10-M79-D1-01 | Digitale Textanalyse und Interpretation Das Seminar findet in Kooperation mit der Universität Trier statt, wo Jun.-Prof. Dr. Lena Wetenkamp ein analoges Masterseminar anbietet. Beide Seminare haben zum einen (…) Das Seminar findet in Kooperation mit der Universität Trier statt, wo Jun.-Prof. Dr. Lena Wetenkamp ein analoges Masterseminar anbietet. Beide Seminare haben zum einen das Ziel, einen Überblick über die Möglichkeiten der digitalen Literaturwissenschaft zu geben, und zum anderen, praktische Kenntnisse der digitalen qualitativen Textanalyse zu vermitteln. Das wird durch eine inhaltliche Auseinandersetzung mit entsprechenden Einführungstexten passieren und zum Ende abgerundet werden durch einen Vortrag von Dr. Claudia Bamberg des Trierer Centers for Digital Humanities mit anschließendem Q&A. Die Praxisanteile des Seminars werden sich vor allem auf die Textanalyse und Interpretation konzentrieren und sind angeschlossen an das Forschungsprojekt „Eastern Turn Revisited“, das Erinnerungsliteratur postsowjetischer Prägung fokussiert. Zwei Romane dienen als Untersuchungsgegenstände: Olga Grjasnowas „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ und Sasha Marianna Salzmanns „Im Menschen muss alles herrlich sein“. An deren Beispiel sollen Sie erste Erfahrungen mit digitalen Methoden in der Auseinandersetzung mit literarischen Texten sammeln und nicht zuletzt diskutieren, welche Parameter der Textanalysen sinnvoll digitalisiert werden können. Wir werden mit dem Annotationsprogramm CATMA arbeiten, das es ermöglicht, eigene TagSets zu erstellen, Text zu annotieren und die Annotationen nach unterschiedlichen Gesichtspunkten auszuwerten.
Die Studienleistung besteht in der aktiven und regelmäßigen Teilnahme, was vor allem die Arbeiten in Teams an den Annotationen umfasst. Die Prüfungsleistung kann durch eine Hausarbeit erlangt werden. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dr. Urania Julia Milevski |
10-M79-A1-1 | Nicht erst die fake news-Skandale der jüngsten Zeit machen es deutlich: Das Verhältnis von Wahrheit und Geschichte sowie deren Vermittlung und Darstellung ist so (…) Nicht erst die fake news-Skandale der jüngsten Zeit machen es deutlich: Das Verhältnis von Wahrheit und Geschichte sowie deren Vermittlung und Darstellung ist so problematisch wie spannend. Das Seminar rückt Geschichtsdenken und Geschichtsnarrative des Mittelalters in den Mittelpunkt. Es werden typische Formen des Erzählens von Geschichte an ausgewählten volkssprachigen Beispielen untersucht werden: gelehrte und exemplarische Geschichtserzählungen, wie sie z.B. in der 'Kaiserchronik' zu finden sind; heroische Geschichtsüberlieferung am Beispiel der Heldendichtung; heilsgeschichtliches Erzählen, wie es sich in den mittelalterlichen Legendensammlungen und in der Weltchronistik findet. Die Kaiserchronik ist in der Reclam-Ausgabe (Mittelhochdeutsch/ Neuhochdeutsch hg. von Mathias Herweg, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-15-019270-2) anzuschaffen; weitere Textauszüge werden unter StudIP zur Verfügung gestellt. Prüfungsformen und Studienleistungen differieren je nach Studiengang und Modul und werden in der ersten Sitzung erläutert. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock |
10-M79-C1-1 | Korpuslinguistik: Grundlagen, Fragestellungen und Methoden Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A. (MPO 2013) Der Begriff des Korpus ist in linguistischen Diskussionen und Forschungsansätzen beinahe unverzichtbar geworden. Ein Korpus ist eine Sammlung sprachlicher Daten, die (…) Der Begriff des Korpus ist in linguistischen Diskussionen und Forschungsansätzen beinahe unverzichtbar geworden. Ein Korpus ist eine Sammlung sprachlicher Daten, die die Kontexte repräsentieren, in denen natürliche Sprache verwendet und kommuniziert wird. Bei den meisten Daten handelt es sich um geschriebene Sprache, d. h. um Texte in den unterschiedlichsten Formen, einschließlich transkribierter Gespräche oder Chat-Scripte. Es gibt jedoch auch Korpora von (annotierten) Audio- oder Videodateien oder multimodalen Mediendateien. Die verschiedenen Korpora unterscheiden sich hauptsächlich in der spezifischen Art und Weise, wie die Daten verarbeitet und zusammengestellt werden. Einerseits soll das Seminar ein Verständnis für die erkenntnistheoretischen Begründungen, die praktischen Forschungsbereiche und Möglichkeiten für die Arbeit mit Korpora aufzeigen, andererseits sollen aber auch spezifische sprach- und kommunikationsbezogene Forschungsfragen vorgestellt, erörtert und entwickelt werden, die mit Hilfe korpuslinguistischer Ansätze beantwortet werden können. Einerseits geht es darum, verfügbare Referenzkorpora des Deutschen mit ihren spezifischen Möglichkeiten kennenzuleren, andererseits um die Möglichkeiten und Werkzeuge zur Erstellung und Analyse eigener Datensammlungen mit grafischen Analyseprogrammen oder einfachen Programmierschritten. Der Kurs eignet sich besonders für die Entwicklung eigener Forschungsprojekte, z. B. im Rahmen einer Abschlussarbeit.
Grundlagenliteratur: Andresen, Melanie. 2024. Computerlinguistische Methoden für die Digital Humanities. Eine Einführung für Geisteswissenschaftler:innen. Tübingen: Narr Francke Attempto Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dr. Andreas Rothenhöfer |
10-M79-C2-02 | Mensch - Tier - Maschine. Linguistische Perspektiven auf komplexe Relationen Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A. (MPO 2013) Das Verhältnis von Mensch und Tier ist (nicht nur) sprachlich komplex. Sprachliche Konstitutionen des Verhältnisses, die vor allem durch die Ökolinguistik, die (…) Das Verhältnis von Mensch und Tier ist (nicht nur) sprachlich komplex. Sprachliche Konstitutionen des Verhältnisses, die vor allem durch die Ökolinguistik, die Tierlinguistik sowie interdisziplinär in den Human Animal Studies untersucht werden bewegen sich zwischen anthropomorphisierenden Tendenzen und sprachlichen Grenzziehungen (etwa in begriffliche Trennungen wie "essen"/"fressen").
Zugleich werden mit der Weiterentwicklung von künstlicher Intelligenz neue Relationen von Mensch und Maschine diskutiert, die sich vor allem an der Schnittstelle der Sprache festmachen lassen (so etwa mit Blick auf Unsicherheiten, ob ein Text von einem Menschen oder einer KI generiert worden ist).
Das Seminar beschäftigt sich mit der übergeordneten Frage, wie Relationen zwischen Mensch, Tier und Maschine sprachlich gestaltet werden. Dabei gilt die Aufmerksamkeit besonders dem Blick auf unterschiedliche Wissensdomänen. Nach der Beschäftigung mit Grundlagen (sowohl sprachwissenschaftlich als auch unter Berücksichtigung interdisziplinärer Perspektiven) arbeiten die Teilnehmenden an Pilotstudien, die verschiedene Schwerpunktgebiete aus dem Themenbereich genauer in den Blick nehmen. Diese werden im Kurs vorgestellt und diskutiert. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dr. Anna Mattfeldt |
10-M79-C1-2 | Metapragmatik der Wissenschaftskommunikation am Gegenstand einer Fachtagung zur Sprachwandelforschung Linguistische Feldforschung im Kontext der IDS-Jahrestagung (10.-13.03.25) in Mannheim / Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A. (MPO 2013) Wissenschaftliche Fachtagungen sind ein Mikrokosmos der Wissenschaftskommunikation in unterschiedlichsten Formaten, Kommunikationsformen und Beteiligtenrollen. Am (…) Wissenschaftliche Fachtagungen sind ein Mikrokosmos der Wissenschaftskommunikation in unterschiedlichsten Formaten, Kommunikationsformen und Beteiligtenrollen. Am Beobachtungsgegenstand der Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache 2025, die unter dem Motto „Deutsch im Wandel“ steht, wollen wir tagungsspezifische Kommunikationsformen, Rollen und situationstypische Strukturen und Mittel der Wissenschaftskommunikation und ihrer Funktionen beobachten, dokumentieren, und analysieren. Dabei sollen von den Teilnehmenden Gesprächs- und Sprachdaten zur späteren Analyse und Transkription bzw. Annotation erhoben werden. Gegenstände und Untersuchungsaspekte der Tagungskommunikation sind u.a. Fachsprachlichkeit, tagungstypische Textsorten, Genres und Kommunikationsformen (Abstracts, Plenumsvorträge, Podiumsdiskussionen, Diskussionspanel, Vortragsdiskussionen, Laudationes, Posterpräsentationen, Publikationsvorstellungen, Gespräche auf Begrüßungsveranstaltungen), Beteiligtenrollen und Statusgruppen, Aspekte von Höflichkeit, methodische-argumentative Faktizitätsherstellung und Wissenskonstitution, wissenschaftliche Selbstdarstellung, Experten-Laien-Kommunikation, Diskursivität und Historizität von Konsens, Nichtwissenskommunikation und Begrenzung von Geltungsansprüchen, Autorisierungs- und Ausschließungsdiskurse, Evaluierungskommunikation- und Qualitätszuschreibungen Darüber hinaus liefert der Beobachtungsgegenstand einen hochaktuellen inhaltlichen Überblick über grundlegende forschungshistorische, theoretische methodische und gegenstandsbezogene Perspektiven des Themas Sprachwandel (mit den Schwerpunkten „Linien und Grundzüge des Wandels über Sprachstufen hinweg“ / „Methodische Ansätze zur Erforschung von Wandel“ / „Sprachwandel und seine theoretische Modellierung“ / „Sprachliche Ebenen des Wandels und ihr Zusammenwirken“ / „Gegenwartssprachliche Reflexe des Wandels“ / „Wandelprozesse in verschiedenen Varietäten des Deutschen“). Teilnehmende können durch die Teilnahme an der Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim (10. bis 13. März 2025) https://www.ids-mannheim.de/aktuell/veranstaltungen/tagungen/2025/ aktuelle Forschungsfragen im Kontext ihrer wissenschaftskommunikativen Darstellung, Vermittlung und Diskussion kennenlernen. Zeiten und Orte
- Vorbesprechungstermin über Zoom am 31.01.2025
- Einführende Blocktermine Ende Februar/Anfang März 2025 (Uni Bremen, nach Abstimmung)
- Feldforschungs-/Exkursionsteil 10.-13. März (Mannheim)
- Auswertende Blocktermine im April 2025 (Uni Bremen, nach Abstimmung)
Kosten Dank einer Unterstützung durch Studienkontenmittel werden Exkursionskosten in Höhe von maximal € 150 pP für bis zu 20 Teilnehmende (3 Übernachtungen im Mehrbettz. incl. Frühstück DJH und Bahnfahrt) übernommen. Der verbleibende Selbstkostenanteil (für Bahnfahrt und Tagungsgebühren f. Teilnehmende ohne eigenes Einkommen) beträgt etwa € 80,- Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dr. Andreas Rothenhöfer |
10-M79-B2-02 | Als sich im 18. Jahrhundert die Idee einer modernen Literatur ausbildete, entstand eine seltsame Form: Zumeist kurze Erzählungen, in deren Mittelpunkt eine Paradoxie (…) Als sich im 18. Jahrhundert die Idee einer modernen Literatur ausbildete, entstand eine seltsame Form: Zumeist kurze Erzählungen, in deren Mittelpunkt eine Paradoxie steht, um die der Text permanent kreist. Viele solcher Erzählungen sind in den Kernkanon der Literatur eingegangen. Dazu zählen beispielsweise Diderots „Paradox über den Schauspieler“, Schillers „Über den Grund des Vergnügens an tragischen Gegenständen“, Jean Pauls „Rede des toten Christus vom Weltgebäude herab, daß kein Gott sei“, Kleists „Marionettentheater“, Friedrich Schlegels „Über die Unverständlichkeit“, Hofmannsthals „Chandos-Brief“, Brechts „Keuner-Geschichten“, Borges’ „Bibliothek von Babel“ und Kafkas „Von den Gleichnissen“. Im Seminar wollen wir eine Auswahl paradoxer Erzählungen besprechen und insbesondere die Frage diskutieren, welchen Zusammenhang es zwischen diesen paradoxen Erzählungen und dem Konzept moderner Literatur gibt. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Prof. Dr. Christian Kirchmeier |
10-M79-A2-2 | Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dr. Jana Jürgs |
10-M79-A2-1 | Vom Kunstlied zum Volkslied? Lyrik zwischen Mittelalter, Barock und Romantik Sie möchte die Geschichte bekannter Gedichte wie der Ballade von den Königskindern kennenlernen? Sie interessieren sich für die Entwicklung der deutschen Lyrik (…) Sie möchte die Geschichte bekannter Gedichte wie der Ballade von den Königskindern kennenlernen? Sie interessieren sich für die Entwicklung der deutschen Lyrik zwischen Mittelalter und Romantik? Sie haben Lust, selbstständig zu einer fast völlig unbeachteten Phase der Lieddichtung zwischen Spätmittelalter und Barock zu forschen? Dann sind Sie in diesem Seminar genau richtig!
Gemeinsam werden wir sowohl den ‚großen‘ literaturhistorischen Entwicklungen mit Blick auf Veränderungen in der Rhetorik und dem Liebeskonzept nachgehen als auch detaillierte Analysen einzelner Lieder und Liederbücher vornehmen. Der Fokus liegt dabei auf der Lyrik des ausgehenden 15. und beginnenden 16. Jahrhunderts. In dieser Zeit schlägt der Medienumbruch von der Handschrift zum Druck auch in der Liedüberlieferung voll durch (erstmals werden Liederbücher mit Noten gedruckt sowie Liedflugblätter erstellt und z.T. zu Codices zusammengebunden), zudem entstehen Lieder ganz verschiedener Register, volksliedhafte Strophen stehen neben höfischen Kunstliedern. Wir werden uns dieser Lyrik von zwei Seiten nähern, einmal ausgehend vom Minnesang des hohen Mittelalters, dessen Motive und poetische Formen in dieser Übergangszeit weiterwirken, dann auch ausgehend von der Rezeption (spät)mittelalterlicher Lyrik durch die Romantik (bes. Achim von Arnims und Clemens Brentanos Liedersammlung „Des Knaben Wunderhorn“ von 1805 bis 1808 entstanden).
Die Seminarlektür wird über Stud.IP zur Verfügung gestellt. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Prof. Dr. Anja Becker |
10-M79-A1-2 | Vormoderne Konfliktdialoge Die mittelalterliche Kultur ist ein zutiefst agonale. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass neben dem Kampf mit Waffen, dem Kampf mit Worten eine große Bedeutung (…) Die mittelalterliche Kultur ist ein zutiefst agonale. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass neben dem Kampf mit Waffen, dem Kampf mit Worten eine große Bedeutung zukommt. Die vormoderne deutsche Literatur ist voller Konfliktdialoge; und einige dieser Dialoge werden wir im Seminar mittels verschiedener Methoden (historische Dialogforschung, Sprechakttheorie, Figurennarratologie etc.). näher analysieren. Dabei verfolgt das Seminar einen gattungsübergreifenden Ansatz: Wir werden agonale Gespräche in der Lyrik (Minnesang, Sangspruch) ebenso behandeln, wie solche in erzählenden Texten (z.B. der Königinnenstreit im ‚Nibelungenlied‘, die Mutter-Tochter-Dialoge im Eneasroman, dialogische Reizreden im Artusroman). Weiterhin organisiert das Mittelalter auch Lehr-/Lernsituationen agonal insbesondere durch das dialektische Verfahren der ‚disputatio‘. Solche epistemischen Verfahren beeinflussen literarische Dialoggestaltungen ebenso wie kulturelle Vorstellungen vom Kampf als Mittel der Ehrgewinnung.
Die im Seminar behandelte Literatur wird über Stud.IP zur Verfügung gestellt. Im Sinne des forschenden Lernens sind Ihre Vorschläge zu literarischen Konfliktdialogen, die wir gemeinsam besprechen sollten, hoch willkommen. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Prof. Dr. Anja Becker |