09-30-B3-001B | Einführung in die Theoretische Philosophie Introduction to Theoretical Philosophy
Vorlesung
Termine: wöchentlich Do 10:00 - 12:00 SFG 0150 (2 SWS)
Die Theoretische Philosophie beinhaltet eine große Bandbreite an Teildisziplinen wie etwa Sprachphilosophie, Erkenntnistheorie oder Wissenschaftstheorie. Die Vorlesung wird Sie mit Disziplinen, Fragestellungen, Methoden und ausgewählten Problemen der Theoretischen Philosophie vertraut machen. Wie kommen Begriffe zu ihrer Bedeutung? Was unterscheidet gut begründetes Wissen von bloßen Vermutungen und rein subjektiven Überzeugungen? Was ist Wahrheit? Können wir sicher sein, dass es eine Welt außerhalb unseres Bewusstseins gibt? Was ist ein Naturgesetz? Ist das Bewusstsein nur ein Gehirnzustand? Dabei werden auch grundlegende Fachbegriffe wie analytisch/synthetisch, möglich/notwendig, Kausalität, Kategorie, Substanz/Akzidens, Universalia, Intentionalität, Qualia, Metaphysik, Transzendentalphilosophie, Ontologie eingeführt und erläutert. Der Besuch des zugehörigen Tutoriums wird dringend empfohlen. Literatur - Bartels, A., und M. Stöckler (Hg.) (2007): Wissenschaftstheorie.Ein Studienbuch, Paderborn: mentis.
- Detel, W. (2007): Grundkurs Philosophie, Stuttgart: Reclam.
- Hübner, J. (2015): Einführung in die Theoretische Philosophie, Stuttgart, Weimar: Metzler.
| Eike Kroner Anne Christina Thaeder Prof. Dr. Manfred Stöckler
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09-54-MA-1-M2 | Globale Bestattungskulturen in Transformation
Seminar
Termine: wöchentlich Di 12:00 - 14:00 Externer Ort: RSG 2060 (2 SWS)
Das Seminar wirft zunächst einen religionsethnologischen Blick auf das Thema Bestattung, indem es mit der Luftbestattung und der Zweitbestattung zwei Beispiele aufgreift, die von der europäischen Bestattungskultur stark abweichen. Der zweite Teil richtet einen religionsanthropologischen Fokus auf gegenwärtige Tendenzen in der deutschen Bestattungskultur. Untersucht werden die zunehmend multireligiöse Nutzung deutscher Friedhöfe sowie die Ausdifferenzierung nach alternativen Bestattungsformen. Exemplarisch wird in einer Exkursion ein Friedhof in Bremen aufgesucht.
| Thorsten Wettich
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09-GS-3-12 | Leben und Werk des Kulturphilosophen Ernst Cassirer
Seminar
Termine: wöchentlich Mi 12:00 - 14:00 RSG 2060 (Aufenthaltsraum) (2 SWS)
Der Kulturphilosoph Ernst Cassirer (1874 – 1945) ist nur wenigen Nichtphilosophen bekannt. Dabei sind seine Arbeiten zum Symbolbegriff grundlegend. Seine These: „Der Mensch ist ein Symbolwesen“ erschließt den Menschen nicht als „rationales Wesen“, sondern als ein Wesen, das Symbole schafft, sich durch Symbole verständigt und darstellt. Noch als Professor in Hamburg schrieb er, angeregt durch die Kulturphilosophische Bibliothek Warburg, die „Philosophie der symbolischen Formen“ , Bd. 1-3. und entwarf damit eine allgemeine Theorie der geistigen Ausdrucksformen. Nach Cassirer schauen wir der Welt nicht unmittelbar ins Gesicht, sondern zwischen uns und der Wirklichkeit schieben sich Zeichen mit denen wir uns der Welt verständlich machen. „Die Welt hat für uns die Gestalt, die der Geist ihr gibt“. Damit nahm Cassirer ein Denkkonstrukt vorweg, dass später der Radikale Konstruktivismus ausfomulierte. Auch sein Spätwerk, dass er im New Yorker Exil in englischer Sprache schrieb, soll in der Veranstaltung behandelt werden: „Versuch über den Menschen. Einführung in eine Philosophie der Kultur“. Cassirer befasste sich neben geisteswissenschaftlichen Theorien auch intensiv mit Naturwissenschaften. Er nahm Thesen des Biologen von Uexküll auf, war mit Einstein befreundet, schrieb sogar ein Buch zu Einsteins Relativiätstheorie, welches aber hier nicht im Seminar behandelt werden soll. Behandelt wird hingegen sein umfassender Blick auf alles, was der Mensch erschafft, also z.B. Begriffe von Raum und Zeit. Diese tauchen sowohl im Frühwerk als auch im Spätwerk von Cassirer auf.
Cassirers Leben ist geprägt durch den Deutschen Faschismus und den Antisemitismus, den es schon vorher an deutschen Universitäten gab. War er in Hamburg einer der ganz wenigen jüdischen Professoren für Philosophie, sogar einziger jüdischer Rektor einer deutschen Universität, mußte er 1933 emigrieren. Zunächst nach Göteburg, wo er Vorlesungen in schwedischer Sprache hielt, später nach Amerika, wo er dann seine Werke in Englisch verfasste. Daher soll auch der Lebenshintergrund von Ernst Cassirer beleuchtet werden, wirft er doch ein Licht auf das Universitätsleben in Deutschland der Jahre 1901 – 1933.
| Dr. Monika Thiele
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