Veranstaltungsverzeichnis

Lehrveranstaltungen SoSe 2022

Soziologie, B.A.

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Pflichtmodule

Vollfach / Profilfach / Komplementärfach

Sozialstrukturanalyse II (Soz-SO2 / Soz-SO2a)

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-29-2-SO2Theorie und Empirie sozialstrukturellen Wandels
[Theoretical and Empirical Analysis of Social Change]

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Mi 14:00 - 16:00 HS 1010 (Kleiner Hörsaal) (2 SWS)

Der Modul beschäftigt sich einführend mit zentralen Fragestellungen sozialen Wandels mit besonderer Fokussierung auf die Theorie und Empirie des Wandels der Sozialstruktur fortgeschrittener Gesellschaften. Der erste Teil der Veranstaltung dient der Klärung der wichtigsten Begriffe und Konzepte der Soziologie sozialen Wandels. Außerdem werden bekannte Theorien sozialen Wandels mit ihren Hauptvertretern vorgestellt und auf die hier behandelte Fragestellung des Wandels sozialstruktureller Phänomene bezogen. Anknüpfend an die Vorlesung aus dem Modul SO I wird dabei noch einmal die wechselseitige Beziehung von Sozialstruktur, institutioneller Struktur und dem individuellen Handeln der Akteure in der Gesellschaft besonders beleuchtet und eine Mikrofundierung sozialen Wandels begründet. Weiterhin werden die historischen Veränderungen der letzten hundert Jahre in den zentralen Bereichen der Sozialstruktur moderner Gesellschaften (Bevölkerung, Lebensformen, soziale Ungleichheit, soziale Beziehungsstrukturen) vorgestellt. Sie werden in den Kontext des gesellschaftlichen Wandels insgesamt eingebettet und damit einer Erklärung zugänglich gemacht. Die Thesen und theoretischen Hintergründe der Modernisierungstheorie werden dabei ebenso eine besondere Rolle spielen wie die aktuellen Theorien der fortschreitenden Modernisierung und der Globalisierung, die durchgreifende Auswirkungen auf alle Bereiche der Sozialstruktur zeitigen. Dabei wird der Bezug zu Fragen des wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Wandels hergestellt und so die Wechselbeziehung zwischen sozialstrukturellem Wandel und verschiedenen Bereichen gesellschaftlicher Entwicklung und zunehmender internationaler Verflechtungsprozesse erörtert.

Literatur:
Feldhaus, Michael und Johannes Huinink (2017): Skript zur Vorlesung, Bremen.
Schäfers, Bernhard (2012): Sozialstruktur und sozialer Wandel in Deutschland, 9. Auflage. Stuttgart : Lucius & Lucius.

Prof. Sonja Drobnic

Sozialtheorie (Soz-T4 / Soz-T4a)

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-29-4-T4Sozialtheorie
[Social Theory]

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Di 16:00 - 18:00 HS 1010 (Kleiner Hörsaal) (2 SWS)

Einzeltermine:
Do 28.07.22 14:00 - 18:00 HS 2010 (Großer Hörsaal)
Fr 21.10.22 14:00 - 16:00 GW2 B3009 (Großer Studierraum)

Sozialtheorie formuliert die allgemeinen Fragen und stellt die allgemeinen Begriffe und Modelle soziologischen Denkens bereit, die zur Beschreibung und Erklärung jeglichen sozialen Geschehens herangezogen werden können. In der Vorlesung wird vorrangig eine in der soziologischen Theoriediskussion und Theorieanwendung breit vertretene bzw. genutzte handlungstheoretische Perspektive vorgestellt. Dies geschieht anhand von vier Komponenten eines soziologischen Bezugsrahmens:

• Wie konstituiert sich Handeln, mit welchen anthropologischen Prämissen wird gearbeitet?

• Wie konstituiert sich Sozialität als handelndes Zusammenwirken – und welche Vorstellungen sozialer Ordnung sind damit verbunden?

• Wie kann eine spezifische Handlung erklärt werden?

• Welche Arten von Konstellationen handelnden Zusammenwirkens und welche daraus hervorgehenden Grundmuster sozialer Strukturdynamiken (Entstehung, Aufrechterhaltung, Veränderung von Strukturen) gibt es?

Begleitend zur Vorlesung finden Seminare statt, die spezifische – auch andere - sozialtheoretische Positionen oder Fragestellungen vertiefend behandeln.

Prof. Dr. Thomas Kern

Spezielle Soziologien

Lebenslagen, Ungleichheit, Sozialpolitik

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-29-SpS-1-1Vertiefende Perspektiven in die Soziologie der Sozialpolitik
[Advanced study of the sociology of social policy]

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 14:00 - 16:00 UNICOM 3.3380 (SOCIUM - Mary-Somerville-Str. 3) (2 SWS)

Die Veranstaltung beschäftigt sich in vertiefender Weise mit soziologischen Perspektiven auf Sozialpolitik. Sie baut auf dem Kurs „Einführung in die Soziologie der Sozialpolitik“ auf, deren vorheriger Besuch empfohlen wird, aber nicht verpflichtend ist. Ziel der Veranstaltung ist es, sozialpolitische Interventionen und Handlungsebenen sowie deren Wechselwirkungen mit sozialen Ungleichheiten und gesellschaftlichen Entwicklungen anhand konkreter Beispiele zu verstehen und zudem vertiefendes Wissen zu den behandelten sozialpolitischen Bereichen zu sammeln.
Zu Beginn des Semesters werden in zwei Sitzungen wichtige Grundlagen der soziologischen Betrachtung von Sozialpolitik rekapituliert. Danach werden wir die Grundlagen des Wohlfahrtsstaatenvergleichs vertiefen und ideenorientierte Ansätze der Sozialpolitikforschung behandeln. Im Weiteren wird es mit Alterssicherung und Pflege breiter um zwei Bereiche von Sozialpolitik gehen, für die jeweils die institutionellen Grundlagen, beispielhafte Studien zu Problemen und Reformperspektiven diskutiert werden. In den letzten 3 Sitzungen werden abschließend mit der Vermarktlichung und präventiven Sozialpolitik übergreifende Entwicklungstendenzen innerhalb der Sozialpolitik behandelt.

Thurid Eggers
08-29-SpS-1-2Soziologie der Armut
[Sociology of Poverty]

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 12:00 - 14:00 UNICOM 3.0210 Seminarraum 2 (2 SWS)


Prof. Dr. Olaf Groh-Samberg
08-29-SpS-1-3Organisationssoziologie
[Organizational Sociology]

Seminar

Einzeltermine:
Fr 22.04.22 12:00 - 14:00 MZH 1110
Sa 14.05.22 09:00 - 16:00 MZH 1110
Sa 28.05.22 09:00 - 16:00 MZH 1110
Sa 11.06.22 09:00 - 16:00 MZH 1110
Martin Seeliger
08-29-SpS-1-4Analysen zu Regional- und Stadtstrukturen
[Analysis of Regional Disparities and Urban Structure]

Seminar

Termine:
wöchentlich Do 12:00 - 14:00 GW2 B3009 (Großer Studierraum) UNICOM 3.0230 Seminarraum 3 (2 SWS)

In einem ersten thematischen Abschnitt werden ein Überblick über das historische Migrationsgeschehen gegeben, die räumliche Differenzierung sozialer und ethnischer Ungleichheit, der Zusammenhang von Migrationshintergrund und Sozialschicht sowie die Bedeutung von Selektionseffekten behandelt. In einem zweiten thematischen Abschnitt wird auf die Effekte von Strukturen, bzw. Kontexten auf das soziale Handeln eingegangen.

Dr. Rainer Unger

Soziale Beziehungen, Lebenslauf und Integration

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-29-SpS-2-1Migration und Integration
[Sociology of Migration]

Seminar

Termine:
wöchentlich Di 10:00 - 12:00 UNICOM 3.0210 Seminarraum 2 (2 SWS)

Dieser Kurs beginnt mit einem Überblick über globale Migration und Prognosen über künftige Entwicklungen. Sodann wird aus unterschiedlichen Perspektiven die Integration von Migranten und Migrantinnen in den Aufnahmekontext diskutiert. Dazu gehören die Assimilationstheorie der Chicago School (Park & Burgess), die neue Assimilationstheorie (Alba & Nee), die segmentierte Assimilationstheorie (Portes & Zhou) sowie der Versuch der Integration dieser Ansätze in ein umfassendes Mehrebenenmodell (Esser). Intensiv besprochen wird die Perspektive des Multikulturalismus, dessen theoretische Hintergründe, normative Aspekte und die praktische Anwendung.
Fragen der sozialen Integration berühren auch Themen, die über die klassische Migrationssoziologie hinausgehen. Dazu gehören Rational Choice Ansätze, die Spieltheorie, die evolutionäre Psychologie, die Religionssoziologie, die Netzwerkforschung sowie stadtsoziologische Analysen kleinräumiger Wanderungen und räumlicher Segregationsprozesse. Abschließend werden theoretische Ansätze zur Erklärung von Migration erläutert und dabei die jeweiligen Möglichkeiten und Grenzen von Mikro- und Makrostudien diskutiert.
Literatur:
Esser, H. 2008. Assimilation, ethnische Schichtung oder selektive Akkulturation? Neuere Theorien der Eingliederung von Migranten und das Modell der intergenerationalen Integration. In Migration und Integration. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie Sonderheft, Bd. 48, Hrsg. F. Kalter, 81-107. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.
Kalter, F. 2003. Stand und Perspektiven der Migrationssoziologie. In: Soziologische Forschung: Stand und Perspektiven, Hrsg. B. Orth, Th. Schwietring und J. Weiß, 323-337. Opladen: Leske + Budrich.
Teltemann, J.; Windzio, M. 2015. Soziologische Migrations- und Integrationsforschung. In: D. Maehler und H.U. Brinkmann (Hg.): Methoden der Migrationsforschung. Ein interdisziplinärer Forschungsleitfaden. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften, S. 163–190.
Windzio, M. 2020. The ‘social brain’, reciprocity and social network segregation along ethnic boundaries. Human Nature 31, 443–461 https://doi.org/10.1007/s12110-020-09382-5

Prof. Dr. Michael Windzio

Nur Vollfach und Profilfach

Fortgeschrittene Empirische Methoden (Soz-FEM)

Studierende im Vollfach wählen zwei Lehrveranstaltungen aus dem gesamten Bereich (FEM1 und/oder FEM2) aus. Insgesamt absolvieren Studierende im Vollfach 12 CP. Studierende im Profilfach wählen eine Lehrveranstaltung aus dem gesamten Bereich (FEM1 oder FEM2) aus. Insgesamt absolvieren Studierende im Profilfach 6 CP.

Fortgeschrittene Qualitative Methoden (Soz-FEM2)

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-29-4-FEM-2-aGrundlagen Qualitativer Sozialforschung
[Basiscs of Qualitative Research]

Seminar
ECTS: 3/6

Termine:
zweiwöchentlich (Startwoche: 1) Di 12:00 - 16:00 UNICOM 3.3380 (SOCIUM - Mary-Somerville-Str. 3) (2 SWS)

Die Veranstaltung bietet eine systematische und zugleich anwendungsbezogene Einführung in die qualitativen Methoden der empirischen Sozialforschung. Zu diesem Zweck führt die Veranstaltung zunächst in wissenschaftstheoretische Grundlagen, Forschungs-logik und allgemeine Prinzipien qualitativer Sozialforschung ein. Nach einem Überblick über die Stationen des qualitativen Forschungsprozesses wird dieser anhand verschiedener Erhebungs- und Auswertungsverfahren theoretisch und anhand praktischer Übungen nachvollzogen: Behandelt werden wichtige qualitative Erhebungsverfahren sowie ausgewählte Auswertungsverfahren (z.B. Grounded Theory, Qualitative Inhaltsanalyse). In den Übungen werden erste praktische Erfahrungen u.a. mit der Leitfadenkonstruktion und verschiedenen Interpretationsverfahren gesammelt und reflektiert. Angesprochen werden Fragen der Fallauswahl, des Feldzugangs und der Forschungsethik, der Verallgemeinerbarkeit und der Typenbildung.
Für diesen Kurs wird vorausgesetzt, die Vorlesung Methoden II erfolgreich abgeschlossen zu haben.


Möglicher CP-Erwerb:

• Regelmäßige Teilnahme und Lektüre der Basistexte
• 3 CP GS: Anfertigung von Lernprotokollen zu 4 Sitzungen
• 6 CP FEM-2: Wie für 3 CP plus schriftliche Ausarbeitung von ca. 6 Seiten


Literaturempfehlungen:

Keller, Reiner (2012): Das interpretative Paradigma. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. (Theorieorientierte Einführung, DGS-Lehrbuchpreis!)
Przyborski, Aglaja/Monika Wohlrab-Sahr (2013): Qualitative Sozialforschung. Ein Arbeitsbuch. 4., erweiterte Aufl. München: Oldenbourg. (Praxisorientierte Einführung, DGS-Lehrbuchpreis!)
Strübing, Jörg (2013): Qualitative Sozialforschung. Eine komprimierte Einführung für Studierende. München: Oldenbourg.

Theresa Manderscheid
08-29-4-FEM-2-cEthnomethodologie
Ethnomethodology]

Seminar
ECTS: 3/6

Termine:
zweiwöchentlich (Startwoche: 2) Di 12:00 - 16:00 UNICOM 3.3380 (SOCIUM - Mary-Somerville-Str. 3) (2 SWS)

Die Veranstaltung bietet eine Einführung in die von Harold Garfinkel entwickelte Ethnomethodologie. Im Mittelpunkt dieser praktischen Forschungsrichtung der Soziologie steht die Frage, wie die gesellschaftliche Wirklichkeit und soziale Ordnungen hergestellt werden. Zentraler Forschungsgegenstand ist die fortwährende Herstellung sozialer Tatbestände durch Interaktionen und Handlungen im Alltag, Sinnzuschreibungen und Interpretationsleistungen.
Die Erarbeitung des Forschungsprozesses wird in Begleitung von praktischen Übungen stattfinden. Im Seminar werden hierzu auf der Basis von grundlegenden Texten Geschichte, Grundbegriffe und Annahmen der Ethnomethodologie erarbeitet und diskutiert. Ziel ist es, die Ethnomethodologie in der Forschungslandschaft zu verorten sowie einen Überblick über theoretische Referenzen und methodische Ansätze zu gewinnen.
Weiterhin sollen im Laufe des Semesters eigene kleine Forschungsaufträge durch die Studierenden durchgeführt werden, um das Verständnis des Untersuchungsansatzes zu vertiefen und die eigene praktische Anwendung reflektieren zu können. Das aktive Beobachten sozialer Phänomene in Alltagssituationen soll in Form von Beobachtungsprotokollen dokumentiert werden.

Hai Ha Nguyen

Nur Vollfach

Soziologisches Beschreiben und Erklären (Soz-T2)

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-29-2-T2Soziologisches Beschreiben und Erklären
[Sociological Describing and Explaining]

Vorlesung

Termine:
wöchentlich Di 14:00 - 16:00 GW2 B1410 IW3 0330 (2 SWS)

Die Vorlesung vermittelt im Anschluss an die Einführung in das soziologische Denken wie eine genuin soziologische Beschreibung und eine darauf aufbauende Erklärung sozialer Phänomene aussehen können. Die Veranstaltung ist als Ringvorlesung mit zwei thematischen Blöcken konzipiert. Im ersten Teil der Vorlesung werden zentrale wissenschaftstheoretische und methodologische Positionen vorgestellt und im Hinblick auf ihre Implikationen für die soziologische Analyse dargelegt. Dazu gehört insbesondere die Frage danach, wie ein gelingendes Wechselspiel zwischen empirischen Beobachtungen und theoretischer Abstraktion bewerkstelligt werden kann. Im zweiten Teil der Vorlesung geben Dozierende aus verschiedenen Arbeitsbereichen anhand von klassischen und zeitgenössischen Studien einen Einblick in die reichhaltige Praxis soziologischer Forschung. In der Auseinandersetzung mit theoretisch und methodisch anspruchsvollen Texten (auch englischsprachig) erlangen die Studierenden vertiefte Fähigkeiten zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit sozialen Phänomenen sowie zur kritischen Reflexion theoretischer Werkzeuge und empirischer Methoden.

Die Veranstaltung lehnt sich an ein flipped classroom-Konzept an und kombiniert videogestützte Selbstlerneinheiten mit einer (kürzeren) wöchentlichen Diskussions- und Fragesitzung. Nähere Einzelheiten werden in der ersten Vorlesung, die synchron über Zoom stattfindet, erläutert. Der Link zur Veranstaltung findet sich im zugehörigen Verzeichnis in StudIP.

Die begleitende Übung vertieft die Inhalte der Vorlesung „Soziologisches Beschreiben und Erklären“. Im Vordergrund stehen dabei die gemeinsame Diskussion sowie die kritische Auseinandersetzung mit Studien aus verschiedenen Bereichen der Soziologie.

Prof. Dr. Patrick Sachweh

Wahlbereich

Studierende des Vollfachs und des Profilfachs können Leistungen aus folgenden Bereichen erbringen:
Module aus dem Wahlpflichtbereich (Spezielle Soziologien), die zuvor nicht belegt wurden
Seminare aus dem Pflichtbereich (FEM, Gesellschaftstheorie, Sozialtheorie), die zuvor nicht belegt wurden
General Studies Angebot aus dem BA Soziologie
General Studies Angebot aus dem Fachbereich 8 / Sozialwissenschaften
Angebote der fächerergänzenden Studien der Universität Bremen (zu finden unter: Veranstaltungsverzeichnis Universität Bremen)

Studierende des Vollfachs können zusätzlich Leistungen aus folgenden Bereichen erbringen:
General Studies Angebot anderer Fächer
Module anderer Fächer der Universität Bremen (zu finden unter: Veranstaltungsverzeichnis Universität Bremen)

Studierende des Komplementärfachs können Leistungen aus folgenden Bereichen erbringen:
Module aus dem Wahlpflichtbereich (Spezielle Soziologien), die zuvor nicht belegt wurden
Module des Pflichtbereichs des BA Studiengangs Soziologie (Statistik/Methoden I, Statistik/Methoden II)
Seminare aus dem Modul Gesellschaftstheorie und Sozialtheorie
General Studies Angebot aus dem BA Soziologie

General Studies Angebot aus dem BA Soziologie

Ergänzung und Vertiefung empirischer Methoden

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-29-4-FEM-2-aGrundlagen Qualitativer Sozialforschung
[Basiscs of Qualitative Research]

Seminar
ECTS: 3/6

Termine:
zweiwöchentlich (Startwoche: 1) Di 12:00 - 16:00 UNICOM 3.3380 (SOCIUM - Mary-Somerville-Str. 3) (2 SWS)

Die Veranstaltung bietet eine systematische und zugleich anwendungsbezogene Einführung in die qualitativen Methoden der empirischen Sozialforschung. Zu diesem Zweck führt die Veranstaltung zunächst in wissenschaftstheoretische Grundlagen, Forschungs-logik und allgemeine Prinzipien qualitativer Sozialforschung ein. Nach einem Überblick über die Stationen des qualitativen Forschungsprozesses wird dieser anhand verschiedener Erhebungs- und Auswertungsverfahren theoretisch und anhand praktischer Übungen nachvollzogen: Behandelt werden wichtige qualitative Erhebungsverfahren sowie ausgewählte Auswertungsverfahren (z.B. Grounded Theory, Qualitative Inhaltsanalyse). In den Übungen werden erste praktische Erfahrungen u.a. mit der Leitfadenkonstruktion und verschiedenen Interpretationsverfahren gesammelt und reflektiert. Angesprochen werden Fragen der Fallauswahl, des Feldzugangs und der Forschungsethik, der Verallgemeinerbarkeit und der Typenbildung.
Für diesen Kurs wird vorausgesetzt, die Vorlesung Methoden II erfolgreich abgeschlossen zu haben.


Möglicher CP-Erwerb:

• Regelmäßige Teilnahme und Lektüre der Basistexte
• 3 CP GS: Anfertigung von Lernprotokollen zu 4 Sitzungen
• 6 CP FEM-2: Wie für 3 CP plus schriftliche Ausarbeitung von ca. 6 Seiten


Literaturempfehlungen:

Keller, Reiner (2012): Das interpretative Paradigma. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. (Theorieorientierte Einführung, DGS-Lehrbuchpreis!)
Przyborski, Aglaja/Monika Wohlrab-Sahr (2013): Qualitative Sozialforschung. Ein Arbeitsbuch. 4., erweiterte Aufl. München: Oldenbourg. (Praxisorientierte Einführung, DGS-Lehrbuchpreis!)
Strübing, Jörg (2013): Qualitative Sozialforschung. Eine komprimierte Einführung für Studierende. München: Oldenbourg.

Theresa Manderscheid
08-29-4-FEM-2-cEthnomethodologie
Ethnomethodology]

Seminar
ECTS: 3/6

Termine:
zweiwöchentlich (Startwoche: 2) Di 12:00 - 16:00 UNICOM 3.3380 (SOCIUM - Mary-Somerville-Str. 3) (2 SWS)

Die Veranstaltung bietet eine Einführung in die von Harold Garfinkel entwickelte Ethnomethodologie. Im Mittelpunkt dieser praktischen Forschungsrichtung der Soziologie steht die Frage, wie die gesellschaftliche Wirklichkeit und soziale Ordnungen hergestellt werden. Zentraler Forschungsgegenstand ist die fortwährende Herstellung sozialer Tatbestände durch Interaktionen und Handlungen im Alltag, Sinnzuschreibungen und Interpretationsleistungen.
Die Erarbeitung des Forschungsprozesses wird in Begleitung von praktischen Übungen stattfinden. Im Seminar werden hierzu auf der Basis von grundlegenden Texten Geschichte, Grundbegriffe und Annahmen der Ethnomethodologie erarbeitet und diskutiert. Ziel ist es, die Ethnomethodologie in der Forschungslandschaft zu verorten sowie einen Überblick über theoretische Referenzen und methodische Ansätze zu gewinnen.
Weiterhin sollen im Laufe des Semesters eigene kleine Forschungsaufträge durch die Studierenden durchgeführt werden, um das Verständnis des Untersuchungsansatzes zu vertiefen und die eigene praktische Anwendung reflektieren zu können. Das aktive Beobachten sozialer Phänomene in Alltagssituationen soll in Form von Beobachtungsprotokollen dokumentiert werden.

Hai Ha Nguyen

Praxisrelevanz und Berufsorientierung

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-29-GS-40Sozial nachhaltiges Handeln in Organisationen (Teil 2) – Soziologie trifft Psychologie: Aspekte der Zukunft von Arbeit für eine vertiefende Befassung
[English: Acting socially sustainably in organisations (part 2) – Sociology meets Psychology: Aspects of the future of work for in-depth consideration]

Seminar
ECTS: 3/6

Termine:
zweiwöchentlich (Startwoche: 1) Di 17:00 - 20:30 SFG 0140 (2 SWS)

Forschung zur Nachhaltigkeit nimmt Makro-, Meso- oder Mikrophänomene in den Blick. Während Politik und Soziologie oft die Makro- und Mesoebene interessiert, setzt dieses praxisorientierte Trainingsseminar zum sozial nachhaltigen Handeln in Organisationen an der Schnittstelle von Soziologie und Psychologie v.a. an der Mikroebene an – bei der Arbeit und den in Organisationen handelnden Menschen.

In diesem Sommersemester stehen Themen im Zentrum, die ein vertieftes Verständnis von Aspekten befördern, die für die sich aktuell entfaltende Zukunft der Arbeitswelt als wichtig erkannt werden. Es wird erkundet, wie man diesbezüglich „sozial nachhaltig“ handeln könnte und sollte.
Inhalte werden von Studierenden nach eigenem Interesse aus einem Themenspektrum ausgewählt und so aufbereitet, dass sie im Seminar im Format von „Workshops“ eingeführt und interaktiv im Plenum reflektiert werden können. Dem Anwendungsfokus für General Studis folgend, liegt der Schwerpunkt hierbei auf einer erfahrungszentrierten Didaktik sowie der Reflexion für eigenes Handeln, auch für die studentischen Beiträge; basierend auf Erkenntnissen über Lernen in Gruppen gemäß der Themenzentrierten Interaktion (Cohn): Vorbereitendes Einlesen der Teilnehmenden, kurze Inputs und dann v.a. die Förderung von Aktivitäten Teilnehmender greifen am Thema ineinander. Vertiefend erfolgt eine studentische Felderkundung zum gewählten Thema mit qualitativen Interviewmethoden, woraus im Rahmen des Seminars – ergänzend zur theoretischen Bearbeitung – Ergebnisse vorgestellt werden.
Themenspektrum: Identität und Arbeit, agile Arbeitsformen, Vertrauenskultur und Psychologisches Empowerment, digitale Transformation und Gender, Homeoffice und Work-Life-Blending, Remote Leadership, Diversity Management, etc. (Auswahl gemäß Interesse der Teilnehmenden). Bereitschaft zur aktiven Teilnahme inkl. Reflexion und Interaktion in den Workshops wird vorausgesetzt. Übergreifend reflektiert werden auch überfachliche Anforderungen für die Zukunft der Arbeit in angestrebten Berufsfeldern.

Alle Teile dieser General Studies Reihe sind so konzipiert, dass sie sowohl einzeln studiert werden können als auch einander ergänzend. Konzipiert für Studierende ab dem 3. Semester, jedoch offen ab 1. Semester bei Interesse an Psychologie und Soziologie in der Arbeitswelt. Studierende anderer Fachrichtungen sowie Erasmus-Studierende sind willkommen. Als Trainingskurs begrenzt auf 20 Teilnehmende (darum Verbindlichkeit bitte).

2 SWS: 14-tägig, beginnend in der 1. Semesterwoche, 3,5-stündig (s.t.!), Dienstag von 17-20.30 Uhr in 7 Workshops. Bitte verbindliche Anmeldung via Stud.IP; alle Unterlagen dort.

Literatur
Cohn, R. (1975). Von der Psychoanalyse zur Themenzentrierten Interaktion. Stuttgart.
Meyerhuber, S. (2012). Soziale Nachhaltigkeit im Spannungsfeld postmoderner Arbeit. In H. Molter, R. Schindler & A. v. Schlippe, Vom Gegenwind zum Aufwind. Göttingen.
Carvahlo, Maria da Garca (2020). Report on closing the digital gender gap: women’s participation in the digital economy (2019/2168(INI)). European Parliament A9-0232/2020.

Leistungsanforderung / CP
Erarbeitung eines interaktiven Workshops und dessen Dokumentation in studentischer Kleingruppe inkl. Felderkundung mit Bericht zum gewählten Thema. Ziel: 6/3 Credit Points.

Dr. Sylke Meyerhuber
08-29-GS-41Psychologische Einsichten für Kurzentschlossen
[ Psychological insights for attendees on short notice]

Seminar
ECTS: 2

Termine:
zweiwöchentlich (Startwoche: 2) Di 17:15 - 18:45 SFG 0140 (1 SWS)

Worum würdest Du als Soziolog*in die interdisziplinär angelegte Sozial- und Arbeitspsychologie resp. ihre Forschungsergebnisse gern befragen? Bspw: „Stimmt es, dass Macht korrumpiert, ist das belegt?“ „Ist das nur Gelaber, oder sind Beteiligungsverfahren wirklich wichtig, um Dinge in Stadt-teilen oder auch in Organisationen Dinge umzusetzen?“ „Warum läuft es in manchen Gruppe sehr lebendig und belebend, während man sich in anderen Gruppen total überflüssig fühlt oder quasi ins Koma fällt?“ „Stimmt es, dass Stress Krebs auslösen kann?“ „Kann psychische Gewalt tatsächlich schädigend wirken, da eben nicht physisch angewandt?“ „Wie funktioniert menschliche Wahrneh-mung, bspw. bei Zeugenaussagen?“ „Verändert sich das Gehirn von Menschen durch den Ge-brauch digitaler Geräte?“ „Welche Beratungsansätze gibt es und worauf basieren sie fachlich?“ „Wie funktioniert ein Assessment-Center“, u.v.m. Diese oder andere spannende Fragen der Teil-nehmenden können mittels psychologischer Studienergebnisse reflektiert werden.
Leistungsnachweis: Es kann ein unbenoteter General Studis Schein für 2 CP erworben werden. Hierfür werden alternativ eine mündliche und schriftliche Option angeboten. Auch Teilnahme ohne Scheinerwerb bei Interesse und aktiver Teilnahme willkommen.

Referenzen
Meyerhuber, Sylke (2013). Wie ein Frosch in der Sahne. Identität im organisationalen Wandel am Beispiel eines unterneh-mensseitig angestoßenen Ausscheidens aus dem bisherigen Berufsleben (Fallstudie). Journal für Psychologie, Jg. 21-3, 1-62. https://www.journal-fuer-psychologie.de/index.php/jfp/article/view/306
DOI: 10.13140/RG.2.2.33692.21127

Meyerhuber, Sylke (2020). 'Active Listening' as a Key Competence in Intercultural Communication Education. An academic classroom example with conceptual and theoretical embedding. In: Journal of Linguistic and Intercultural Educa-tion JoLie 2019(2), pp. 91-114; open access ISSN: 2065-6599.
Meyerhuber, Sylke (2020). Deconstructing impoliteness in professional discourse: The social psychology of workplace mob-bing. A cross-disciplinary contribution with conclusions for the intercultural workplace. In Lodz Papers in Pragmat-ics, Special Issue on (in)tolerance and (in)civility in public discourse from interdisciplinary perspectives. , Band 16 Heft 2, S. 235-264. DOI: https://doi.org/10.1515/lpp-2020-0011 Download bei DeGruyter: https://www.degruyter.com/journal/key/LPP/16/2/html

Meyerhuber, Sylke (Hrsg.)(2021). Sozial nachhaltiges Handeln in der Online-Kommunikation und -kooperation? Langzeitli-ches Homeoffice – Konfliktpotenziale und Lösungsansätze in digitalen Gruppen sowie für deren Leitung. For-schungsbericht. artec-paper Nr. 228. Bremen: artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit. ISSN: 1613-4907. https://www.uni-bremen.de/fileadmin/user_upload/sites/artec/Publikationen/artec_Paper/228_paper.pdf

Dr. Sylke Meyerhuber