang April über StudIP bereitgestellt.

Studienleistung (obligatorisch für alle) und Modulprüfung (im BA/MEd nur in einer Veranstaltung des Moduls, im MA in jedem Teilmodul): Informationen in der ersten Sitzung.

Prof. Dr. Elisabeth Lienert
10-M79-A1-2Semiotik des Körpers in der Vormoderne

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 12:15 - 13:45 GW2 A4020 (2 SWS)

Das Seminar behandelt Ästhetik und Semiotik vormoderner Körper in Bild und Text. Wir untersuchen Körperkonzeptionen und Körperzeichen vom repräsentativen Abbild bis zur Stigmatisierung. Beleuchtet werden insbesondere solche Körper, die abweichen vom Ideal: beeinträchtigte, monströse, hässliche Körper in Mittelalter und Früher Neuzeit, für die ganz unterschiedliche Sinnzuschreibungen erkennbar sind. Damit steht das Seminar im Kontext von Körpertheorien und Disability History der Vormoderne.

PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock
10-M79-A2-1Mythos Nibelungen
Freitag, 15.07.2022, 11.00-14.00, GW2 B3009 (Großer Studierraum): Workshop mit Ulrike Draesner: 'Nibelungen. Heimsuchung'

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 12:00 - 14:00 SFG 1020 (2 SWS)

Einzeltermine:
Fr 15.07.22 11:00 - 14:00 B3009

Der Nibelungenstoff gehört zu den in der Neuzeit am weitesten verbreiteten mittelalterlichen Mythen, bis hin zur populären Rezeption in Kinder- und Jugendbuch, Comic und Film. Neben dem mittelhochdeutschen Epos (um 1200) werden vor allem nordische Nibelungenzeugnisse rezipiert, in der modernen Nibelungenrezeption auch Richard Wagners Opernzyklus ‚Der Ring des Nibelungen‘. In der Nibelungenrezeption bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wird der Stoff vielfach national und nationalistisch missbraucht. Bis in die Gegenwart aktuell bleiben die Diskussion fragwürdigen Heldentums und weiblicher Gewalt.

Im Seminar sollen zum einen anhand zentraler Textauszüge Grundzüge der Nibelungenrezeption seit dem 18. Jahrhundert erarbeitet und auf die mittelalterlichen Texte (‚Nibelungenlied’, nordische Zeugnisse) bezogen werden. Zum anderen geht es um ausgewählte Nibelungenbearbeitungen der Gegenwart, insbesondere von Ulrike Draesner und Felicitas Hoppe. Ulrike Draesner wird ihr Werk ‚Nibelungen. Heimsuchung‘ (2016) mit den Bremer Studierenden in einem Autorenworkshop am 15. Juli 2022, 11-14 Uhr (Achtung: abweichend Beginn eine Stunde früher als üblich!) diskutieren.

Programm und Literaturhinweise werden voraussichtlich bis Anfang April über StudIP bereitgestellt.

Studienleistung (obligatorisch für alle) und Modulprüfung (im BA/MEd nur in einer Veranstaltung des Moduls, im MA in jedem Teilmodul): Informationen in der ersten Sitzung.

Prof. Dr. Elisabeth Lienert
10-M79-A2-2Vermittlung des literarischen Erbes der Vormoderne

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:15 - 11:45 MZH 1460 MZH 1100 MZH 6200 (2 SWS)
Dr. Jana Jürgs
10-M79-B1-1Multidirektionale Erinnerung

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)

Die 2021 erschienene verspätete Übersetzung (Multidirektionale Erinnerung. Holocaustgedenken im Zeitalter der Dekolonisierung. Berlin: Metropol 2021) von Michael Rothbergs Buch Multidirectional Memory (2009) hat im Umkreis anderer umstrittener (Achille Mbembe) und zum Teil höchst fragwürdiger (Dirk A. Moses) Interventionen eine kontroverse, teils polemisch und erbittert geführte Debatte um das Verhältnis von Kolonialismus und Holocaust ausgelöst. Rothberg richtet sich in seinem Buch ausdrücklich gegen eine „Erinnerungskonkurrenz“ und schlägt stattdessen vor, „Erinnerung als multidirektional [zu] verstehen: als Erinnerung, die ständigen Aushandlungen, Quervergleichen und Anleihen unterworfen und dabei produktiv und nicht ablehnend ist“. Als Beleg für seine Thesen zieht er Schriften von u.a. Hannah Arendt, Aimé Césaire, W.E.B. Du Bois, André Schwarz-Bart und Charlotte Delbo heran.
Im Seminar sollen die Wertigkeit und mögliche Fruchtbarkeit seiner Thesen anhand von Beispielen vor allem aus der deutschsprachigen Literatur diskutiert werden, die sowohl Kolonialismus als auch Nationalsozialismus und Holocaust thematisieren. Dazu zählen u.a.: W.G. Sebald: Die Ringe des Saturn (1995); Thomas Meinecke: Hellblau (2001); Christof Hamann: Fester (2003); Stephan Wackwitz: Ein unsichtbares Land (2003); Christian Kracht: Imperium (2012); Anne Weber: Annette, ein Heldinnenepos (2020); Katharina Döbler: Dein ist das Reich (2021).
Zu Hintergrund und Umkreis der Diskussion:
Micha Brumlik: Postkolonialer Antisemitismus? Achille Mbembe, die palästinensische BDS-Bewegung und andere Aufreger. Hamburg 2021; Saul Friedländer / Norbert Frei / Sybille Steinbacher / Dan Diner: Ein Verbrechen ohne Namen. Anmerkungen zum neuen Streit über den Holocaust. München 2022; Natan Sznaider: Fluchtpunkte der Erinnerung. Über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus. München 2022

Prof. Dr. Axel Dunker
10-M79-B1-4Die Antike der Kunstperiode

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 18:00 - 20:00 SFG 1080

Als „Kunstperiode“ bezeichnete Heinrich Heine in der Rückschau die Zeit von ca. 1770 bis 1830. In der Literaturgeschichtsschreibung hat sich der Begriff mittlerweile als neutralerer Begriff neben engeren Bezeichnungen wie ‚Goethezeit‘; ‚Klassik‘, ‚Romantik‘ o.ä. etabliert. Heine zielte mit der Bezeichnung in durchaus kritischer Absicht auf die Autonomie-Setzung von Kunst in Abgrenzung von den Sphären der Politik und der Geschichte, wie sie viele Positionen der betreffenden Zeit kennzeichnet. Gerade das Verhältnis zur Geschichte ist um 1800 allerdings im Rahmen allgemeiner Beschleunigungs- und Verzeitlichungserfahrungen auch für die ästhetische Reflexion bedeutsam. Deutlich wird dies am Zugriff auf die Antike, deren normativer Status eingedenk ihrer historischen Entfernung in unterschiedlicher Weise diskutiert wird. Die Spannung zwischen einer historisierten Antike und ihrer Funktion für die Gegenwart, zwischen zeitlosem Kunstideal und historisch gefassten Ästhetiken werden wir im Seminar anhand unterschiedlicher Texte (u.a. Winckelmann, Goethe, Schiller, Moritz, Fr. Schlegel und Hölderlin), betrachten, um die Funktion des Antike-Bezugs für die ‚Kunstperiode‘ herauszuarbeiten und zu sehen, welche Antike sich wie in diesem Bezug konstituiert.

Dr. Jan Gerstner
10-M79-B2-2Revolution/Reaktion. Der Bauer in der Literatur (1760-1920)

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 16:15 - 17:45 SFG 2070 (2 SWS)

„Mästen Sie die Bauern, und die Revolution bekommt die Apoplexie. Ein Huhn im Topfe jedes Bauern macht den gallischen Hahn verenden“, ließ der deutsche Schriftsteller Georg Büchner in einem Brief von 1835 seinen Freund und Förderer Karl Gutzkow wissen. Nachdem Büchner die Bauern ein Jahr zuvor in seiner politischen Flugschrift „Der hessische Landbote“ noch (erfolglos) zur Revolution gegen den Adel aufgerufen hatte, ist sein Brief auch als Ausdruck der Desillusion über einen politisch vermeintlich „unzuverlässigen“ Stand zu lesen, mit dem eine Revolution nur schwerlich zu machen ist. . Das Seminar widmet sich dem Bauer als politischer Figur zwischen Revolution und Reaktion, Autarkie und sozialer Gemeinschaft, Tradition/Konservatismus und Innovation in der Literatur seit dem 18. Jahrhundert. Die romantisierend- konservative Vereinnahmung der Bauern als „Mächte des sozialen Beharrens“ (Riehl), die später zunehmend nationalistische Züge entwickelt und sich bis zum völkisch-mythischen Bauernkult des Nationalsozialismus nachvollziehen lässt, werden AutorInnen und Texte gegenübergestellt, die dezidiert nach den progressiven Potentialen des Bäuerlichen fragen und die Rolle des Bauern im Kontext neuer (sozial-) politischer Entwürfe eruieren (z.B. Goethes „Götz von Berlichingen“, 1773, „Die Aufgeregten“, 1793, Schillers „Wilhelm Tell", 1804,Büchners „Der Hessische Landbote“, 1834; Felders „Sonderlinge“, 1867; Ebner-Eschenbachs „Dorf- und Schloßgeschichten“, 1883; Hauptmanns „Vor Sonnenaufgang“, 1889 etc.). Flankierend werden Texte einer politischen Wissensgeschichte gelesen (Smith, Riehl, Marx etc.), die den Bauern und die Agrarkultur als Zentrum politischer, wirtschaftlicher und rechtlicher Transformationsprozesse der Moderne lesbar machen und bis heute relevante Fragen der sozialen Gerechtigkeit, der globalen Nahrungsmittelproduktion- und verteilung, der Ökologie und des Umweltschutzes sowie des Besitzes von Land und natürlichen Ressourcen aufrufen.

Dr. Mareike Schildmann
10-M79-B2-3Kriegszeit Barock

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:15 - 15:45 GW2 B1400 NUR Mo. + Di. (2 SWS)

Städte, dem Erdboden gleichgemacht, wie Magdeburg 1631: Was wir heute in Europa neu erleben müssen, führt Martin Opitz mit seiner Seneca-Übertragung „Trojanerinnen“ (1625), dem ersten barocken Trauerspiel, auf die Urszene der Kriegszerstörung und Ausrottung in der westlichen Welt zurück. Handlung gibt es in dieser Tragödie über das ruinierte Troja nur noch so, dass „ein Leydt das andre treibt“. Das Seminar „Kriegszeit Barock“ ersetzt aus aktuellen Gründen eine andere Lehrveranstaltung zu Erscheinungsformen absoluter Poesie um 1800. Jetzt geht es um die Rekonstruktion literarischer Erfahrung unter den Bedingungen eines Krieges „30. geschlagener Jahr aneinander“ (Wenzel Scherffer von Scherffenstein). Behandelt werden Kriegsberichte, Zeitgedichte (Epigramme, Sonette, Lieder), jene Opitz-Tragödie und Grimmelshausens „Der Abentheurliche Simplicissimus Teutsch“ (1668) (jeweils in Auszügen) und mit dem „Scherz-Spiel“ „Horribilicribrifax Teutsch“ (1663) eine Nachkriegskomödie des Andreas Gryphius.

Prof. Dr. Thomas Althaus
10-M79-B2-4Die leichte Muse – das kulturkritische Kabarett und der Aufbruch ins 20. Jahrhunderts

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 18:15 - 19:45 GW2 B2890 SFG 1010 (2 SWS)

Das Kabarett der Jahrhundertwende 1900 bezeichnet sich in fröhlicher Selbstverwerfung als „Tingeltangel“. Nach dem Erfolg der ersten Kabarettbühnen im zwielichtigen Milieu des Pariser Montmartre setzt sich die leichte, die ‚zehnte Muse‘ der Kleinkunst schnell auch in den deutschen Metropolen Berlin und München durch. Die Chansons, szenischen Arrangements, Parodien und Rezitationen überbieten sich gegenseitig in Anzüglichkeiten. Andererseits hat die flachste Pointe immer noch einen Akzent von radikaler Zeitkritik und Verwerfung des Kulturbetriebs. Das Kabarett ist als „Brettl“ nur die Subkultur der Spelunken, und als „Überbrettl“ ist es aller bisherigen Kunst enthoben wie bei Nietzsche der „Übermensch“ allen Maßstäben bisherigen Seins. – Das Seminar untersucht die Frühentwicklung des Kabaretts bis zum Ende des I. Weltkriegs. An den Widersprüchen dieser Entwicklung markiert es den schwierigen Einstieg in die Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Behandelt werden Texte u.a. von Otto Julius Bierbaum, Peter Hille, Klabund, Christian Morgenstern und Frank Wedekind.

Prof. Dr. Thomas Althaus
10-M79-B13-1Ringvorlesung: "Perspektiven auf Mehrsprachigkeit:
Theorien und aktuelle empirische Ansätze aus den Sprachwissenschaften und anderen Disziplinen

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 B3009 (Großer Studierraum) (2 SWS)

In dieser Ringvorlesung stehen vor allem sprachwissenschaftliche sowie ausgewählte interdisziplinäre Zugänge zu Mehrsprachigkeit im Mittelpunkt. Mehrsprachigkeit rückt aus unterschiedlichen sprachwissenschaftlichen Blickwinkeln immer wieder in den Fokus linguistischer Betrachtungen: z.B. bei der Betrachtung innerer Mehrsprachigkeit in Form von Varietäten, bei sprachwissenschaftlicher Annotation von Sprachlernerkorpora sowie bei empirischen Betrachtungen konkreter Sprachsituationen, -biographien und -konflikte, mit denen Individuen und Gesellschaften konfrontiert sind. In den Vorträgen sollen verschiedene sprachliche Beschreibungsebenen ebenso wie innovative Ansätze der angewandten Forschung vorgestellt und diskutiert werden. Dabei wird intensiv diskutiert, wie diese verschiedenen Zugänge zu Mehrsprachigkeit den diskursiven Blick auf Sprache – auch für Sprachwissenschaftler*innen – prägen, wie Mehrsprachigkeit dabei als Forschungsgegenstand definiert und perspektiviert wird und welchen Beitrag die angewandte Sprachwissenschaft letztlich zur Mehrsprachigkeitsforschung leisten kann.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an der Ringvorlesung teilzunehmen. Einige Termine werden komplett digital durchgeführt. Voraussichtlich wird die Veranstaltung in hybrider Form stattfinden.

Dr. Anna Mattfeldt
10-M79-C1-1Text und Textualität – Neuere Entwicklungen linguistischer Textwissenschaften
Modultyp B/C im Studiengang Languages Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 14:15 - 15:45 GW2 B1630 (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C1-2Deutsche Varietäten in aller Welt
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 10:15 - 11:45 GW2 A4330 (2 SWS)
Dr. Andreas Jäger
10-M79-C2-1Sprache im urbanen Raum – Grundlagen der Urban Linguistics
Modultyp B/C im ME, Modultyp D im FE im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 16:15 - 17:45 GW2 A4020 (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C2-2Rezenter Sprachwandel im Kontext der Kommunikations- und Mediengeschichte des Deutschen
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:15 - 15:45 (2 SWS)
Dr. Andreas Rothenhöfer

D3 Textualität, Medialität, Kommunikation Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Christian Kirchmeier, Kontakt: christian.kirchmeier@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/D3.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-A1-1Schlüsseltexte des Hochmittelalters im europäischen Kontext

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 10:15 - 11:45 GW2 B2880 (2 SWS)

Mittelalterliche Literatur ist pränational und steht grundsätzlich in einem europäischen Kontext. Das Seminar behandelt an Schlüsseltexten wie ‚Nibelungenlied‘, ‚Eneas‘ und den Artusromanen Hartmanns von Aue im Vergleich mit fremdsprachigen Quellen und/oder europäischen Vergleichstexten Gattungshorizonte, Helden- und Gewaltkonzeptionen europäischer Heldenepik; Antikerezeption und Mediaevalisierung im mittelalterlichen Antikenroman; die Ausstrahlung der höfischen Literatur der Romania.

Programm und Literaturhinweise werden voraussichtlich bis Anfang April über StudIP bereitgestellt.

Studienleistung (obligatorisch für alle) und Modulprüfung (im BA/MEd nur in einer Veranstaltung des Moduls, im MA in jedem Teilmodul): Informationen in der ersten Sitzung.

Prof. Dr. Elisabeth Lienert
10-M79-A1-2Semiotik des Körpers in der Vormoderne

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 12:15 - 13:45 GW2 A4020 (2 SWS)

Das Seminar behandelt Ästhetik und Semiotik vormoderner Körper in Bild und Text. Wir untersuchen Körperkonzeptionen und Körperzeichen vom repräsentativen Abbild bis zur Stigmatisierung. Beleuchtet werden insbesondere solche Körper, die abweichen vom Ideal: beeinträchtigte, monströse, hässliche Körper in Mittelalter und Früher Neuzeit, für die ganz unterschiedliche Sinnzuschreibungen erkennbar sind. Damit steht das Seminar im Kontext von Körpertheorien und Disability History der Vormoderne.

PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock
10-M79-A2-2Vermittlung des literarischen Erbes der Vormoderne

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:15 - 11:45 MZH 1460 MZH 1100 MZH 6200 (2 SWS)
Dr. Jana Jürgs
10-M79-B2-2Revolution/Reaktion. Der Bauer in der Literatur (1760-1920)

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 16:15 - 17:45 SFG 2070 (2 SWS)

„Mästen Sie die Bauern, und die Revolution bekommt die Apoplexie. Ein Huhn im Topfe jedes Bauern macht den gallischen Hahn verenden“, ließ der deutsche Schriftsteller Georg Büchner in einem Brief von 1835 seinen Freund und Förderer Karl Gutzkow wissen. Nachdem Büchner die Bauern ein Jahr zuvor in seiner politischen Flugschrift „Der hessische Landbote“ noch (erfolglos) zur Revolution gegen den Adel aufgerufen hatte, ist sein Brief auch als Ausdruck der Desillusion über einen politisch vermeintlich „unzuverlässigen“ Stand zu lesen, mit dem eine Revolution nur schwerlich zu machen ist. . Das Seminar widmet sich dem Bauer als politischer Figur zwischen Revolution und Reaktion, Autarkie und sozialer Gemeinschaft, Tradition/Konservatismus und Innovation in der Literatur seit dem 18. Jahrhundert. Die romantisierend- konservative Vereinnahmung der Bauern als „Mächte des sozialen Beharrens“ (Riehl), die später zunehmend nationalistische Züge entwickelt und sich bis zum völkisch-mythischen Bauernkult des Nationalsozialismus nachvollziehen lässt, werden AutorInnen und Texte gegenübergestellt, die dezidiert nach den progressiven Potentialen des Bäuerlichen fragen und die Rolle des Bauern im Kontext neuer (sozial-) politischer Entwürfe eruieren (z.B. Goethes „Götz von Berlichingen“, 1773, „Die Aufgeregten“, 1793, Schillers „Wilhelm Tell", 1804,Büchners „Der Hessische Landbote“, 1834; Felders „Sonderlinge“, 1867; Ebner-Eschenbachs „Dorf- und Schloßgeschichten“, 1883; Hauptmanns „Vor Sonnenaufgang“, 1889 etc.). Flankierend werden Texte einer politischen Wissensgeschichte gelesen (Smith, Riehl, Marx etc.), die den Bauern und die Agrarkultur als Zentrum politischer, wirtschaftlicher und rechtlicher Transformationsprozesse der Moderne lesbar machen und bis heute relevante Fragen der sozialen Gerechtigkeit, der globalen Nahrungsmittelproduktion- und verteilung, der Ökologie und des Umweltschutzes sowie des Besitzes von Land und natürlichen Ressourcen aufrufen.

Dr. Mareike Schildmann
10-M79-B2-3Kriegszeit Barock

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:15 - 15:45 GW2 B1400 NUR Mo. + Di. (2 SWS)

Städte, dem Erdboden gleichgemacht, wie Magdeburg 1631: Was wir heute in Europa neu erleben müssen, führt Martin Opitz mit seiner Seneca-Übertragung „Trojanerinnen“ (1625), dem ersten barocken Trauerspiel, auf die Urszene der Kriegszerstörung und Ausrottung in der westlichen Welt zurück. Handlung gibt es in dieser Tragödie über das ruinierte Troja nur noch so, dass „ein Leydt das andre treibt“. Das Seminar „Kriegszeit Barock“ ersetzt aus aktuellen Gründen eine andere Lehrveranstaltung zu Erscheinungsformen absoluter Poesie um 1800. Jetzt geht es um die Rekonstruktion literarischer Erfahrung unter den Bedingungen eines Krieges „30. geschlagener Jahr aneinander“ (Wenzel Scherffer von Scherffenstein). Behandelt werden Kriegsberichte, Zeitgedichte (Epigramme, Sonette, Lieder), jene Opitz-Tragödie und Grimmelshausens „Der Abentheurliche Simplicissimus Teutsch“ (1668) (jeweils in Auszügen) und mit dem „Scherz-Spiel“ „Horribilicribrifax Teutsch“ (1663) eine Nachkriegskomödie des Andreas Gryphius.

Prof. Dr. Thomas Althaus
10-M79-B2-4Die leichte Muse – das kulturkritische Kabarett und der Aufbruch ins 20. Jahrhunderts

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 18:15 - 19:45 GW2 B2890 SFG 1010 (2 SWS)

Das Kabarett der Jahrhundertwende 1900 bezeichnet sich in fröhlicher Selbstverwerfung als „Tingeltangel“. Nach dem Erfolg der ersten Kabarettbühnen im zwielichtigen Milieu des Pariser Montmartre setzt sich die leichte, die ‚zehnte Muse‘ der Kleinkunst schnell auch in den deutschen Metropolen Berlin und München durch. Die Chansons, szenischen Arrangements, Parodien und Rezitationen überbieten sich gegenseitig in Anzüglichkeiten. Andererseits hat die flachste Pointe immer noch einen Akzent von radikaler Zeitkritik und Verwerfung des Kulturbetriebs. Das Kabarett ist als „Brettl“ nur die Subkultur der Spelunken, und als „Überbrettl“ ist es aller bisherigen Kunst enthoben wie bei Nietzsche der „Übermensch“ allen Maßstäben bisherigen Seins. – Das Seminar untersucht die Frühentwicklung des Kabaretts bis zum Ende des I. Weltkriegs. An den Widersprüchen dieser Entwicklung markiert es den schwierigen Einstieg in die Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Behandelt werden Texte u.a. von Otto Julius Bierbaum, Peter Hille, Klabund, Christian Morgenstern und Frank Wedekind.

Prof. Dr. Thomas Althaus
10-M79-B13-1Ringvorlesung: "Perspektiven auf Mehrsprachigkeit:
Theorien und aktuelle empirische Ansätze aus den Sprachwissenschaften und anderen Disziplinen

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 B3009 (Großer Studierraum) (2 SWS)

In dieser Ringvorlesung stehen vor allem sprachwissenschaftliche sowie ausgewählte interdisziplinäre Zugänge zu Mehrsprachigkeit im Mittelpunkt. Mehrsprachigkeit rückt aus unterschiedlichen sprachwissenschaftlichen Blickwinkeln immer wieder in den Fokus linguistischer Betrachtungen: z.B. bei der Betrachtung innerer Mehrsprachigkeit in Form von Varietäten, bei sprachwissenschaftlicher Annotation von Sprachlernerkorpora sowie bei empirischen Betrachtungen konkreter Sprachsituationen, -biographien und -konflikte, mit denen Individuen und Gesellschaften konfrontiert sind. In den Vorträgen sollen verschiedene sprachliche Beschreibungsebenen ebenso wie innovative Ansätze der angewandten Forschung vorgestellt und diskutiert werden. Dabei wird intensiv diskutiert, wie diese verschiedenen Zugänge zu Mehrsprachigkeit den diskursiven Blick auf Sprache – auch für Sprachwissenschaftler*innen – prägen, wie Mehrsprachigkeit dabei als Forschungsgegenstand definiert und perspektiviert wird und welchen Beitrag die angewandte Sprachwissenschaft letztlich zur Mehrsprachigkeitsforschung leisten kann.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an der Ringvorlesung teilzunehmen. Einige Termine werden komplett digital durchgeführt. Voraussichtlich wird die Veranstaltung in hybrider Form stattfinden.

Dr. Anna Mattfeldt
10-M79-C1-1Text und Textualität – Neuere Entwicklungen linguistischer Textwissenschaften
Modultyp B/C im Studiengang Languages Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 14:15 - 15:45 GW2 B1630 (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C1-2Deutsche Varietäten in aller Welt
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 10:15 - 11:45 GW2 A4330 (2 SWS)
Dr. Andreas Jäger
10-M79-C2-1Sprache im urbanen Raum – Grundlagen der Urban Linguistics
Modultyp B/C im ME, Modultyp D im FE im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 16:15 - 17:45 GW2 A4020 (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C2-2Rezenter Sprachwandel im Kontext der Kommunikations- und Mediengeschichte des Deutschen
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:15 - 15:45 (2 SWS)
Dr. Andreas Rothenhöfer
10-M82-1-4-ME-1Schreiben im Wandel – Vom Handschreiben zum Tastaturschreiben zum Diktieren?
Modultyp A oder B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 14:00 - 16:00 SFG 1040 (2 SWS)

Einzeltermine:
Do 02.06.22 09:00 - 12:00 GW2 B1170
Do 23.06.22 09:00 - 12:00 GW2 B1170

Im Seminar werden wir uns mit unterschiedlichen Facetten verschiedener Schreibpraktiken beschäftigen. Noch im Mittelalter waren das Verfassen und das Schreiben von Texten arbeitsteilig organisiert: Der Autor nahm nicht selbst den Griffel in die Hand, sondern hatte dafür seinen amanuensis (Handlanger). Seit der Renaissance änderte sich dies und mit Einführung der Schulpflicht wurde Schreiben zu einer allgemeinen gesellschaftlichen Praxis. Neben dem handschriftlichen Schreiben kommen mittlerweile vielfach digitale Medien als Schreibwerkzeuge zum Einsatz, wobei Software wie Korrekturhilfe, Wortvorschläge und Autovervollständigung tiefgreifende Auswirkungen auf das Schreiben haben. Aktuell etabliert sich neben Handschreiben und Schreiben mit Tastatur oder Touchscreen das Diktieren mit Spracherkennung als dritte Praxis des Schreibens. Würde sich das Diktat als Schreibform durchsetzen, würde dies eine Rückkehr zur mittelalterlichen Praxis als einem arbeitsteiligen Prozess mit dem/der Schreiber*in als Verfasser*in und dem Spracherkennungsprogramm als amanuensis.

Prof. Dr. Sarah Brommer

D4 Diskurse, Wissen, Kulturalität Pflichtmodul im Wahlpflicht- und Spezialisierungsbereich ECTS: 15

Modulbeauftragter: Prof. Dr. Ingo Warnke, Kontakt: iwarnke@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/D4.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-A1-1Schlüsseltexte des Hochmittelalters im europäischen Kontext

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 10:15 - 11:45 GW2 B2880 (2 SWS)

Mittelalterliche Literatur ist pränational und steht grundsätzlich in einem europäischen Kontext. Das Seminar behandelt an Schlüsseltexten wie ‚Nibelungenlied‘, ‚Eneas‘ und den Artusromanen Hartmanns von Aue im Vergleich mit fremdsprachigen Quellen und/oder europäischen Vergleichstexten Gattungshorizonte, Helden- und Gewaltkonzeptionen europäischer Heldenepik; Antikerezeption und Mediaevalisierung im mittelalterlichen Antikenroman; die Ausstrahlung der höfischen Literatur der Romania.

Programm und Literaturhinweise werden voraussichtlich bis Anfang April über StudIP bereitgestellt.

Studienleistung (obligatorisch für alle) und Modulprüfung (im BA/MEd nur in einer Veranstaltung des Moduls, im MA in jedem Teilmodul): Informationen in der ersten Sitzung.

Prof. Dr. Elisabeth Lienert
10-M79-A1-2Semiotik des Körpers in der Vormoderne

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 12:15 - 13:45 GW2 A4020 (2 SWS)

Das Seminar behandelt Ästhetik und Semiotik vormoderner Körper in Bild und Text. Wir untersuchen Körperkonzeptionen und Körperzeichen vom repräsentativen Abbild bis zur Stigmatisierung. Beleuchtet werden insbesondere solche Körper, die abweichen vom Ideal: beeinträchtigte, monströse, hässliche Körper in Mittelalter und Früher Neuzeit, für die ganz unterschiedliche Sinnzuschreibungen erkennbar sind. Damit steht das Seminar im Kontext von Körpertheorien und Disability History der Vormoderne.

PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock
10-M79-A2-1Mythos Nibelungen
Freitag, 15.07.2022, 11.00-14.00, GW2 B3009 (Großer Studierraum): Workshop mit Ulrike Draesner: 'Nibelungen. Heimsuchung'

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 12:00 - 14:00 SFG 1020 (2 SWS)

Einzeltermine:
Fr 15.07.22 11:00 - 14:00 B3009

Der Nibelungenstoff gehört zu den in der Neuzeit am weitesten verbreiteten mittelalterlichen Mythen, bis hin zur populären Rezeption in Kinder- und Jugendbuch, Comic und Film. Neben dem mittelhochdeutschen Epos (um 1200) werden vor allem nordische Nibelungenzeugnisse rezipiert, in der modernen Nibelungenrezeption auch Richard Wagners Opernzyklus ‚Der Ring des Nibelungen‘. In der Nibelungenrezeption bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wird der Stoff vielfach national und nationalistisch missbraucht. Bis in die Gegenwart aktuell bleiben die Diskussion fragwürdigen Heldentums und weiblicher Gewalt.

Im Seminar sollen zum einen anhand zentraler Textauszüge Grundzüge der Nibelungenrezeption seit dem 18. Jahrhundert erarbeitet und auf die mittelalterlichen Texte (‚Nibelungenlied’, nordische Zeugnisse) bezogen werden. Zum anderen geht es um ausgewählte Nibelungenbearbeitungen der Gegenwart, insbesondere von Ulrike Draesner und Felicitas Hoppe. Ulrike Draesner wird ihr Werk ‚Nibelungen. Heimsuchung‘ (2016) mit den Bremer Studierenden in einem Autorenworkshop am 15. Juli 2022, 11-14 Uhr (Achtung: abweichend Beginn eine Stunde früher als üblich!) diskutieren.

Programm und Literaturhinweise werden voraussichtlich bis Anfang April über StudIP bereitgestellt.

Studienleistung (obligatorisch für alle) und Modulprüfung (im BA/MEd nur in einer Veranstaltung des Moduls, im MA in jedem Teilmodul): Informationen in der ersten Sitzung.

Prof. Dr. Elisabeth Lienert
10-M79-A2-2Vermittlung des literarischen Erbes der Vormoderne

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:15 - 11:45 MZH 1460 MZH 1100 MZH 6200 (2 SWS)
Dr. Jana Jürgs
10-M79-B1-1Multidirektionale Erinnerung

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 B3010 (Kleiner Studierraum) (2 SWS)

Die 2021 erschienene verspätete Übersetzung (Multidirektionale Erinnerung. Holocaustgedenken im Zeitalter der Dekolonisierung. Berlin: Metropol 2021) von Michael Rothbergs Buch Multidirectional Memory (2009) hat im Umkreis anderer umstrittener (Achille Mbembe) und zum Teil höchst fragwürdiger (Dirk A. Moses) Interventionen eine kontroverse, teils polemisch und erbittert geführte Debatte um das Verhältnis von Kolonialismus und Holocaust ausgelöst. Rothberg richtet sich in seinem Buch ausdrücklich gegen eine „Erinnerungskonkurrenz“ und schlägt stattdessen vor, „Erinnerung als multidirektional [zu] verstehen: als Erinnerung, die ständigen Aushandlungen, Quervergleichen und Anleihen unterworfen und dabei produktiv und nicht ablehnend ist“. Als Beleg für seine Thesen zieht er Schriften von u.a. Hannah Arendt, Aimé Césaire, W.E.B. Du Bois, André Schwarz-Bart und Charlotte Delbo heran.
Im Seminar sollen die Wertigkeit und mögliche Fruchtbarkeit seiner Thesen anhand von Beispielen vor allem aus der deutschsprachigen Literatur diskutiert werden, die sowohl Kolonialismus als auch Nationalsozialismus und Holocaust thematisieren. Dazu zählen u.a.: W.G. Sebald: Die Ringe des Saturn (1995); Thomas Meinecke: Hellblau (2001); Christof Hamann: Fester (2003); Stephan Wackwitz: Ein unsichtbares Land (2003); Christian Kracht: Imperium (2012); Anne Weber: Annette, ein Heldinnenepos (2020); Katharina Döbler: Dein ist das Reich (2021).
Zu Hintergrund und Umkreis der Diskussion:
Micha Brumlik: Postkolonialer Antisemitismus? Achille Mbembe, die palästinensische BDS-Bewegung und andere Aufreger. Hamburg 2021; Saul Friedländer / Norbert Frei / Sybille Steinbacher / Dan Diner: Ein Verbrechen ohne Namen. Anmerkungen zum neuen Streit über den Holocaust. München 2022; Natan Sznaider: Fluchtpunkte der Erinnerung. Über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus. München 2022

Prof. Dr. Axel Dunker
10-M79-B1-4Die Antike der Kunstperiode

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 18:00 - 20:00 SFG 1080

Als „Kunstperiode“ bezeichnete Heinrich Heine in der Rückschau die Zeit von ca. 1770 bis 1830. In der Literaturgeschichtsschreibung hat sich der Begriff mittlerweile als neutralerer Begriff neben engeren Bezeichnungen wie ‚Goethezeit‘; ‚Klassik‘, ‚Romantik‘ o.ä. etabliert. Heine zielte mit der Bezeichnung in durchaus kritischer Absicht auf die Autonomie-Setzung von Kunst in Abgrenzung von den Sphären der Politik und der Geschichte, wie sie viele Positionen der betreffenden Zeit kennzeichnet. Gerade das Verhältnis zur Geschichte ist um 1800 allerdings im Rahmen allgemeiner Beschleunigungs- und Verzeitlichungserfahrungen auch für die ästhetische Reflexion bedeutsam. Deutlich wird dies am Zugriff auf die Antike, deren normativer Status eingedenk ihrer historischen Entfernung in unterschiedlicher Weise diskutiert wird. Die Spannung zwischen einer historisierten Antike und ihrer Funktion für die Gegenwart, zwischen zeitlosem Kunstideal und historisch gefassten Ästhetiken werden wir im Seminar anhand unterschiedlicher Texte (u.a. Winckelmann, Goethe, Schiller, Moritz, Fr. Schlegel und Hölderlin), betrachten, um die Funktion des Antike-Bezugs für die ‚Kunstperiode‘ herauszuarbeiten und zu sehen, welche Antike sich wie in diesem Bezug konstituiert.

Dr. Jan Gerstner
10-M79-B2-1Kulturelles Wissen und Gesellschaftskritik im Werk Durs Grünbeins

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 12:15 - 13:45 SFG 2070 (2 SWS)

Einzeltermine:
Mi 27.07.22 12:00 - 14:00 GW2 B3770

Durs Grünbein gilt als bedeutendster deutschsprachiger Lyriker der Gegenwart, er ist aber auch durch Essays, Erzählungen und Übersetzungen hervorgetreten. Sein Oeuvre umfaßt Texte mit einem direkten zeitgeschichtlichen Bezug sowie Auseinandersetzungen mit Themen der Antike, der Philosophiegeschichte wie auch der Naturkunde etc. Im Zentrum des Seminars soll die Frage stehen, wie diese verschiedenen Kontexte in Grünbeins Werke aufgenommen werden und wie seine Texte durch diese Bezugnahmen auf kulturelles Wissen auf seine Gegenwart einwirken. Die besonderen literarischen Verfahren Grünbeins sollen außerdem analysiert und gemeinsam mit seinen theoretischen Texten diskutiert werden.

Vier Themenstränge strukturieren die Seminararbeit: Grünbeins Auseinandersetzung mit der DDR und DDR-Geschichte (am Beispiel von "Grauzone morgens" und "Schädelbasislektion"), das Thema des Körpers und der Anatomie im Zusammenhang mit Michel Foucaults Text "Überwachen und Strafen" (am Beispiel von "Schädelbasislektion" und "Falten und Fallen"), der Themenkomplex der Rationalität, konkret der Mathematik und der Philosophie Descartes (am Beispiel von "Falten und Fallen" und "Der cartesische Taucher" sowie "An Seneca") und schließlich die Erinnerungskultur und die Erinnerung (am Beispiel von "Porzellan" und von "Die Jahre im Zoo").
Einbezogen werden sollen auch seine Frankfurter Poetologievorlesung: "Vom Stellenwert der Worte" (2009) sowie seine Rede zur Entgegennahme des Büchnerpreises: "Den Körper zerbrechen" (1995).

PD Dr. Martin Schierbaum
10-M79-B2-2Revolution/Reaktion. Der Bauer in der Literatur (1760-1920)

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 16:15 - 17:45 SFG 2070 (2 SWS)

„Mästen Sie die Bauern, und die Revolution bekommt die Apoplexie. Ein Huhn im Topfe jedes Bauern macht den gallischen Hahn verenden“, ließ der deutsche Schriftsteller Georg Büchner in einem Brief von 1835 seinen Freund und Förderer Karl Gutzkow wissen. Nachdem Büchner die Bauern ein Jahr zuvor in seiner politischen Flugschrift „Der hessische Landbote“ noch (erfolglos) zur Revolution gegen den Adel aufgerufen hatte, ist sein Brief auch als Ausdruck der Desillusion über einen politisch vermeintlich „unzuverlässigen“ Stand zu lesen, mit dem eine Revolution nur schwerlich zu machen ist. . Das Seminar widmet sich dem Bauer als politischer Figur zwischen Revolution und Reaktion, Autarkie und sozialer Gemeinschaft, Tradition/Konservatismus und Innovation in der Literatur seit dem 18. Jahrhundert. Die romantisierend- konservative Vereinnahmung der Bauern als „Mächte des sozialen Beharrens“ (Riehl), die später zunehmend nationalistische Züge entwickelt und sich bis zum völkisch-mythischen Bauernkult des Nationalsozialismus nachvollziehen lässt, werden AutorInnen und Texte gegenübergestellt, die dezidiert nach den progressiven Potentialen des Bäuerlichen fragen und die Rolle des Bauern im Kontext neuer (sozial-) politischer Entwürfe eruieren (z.B. Goethes „Götz von Berlichingen“, 1773, „Die Aufgeregten“, 1793, Schillers „Wilhelm Tell", 1804,Büchners „Der Hessische Landbote“, 1834; Felders „Sonderlinge“, 1867; Ebner-Eschenbachs „Dorf- und Schloßgeschichten“, 1883; Hauptmanns „Vor Sonnenaufgang“, 1889 etc.). Flankierend werden Texte einer politischen Wissensgeschichte gelesen (Smith, Riehl, Marx etc.), die den Bauern und die Agrarkultur als Zentrum politischer, wirtschaftlicher und rechtlicher Transformationsprozesse der Moderne lesbar machen und bis heute relevante Fragen der sozialen Gerechtigkeit, der globalen Nahrungsmittelproduktion- und verteilung, der Ökologie und des Umweltschutzes sowie des Besitzes von Land und natürlichen Ressourcen aufrufen.

Dr. Mareike Schildmann
10-M79-B2-3Kriegszeit Barock

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:15 - 15:45 GW2 B1400 NUR Mo. + Di. (2 SWS)

Städte, dem Erdboden gleichgemacht, wie Magdeburg 1631: Was wir heute in Europa neu erleben müssen, führt Martin Opitz mit seiner Seneca-Übertragung „Trojanerinnen“ (1625), dem ersten barocken Trauerspiel, auf die Urszene der Kriegszerstörung und Ausrottung in der westlichen Welt zurück. Handlung gibt es in dieser Tragödie über das ruinierte Troja nur noch so, dass „ein Leydt das andre treibt“. Das Seminar „Kriegszeit Barock“ ersetzt aus aktuellen Gründen eine andere Lehrveranstaltung zu Erscheinungsformen absoluter Poesie um 1800. Jetzt geht es um die Rekonstruktion literarischer Erfahrung unter den Bedingungen eines Krieges „30. geschlagener Jahr aneinander“ (Wenzel Scherffer von Scherffenstein). Behandelt werden Kriegsberichte, Zeitgedichte (Epigramme, Sonette, Lieder), jene Opitz-Tragödie und Grimmelshausens „Der Abentheurliche Simplicissimus Teutsch“ (1668) (jeweils in Auszügen) und mit dem „Scherz-Spiel“ „Horribilicribrifax Teutsch“ (1663) eine Nachkriegskomödie des Andreas Gryphius.

Prof. Dr. Thomas Althaus
10-M79-B2-4Die leichte Muse – das kulturkritische Kabarett und der Aufbruch ins 20. Jahrhunderts

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 18:15 - 19:45 GW2 B2890 SFG 1010 (2 SWS)

Das Kabarett der Jahrhundertwende 1900 bezeichnet sich in fröhlicher Selbstverwerfung als „Tingeltangel“. Nach dem Erfolg der ersten Kabarettbühnen im zwielichtigen Milieu des Pariser Montmartre setzt sich die leichte, die ‚zehnte Muse‘ der Kleinkunst schnell auch in den deutschen Metropolen Berlin und München durch. Die Chansons, szenischen Arrangements, Parodien und Rezitationen überbieten sich gegenseitig in Anzüglichkeiten. Andererseits hat die flachste Pointe immer noch einen Akzent von radikaler Zeitkritik und Verwerfung des Kulturbetriebs. Das Kabarett ist als „Brettl“ nur die Subkultur der Spelunken, und als „Überbrettl“ ist es aller bisherigen Kunst enthoben wie bei Nietzsche der „Übermensch“ allen Maßstäben bisherigen Seins. – Das Seminar untersucht die Frühentwicklung des Kabaretts bis zum Ende des I. Weltkriegs. An den Widersprüchen dieser Entwicklung markiert es den schwierigen Einstieg in die Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Behandelt werden Texte u.a. von Otto Julius Bierbaum, Peter Hille, Klabund, Christian Morgenstern und Frank Wedekind.

Prof. Dr. Thomas Althaus
10-M79-B13-1Ringvorlesung: "Perspektiven auf Mehrsprachigkeit:
Theorien und aktuelle empirische Ansätze aus den Sprachwissenschaften und anderen Disziplinen

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 B3009 (Großer Studierraum) (2 SWS)

In dieser Ringvorlesung stehen vor allem sprachwissenschaftliche sowie ausgewählte interdisziplinäre Zugänge zu Mehrsprachigkeit im Mittelpunkt. Mehrsprachigkeit rückt aus unterschiedlichen sprachwissenschaftlichen Blickwinkeln immer wieder in den Fokus linguistischer Betrachtungen: z.B. bei der Betrachtung innerer Mehrsprachigkeit in Form von Varietäten, bei sprachwissenschaftlicher Annotation von Sprachlernerkorpora sowie bei empirischen Betrachtungen konkreter Sprachsituationen, -biographien und -konflikte, mit denen Individuen und Gesellschaften konfrontiert sind. In den Vorträgen sollen verschiedene sprachliche Beschreibungsebenen ebenso wie innovative Ansätze der angewandten Forschung vorgestellt und diskutiert werden. Dabei wird intensiv diskutiert, wie diese verschiedenen Zugänge zu Mehrsprachigkeit den diskursiven Blick auf Sprache – auch für Sprachwissenschaftler*innen – prägen, wie Mehrsprachigkeit dabei als Forschungsgegenstand definiert und perspektiviert wird und welchen Beitrag die angewandte Sprachwissenschaft letztlich zur Mehrsprachigkeitsforschung leisten kann.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an der Ringvorlesung teilzunehmen. Einige Termine werden komplett digital durchgeführt. Voraussichtlich wird die Veranstaltung in hybrider Form stattfinden.

Dr. Anna Mattfeldt
10-M79-C1-1Text und Textualität – Neuere Entwicklungen linguistischer Textwissenschaften
Modultyp B/C im Studiengang Languages Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 14:15 - 15:45 GW2 B1630 (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C1-2Deutsche Varietäten in aller Welt
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 10:15 - 11:45 GW2 A4330 (2 SWS)
Dr. Andreas Jäger
10-M79-C2-1Sprache im urbanen Raum – Grundlagen der Urban Linguistics
Modultyp B/C im ME, Modultyp D im FE im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 16:15 - 17:45 GW2 A4020 (2 SWS)
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke
10-M79-C2-2Rezenter Sprachwandel im Kontext der Kommunikations- und Mediengeschichte des Deutschen
Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A.

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:15 - 15:45 (2 SWS)
Dr. Andreas Rothenhöfer

E Praxis und Schlüsselqualifikationen Wahlpflichtmodul im Bereich \"Praxis\" ECTS: 15

Modul beauftragter: Dr. Hauke Kuhlmann, Kontakt: ha_ku@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/E.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-B13-1Ringvorlesung: "Perspektiven auf Mehrsprachigkeit:
Theorien und aktuelle empirische Ansätze aus den Sprachwissenschaften und anderen Disziplinen

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Di 18:15 - 19:45 GW2 B3009 (Großer Studierraum) (2 SWS)

In dieser Ringvorlesung stehen vor allem sprachwissenschaftliche sowie ausgewählte interdisziplinäre Zugänge zu Mehrsprachigkeit im Mittelpunkt. Mehrsprachigkeit rückt aus unterschiedlichen sprachwissenschaftlichen Blickwinkeln immer wieder in den Fokus linguistischer Betrachtungen: z.B. bei der Betrachtung innerer Mehrsprachigkeit in Form von Varietäten, bei sprachwissenschaftlicher Annotation von Sprachlernerkorpora sowie bei empirischen Betrachtungen konkreter Sprachsituationen, -biographien und -konflikte, mit denen Individuen und Gesellschaften konfrontiert sind. In den Vorträgen sollen verschiedene sprachliche Beschreibungsebenen ebenso wie innovative Ansätze der angewandten Forschung vorgestellt und diskutiert werden. Dabei wird intensiv diskutiert, wie diese verschiedenen Zugänge zu Mehrsprachigkeit den diskursiven Blick auf Sprache – auch für Sprachwissenschaftler*innen – prägen, wie Mehrsprachigkeit dabei als Forschungsgegenstand definiert und perspektiviert wird und welchen Beitrag die angewandte Sprachwissenschaft letztlich zur Mehrsprachigkeitsforschung leisten kann.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an der Ringvorlesung teilzunehmen. Einige Termine werden komplett digital durchgeführt. Voraussichtlich wird die Veranstaltung in hybrider Form stattfinden.

Dr. Anna Mattfeldt
10-M79-E-Praxis-1Kultur und Praxis sprachwissenschaftlicher Tagungskommunikation II (Online)
Begleitveranstaltung zur Jahrestagung des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache, Mannheim. "Korpora in der germanistischen Sprachwissenschaft - mündlich, schriftlich, multimedial"

Seminar

Einzeltermine:
Di 08.03.22 12:15 - 13:45 ZOOM
Di 15.03.22 18:00 - 19:00 ZOOM
Mi 16.03.22 20:00 - 21:00 ZOOM
Do 17.03.22 14:15 - 15:45 ZOOM
Mo 25.04.22 14:00 - 16:00 GW2 B3009 (Großer Studierraum)

Durch die begleitete Teilnahme an der Online-Tagung sollen fortgeschrittene Studierende der Deutschen Sprachwissenschaft in die Kultur und Praxis sprachwissenschaftlicher Tagungskommunikation eingefuehrt werden und zugleich einen Ueberblick ueber aktuelle Forschungsfragen, Methoden und Kontroversen des linguistischen Fachdiskurses erhalten. Dabei werden Kompetenzen wissenschaftsorientierter Vortragsrezeption, Argumentation und des fachwissenschaftlichen Austausches gefoerdert.

Dr. Andreas Rothenhöfer
Dr. Andreas Jäger
10-M79-E-Praxis-2Wieviel Gesellschaft ist im Text? Studierendenkonferenz zu Fragen sprachlicher Positionierungspraktiken

Blockveranstaltung

Einzeltermine:
Di 05.04.22 11:30 - 13:00 GW2 B3150
Mi 04.05.22 10:45 - 12:15 GW2 B3150
Prof. Dr. Ingo Hans Warnke

MAA Modul Masterarbeit 30 CP

Pflichtmodul zum Masterabschluss

Modulverantwortlich: Vorsitzende(r) des Prüfungsausschusses: Frau Prof. Dr. Elisabeth Lienert, Kontakt: elienert@uni-bremen.de

http://www.fb10.uni-bremen.de/germanistik/ma/module/MAA.pdf
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-79-6-BAA-06Begleitseminar zur Erstellung der Master- und Bachelorarbeit (Mediävistik)

Seminar

Einzeltermine:
Fr 06.05.22 10:00 - 12:00 GW2 B3770
Fr 20.05.22 10:00 - 12:00 GW2 A4020
Fr 03.06.22 10:00 - 12:00 GW2 B3770
Fr 17.06.22 10:00 - 12:00 GW2 B3770
Fr 01.07.22 10:00 - 12:00 GW2 B3770
Fr 15.07.22 10:00 - 12:00 GW2 B3770

Sie besuchen dieses Begleitseminar, wenn Sie bei mir Ihre Bachelor- oder Masterarbeit schreiben (Betreuerin und Erstgutachterin). Das Begleitseminar findet vierzehntägig statt, der Termin wird in der ersten Semesterwoche in Absprache mit den Teilnehmer:innen festgelegt. Behandelt werden z.B. Themenfindung, Textauswahl, Literaturrecherche, methodisches Vorgehen, Entwicklung einer konkreten Fragestellung und alle Fragen und Probleme, die Sie evtl. haben. Sie sollen im Laufe des Semesters ein kurzes Exposé Ihrer Arbeit vorstellen und vielleicht auch schon ein Kapitel der Arbeit vortragen (oder mir zu lesen geben).
Sollte Präsenz nicht oder nur eingeschränkt möglich sein für Sie, besprechen wir in der (voraussichtlich hybriden) ersten Sitzung Alternativen.

PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock
10-79-6-BAA-10Begleitseminar zur Erstellung der Bachelorarbeit (Linguistik/Mehrsprachigkeit)

Seminar

Einzeltermine:
Fr 13.05.22 10:15 - 11:45 GW1-HS H1000
Sa 02.07.22 10:30 - 15:00 MZH 1470
Sa 23.07.22 10:30 - 15:00 MZH 1470
Dr. Anna Mattfeldt
10-M79-4-MAA-3Begleitseminar zur Erstellung der Master- und Bachelorarbeit (Mediävistik)

Seminar
Dr. Jana Jürgs
10-M79-4-MAA-4Begleitseminar zur Erstellung der Masterarbeit (NDL)

Seminar

Termine:
zweiwöchentlich (Startwoche: 1) Do 12:15 - 13:45 GW2 B1630 (1 SWS)
Prof. Dr. Axel Dunker
10-M79-4-MAA-5Begleitseminar zur Erstellung der Masterarbeit (NDL)

Seminar

Termine:
zweiwöchentlich (Startwoche: 1) Do 12:15 - 13:45 GW2 A4330 (1 SWS)
Prof. Dr. Thomas Althaus
10-M79-4-MAA-6Begleitseminar zur Erstellung der Master- und Bachelorarbeit (Linguistik)

Seminar

Termine:
zweiwöchentlich (Startwoche: 2) Mi 14:15 - 15:45 GW2 A4020 (1 SWS)
Dr. Andreas Rothenhöfer
10-M79-4-MAA-7Begleitseminar zur Erstellung der Master- und Bachelorarbeit (Linguistik)

Seminar

Termine:
zweiwöchentlich (Startwoche: 1) Mi 14:15 - 15:45 GW2 A4020 (1 SWS)
Dr. Andreas Jäger

Ergänzende Angebote

Ergaenzende Angebote fuer die Studierenden des Master Germanistik bieten
die Moeglichkeit, ueber das Pflicht- und Wahlpflichtprogramm hinaus
Kenntnisse und Fertigkeiten zu vertiefen. Sie reichen von Angeboten zur
Erweiterung des fachlichen Horizonts ueber fuer Studierende nicht-deutscher Muttersprache bis hin zu Seminaren und Colloquien, in denen erste eigene Forschungen diskutiert werden koennen. Bitte beachten Sie in jedem Einzelfall die Zielgruppe der Veranstaltung und die Teilnahmevoraussetzungen.
In diesen Veranstaltungen werden im Rahmen der Ergaenzenden Angebote
keine ECTS-Punkte fuer das Master-Programm erworben.
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
10-M79-EA-1Colloquium für DoktorandInnen und fortgeschrittene Studierende
Zeit nach Vereinbarung

Colloquium
Prof. Dr. Axel Dunker
10-M79-EA-2Colloquium für DoktorandInnen und fortgeschrittene Studierende
Zeit nach Vereinbarung

Colloquium
Prof. Dr. Thomas Althaus
10-M79-EA-3Forschungskolloquium
Zeit nach Vereinbarung

Colloquium
Prof. Dr. Axel Dunker
Prof. Dr. Thomas Althaus
10-M79-EA-4Forschungscolloquium für Promovierende und fortgeschrittene Studierende
(teils in Präsenz, teils online)

Seminar

Termine:
zweiwöchentlich (Startwoche: 2) Fr 14:15 - 15:45 (1 SWS)

Einzeltermine:
Mi 20.07.22 18:15 - 19:45
Prof. Dr. Elisabeth Lienert