| 10-GER-MA-A2-2 | Vormoderne Krankheitsnarrative Barrierearm studierbar nach Absprache mit der Dozentin Die Publizistin, Fotografin und Künstlerin Susan Sontag hat gezeigt, dass Krankheiten wie AIDS, Tuberkulose und Krebs den Status kultureller Metaphern einnehmen (…) Die Publizistin, Fotografin und Künstlerin Susan Sontag hat gezeigt, dass Krankheiten wie AIDS, Tuberkulose und Krebs den Status kultureller Metaphern einnehmen können: Sie erhalten eine ganz spezifische Bedeutung, indem sie mit bestimmten rhetorischen Figuren und wertenden, suggestiven Bildern verbunden werden. Auch wenn vormoderne Krankheitsnarrative unter ganz anderen Bedingungen entstanden sind, besitzen Krankheitsdiskurse z.B. über Lepra, Pest und Syphilis doch prinzipiell ähnliche Merkmale wie Diskurse über Krebs, AIDS, Demenz und neuerdings Covid19: Sie werden mit Bedeutungen aufgeladen und auf die Welt projiziert. Diese Semantisierung scheint ein historisch wiederkehrendes Denkmuster zu sein, auch wenn die Krankheiten natürlich durch die verschiedenen Individuen zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich erfahren wurden. Das Seminar rückt Lepra (‚Aussatz‘, heute Hansen-Krankheit), ‚Wahnsinn‘ und ‚Melancholie‘ in den Mittelpunkt, aber auch ‚Pest‘, Syphilis und der rätselhafte ‚Englische Schweiß‘ werden behandelt. Bitte beachten Sie, dass für die verschiedenen Studiengänge unterschiedliche Anforderungen bzgl. der Studien- und Prüfungsleistungen bestehen. Das Seminar kann auch für Fachmaster D4 besucht werden. Der Erwerb von General Studies-Punkten ist möglich, auch Gäste sind herzlich willkommen. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock |