Das Projekt „Welche Stimme haben wir?“ in Trägerschaft der Stiftung Hamburger Gedenkstätten möchte Nachkommen von NS-Verfolgten mit ihren Erfahrungen, Perspektiven und Wünschen aktiv in die Erinnerungsarbeit einbeziehen. Dafür hat die KZ-Gedenkstätte Neuengamme zehn Menschen eingeladen, deren Eltern bzw. Großeltern unterschiedliche Verfolgungserfahrungen im Nationalsozialismus machen mussten. Warum wurde das Gedenken an manche Opfergruppen verdrängt? Wie können sie stärker in das Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit gerückt werden? Über diese und andere Fragen werden Sie sich während eines Workshops in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme mit Projektteilnehmenden austauschen. Ausgangspunkt dafür ist Ihre eigene Familiengeschichte. Was wissen Sie über Ihre Vorfahren in der NS-Zeit? Welche Narrative werden in Ihrer Familie weitergegeben? Ziel des Seminars ist es, sich über Familiengeschichten auszutauschen und gemeinsam die Herausforderungen gegenwärtiger und zukünftiger Gedenk- und Erinnerungsarbeit anzugehen. Die Ergebnisse werden in neue Bildungsmaterialien für die Gedenkstättenarbeit und zur Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte übertragen.
Literatur/Links:
„Welche Stimme haben wir?“ – Ein partizipatives Projekt mit Nachkomm*innen von NS-Verfolgten, Blogbeitrag vom 26.01.2024, https://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de/nachrichten/news/welche-stimme-haben-wir-ein-partizipatives-projekt-mit-nachkomminnen-von-ns-verfolgten/
Cornelia Chmiel, Zwischen Macht und Ohnmacht − Mitarbeiter*innen in Museen und Gedenkstätten als Akteur*innen erinnerungskulturellen Wandels in der Migrationsgesellschaft, in: Umkämpft, verhandelt, ausgegrenzt. Dissonantes Erinnern an den Nationalsozialismus und seine Folgen, hrsg. von Andreas Pilger, Robin Richterich, Frankfurt am Main, New York 2023, S. 146-163, https://content-select.com/de/portal/media/view/63f49cb0-a318-44ff-a6cc-4f45ac1b000f?forceauth=1
Thorsten Fehlberg, Swenja Granzow-Rauwald, Natascha Höhn, Oliver von Wrochem, Gedenkstättenarbeit zur Diversität von (Familien-)Narrativen in der postmigrantischen Gesellschaft, in: Die Shoah in Bildung und Erziehung heute. Weitergaben und Wirkungen in Gegenwartsverhältnissen, hrsg. von Marina Chernivsky, Friederike Lorenz-Sinai, Opladen, Berlin, Toronto 2022, S. 191-204, https://elibrary.utb.de/doi/book/10.3224/9783847417279