Veranstaltungsverzeichnis

Lehrveranstaltungen SoSe 2020

Transkulturelle Studien, M.A.

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Modul 5 - Texthermeneutik aus postkolonialer Perspektive

9 Credit Points
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
09-54-MA-2-M5/2Postkoloniale Religionsgeschichte - Zugänge und Methoden (in englischer Sprache)
Post-colonial History of Religion: Theories and Methods

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 10:00 - 12:00 (2 SWS)

Das populäre Verständnis, dass es sich bei Geschichte um die schlichte Abfolge von Ereignissen und Entwicklungen in der Vergangenheit handelt, ist nicht erst mit der Entstehung der postmodernen Geschichtsschreibung herausgefordert worden. Tatsächlich folgte auf die methodische Praxis der (Religions-)Geschichtsschreibung, die im Kern in der Interpretation von (Text-)Quellen zu sehen ist, schon früh die Erkenntnis, dass dem hermeneutischen Prozess im Rahmen der Quellenlektüre eine fundamentale Bedeutung zukommt, wenn es darum geht, „Geschichte zu schreiben“.
Im Seminar werden wir zunächst die klassischen theoretischen und methodischen Entwürfe der wissenschaftlichen Historiographie behandeln. Ausgehend davon sollen die dem linguistic turn geschuldeten Einsprüche gegen diese Form der Geschichtsschreibung thematisiert werden, um zuletzt die daraus erwachsenen postkolonialen Entwürfe einer historiographischen Quelleninterpretation zu diskutieren. Dabei sollen auch stets grundsätzliche erkenntnistheoretische und geschichtsphilosophische Fragen in den Blick genommen werden, die den verschiedenen Entwürfen zugrunde liegen.
Studienleistung: Impulsreferat; Prüfungsleistung: Hausarbeit oder Essay

Yan Ananda Suarsana
09-54-MA-2-M5/3Globalgeschichtliche und postkoloniale Zugänge zu Religion am Beispiel des Buddhismus (in englischer Sprache)
Global History and Postcolonial Perspectives on Religion as Exemplified by Buddhism

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 14:00 - 16:00 (2 SWS)

In den letzten Jahren schlagen sich Erkenntnisse aus Globalgeschichte und postkolonialen Studien auch in der allgemeinen Darstellung des Buddhismus nieder. Das gängige (und durchaus noch aktuelle) Narrativ vom Ursprung in Indien und der darauffolgenden Ausbreitung als Weltreligion wird zunehmend abgelöst. Die Alternative trägt der Erkenntnis Rechnung, dass eine entscheidende Phase bei der Herausbildung der „Weltreligionen“ im 19. Jahrhundert liegt. In dieser Zeit kommt es zu einer globalen Verflechtung, vor deren Hintergrund die Bestimmung von „Weltreligion“ vonstattengeht. Darüber hinaus weisen postkoloniale Studien seit Jahrzehnten einerseits auf die epistemische Gewalt des Kolonialismus hin und zeigen zunehmend, wie stark alle an den globalen Diskursen beteiligten Akteure verändert wurden. Dies trifft hier natürlich „westliche“ wie „östliche“ Positionen gleichermaßen.
Wir werden im Seminar einen postkolonialen Einstieg in die Thematik erarbeiten und historische Grundlagen dieses Diskurses gemeinsam erschließen, bevor Sie als Teilnehmende sich an die Quellenarbeit machen werden, diese Verflechtungsgeschichte des Buddhismus exemplarisch aufzuarbeiten. Ein Großteil dieser Quellen wird in englischer Übersetzung erhältlich sein, bei individuellen Sprachkenntnissen können natürlich auch Originale in anderen Sprachen erarbeitet werden.
Vorausgesetzt wird die regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen mit vorbereiteter Textgrundlage und -reflexion im Anschluss an die vorherigen Sitzungen. Das Konzept bietet relativ hohe Autonomie bei der Quellenarbeit, dadurch aber auch recht hohe Eigeninitiative.

Ulrich Harlass