Veranstaltungsverzeichnis

Lehrveranstaltungen WiSe 2020/2021

Transkulturelle Studien, M.A.

Modul 1 - Theoretische Grundlagen der Transkulturalität

Theoretical Foundation of Transculturality
9 Credit Points
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
09-74-M1-S-1 / Hybrid-SeminarEinführung in die Ethnologie / Seminar
Introduction to Social & Cultural Anthropology: Research designs in global ethnography

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 14:00 - 16:00 Online (2 SWS)

Die Ethnologie ist in ihrer Geschichte lange als Fach beschrieben worden, das Kulturen im Plural untersucht und dabei den Fokus auf sozial wie kulturell „Andere“ legt. Neuere Definitionen verschieben dieses disziplinäre Selbstverständnis. Sie betonen die Zuständigkeit der Ethnologie für den Common Sense und das Unhinterfragte gerade auch der westlichen Moderne, für den Alltag fremder UND eigener Gesellschaften sowie für Prozesse zunehmender globaler Interaktion und Verflechtung. Es geht nicht um eine „Anthropology of the other“, sondern um eine „Anthropology of the otherwise“, um eine Sozial- und Kulturanthropologie des „anderen Falls“ also, um Beschreibungen von und Auseinandersetzungen mit Alternativen, mit anderen Formen des Lebens, mit Multiplizität. Die Ethnologie / Sozial- und Kulturanthropologie ist dabei am besten zu verstehen als eine Form theoretischer Praxis, die sich mittels ihrer fachspezifischen methodischen Zugänge – Ethnographie, Teilnehmende / Kollaborative Beobachtung und Vergleich – intensiv auf real world situations einlässt und aus der empirischen Erfahrung heraus Theorie entwickelt (und vice versa).

Das Seminar ist mit der Vorlesung „Einführung in die Kulturtheorien – Schwerpunkt Transkulturalisierungsprozesse“ verbunden. Die in der Vorlesung besprochenen Ansätze transkultureller Forschung und Praxis werden im Seminar durch ethnographische Lektüren vertieft und belebt. Es geht darum, zu verstehen, wie unterschiedliche Kulturtheorien der Verflechtung, der Glokalisierung, von Akteur-Netzwerk-Theorie und Postcolonial Studies in gegenwärtigen ethnographischen Forschungen genutzt werden und wie andersherum ethnographische Forschungen solche theoretischen Ansätze neu befragen oder anreichern und verkomplizieren. Im Mittelpunkt des Seminars stehen empirisch-ethnographische Forschungen zu unterschiedlichen Themenfeldern, die exemplarisch für transkulturelle Prozesse stehen: Globale Warenketten und Konsumverhältnisse, Grenzregime und die „agency“ der Migration, Infrastrukturen der Digitalisierung und der global „digital divide“, Neoliberalismus in transkultureller Perspektive sowie postkoloniale Natur-Kultur-Verhältnisses und Multi-Species-Ethnographie. Wir lesen und diskutieren Beispielethnographien zu diesen Themen, um drei wichtige Dimensionen von Ethnographie zu erarbeiten: Ethnographie als (1) Mehr als eine Forschungsmethode, (2) spezifisches Darstellungs-Genre und (3) als Theoriegenerator. Dabei geht es um zwei miteinander verknüpfte Fragen: Wie werden transkulturelle Forschungsfragen durch empirisch-ethnographische Forschung bearbeitet? Und wie entwickelt sich aus ethnographischer Beschreibung und kollaborativer Teilnahme eine analytische Begriffsarbeit, die für das Verständnis von transkulturellen Prozessen hilfreich ist?

Arbeitsformen: Das Seminar arbeitet in diesem Jahr (Covid-19 bedingt) voraussichtlich digital/hybrid mit online-Arbeitsgruppen und online-Tutorials sowie Lese- und Schreibübungen zu Ethnographien und kulturtheoretischen Texten. Es kann in jedem Fall von überall/anderwo studiert werden, aber ich werde auch jede Gelegenheit für face-to-face Lehre wahrnehmen, die möglich wird (für diejenigen MATS-Studierenden, die in Bremen sind). In jedem Fall ist eine aktive und kontinuierliche Teilnahme wichtig. Texte und Arbeitsmaterialien zum Seminar finden Sie auf der Plattform StudIP und in einem Gesamtreader für das MATS-Modul1 (wie wir den Reader in diesem Corona-Semester verteilen / zustellen ist noch nicht klar). Zusammen mit der MATS-Vorlesung „Ethnologische Kulturtheorien – Schwerpunkt Transkulturalisierung“ bildet das Seminar das MATS-Einführungsmodul „M1-Einführung in die Ethnologie“. Das Seminar kann nicht unabhängig von der Vorlesung belegt werden. Es wird bei Bedarf auf Englisch unterrichtet.


Literatur:
Biehl, Joao (2005): Vita. Life in a Zone of Social Abandonment. Berkeley: University of California Press.

Breidenstein, Georg / Stefan Hirschauer / Herbert Knoblauch / Boris Nieswand (2013): Ethnografie. Die Praxis der Feldforschung. München und Konstanz: UTB (diverse Ausschnitte)

Gay y Blasco, Paloma / Huon Wardle (2007): How to Read Ethnography. London und New York Routledge (diverse Kapitel).

Kelty, Christopher (2009): Two Bits. The Cultural Significance of Free Software. Duke University Press. Siehe auch: twobits.net

Tsing, Anna Lowenhaupt (2005): Friction. An Ethnography of Global Connection. Princeton und Oxford: Princeton University Press.

Prof. Dr. Michaela Knecht
09-74-M1-S-2 / OnlineEinführung in die Ethnologie / Seminar
Introduction to Social & Cultural Anthropology: Research designs in global ethnography

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 14:00 - 16:00 (2 SWS)

Die Ethnologie ist in ihrer Geschichte lange als Fach beschrieben worden, das Kulturen im Plural untersucht und dabei den Fokus auf sozial wie kulturell „Andere“ legt. Neuere Definitionen verschieben dieses disziplinäre Selbstverständnis. Sie betonen die Zuständigkeit der Ethnologie für den Common Sense und das Unhinterfragte gerade auch der westlichen Moderne, für den Alltag fremder UND eigener Gesellschaften sowie für Prozesse zunehmender globaler Interaktion und Verflechtung. Es geht nicht um eine „Anthropology of the other“, sondern um eine „Anthropology of the otherwise“, um eine Sozial- und Kulturanthropologie des „anderen Falls“ also, um Beschreibungen von und Auseinandersetzungen mit Alternativen, mit anderen Formen des Lebens, mit Multiplizität. Die Ethnologie / Sozial- und Kulturanthropologie ist dabei am besten zu verstehen als eine Form theoretischer Praxis, die sich mittels ihrer fachspezifischen methodischen Zugänge – Ethnographie, Teilnehmende / Kollaborative Beobachtung und Vergleich – intensiv auf real world situations einlässt und aus der empirischen Erfahrung heraus Theorie entwickelt (und vice versa).

Das Seminar ist mit der Vorlesung „Einführung in die Kulturtheorien – Schwerpunkt Transkulturalisierungsprozesse“ verbunden. Die in der Vorlesung besprochenen Ansätze transkultureller Forschung und Praxis werden im Seminar durch ethnographische Lektüren vertieft und belebt. Es geht darum, zu verstehen, wie unterschiedliche Kulturtheorien der Verflechtung, der Glokalisierung, von Akteur-Netzwerk-Theorie und Postcolonial Studies in gegenwärtigen ethnographischen Forschungen genutzt werden und wie andersherum ethnographische Forschungen solche theoretischen Ansätze neu befragen oder anreichern und verkomplizieren. Im Mittelpunkt des Seminars stehen empirisch-ethnographische Forschungen zu unterschiedlichen Themenfeldern, die exemplarisch für transkulturelle Prozesse stehen: Globale Warenketten und Konsumverhältnisse, Grenzregime und die „agency“ der Migration, Infrastrukturen der Digitalisierung und der global „digital divide“, Neoliberalismus in transkultureller Perspektive sowie postkoloniale Natur-Kultur-Verhältnisses und Multi-Species-Ethnographie. Wir lesen und diskutieren Beispielethnographien zu diesen Themen, um drei wichtige Dimensionen von Ethnographie zu erarbeiten: Ethnographie als (1) Mehr als eine Forschungsmethode, (2) spezifisches Darstellungs-Genre und (3) als Theoriegenerator. Dabei geht es um zwei miteinander verknüpfte Fragen: Wie werden transkulturelle Forschungsfragen durch empirisch-ethnographische Forschung bearbeitet? Und wie entwickelt sich aus ethnographischer Beschreibung und kollaborativer Teilnahme eine analytische Begriffsarbeit, die für das Verständnis von transkulturellen Prozessen hilfreich ist?

Arbeitsformen: Das Seminar arbeitet in diesem Jahr (Covid-19 bedingt) voraussichtlich digital/hybrid mit online-Arbeitsgruppen und online-Tutorials sowie Lese- und Schreibübungen zu Ethnographien und kulturtheoretischen Texten. Es kann in jedem Fall von überall/anderwo studiert werden, aber ich werde auch jede Gelegenheit für face-to-face Lehre wahrnehmen, die möglich wird (für diejenigen MATS-Studierenden, die in Bremen sind). In jedem Fall ist eine aktive und kontinuierliche Teilnahme wichtig. Texte und Arbeitsmaterialien zum Seminar finden Sie auf der Plattform StudIP und in einem Gesamtreader für das MATS-Modul1 (wie wir den Reader in diesem Corona-Semester verteilen / zustellen ist noch nicht klar). Zusammen mit der MATS-Vorlesung „Ethnologische Kulturtheorien – Schwerpunkt Transkulturalisierung“ bildet das Seminar das MATS-Einführungsmodul „M1-Einführung in die Ethnologie“. Das Seminar kann nicht unabhängig von der Vorlesung belegt werden. Es wird bei Bedarf auf Englisch unterrichtet.


Literatur:
Biehl, Joao (2005): Vita. Life in a Zone of Social Abandonment. Berkeley: University of California Press.

Breidenstein, Georg / Stefan Hirschauer / Herbert Knoblauch / Boris Nieswand (2013): Ethnografie. Die Praxis der Feldforschung. München und Konstanz: UTB (diverse Ausschnitte)

Gay y Blasco, Paloma / Huon Wardle (2007): How to Read Ethnography. London und New York Routledge (diverse Kapitel).

Kelty, Christopher (2009): Two Bits. The Cultural Significance of Free Software. Duke University Press. Siehe auch: twobits.net

Tsing, Anna Lowenhaupt (2005): Friction. An Ethnography of Global Connection. Princeton und Oxford: Princeton University Press.

Prof. Dr. Götz Bachmann
09-74-M1-V /HybridEinführung in die Kulturtheorien – Schwerpunkt Transkulturalisierungsprozesse / Vorlesung
Lecture „Introduction to theories ofcCulture with a special emphasis on processes of transculturation“

Vorlesung

Termine:
zweiwöchentlich (Startwoche: 1) Do 10:00 - 12:00 SFG 0140 (2 SWS)

Kultur ist ein chronisch vieldeutiges, politisch umkämpftes und zugleich disziplinär für Kulturwissenschaften und Ethnologie konstitutives Schlüsselkonzept. Mit der Sperrigkeit, Problembeladenheit und permanenten Veränderung von Kulturkonzepten müssen auch die Transkulturellen Studien umgehen. Die Vorlesung beginnt mit der Frage, warum „Kultur“ gegenwärtig gleich in mehrfacher Hinsicht zu einem ausgesprochen problematischen Konzept geworden ist und was das für die Analyse und das Verständnis von Transkulturalisierungsprozessen bedeutet (Abu-Lughod, Trouillot, Kaschuba, Strathern). Sie führt dann in ihrem ersten Teil in wichtige klassische kulturtheoretische Positionen (Mauss, Weber, Marx) der Vermittlung, Übersetzung und Allianz ein und vermittelt wissenschaftshistorische Entwicklungslinien hin zu einem weiten anthropologischen Kulturbegriff: „culture as a whole way of life“ (CCCS Birmingham). “Kultur“ wird unter anderem in Bezug auf Macht und Wissen (Foucault) sowie auf ihre Rolle bei der Reproduktion sozialer Ungleichheiten in transkulturellen Räumen hin (Bourdieu) diskutiert.

Der zweite Teil der Vorlesung stellt kulturtheoretische Entwürfe vor, die sich mit den Herausforderungen intensivierter Globalisierung und transkultureller Verflechtungen beschäftigen: Mit Prozessen der Diversifizierung und neuen Formen des Kosmopolitismus (Arjun Appadurai, Steven Vertovec), mit globalen Warenketten und transkulturellen Reibungen (Anna Tsing), mit dem sich wandelnden Verhältnis von Natur und Kultur (Annemarie Mol, Bruno Latour) sowie mit einer Ethnologie „after culture“ (Rolph-Michel Trouillot, Lila Abu-Lughod). Die Vorlesung alterniert Vortrags- und Diskussionsteile. Studierende schreiben während des Semesters mehrere kurze Texte (eine Textcharakterisierung, Thesen-und Diskussionspapiere, Glossareinträge) und posten und diskutieren diese – voraussichtlich primär online.

Literatur:
Appadurai, Arjun: Cosmopolitanism from Below. Some Ethical Lessons from the Slums of Mumbay. Elektronisch veröffentlicht in Salon, No. 4 unter http://www.cades.be/ckfinder/userfiles/files/Debates/2011-11-22/Salon_Vol4_Appadurai.pdf.

Karagiannis, Evangelos / Shalini Randeria (2016): Zwischen Begeisterung und Unbehagen: Ein anthropologischer Blick auf “Kultur”. In: Sybille DeLa Rosa / Sophia Shubert / Holger Zapf (Hg.): Transkulturelle politische Theorie. Eine Einführung. VS-Springer, S. 63-86.

Hall, Stuart (1995): Der Westen und der Rest: Diskurs und Macht. In: Ders.: Rassismus und kulturelle Identität. Ausgewählte Schriften Bd. 2, Argument Sonderband 226, Hamburg, S. 137-179.

Rapport, Nigel /Joanna Overing (2000): „Culture“. In. Dies.: Social and Cultural Anthropology. The Key Concepts. London und New York, S. 92-102.

Reuter, Julia: Postkoloniales Doing Culture. Oder: Kultur als translokale Praxis. In: Karl H. Hörning / Dies. (Hg.) (2005): Doing Culture. Neue Positionen zum Verhältnis von Kultur und sozialer Praxis. Bielefeld: Transkript, S. 239-255.

Tsing, Anna für die Matsutake World Research Group (2016): Jenseits ökonomischer und ökologischer Standardisierung. In: Friederike Gesing, Michi Knecht, Michael Flitner, Katrin Amelang (Hg.): NaturenKulturen. Denkräume und Werkzeuge für neue politische Ökologien. Bielefeld: transcript, S. 520, 347-368.

Prof. Dr. Michaela Knecht

Modul 2 - Postkoloniale Verortungen von Transkulturalität

Postkoloniale Verortungen von Transkulturalität
6 Credit Points
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
09-74-M2-S / HybridPostkoloniale Welten: Zur Einführung

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 16:00 - 18:00 SFG 0140 (2 SWS)
Prof. Dr. Dorle Drackle
09-74-M2-V / OnlinePostkoloniale Verortungen von Transkulturalität

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Di 10:00 - 12:00 Online (2 SWS)
Prof. Dr. Dorle Drackle

Modul 3 - Transkulturelle Kompetenz

Transcultural Competence
9 Credit Points (nicht bei Ringvorlesung!)
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
09-74-M3 / HybridTranscultural Competence: Interculturality, Transculturality, Diversity

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:00 - 14:00 SFG 0140 Online (4 SWS)

Einzeltermine:
Fr 04.12.20 10:00 - 14:00 SFG 0140

Short description:
Module 3 is a basic as well as a transfer module. Concerning the „getting in“ into the master program we
will focus the following issues:
1. to explicate the forms of previous knowledges and the experiences which each person brings
along
2. to be acquainted with the basic issues of the master program
3. to transform these issues into different practical or theoretical fields
Following the principle of student-oriented, processual forms of learning by doing research, while being
aware of our heterogeneity and inequality, this module considers the main theoretical concepts of
transculturality and its related concepts. It gives an introduction into the discipline and its subjects within
the context of its neighbouring concepts as by example „interculturality“, „diversity“ and „hybridity“.
These and further concepts related to transculturality and their impact will be discussed within an
intersectional framework.
In the course of the semester we will transfer and prove these concepts by applying or questioning them
related to different fields of social life and science system. For instance applications are forms of
„transcultural communication“, „third space“, „spaces of transition“, „managing diversity“ and „social
justice“.
Other kinds of applications are exercised and deliberated in the practical part of the module, which is
carried out in form of workshops according to a prior agreement.
Seminar and workshops are based on a high level of participation and communication, which will be
practiced in different kinds of moderation, presentation, teamwork and course of instruction and its
reflection.
The module’s learning target is a kind of transfer and awareness, practical or theoretical, by single or
teamwork, focusing on „transcultural competence“.
This module results in 9 CP. For more information please register on Stud.IP.
The module will take part in German and English.

Dr. Margrit E. Kaufmann

Modul 4 - Profilbildung

Independent Studies
6 Credit Points (2 Semester)
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
09-74-M4Profilbildung - Selbststudium
Profile – Independent Studies

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 10:00 - 12:00 Online SFG 0140 (2 SWS)

Das Modul (9CPs) setzt sich aus einem Seminaranteil (mit ca. 6-8 Sitzungen) im ersten und 1-2 Blockterminen im zweiten Semester (2x2 CPs) und einem Selbststudiumsanteil (5 CPs) zusammen.
Das mehrsemestrige Modul bietet Raum für selbstbestimmtes Lernen und Forschen und zielt darauf, das eigenständige und selbständige Arbeiten zu fördern und die Profilbildung im Hinblick auf die weitere Karriereplanung nach dem Studium zu unterstützen. Dabei sind Schwerpunktsetzungen in den Bereichen Exkursion, Forschung, Praxis, Lektüre oder Sprachen (z.B. zur Vorbereitung von Auslandsaufenthalten, Exkursionen und Double Degree) möglich oder auch eine Kombination von mehreren Bereichen. Auch andere Inhalte können in Absprache mit der Modulverantworlichen im Rahmen des Moduls bearbeitet werden. Eine Verzahnung von M4 mit dem Methodenmodul M6 ist nach Absprache mit den Modulverantwortlichen möglich.

Das Seminar begleitet und unterstützt die Studierenden bei der Entwicklung ihres Selbststudium-Projektes. Inhaltlich arbeiten wir in diesem Modul an der Profilbildung für die einzelnen Studierenden. Wir identifizieren Stärken, planen selbstgesteckte Entwicklungen, Kompetenzaufbau und Themenprofile, Praktika, Auslandsaufenthalte und berufliches Mentoring. Besonders wichtig sind diese Profilbildungen für die große Gruppe unserer Studierenden, die nicht notwendig in den Wissenschaften Karrieren aufbauen wollen, sondern dezidiert an den Schnittfeldern von Wissenschaft und Gesellschaft arbeiten.

Neben Übungen, Gruppenarbeiten und Infoveranstaltungen (z.B. über Möglichkeiten des Auslandsstudiums/-praktikums, zum Double Degree mit Istanbul, Exkursion nach Belgorod) werden im Rahmen des Begleit-Seminars gemeinsame Exkursionen, Praxisbesuche auch gezielt Gastvorträge zu speziellen und aktuellen Feldern transkultureller Expertise organisiert. Des Weiteren erfolgt im Rahmen des Seminars die Organisation des Mentoring-Programms zwischen Lehrenden und Studierenden im MATS.

Als Teil der Modulprüfungsleistung erstellen Studierende am Ende des Semesters ein schriftliches Exposé von 5-6 Seiten, in dem sie darlegen, wie sie das Selbststudium gestalten wollen und in welcher Weise der Verlauf und die Ergebnisse dokumentiert werden sollen. Je nach Schwerpunktsetzung sind hier verschiedene Formate möglich z.B. die Erstellung eines Berichts, eines Lese- oder Lerntagebuchs, eines Forschungsberichts oder Hausarbeit, eines Blogs, eines besonderen Produkts oder einer anderen Form der Projektdokumentation. Inhalte und Dokumentationsform sind mit der Seminarleiterin abzusprechen. Alle Ergebnisse aus Seminar (Exosé /Übungen etc. ) und Selbststudium sind am Ende in einem bebündelten Studienportfolio einzureichen.
Außerdem verbindlich dazu ist eine individuelle Sprechstunde im SoSe 2021 bei mir im Sinne einer weiteren Beratung oder Zwischenbilanz.

Bitte beachten: um Probleme mit dem Prüfungsamt zu vermeiden, sollten Sie sich erst dann zum Modul anzumelden, wenn Sie die gesamten Prüfungsleistungen für das M4 mit einem Portfolio, Bericht oder anderem Produkt erfolgreich abschließen. Für das Selbststudium steht Ihnen im Prinzip die gesamte Studiendauer des MATS zur Verfügung. Sie müssen es jedoch erfolgreich abgeschlossen haben, bevor Sie sich zur Masterarbeit anmelden.

Das WiSe2020 findet ja weitgehend wieder nline statt. Ich hoffe, dass zumindest 1-2 Sitzugnen auch in Präsenz stattfinden können; außerdem werden wir versuchen, auch dezentrale Treffen in der Stadt zu organisieren.

Dr. Martina Grimmig

Modul 7 - Religionswissenschaftliche Dimensionen der Transkulturalität

6 Credit Points
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
09-54-MA-1-M3/M7-1digital: Anti-muslimischer Rassismus in Deutschland

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Di 14:00 - 16:00 Online (2 SWS)
wöchentlich Di 14:00 - 16:00 Online
Prof. Dr. Gritt Maria Klinkhammer

Modul 8/9/10 - Wahlpflicht MATS (Kernfach)

9 Credit Points
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
09-54-3-RGS1digital: Umgang mit Krisen - Religion als Chance und Risiko
Religionspsychologie des Coping/Verluste und Trauer/Krisen und Glaube

Seminar

Einzeltermine:
Fr 13.11.20 12:15 - 16:30 Zoom
Sa 12.12.20 09:15 - 13:30 Zoom
Sa 16.01.21 09:15 - 13:30 Zoom

Krisen, mit welchen Menschen umzugehen haben, können mannigfaltig sein. So das Beispiel der aktuellen Situation mit der Gefahr, sich an COVID-19 zu infizieren, zu erkranken oder sogar daran zu sterben. Und wie schon bei früheren Pandemien (Pest, Cholera etc.) stellen sich die Menschen dann die Frage nach dem „warum“. Und finden gegebenenfalls im religiösen Glauben eine Antwort. Andere Krisensituationen sind beispielsweise die Trauer um einen geliebten Menschen, aber auch um ideelle Dinge.
Das Seminar beschäftigt sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem Umgang mit Verlusten, und damit, warum manche Menschen besser damit umgehen können, andere aus Krisen sogar gestärkt hervorgehen und wiederum andere durch die Krise ihren Glauben verlieren.

Die Veranstaltung findet als Block-Seminar via Zoom statt.
Vorgesehen sind 3 Zoom-Sitzungen zu jeweils fünf Unterrichtseinheiten à 45 Minuten. Abhängig von der Corona-Pandemie-Lage wird gegebenenfalls die letzte Veranstaltung wieder als Präsenzveranstaltung durchgeführt.
Zu jeder Veranstaltung bekommen Sie im voraus Literatur. Zu jedem dieser Artikel sollte ein 1-2 seitiges Thesenpapier verfasst werden, welches dann in der Veranstaltung diskutiert wird.
Für den Aufwand der aktiven Teilnahme am Seminar (15 UE), Lektüre sowie Verfassen der Thesenblätter (45UE) erhalten Sie 3 CP, eine zusätzliche Note können Sie durch das Verfassen einer kurzen Hausarbeit von mind. 5 Seiten erwerben.

Termine:
Fr. 13.11.2020: 12:15-16:30 (5UE)
12:15-13:00
13:15-14:45
15:00-16:30

Sa 12.12.2020: 9:15-13:30 (5UE)
9:15-10:00
10:15- 11:45
12:00-13:30

Sa 16.01.2021: 9:15-13:30 (5UE)
9:15-10:00
10:15- 11:45
12:00-13:30

Prof. Dr. med. Dr. phil. Peter Kaiser
09-54-MA-1-M3/M7-1digital: Anti-muslimischer Rassismus in Deutschland

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Di 14:00 - 16:00 Online (2 SWS)
wöchentlich Di 14:00 - 16:00 Online
Prof. Dr. Gritt Maria Klinkhammer
09-74-M8910-1Theory on demand. Ein kollaborativer Lektürekurs

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 18:00 - 20:00 SFG 0140 (2 SWS)

Kurzbeschreibung:

Im Laufe Ihrer Bildungsbiografie haben Sie schon so einiges gelesen: diverse Themenaufsätze, theoretische Klassiker*innen oder für`s Fach zentrale Monografien. Dennoch hat mensch oft das Gefühl, dass noch Lücken offen sind, „die oder den wollte ich immer schon mal lesen!“
Dafür soll in diesem M 8,9,10-Seminar Raum sein.
In den ersten Sitzungen werden wir über die eigene intellektuelle Genealogie nachdenken, also welche Autor*innen haben mich geprägt, begeistert, oder auch abgestoßen? An welche Klassiker*innen oder Theorie-Strömungen möchte ich gerne noch ran? Welche theoretischen Konzepte benötige ich gerade z.B. für die Vorbereitungen meiner Thesis?
Entsprechend werden wir einen Seminar-, also Lektüreplan nach Ihren individuellen Wünschen und geäußerten Themenfeldern zusammenstellen und uns darüber verständigen, wie wir im weiteren Semester dazu arbeiten können.
Denkbar ist z.B. ein 14-tägiger Wechsel von synchronen Zoom-Sessions und asynchroner Lektürearbeit, in der Sie Lesetagebücher o.ä. verfassen. Dann könnte wieder ein Treff zum Austausch stattfinden, in denen Sie Inputs geben (ne Art Buchvorstellung o.ä.) oder zuvor aufgeworfene Fragen an einem Text moderiert diskutiert werden. Wir könnten auch neue Didaktiken zur Lektürearbeit ausprobieren oder interaktive Tools auf StudIP, um uns vorbereitend über Texte oder auch öffentliche E-Lectures oder TedTalks o.ä. auszutauschen.
Für die aktive Studienleistung (Option 3 CP) sollte sich jede*r an der anfänglichen Erstellung des Seminarprogramms beteiligen, die daraufhin gewählten Texte lesen und eine Sitzung gestalten oder komoderieren.
Abschließend oder auch schon sukzessive kann eine schriftliche Arbeit über die gewählte Lektüre entstehen, die als Prüfungsleistung nach den üblichen Rahmenvorgaben anerkannt und bewertet wird (Option 6 CP benotet).

Kontakten Sie mich gerne im Vorfeld, wenn Sie schon Vorschläge zur Lektüre haben, umso eher kann ich mich um die Beschaffung der Texte oder Bücher bemühen. Aktuelle akademische Literatur lässt sich ja sehr kurzfristig durch unsere E-Library beschaffen oder durch andere open access-Ressourcen.
Kontakt: cweisskoeppel@uni-bremen.de


Literatur, zum Einstieg:
Martin Ludwig Hofmann (Hg.) 2008: Culture Club, Klassiker der Kulturtheorie. Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft: Frankfurt am Main, Band 1 und 2.

PD Dr. Cordula Weißköppel
09-74-M8910-2 / OnlineDecentering the Museum: Postkoloniale Strategien für Museen, Sammlungen und Kultureinrichtungen und ihre Erforschung

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 16:00 - 20:00 Online (4 SWS)

Kurzbeschreibung:
In recent years, colonial collections and the ethnographic museum’s colonial past have increasingly taken center stage in the momentous debate on Europe’s colonial legacies. The traces of colonial violence, which have been silenced or ignored for a long time, are reemerging in today’s post-migrant societies and globalized world. This reemergence is shaking the grounds of the museum as a space where culture was/is canonized, where belonging and non-belonging were/are debated, and where national identity has been formed /is still formed via the exclusion of the “Other”. Curators are forced to radically rethink former representational logics and to expand their practice from caretaker and specialist to activator and provider of objects, confronted and working with new groups of actors claiming another politics of memory, the return of objects, new forms of collaborative research and at least equal shares in representational politics and administering the collections.

Beyond the supposedly objective museum knowledge about them, artefacts are enmeshed in relationships with other objects and persons and harbor the chance to be agents in attempts to rethink, resist, reconcile, restitute, repair and collaboratively reconfigure new practices for museum assemblages and new meanings when reconnected or returned. The seminar takes up these questions under the heading of “Decentering the Museum”. For a new, experimental, “post-ethnographic” museum it will not suffice to change displays and presentations alone. It will be necessary to invent different global institutions, infrastructures and formats of interaction, to counteract asymmetries of power and very often, to reject the politics and politization of “ethnos” and “identities” that have characterized the history of ethnographic museums / museums of world cultures for long.

The seminar is part one of a yearlong hybrid, English-language course on different movements of decentering the museum. It can be studied by itself or be combined with a two week excursion trip together with MA and PhD students from Cologne, Capetown /South Africa and Port Moresby and Madang / Papua New Guinea through four German ethnographic museums in Cologne, Bremen, Hamburg and Berlin in February and March 2021. Should Corona in Spring 2021 still make it impossible for students and PhD students from South Africa and Papua New Guinea to travel to Germany, the excursion trip will be postponed to September 2021. Part Two of “Decentering the Museum” will take place in the Summer Term 2021, again with international partners, and then with a focus on ethnographic collections in postmigrant societies and around the world. The format of part two will be two workshops in the summerterm , as far as possible in person / not online, that together will be counted as a seminar.

Organization
Decentering the Museum Part One will be taught together with Curator Anna Brus, Anthropologist Martin Zillinger (both Cologne) and Ciraj Rassool from African Museum and Heritage Studies, Western Cape U. It will digitally connect students from Bremen and Cologne with students from Capetown and Papua New Guinea for project collaboration and study work. During the winter term 2020/21, the seminar will work exclusively online, with zoom meetings, other platforms, individual work and small international working groups .This is a Master-Seminar to be taken in the framework of the MA Transcultural Studies as Modul 8/9/10, but BA students with a specific interest in the decolonization of ethnographic museums are also very much invited to apply directly and explain their interest with an email to Michi Knecht (knecht@uni-bremen.de).

Literature:
Boasblogs.org (since 2018): DCNtR – Decentering the Museum. Selected readings https://boasblogs.org/humboldt/

Chan, Kiri (ed.) (2019): Kambek. Reconnecting Collections. Exhibition Catalogue published by Queensland Museum, Queensland, Australia.

Demart, Sarah (2020): Resisting Extraction Politics: Afro-Belgian Claims, Women’s Activism and the Royal Museum for Central Africa. In: Margareta von Oswald / Jonas Tinius (Hg.): Across Anthropology. Troubling Colonial legacies, Museums, and the Curatorial. Leuven University Press, S. 143-174 (open access).

Fortun, Mike & Fortun, Kim (2021): What’s so funny about PECE, TAF and data sharing? In: Dominic Boyer & George E. Marcus (eds.): Collaborative Anthropology Today: A Collection of Exceptions. Cornell University Press.

Förster, Larissa & Friedrich von Bose (2020): Concerning curatorial practices in ethnological museums: An epistemology of postcolonial debates. In: Philipp Schorch & Conal McCarthy (ed.): Curatopia. Museums and the Future of Curatorship. Manchester: Manchester University press.

Hicks, Dan (2020): The Brutish Museums: The Benin Bronzes, Colonial Violence and Cultural Restitution (London: Pluto Press, forthcoming).

Sarr, Felwine and Benedicte Savoy (2018): The Restitution of African Cultural Heritage. Toward a New Relational Ethics. Available online: http://restitutionreport2018.com/sarr_savoy_en.pdf [last accessed 30.04.2020]

“Translating the Silence”. A conversation with le people qui manqué. In: Margareta von Oswald / Jonas Tinius (Hg.): Across Anthropology. Troubling Colonial Legacies, Museums and the Curatorial. Leuven University Press (open access), S. 211-222.

Verran, Helen (2021): Knowing Ontological Happenings. Towards a DeColonial Ethnographic Museum. In: Hau – Journal of Ethnographic Theory, 1/2021, forthcoming.

Zimmermann, Andrew (2001): Anthropology and Antihumanism in Imperial Germany. Chicago: University of Chicago Press.

Prof. Dr. Michaela Knecht
09-74-M8910-3 / OnlineAuthoritarianism and its Contesters. Transnational Perspectives

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 16:00 - 18:00 Online (2 SWS)

Brief Description

Trump, Erdoğan, Orbán and Bolsonaro have among others literally become the embodiment of increasing authoritarian tendencies throughout the world. But, what exactly do we understand by authoritarianism? Does authoritarianism only describe a form of regime in which power is strongly centralized, repression towards the opposition is high and elections either do not exist or are rigged? Or can the concept also be useful to grasp certain tendencies in democratic states and their societies, specific political practices, discourses, ways of thinking or even a type of “personality” as Adorno et al. suggested in the 1950s?
Drawing on key literature on authoritarianism, fascism and populism as well as current case studies, the seminar engages with different explanations for the emergence of authoritarian tendencies, their different forms and characteristics. It examines how populism and authoritarianism are linked, how right wing parties, movements and governments establish hierarchies and boundaries through sexist and racist discourses, produce certain emotions and identifications, and discusses similarities and differences in their discourses on the role of women, on elites and “freedom”. By addressing examples from different country context, it not only wants to compare, but also looks into transnational connections and intersections. Furthermore, the seminar will discuss what forms of struggles develop against such authoritarian regimes, parties or movements.

Organisation, Credit points and assessment
This seminar will be held in English.
It is also open for students via the YUFE-network.
The seminar is designed to focus strongly on the discussion of the literature and interactive debate around current cases. One compulsory reading will be assigned for every week. The sessions will be held alternatingly on zoom and asynchronously with questions to answer regarding the reading in those weeks. In order to trigger a fruitful debate during the zoom sessions, we will assign one person to give a brief introduction into the topic and one person as a discussant.
All participants can choose to accomplish three or six credit points (CPs) in this seminar. In order to receive three CPs, participants are asked to actively take part in the zoom and asynchronous sessions, to give one brief introduction and one discussant contribution throughout the seminar. For six CPs, you are required to hand-in a 5000-word final term paper in addition to the requirements for three credit points. The exact details regarding the term paper will be discussed in seminar. Assignments can be handed-in in English and German language.

Literature
Adorno, T.W., Frenkel-Brunswik, E., Levinson, D. R. and Sanford, R.N. 1983 [1951]. The Authoritarian Personality. WW Norton & Co.
Arendt 2017 [1955]. Ideology and Terror. A New Form of Government, in: The Origins of Totalitarianism, Milton Keynes: Penguin Books
Finchelstein, F. 2017. From Fascism to Populism in History, University of California Press
Gilroy, P. 2002. Against Race. Imagining Political Culture Beyond the Color Line. Cambridge, MA: Belknap Press.
Gingrich, A., & Banks, M. (Eds.). 2006. Neo-Nationalism in Europe and Beyond: Perspectives from Social Anthropology. New York; Oxford: Berghahn Books
Hall, S. 1980. “Popular-Democratic versus Authoritarian Populism.” In Alan Hunt (ed). Marxism and Democracy, London: Laurence and Wishart. 157–87.
Hochschild, A. R. 2016. Strangers in Their Own Land. Anger and Mourning on the American, New York: New Press
Linz, J. 2000. Totalitarian and Authoritarian Regimes. Boulder (CO): Lynne Rienner
Shoshan, N. 2014. "Managing Hate: Political Delinquency and Affective Governance in Germany." Cultural Anthropology 29 (1): 150–172
Szombati, K. 2018. The Revolt of the Provinces. Anti-Gypsyism and Right-Wing Politics in Hungary. New York: Berghahn

Dr. Ulrike Flader
09-74-M8910-4 / Online(Über-)Leben im Anthropozän
Survival in the Anthropocene

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 12:00 - 14:00 Online (2 SWS)

Das Anthropozän bezeichnet ein neues Erdzeitalter, in dem der Mensch maßgeblich die geologischen, biologischen, hydrologischen und atmosphärischen Prozesse beeinflusst. Unter dieser Epochenbezeichnung werden Phänomene wie der Klimawandel, der Verlust der Biodiversität, die Auslöschung der Arten oder gar das Ende der Welt diskutiert. Doch gleichzeitig ist das Anthropozän auch eine Aufforderung, die Stellung der Menschen in der Welt, uns selbst neu zu denken. Dabei wird der Begriff durchaus kritisch diskutiert, vor allem auch unter postkolonialen Vorzeichen. Handelt es sich hier um ein westliches Konzept, das die Unterschiede zwischen den Menschen verwischen und die ungleiche Ausbeutung von Ressourcen verallgemeinern will? Eng damit verbunden ist auch die Frage, wann das Anthropozän angefangen hat, mit dem Kapitalismus, der industriellen Revolution, dem Atomzeitalter? Getreu der Devise von Donna Haraway „to stay with the trouble” werden wir uns in diesem Seminar diesen Fragen stellen und uns überlegen, welche Formen von Beziehungen zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Wesen angemessen ist, um ein solidarisches (Über-) Leben zu ermöglichen, heute und für zukünftige Generationen.
In diesem Seminar werden wir grundlegende Texte über das Anthropozän lesen und herausfinden, wie sich diese Idee in der Kunst, in der Literatur, in der Musik und natürlich in der Wissenschaft manifestiert. Die Aufgabe wird sein, im Laufe des Seminars selbst starke Stellungnahmen zu entwerfen, allein und gemeinsam, um diese am Schluss präsentieren zu können.

Werner Krauß
09-74-M8910-5 / HybridMigration Matters. Kulturanthropologische Perspektiven auf Migration, Flucht und Arbeit in einer globalisierten Welt.

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 12:00 - 14:00 Online SFG 0140 (2 SWS)

Migration matters. Und das nicht erst seit dem „langen Sommer der Migration“ 2015. Migration und Flucht sind keine randständigen Phänomene gesellschaftlicher Ordnungen, sondern haben die Menschheitsgeschichte immer schon begleitet. Als „sozialer Seismograph“ (Bojadžijev 2018) steht Migration oft im Zentrum gesellschaftspolitischer Aushandlungen über Fragen von Identität, Zugehörigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Auch in wissenschaftlichen Auseinandersetzungen, insbesondere in der Ethnologie, stellt Migration eine wichtige Perspektive dar, aus der heraus wir politische und kulturelle Dynamiken, globale Verflechtungen, aber auch Ausschlüsse und Grenzziehungen sowie deren Herausforderungen untersuchen und verstehen können.
In diesem Sinne werden wir uns in diesem Seminar mit grundlegenden Perspektiven, Fragestellungen und Arbeitsfelder der anthropologischen Migrationsforschung auseinandersetzen. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf Ansätzen der kritischen Migrationsforschung und postmigrantischen Theorieperspektiven. Diese setzen sich kritisch mit Politiken von Migrations- und Grenzregimen auseinander, rücken Machtverhältnisse und Widerständigkeiten der Akteur*innen in den Blick, akzentuieren transnationale Zugänge, die das alte Integrationsparadigma klassischer Ansätze in der Migrationsforschung unterlaufen.
Darüberhinaus soll es im Seminar auch Raum geben, um aktuelle migrationspolitische Entwicklungen (in Europa, aber auch anderen Regionen) zu diskutieren und zu reflektieren. Dabei wollen wir uns auch spezifische thematische Verzahnungen von Migration mit Arbeit vor allem, aber auch Gender, Gesundheit, Rassismus, Diversifizierung der Stadtgesellschaft erschließen. In der kritischen Migrationsforschung wird hier z.B. schon länger über Konzepte demokratisch legitimierter Bürgerschaftsrechte nachgedacht, die die Frage nach Teilhabe, nach dem Zugang zu Ressourcen und Rechten auf lokaler Ebene und jenseits ethnisierender und kulturalistischer Kategorisierungen thematisiert (Hess/Lebhuhn 2014). Auch neuen Formen mobiler Arbeitsregime, die im Kontext von Flucht entstehen, gilt unser spezifisches Interesse. Soweit möglich sollen hier immer wieder auch Bezüge zu Bremen herstellt werden.
Das Seminar umfasst insgesamt vier größere thematische Einheiten Zur Bearbeitung dieser Themen werden im Seminar feste Arbeitsgruppen gebildet, die jeweils am Ende des jeweiligen Themenblocks ihre Ergebnisse im Seminar in Form eines Workshops mit referierenden und interaktiven Anteilen vermitteln. Diese Präsentier- bzw. Workshopsessions würde ich gerne soweit möglich in Präsenz durchführen.
Alle weiteren Infos zu Seminarorganisation, Literatur und Leistungsanforderungen werden in der ersten Sitzung vermittelt. Der Zoomlink wird Ihnen rechtzeitig zugeschickt.
Literatur:
Hess, Sabine/Lebhuhn, Henrik (2014): Politiken der Bürgerschaft. Zur Forschungsdebatte um Migration, Stadt und citizenship. In: sub\urban. Zeitschrift für kritische stadtforschung, 2 (3), S. 11-34
Bojadžijev, M. (2018). Migration as Social Seismograph: an Analysis of Germany’s ‘Refugee Crisis’ Controversy. International Journal of Politics, Culture, and Society, 31(4), 335-356.

Dr. Martina Grimmig

Modul 8/9/10 - Wahlpflicht: Weitere relevante Angebote aus MATS-Kernfächern

Im Modul 8/9/10 können auch entsprechend gekennzeichnete Angebote aus den BA-Studiengängen der MATS-Kernfächer studiert werden. Notwendig ist hier eine VORHERIGE Absprache mit dem jeweiligen DozentIn, um die Prüfungsleistungen auf MATS-Niveau zu klären.
Wenn Angebote aus anderen Fächern jenseits der MATS-Kernfächer für M8/9/10 gewählt werden, muss das zuvor von der Modulbeauftragten genehmigt werden. Und dies ist ausschließlich nur für EINS der drei Module im 8/9/10-Bereich möglich.
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
09-50-M89-A6 / OnlineAudio-Visuelles Storytelling in den Kulturwissenschaften
Audio-Visual Storytelling in Cultural Research

Seminar

Termine:
wöchentlich Mo 14:00 - 16:00 Online (2 SWS)

Kurzbeschreibung:
Audio-visuelles Storytelling umschreibt den kreativen und experimentelle Umgang mit audio-visuellen Medien und Narrativen. Der Ansatz bietet vielseitige Anwendungsmöglichkeiten in den Kulturwissenschaften, zum Beispiel zur Dokumentation und Präsentation von Projekten aber auch als Forschungsmethode. Besonders vielversprechend ist der Einsatz im Bereich der sensorischen Ethnografie, sowie in kollaborativen und experimentellen Forschungssituationen. Beispiele sind dokumentarische Kurzfilme, Multimediapräsentationen, Stop-Motion Animationen und Foto-Essays.
Umsetzung
In diesem Praxis-Seminar erfolgt eine Einführung in audiovisuelle Methoden, Techniken und Erzählweisen, die sich die Studierenden individuell und in Kleinegruppen aneignen. Wir erschließen uns zunächst durch das Sichten und Experimentieren mit unterschiedlichen Film-Genres und anderem audio-visuellen Material einen methodologischen Werkzeugkasten. Als Seminarleistung (3 CP) absolvieren die Teilnehmer*innen verschiedene praktische Übungen. Als Prüfungsleistung (6 CP) entwickeln sie ein Forschungs- oder Filmprojekt, das sie selbst mit einfachen Medien und Technologien umsetzen.
Organisatorisches
Das Seminar wird überwiegend in Zoom Meetings und individueller Arbeit organisiert. Unter bestimmten Voraussetzungen kann das Seminar im MATS als M8/9/10 belegt werden. Um vorherige Absprache wird gebeten.

Einführende Literatur:
Barbash, L. & Taylor L. (1997): Cross-Cultural Filmmaking: A Handbook for Making Documentary and Ethnographic Films and Videos. Berkeley & Los Angeles: University of California Press.
Lambert, Joe (2013): Digital Storytelling: Capturing Lives, Creating Community. London & New York: Routledge.
Pink, Sarah (2007). Doing visual ethnography: images, media and representation in research. London: Sage.




Outline
Audiovisual storytelling describes the creative and experimental use of audiovisual media and narratives. The approach offers a wide range of applications in cultural research, for example for documenting and presenting projects, but also as a method of research. The use in the field of sensory ethnography as well as in collaborative and experimental research is particularly promising. Examples are short documentary films, multimedia presentations, stop-motion animations and photo essays.

Implementation
This practical seminar introduces audiovisual methods, techniques and narrative approaches that students acquire individually and in small groups. We first open up a methodological toolbox by viewing and experimenting with different film genres and other audio-visual material. As basic seminar input (3 CP), the participants complete various practical exercises. As an examination (6 CP), they develop a research or audiovisual project that they implement using simple media and technology.

Organization
The seminar is mainly implemented in zoom meetings and individual work. Under certain conditions, the seminar can be taken in the framework of MA Transcultural Studies as M8/9/10. We ask for prior agreement.

Literature:
Barbash, L. & Taylor L. (1997): Cross-Cultural Filmmaking: A Handbook for Making Documentary and Ethnographic Films and Videos. Berkeley & Los Angeles: University of California Press.
Lambert, Joe (2013): Digital Storytelling: Capturing Lives, Creating Community. London & New York: Routledge.
Pink, Sarah (2007). Doing visual ethnography: images, media and representation in research. London: Sage.

Dr. Martin Gruber
ZPS 2-1-RZCulture4all. Performance Studies: Regiesprachen und Zuschaukunst. Wege der Wahrnehmung und produktiver Umgang mit dem Fremden in der Begegnung mit dem Gegenwartstheater.

Seminar
ECTS: 3-4

Termine:
wöchentlich Do 16:00 - 20:00 ZB-B B0500 - Foyer-Theater Online (4 SWS)
zweiwöchentlich (Startwoche: 2) Do 16:00 - 20:00 ZB-B B0490 (Theater) Online (4 SWS)

Schlüsselqualifikation (a,b oder c)
Baumhet
Interkulturelle Bildung

Simon Makhali

Modul 11 - Abschluss: Themenfindung und Kolloquium, Masterarbeit

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
09-74-M11 / OnlineBegleitseminar
Colloquium for Candidates

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 10:00 - 12:00 Online (2 SWS)
wöchentlich Mi 10:00 - 12:00 Online (2 SWS)
Dr. Martin Gruber