09-54-2-R4 | "I was saved by God to make America great again." Religiöse Narrative im politischen Diskurs Nicht nur die aktuelle Inaugurationsrede des 47. amerikanischen Präsidenten zeigt die Verwendung religiöser Narrative im politischen Feld. So wies Bellah für die USA (…) Nicht nur die aktuelle Inaugurationsrede des 47. amerikanischen Präsidenten zeigt die Verwendung religiöser Narrative im politischen Feld. So wies Bellah für die USA schon 1967 auf die Verflechtung von Religion und Politik hin und entwickelte das Konzept der Zivilreligion. Die Frage stellt sich allerdings, inwieweit das Konzept transnational anwendbar ist und inwieweit nicht eher von multiplen Zivilreligionen auszugehen ist, um nur einige wenige Kritikpunkte zu nennen. Ziel des Seminars ist die Auseinandersetzung mit einer rezeptionsgeschichtlichen Analyse religiöser Narrative in unterschiedlichen Texten (z.B. Inaugurationsreden, Weihnachtsansprachen von Bundespräsidenten, journalistische Interviews). Wir werden uns dabei der Frage widmen, welche spezifischen Elemente religiöser Symbolsysteme wie und zu welchem Zweck als (zivilreligiöse) Rhetorik verwendet werden. Dabei werden ganz unterschiedliche literarische Konstruktionsprozesse diskutiert und verschiedene Verwendungen analysiert. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Rezeption im jeweiligen gesellschaftlichen Kontext und der Erfassung der religions- und kulturgeschichtlichen Hintergründe. Die Fallbeispiele werden dabei aus verschiedenen politischen Kontexten genommen. Die regelmäßige Teilnahme an den Seminarsitzungen, Vorbereitung der Lektüre sowie Diskussion in den Einheiten ist zentraler Bestandteil des Seminars.
ZUDEM WIRD ES EINEN BLOCKTAG AM 26.04.2025 GEBEN. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Prof. Dr. Kerstin Radde-Antweiler |
09-54-6-R10 | „Der Himmlische Vater“ – Grundlagen und Aktualisierungen der Autoritarismus-Theorie In diesem Seminar befassen wir uns mit der Theorie des autoritären Charakters, wie sie von Erich Fromm und später von Theodor W. Adorno formuliert wurde, und (…) In diesem Seminar befassen wir uns mit der Theorie des autoritären Charakters, wie sie von Erich Fromm und später von Theodor W. Adorno formuliert wurde, und betrachten ihre enge Verknüpfung mit Religion bzw. ihrer Kritik. Dazu werden wir zunächst einige Grundlagen der Kritischen Theorie erarbeiten, uns dann den Ausführungen Fromms zu Autorität und Familie widmen, um uns anschließend ausführlich den Studien zum autoritären Charakter zu widmen. Abschließend betrachten wir die Debatte zu Religion und Right-Wing Authoritarianism, wie sie in Nordamerika geführt wurde, sowie aktuelle Beispiele wie die Leipziger Autoritarismus-Studie. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Petra Klug |
09-50-GS-1 | Dekoloniale Perspektiven auf das Überseemuseum und die Kunsthalle Bremen Nicht nur der Kolonialismus beherrscht derzeit die öffentliche Debatte, sondern vor allem sein Erbe und damit u.a. die Frage nach der Rückgabe von Kulturgütern, die in (…) Nicht nur der Kolonialismus beherrscht derzeit die öffentliche Debatte, sondern vor allem sein Erbe und damit u.a. die Frage nach der Rückgabe von Kulturgütern, die in deutschen ethnologischen Museen lagern und meistens in einem Kontext der Gewalt gesammelt wurden, der der europäischen Expansion im 19. Jahrhundert inhärent war. Dies betrifft auch das Überseemuseum zu Bremen, das weitgehend untrennbar mit dem kolonialen Projekt verbunden war, da seine Entstehung auf die 1890er Jahre zurückgeht und die Zahl seiner ethnologischen und sonstigen Sammlungen aus deutschen Übersee-Kolonien unter dem Vorzeichen u.a. des Kolonialismus beträchtlich anstieg. Die Gründungsgewalt des ethnologischen Museums spiegelt sich auch auf epistemologischer Ebene wider: Mit Hilfe einer Klassifizierung wurden Gesellschaften durch ihre Objekte organisiert und diese Objekte selbst nach einer evolutionistischen Skala geordnet. Dadurch wurde nicht nur Wissen produziert und konstruiert, sondern auch eine Differenz zwischen Europäern und ihren „exotischen“ Anderen hergestellt, sprich zwischen „Kulturvölkern“ und „Naturvölkern“, wobei ethnologische Museen hauptsächlich Letzteren gewidmet waren, von denen dementsprechend ihre Exponate stammten. Diese Museumsart war allerdings nicht die alleinige Nutznießerin der vom Kolonialismus geschaffenen Situationen; die Geschichte mancher Kunstmuseen, wie z.B. die der 1823 gegründeten Kunsthalle zu Bremen war mit dem Kolonialismus im „Übersee“ verflochten, der nicht nur eine Herrschaftspraxis und eine Besetzung fremder Gebiete meint, sondern auch die Versklavung von Afrikaner*innen. Bremer bürgerliche Mäzen*innen, die die Entstehung, Realisierung und Fortbestand des Kunsthalle-Projekts gestalteten, waren z.B. rege am Handel mit Produkten beteiligt, die von Versklavten Menschen in der Karibik und den Amerikas produziert wurden. Dazu besitzt die Kunsthalle in ihren Sammlungen Werke von Künstlern der sog. avant-garde, die sich in u.a. europäischen ethnologischen Museen ausgestellter Exponate sowohl als Motive als auch als Elaborationsmodelle zur Erneuerung ihres künstlerischen Schaffens bedient hatten. Vor dem Hintergrund des oben Ausgeführten werden – im Seminar – beide Institutionen in den Blick genommen, wobei der Schwerpunkt auf dem Überseemuseum (mit Afrika, Ozeanien/Blauer Kontinent, Geschichte des Museums) und dem Übermaxx liegt. Demzufolge setzen wir an der Geschichte des Überseemuseums als teilweise ethnographischer Institution an. Mit Hilfe einschlägiger Literatur und Analyseinstrumente reflektieren wir über seine Rollen und Funktionen/Kernaufgaben bzw. Art und Zweck seiner Sammlungs- und Ausstellungspraxen bis in die jüngste Vergangenheit. Dies mit dem Ziel nachverfolgen zu können, ob und wie es heute mit seiner eigenen Geschichte und Rolle im Kolonialismus, mit seinem kolonialen Erbe, d.h. mit den zahlreichen Artefakten samt deren Herkunftsgebieten und mit sonstigen Nachwirkungen des Kolonialismus umgeht. Die Auseinandersetzung mit der Kunsthalle betrifft die Verflechtung von „Kolonialgeschichte, bürgerlichem Mäzenatentum und Kunst- und Sammlungsgeschichte“ und – etwas eingehender – die Nutzung von ethnologischen Artefakten durch Künstler der Moderne, soweit deren Namen in den Kunstsammlungen stehen, ungeachtet dessen, ob die Kunsthalle die in Frage kommenden Werke besitzt oder nicht. Es wird dabei danach gefragt, welche Repräsentationen von diesen als Modellen fungierenden Artefakten und deren Schaffenden sie sich machten, ob ein direkter Dialog mit diesen „Anderen“ der Europäer stattgefunden hat oder nicht. Für die theoretische und praktische Annäherung an beide Institutionen, die als „Repräsentationsagenturen“ par excellence fungieren, dient die dekoloniale Theorie, die im Seminar im Hinblick auf ihre Anwendungen allgemein sowie in Museumkontexten im engeren Sinne und in deren Verhältnis zu dekolonisierungs-, postkolonialen, und kollaborativen Ansätzen präzisiert wird. Im Seminar können 3 oder 6 CP erworben werden. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Aissatou Bouba |
09-M52-01-20-03-08 | Erkenntnisse in der physikalischen, digitalen und formalen Welt Die Veranstaltung gibt eine Einführung in erkenntnistheoretische Probleme der exakten Wissenschaften (Mathematik, Physik, Informatik) und deren historische Wurzeln. (…) Die Veranstaltung gibt eine Einführung in erkenntnistheoretische Probleme der exakten Wissenschaften (Mathematik, Physik, Informatik) und deren historische Wurzeln. Typische Fragen, die behandelt werden, lauten: Was gilt als gute Erklärung in der Physik – und warum? Wie verändern künstliche Intelligenz und „big data“ unsere Erkenntnismöglichkeiten – und können sie „kreativ“ sein? Wovon handelt eigentlich die Mathematik – und warum gibt es in ihr keine Umbrüche wie in anderen Disziplinen?
Es werden keine spezifischen Vorkenntnisse erwartet, allerdings eine Offenheit für die Auseinandersetzung mit erkenntnistheoretischen Fragen der exakten Wissenschaften. (Ethische Fragestellungen werden in dieser Veranstaltung nur am Rande behandelt.)
Lernziele: Die Teilnehmer des Seminars erlangen Kenntnis über wissenschaftsphilosophische Grundprobleme der exakten Wissenschaften. Sie können diese kritisch bewerten und auch Personen außerhalb ihres Fachgebiets souverän kommunizieren. Sie lernen, sich mit Originaltexten aus der theoretischen Philosophie intensiv und kritisch auseinanderzusetzen.
Literatur: Nach Absprache im Verlauf der Veranstaltung. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Prof. Dr. Dr. Norman Sieroka |
09-50-M7-5 | Ethnographische Ansätze zur Nordsee: Von Nordsee-Feeling zu Rohstoffabbau – den Kulturraum Nordsee in verschiedenen Facetten betrachten Die Nordsee ist ein Ort stetiger Aushandlungen – zwischen Anrainerstaaten, zwischen Land und Wasser, zwischen menschlichen und mehr-als-menschlichen Akteur:innen. (…) Die Nordsee ist ein Ort stetiger Aushandlungen – zwischen Anrainerstaaten, zwischen Land und Wasser, zwischen menschlichen und mehr-als-menschlichen Akteur:innen. Dieses Seminar lädt dazu ein, das eigene Wissen über die Nordsee-Region zu hinterfragen und neu zu kontextualisieren.
Die heutige Wattenmeerlandschaft ist ein Beispiel par excellence für das Ineinandergreifen von Natur und Kultur: Um den Zustand der Natur zu verstehen, muss man die Kulturgeschichte der Region kennen – von Menschen geformt, vom Wasser zurückgefordert. In diesem Seminar nehmen wir verschiedene Perspektiven auf die Nordsee ein und untersuchen, wie ökologische, wirtschaftliche, kulturelle und politische Interessen die Region formen. Dabei reicht das Spektrum der Themen von Gefahr durch Sturmfluten und Überflutung, über maritime Infrastruktur und Rohstoffabbau bis hin zur Romantisierung der Nordsee in Literatur und Kunst.
Im wöchentlichen Rhythmus setzen wir uns mit unterschiedlichen Facetten der Nordsee auseinander. Wir betrachten das Wattenmeer als dynamisches System, in dem Ebbe und Flut ein fortwährendes Wechselspiel zwischen Wasser und Land erzeugen. Wir hinterfragen die Romantisierung der Nordsee und die Bilder, welche dadurch kreiert werden. Wir diskutieren aktuelle Herausforderungen wie den Meeresspiegelanstieg und den Rohstoffabbau. Dabei verbinden wir das lokale Wissen und die Erfahrungen der menschlichen und more-than-human Bevölkerung mit globalen Kontexten.
Die Prüfungsleistung besteht aus einer wissenschaftlichen Hausarbeit zu einem Aspekt der im Seminar behandelten Themen. Alternativ kann nach Absprache mit der Lehrperson und den Modulverantwortlichen auch ein kreatives Produkt als Prüfungsleistung eingereicht werden. Studierende, die den Kurs im Rahmen der General Studies belegen möchten, sind ebenfalls herzlich willkommen. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Anja Binkofski |
09-50-GS-4 | Dieses Seminar ist für Studierende mit Interesse an der Filmproduktion. Der Fokus liegt dabei auf der Produktion. Studierende bilden Filmcrew und lernen die komplette (…) Dieses Seminar ist für Studierende mit Interesse an der Filmproduktion. Der Fokus liegt dabei auf der Produktion. Studierende bilden Filmcrew und lernen die komplette Organisation und Produktion eines Kurzfilms nach einem eigenen Skript. Drehbucherstellung ist ein kleinerer Teil dieses Seminars aber der erste Schritt. Wir werden ein Casting und Location Scouting machen. Wir werden mit Final Cut oder Davinci Resolve schneiden. Sora und andere KI Tools dürfen verwendet werden. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dipl.-Ing. Bernd Bullwinkel |
09-30-P1-31A / 09-30-P2-34A / 09-30-PS-23S | Fortschritt und sozialer Wandel Der Begriff des „Fortschritts“ ist heute wahrscheinlich aktueller und relevanter denn je, im Angesicht der Konflikte, Krisen, und Katastrophen. „Fortschritt“ scheint (…) Der Begriff des „Fortschritts“ ist heute wahrscheinlich aktueller und relevanter denn je, im Angesicht der Konflikte, Krisen, und Katastrophen. „Fortschritt“ scheint in allen Dimensionen ungreifbar. Wenn dies aber nicht nur ein politisches Problem ist, dann ist eine begriffliche, normative, und kritische Debatte zum Thema des Fortschritts unabdingbar. Kann es besser werden, und wenn ja, auf Grundlage welcher Maßstäbe können wir darüber urteilen, dass es besser wird? Ist Geschichte, oder spezifisch die Geschichte der „Moderne“ Fortschritt, und was sind die Implikationen einer solchen Idee? Erweitern wir die Kreise moralischer Relevanz, vertiefen wir unser Verständnis gesellschaftlicher Normen, oder lernen wir durch Problemlösungsprozesse? Und darüber hinaus: Können oder sollten wir überhaupt noch an einem starken Fortschrittsbegriff festhalten? Und was bleibt vielleicht übrig, an dem Punkt, an dem wir uns von diesem Fortschrittsbegriff entfernen? Dieses Seminar bietet eine tiefe Diskussion zum Thema des Fortschritts und eröffnet den Studierenden den Raum eigene Überlegungen zum Begriff des Fortschritts zu bilden. Im Seminar werden wir uns der Idee des Fortschritts unter dem Begriff von „sozialen Wandel“ nähern, basierend auf der kritischen Reflexion, dass wir den Fortschrittsbegriff nicht allein als „moralischen“, „technologischen“, oder „politischen“ Wandel verstehen können. Im Seminar beschäftigen wir uns sowohl mit Argumenten und Behauptungen aus der Vergangenheit, von Kant, über Hegel, bis zu Adorno und Benjamin, als auch mit zeitgenössischen und aktuellen Theorien, von Honneth, über Allen, bis zu Jaeggi. Dabei rückt stets die Frage in den Vordergrund, was das für den aktuellen Kontext bedeutet und wie also heute fortschrittlicher sozialer Wandel noch denkbar, realisierbar und notwendig ist.
Literatur: Die Literatur wird zur Verfügung gestellt. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | David Hahn, M.A. |
09-54-6-R9/2 | Geister, Zombies und Vampire in den Medien - religionswissenschaftliche Perspektiven auf Wiedergänger Zombies, Vampire und Geister sind vertraute Gestalten des Horrorgenres und begegnen uns vielgestaltig in der heutigen Medienlandschaft, seien es Zombies als (…) Zombies, Vampire und Geister sind vertraute Gestalten des Horrorgenres und begegnen uns vielgestaltig in der heutigen Medienlandschaft, seien es Zombies als Untote-Gegnerhorden in Videospielen, wie Days Gone, Vampire als „asketisch-erotische Pin-ups“ (Feichtinger & Heimerl 2008) in Dramaserien wie Vampire Diaries oder Geister in selbstgedrehten „Geistervideos“, in denen die Grenzen von Wirklichkeit und Fiktion für den Zuschauer verschwimmen und das Aufnahmemedium mit seinen Möglichkeiten und Limitationen in besonderer Weise im Fokus steht. All diese Archetypen verbindet ihr Status als Wiedergänger. Wesenheiten, die bereits verstorben, in verändertere Gestalt erneut das Diesseits bevölkern und ihren Grusel aus ihren gewandelten Attributen ziehen. Der Geist in seiner Körperlosigkeit, der Vampir in seiner körperlich gelegentlich auch geistigen Überlegenheit, sowie der Zombie, in seiner Degradierung als verwesender, geistloser doch wandelnder Körper. Im Seminar werden wir uns zunächst rezeptionshistorisch der Entstehung und dem Wandel dieser Figuren annähern, wobei hier im Besonderen die Entwicklungsgeschichte unterschiedlicher Medien (wie Film und Videospiel) mitbetrachtet werden muss. Dabei wird von einer postkolonialen Perspektive auch auf kulturelle Aneignungs- und Wiederaneignungsprozesse geschaut werden. Des Weiteren werden wir uns theoretischen Deutungsmöglichkeiten dieser Wiedergänger-Gestalten annähern und dabei Kontext-kritisch die angelegten sozialkritischen Interpretationen (bspw. Den Zombie als Kritikfigur am Spätkapitalismus, den Vampir als Spielball sich verändernder Sexualmoral und Geister als Trauma- und Tabu-aufbrechende Diskursentitäten) genauer anschauen. Anhand einer kleinen Lehrforschung sollen die Studierenden qualitative Analysemethoden (bspw. Filmanalyse, Diskursanalyse, Interviewführung) auf einen von ihnen gewählten Gegenstand im Rahmen des Seminarthemas anwenden. Dafür sollte bereits zu Beginn des Semesters feststehen, welches Medienmaterial (und daraus resultierend auch welche Methoden) Gegenstand der Lehrforschung sein sollen. Am Ende kann eine benotete Prüfungsleistung für das Modul 9 abgelegt oder 3CPs (unbenotet) für bspw. General Studies erworben werden.
Am Ende werden im Rahmen eines selbstorganisierten Symposiums gemeinsam mit anderen Veranstaltungen die Ergebnisse der Lehrforschungen präsentiert und diskutiert. Die Teilnahme daran ist verpflichtend. Dafür entfallen drei Sitzungen in der Vorlesungszeit. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Bodil Stelter |
09-54-6-R8 | In Wäldern und vor Gericht: Staatliche Anerkennung von Romuva im heutigen Litauen Die litauische Glaubensgemeinschaft Romuva versteht sich als Verfolger des „alten baltischen Glaubens“ mit tiefen Wurzeln in der vorchristlichen Zeit der heutigen (…) Die litauische Glaubensgemeinschaft Romuva versteht sich als Verfolger des „alten baltischen Glaubens“ mit tiefen Wurzeln in der vorchristlichen Zeit der heutigen litauischen Region. Im Mittelpunkt ihrer Praxis steht die Verehrung der Natur und ihrer Zyklen, gepaart mit Ritualen, Liedern und Tänzen. Seit der Widerherstellung der Unabhängigkeit und der Verabschiedung des Gesetzes über religiöse Gemeinschaften und Gesellschaften in 1992 streben sie eine staatliche Anerkennung an. Warum wurde sie Romuva trotzt mehrerer parlamentarischer Abstimmungen und Amtsperioden verweigert, bis sie im Jahr 2024 gewährt wurde?
Der Gegenstand des Kurses ist der Diskurs um die parlamentarische Entscheidung, die Akteure, Argumente und ihre historische und (religions-)theoretische Einordnung. Diese werden durch verschiedene Primärquellen wie Gesetzestexte, Gerichtsurteile und öffentliche Briefe erarbeitet. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Eva Arnaszus |
09-30-P1-30A / 09-30-P2-33A / 09-30-PS-22S | Kannibalische Metaphysiken: Elemente einer post-strukturalen Anthropologie 'Kannibalische Metaphysiken' ist der Versuch des brasilianischen Anthropologen Eduardo Viveiros de Castro, die Welt der indigenen Gruppen Südamerikas der westlichen (…) 'Kannibalische Metaphysiken' ist der Versuch des brasilianischen Anthropologen Eduardo Viveiros de Castro, die Welt der indigenen Gruppen Südamerikas der westlichen Philosophie gegenüberzustellen. Diese Metaphysiken sind kannibalisch, nicht nur, weil sie von Kannibalen stammen, sondern auch, weil ihr Verhältnis zur westlichen Metaphysik ein kannibalisches ist: sie fressen westliche Philosophen auf, um selber Philosophie zu werden. 'Werden', das bezeichnet hier im deleuzeschen Sinn einen Prozess, der in der Differenz zwischen zwei Polen wirkt (hier: westlicher und indigener Metaphysik), und sich damit der Identifikation sowohl mit dem einen wie dem anderen verwehrt. Weder ganz 'kannibalisches Cogito', noch ganz europäische Philosophie, sollen die kannibalischen Metaphysiken zwischen zwei Denkformen stehen, die als 'radikal verschieden' vorgestellt werden, um eine Möglichkeit abzustecken, sie auf eine Stufe zu stellen, ohne die eine zur anderen zu machen: Kannibalen denken, indem man philosophisch frisst, und (metaphysisch) Philosophen fressen, indem man kannibalisch denkt. Diese Äquivokation zwischen Philosophie und Kannibalismus stellt also beide als Denkformen vor, um ein nicht zuletzt politisches Ziel zu erreichen: dem aus der Philosophie und der Anthropologie traditionell ausgeschlossenen indigenen Denken zu vollem Recht zu verhelfen, ohne es als bloß eine weitere Form von Philosophie ihr gleichzumachen - und damit möglicherweise auch unserer Denkform zu einer Revolution verhelfen, die sich nicht auf Denken beschränkt. Im Seminar werden wir versuchen, uns diesem Denken/Fressen der Differenz zwischen philosophischem und kannibalischem Cogito anzunähern. Dafür werden wir neben Viveiros de Castros Buch ausgewählte Texte der amazonischen Anthropologie und europäischen Philosophie lesen, die uns als empirische und philosophische Grundlagen zum Verständnis der 'kannibalischen Metaphysiken' dienen werden.
Literatur: Zuerst erschienen auf Französisch als: Viveiros de Castro, Eduardo: (Übers. Oiara Bonilla) Métaphysiques Cannibales. Lignes d'anthropologie post-structurale, Paris: Presses Universitaires de France, 2009 Deutsche Ausgabe: Viveiros de Castro, Eduardo: (Übers. Theresa Mentrup) Kannibalische Metaphysiken. Elemente einer post-strukturalen Anthropologie, Leipzig: Merve Verlag, 2019.+ Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Eike Kroner Niklas Hartmann |
09-50-GS-3 | Ausgehend von der Annahme, dass KI Werkzeuge im Journalismus eingesetzt werden, wollen wir in diesem Seminar verschiedene frei verfügbare Werkzeuge kennen lernen und (…) Ausgehend von der Annahme, dass KI Werkzeuge im Journalismus eingesetzt werden, wollen wir in diesem Seminar verschiedene frei verfügbare Werkzeuge kennen lernen und ausprobieren. Die Zielplattform für unsere Beiträge ist TikTok. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dipl.-Ing. Bernd Bullwinkel |
09-50-GS-6 | Kuwi Capacities: Kulturwissenschaftliche Ansätze und Arbeitstechniken Das Modul „Kuwi Capacities“ vermittelt grundlegende kulturwissenschaftliche Ansätze und Arbeitstechniken. Wir werden kulturwissenschaftliche Perspektiven und (…) Das Modul „Kuwi Capacities“ vermittelt grundlegende kulturwissenschaftliche Ansätze und Arbeitstechniken. Wir werden kulturwissenschaftliche Perspektiven und Fragestellungen diskutieren, sowie die Arbeit mit Literatur und den Schreibprozess diskutieren. Weiterer Themen sind Selbstorganisation oder der Umgang mit Schreibblockaden. Die Studierenden werden dabei beispielhaft eine schriftliche Arbeit entwickeln.
Die Themen wurden in Zusammenarbeit von Studierenden und Lehrenden entwickelt und als Blog „Kuwi Capacities“ umgesetzt. Der Blog ist als Ressource öffentlich zugänglich. Hier sind alle Lerninhalte zu einer abwechslungsreichen Mischung aus Texten, Lehrfilmen und Podcasts zusammengestellt. Die Studierenden des Moduls werden im Rahmen von zweiwöchigen Veranstaltungen die Inhalte des Blogs vertiefen und individuell und in kleinen Teams wichtige Arbeitstechniken einüben.
Das Modul richtet sich an Studienanfänger*innen sowie an fortgeschrittene Studierende, die sich eine Auffrischung wünschen. Für die Teilnahme werden 3 GS Punkte erworben. Dafür sind eine aktive Mitarbeit sowie das Bearbeiten von Übungsaufgaben notwendig.
Mittwochs 10:00-12:00 Uhr zweiwöchig ab 09.04.2025 Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dr. Martin Gruber |
09-54-2-R2 | Literaturen des Hinduismus Inhalt Im Hinduismus gibt es keine für alle verbindliche „heilige Schrift“. Dennoch existiert eine Fülle an Literaturen aus verschiedenen Epochen, die rituelle Funktion (…) Inhalt Im Hinduismus gibt es keine für alle verbindliche „heilige Schrift“. Dennoch existiert eine Fülle an Literaturen aus verschiedenen Epochen, die rituelle Funktion haben und religiöse Vorstellungen bzw. Konzepte thematisieren. Dieses Seminar vermittelt ein Grundverständnis für die Vielfalt religiöser Gattungen im Hinduismus und zeigt anhand eines Fallbeispiels — der Bhagavadgītā — die Möglichkeiten und Herausforderungen der Interpretation. Dabei werden sowohl das wissenschaftliche Erkenntnisinteresse als auch die Umstände der Rezeption und transkulturellen Aneignung reflektiert.
Lernziel Am Ende der Lehrveranstaltung sollten Sie in der Lage sein, ausgewählte hinduistische Texte mithilfe einschlägiger Sekundärliteratur zu analysieren, und zwar im Hinblick auf Entstehungsgeschichte, wesentliche Aussagen, Stilmittel und ihre heutige Nutzung. Dabei behalten Sie im Blick, dass Textrezeption ein perspektivgebundener und ggf. streitbarer Prozess ist.
Methodik Seminarform mit Input der Dozentin, Einzel- und Gruppenarbeit, Diskussion.
Leistungsnachweis Sie erwerben 3 CP durch studienbegleitende Leistungen (DoIT!-Aufgaben). Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | PD Dr. Beatrix Hauser |
09-54-6-R2/4 | Literaturen des Islams: Der Koran und seine Auslegung Der Islam ist ohne seine in ein Buch gegossene Botschaft, den Koran, nicht verstehbar. Der Koran ist allerdings kein Buch, das durch seine direkte Lektüre das (…) Der Islam ist ohne seine in ein Buch gegossene Botschaft, den Koran, nicht verstehbar. Der Koran ist allerdings kein Buch, das durch seine direkte Lektüre das Verständnis der vielfältigen Facetten des Islams einfach ausbreiten würde. Insofern werden wir uns im Seminar anschauen, wie sowohl die religionshistorische Islam- und Religionswissenschaft diese Offenbarungsschrift in ihren makrohistorischen Kontext einordnet und verständlich macht, als auch wie die muslimischen Koranwissenschaften und die islamische Theologie den Koran entschlüsselt und auslegt (tafsir & ta‘wil). Dabei wird nach einer historischen Einordnung einiger klassisch-traditioneller Methoden vor allem die vertiefte Betrachtung zeitgenössischer Methoden und Hermeneutiken der Koranexegese im Zentrum des Seminars stehen (Rahman, Özsoy, Said Nursi, Abu Nasr, El Omari, Khorchide, u.a.). Es ist nicht Aufgabe von Religionswissenschaft, den Koran auszulegen, aber zum Verständnis islamischer Traditionen sowie zeitgenössischer Islam-Diskurse ist es zentral, auch die emischen Methoden klassischer wie zeitgenössischer Auslegungen resp. Bedeutungskonstruktionen zu kennen. Wir werden uns darum auch Auslegungen verschiedener Koranverse anschauen zu Themen wie Gender, Sexualität, andere Religionen, Gottesbild, Jihad o.ä. (je nach Wunsch und Möglichkeit). Flankierend dazu kommt weiteres Schrifttum und der Umgang islamischer Theolog*innen mit diesem in den Blick: die Tradition (sunna) des Propheten, d.h. vor allem die überlieferten Aussprüche Muhammads (ahadith), die keine Offenbarungen beinhalten sowie seine Biographie (sira), aber auch das Genre der Korankommentare. Die Gelehrten (ulama) sind diejenigen, die den Koran auslegen. Ihre traditionellen ‚Institutionen‘ (z.B. Scheich ul-Islam, Muftiamt) sowie neuere und ‚westliche‘ Kommunikations- und Erscheinungsweisen (Online-Scheichs, ECFR u.a.) und deren Methoden (Minderheitenrecht) werden wir uns im Seminar ebenfalls anschauen.
Der Besuch der VL ‚Einführung in den Islam‘ wird zum Besuch des Seminars vorausgesetzt!
Studienbegleitende Leistung: • Regelmäßige vorbereitende Lektüren und Recherchen sowie TN an Diskussionen und Gruppenarbeit • Referat mit Thesenpapier (20 Min.) Kleine Modulprüfung: Schriftliche Ausarbeitung des Referats auf 8 Seiten. Andere Prüfungsformen in Absprache mit der Dozentin u. U. möglich. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Prof. Dr. Gritt Maria Klinkhammer |
09-54-GS | Mental Health III - Die Suizidfrage aus anthropologischer, religionswissenschaftlicher und medizinethischer Sicht Inhalt Das Seminar beschäftigt sich mit dem Thema Suizid – aus religionswissenschaftlicher, soziologischer, kulturanthropologischer, psychologischer und (…) Inhalt Das Seminar beschäftigt sich mit dem Thema Suizid – aus religionswissenschaftlicher, soziologischer, kulturanthropologischer, psychologischer und psychiatrisch/psychotherapeutischer Perspektive. Vorwissen seitens der Studierenden ist nicht erforderlich, aber die Bereitschaft, sich aktiv, differenziert und tolerant mit dem Thema auseinanderzusetzen. Im Rahmen des Seminars wird erwartet, dass die Studierenden eigenverantwortlich und supervidiert eine Befragung durchführen.
Lernziel Am Ende des Seminars sollten die Studierenden in der Lage sein, Einflussgrößen, welche die Wahrscheinlichkeit eines Suizid erhöhen oder reduzieren zu erörtern und zu bewerten. Neben der Vermittlung notwendiger Hintergrundinformationen zum Einfluss von religiösen und sonstigen Glaubensüberzeugungen, von psychischer Gesundheit, sozialen Umgebungsbedingungen bezüglich suizidaler Impulse soll auch das Thema assistierter Suizid („Freitod“-Begleitung) unter Berücksichtigung der rechtlichen Situation in Deutschland und der Schweiz sowie den USA diskutiert werden.
Warnhinweis / Disclaimer Es wird dringend darum gebeten, dass Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Seminars sich in einem psychisch stabilen Zustand befinden, der es ihnen ermöglicht, sich in einem Seminar mit Themen wie Lebensende, Krisen und Suizidalität auseinander zu setzen, ohne durch mögliche eigene Empfindlichkeiten oder Betroffenheiten eingeschränkt zu sein. Die Teilnahme am Seminar erfolgt seitens der Studierenden eigenverantwortlich. Aufgrund jüngster Erfahrungen weise ich darauf hin, dass von Teilnehmenden erwartet wird, konstruktiv am Seminar teilzunehmen und der Meinung Dritter dieselbe Toleranz entgegenzubringen wie der eigenen Position. Das Seminar stellt keine psychotherapeutische Veranstaltung dar.
Erwartete Studienleistungen 3 CP unbenoteter Schein: • Regelmäßige Teilnahme • Regelmäßige vorbereitende Lektüren und Recherchen sowie aktive und wertschätzende Teilnahme an Diskussionen und Gruppenarbeit • Referat mit Thesenpapier (20 Min.)
3 CP benoteter Schein: • Zusätzlich zu Studienleistung für unbenoteten Schein: • Mündliche Prüfung am Ende des Semesters im Umfang von 20 Min. Als Prüfungsleistung können bis auf weiteres keine schriftlichen Beiträge akzeptiert werden
Eine Teilnahme am Seminar ist auch InteressentInnen möglich, welche den ersten oder zweiten Teil meiner Seminarreihe Mental Health im Jahr 2024 nicht besucht haben.
Es wird gebeten, sich zeitnah aus der Veranstaltung wieder abzumelden, sollte man sich gegen eine Teilnahme entschieden haben.
Für Fragen mailen Sie mich bitte unter folgender Email-Adresse an: peter.kaiserprotect me ?!lestoises.ch. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Prof. Dr. med. Dr. phil. Peter Kaiser |
09-50-GS-2 | Othering, Social Taboo, and Ethnicity: Representations of the Margin in Arab Contemporary Fiction / Online (in englischer Sprache) Dear friend of Off University,
As a self-organization of politically persecuted scholars, we seek new strategies to uphold academic life and knowledge threatened by (…) Dear friend of Off University,
As a self-organization of politically persecuted scholars, we seek new strategies to uphold academic life and knowledge threatened by anti-democratic and authoritarian regimes.
Since 2018, we have offered 80 online and hybrid courses with more than 5000 participants, provided financial relief and opportunities for teaching and research for more than 200 scholars at risk from 16 countries, and collaborated with many German universities and NGOs, forming a virtual network.
Off University’s 2025 Summer Semester is starting soon!
In this semester, we will offer an online course and a conversation series from a multidisciplinary perspective: Caste on Screen: Hindi Cinema and the Making of Contemporary India by Reyazul Haque and Nadja-Christina Schneider, History and Memory in Contemporary Russia by Alexandra Kolesnik and Aleksandr Rusanov, Myanmar in the World by two scholars from Myanmar and Othering, Social Taboo, and Ethnicity: Representations of the Margin in Arab Contemporary Fiction by Adel Dashela and Safwan Yahya Al-Showaiter.
Find more about Off University on https://offuniversity.org and join our courses on our e-learning platform, https://moodle.offuniversity.org where your digital security is a priority.
As always, participation is FREE and OPEN TO EVERYONE. Registration for all courses is now open!
We thought that our courses are of interest for you or students and activists in your network. Would you help us spread the news by sharing this e-mail with your colleagues, students and your network?
Please sign-up for our newsletter to receive information about our courses regularly.
Thank you very much for your support, Off University Team.
Adel Dashela and Safwan Yahya Al-Showaiter will come together to analyse othering, social taboos, and ethnicity in contemporary Arab fiction, focusing on how marginalised ethnic communities are represented in novels. They will employ an interdisciplinary approach from various perspectives, such as anthropology, sociology, history, psychology, and cultural studies.
This course is organised in collaboration with Off University: https://offuniversity.org/current-courses/
Off University creates online educational spaces where everyone can feel safe to participate and organises the courses on Off University Moodle: https://moodle.offuniversity.org/
Please create your account and enrol yourself to the course on Off University Moodle to access live sessions, reading materials, and other resources provided by the instructors. Once you created your Moodle account, you can directly write to Bengi Aslan via the Moodle chat about your further questions.
2 SWS 3 CP Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dr. Adel Dashela Safwan Yahya Al-Showaiter |
09-M52-06-12 | Philosophie und Öffentlichkeit: ein spannungsvolles Verhältnis In der Veranstaltung sollen im ersten Teil philosophische Theorien der Öffentlichkeit angeschaut und diskutiert werden. Die bürgerliche Öffentlichkeit hat sich (…) In der Veranstaltung sollen im ersten Teil philosophische Theorien der Öffentlichkeit angeschaut und diskutiert werden. Die bürgerliche Öffentlichkeit hat sich historisch verändert: Sie entsteht im 18. Jahrhundert, als die bürgerliche Herrschaft die feudale abzulösen beginnt (siehe Richard Sennett 1986), entwickelt sich nach 1945 (vgl. z.B. Habermas1962) und bekommt mit dem Internet eine neue Tendenz (Deleuze 1995; Zamora 2018; Fielitz/Marcks 2020). Im zweiten Teil soll es um die konkrete Präsenz der Philosophie im öffentlichen Raum gehen. Hier können eigene Nachforschungen im Mittelpunkt stehen: Präsenz der Philosophie in der Öffentlichkeit in Bremen; Philosophie in der Welt der Zeitschriften und im Fernsehen; Philosophie im Internet. Literatur: Richard Sennett, Verfall und Ende des öffentlichen Lebens – Die Tyrannei der Intimität. Fischer TB, 1986 Serrano Zamora, J. (2018). Philosophie der Öffentlichkeit. In: Festl, M. (eds) Handbuch Pragmatismus. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04557-7_51 Jürgen Habermas: Vorwort zur Neuauflage 1990. In: Ders.: Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, S. 11–50 Gilles Deleuze, Das elektronische Halsband. Innenansichten der kontrollierten Gesellschaft 1995, Kriminologisches Journal1992, Band: 24, Heft: 3, Seiten: 181-186 Meike Fielitz, Holger Marcks, Digitaler Faschismus. Die sozialen Medien als Motor des Rechtsextremismus. Berlin: Dudenverlag 2020 Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Wolfgang Bock |
09-M52-04-27 | Philosophische und ethische Aspekte der Digitalisierung Die Digitalisierung bringt eine Vielzahl von ethischen Herausforderungen und philosophischen Fragen mit sich, die neuerdings durch das in der Philosophie schon länger (…) Die Digitalisierung bringt eine Vielzahl von ethischen Herausforderungen und philosophischen Fragen mit sich, die neuerdings durch das in der Philosophie schon länger diskutierte Thema der Künstlichen Intelligenz noch einmal neue und verstärkte Aufmerksamkeit erhalten. Die Vielfalt der mit Blick auf Digitalisierung diskutierten philosophischen Themen – zum Beispiel Autonomie, Privatsphäre, Freiheit, Wahrheit, Täuschung, Manipulation, Bildung, Demokratie, Gerechtigkeit, Kontrolle, Wohlergehen, Selbstbilder und Menschenwürde – zeigt die Breite und Reichweite ihrer Auswirkungen an. In diesem Seminar werden wir mithilfe von Theorien der (Angewandten) Ethik und technikphilosophischen Konzepten an einigen ausgewählten beispielhaften Themen der Digitalisierung, darunter auch KI, philosophische Betrachtungsweisen und Bewertungen erarbeiten und untersuchen. Dazu lesen und diskutieren wir wichtige und zentrale Aufsätze (deutsch und englisch) zur Philosophie und Ethik der Digitalisierung.
Literatur zur Einführung (optional): Floridi, Luigi: Die 4. Revolution, Suhrkamp Ramge, Thomas: Mensch und Maschine, Reclam Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Björn Haferkamp, M.A. |
09-54-4-R7 | Politische Bildung und Ideologien der Ungleichwertigkeit In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit politischer Bildung in den Themenbereichen Diskriminierungskritik und Demokratiebildung. Dabei beziehen wir uns inhaltlich (…) In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit politischer Bildung in den Themenbereichen Diskriminierungskritik und Demokratiebildung. Dabei beziehen wir uns inhaltlich auf aktuelle Formen von Antisemitismus, antimuslimischem Rassismus und religiös begründetem Extremismus unter Muslim*innen. Wir analysieren gesellschaftliche Narrative und Ungleichheitsvorstellungen sowie die Ursachen dieser Ideologien und Handlungsstrategien relevanter Akteur*innen. Außerdem setzen wir uns mit verschiedenen Methoden der politischen Bildung und deren Grundlagen auseinander und wenden diese auch praktisch an. Ziel der Veranstaltung ist es, Methoden der politischen Bildung kennenzulernen und kritisch reflektieren zu können sowie die oben genannten Phänomene zu erkennen, deren Ursachen zu verstehen und Gegenstrategien zu entwickeln. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Rosa Lütge |
09-60-KMW6-C-1 (alte BPO Modul 7) | TiC - Theaterproduktion, Teil 1 Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Franz Eggstein Roland Klahr |
09-30-P2-32A / 09-30-T1-47A | "Ich bin. Aber habe mich noch nicht. Darum werden wir erst noch“ verkündet der bloch`sche Dreisatz einer gelebten Utopie (Bloch1996, Tübinger Einleitungen, S. 217, (…) "Ich bin. Aber habe mich noch nicht. Darum werden wir erst noch“ verkündet der bloch`sche Dreisatz einer gelebten Utopie (Bloch1996, Tübinger Einleitungen, S. 217, Suhrkamp). Mit Ernst Bloch sind Utopien keine bloßen und unerreichbaren Idealvorstellungen. Sondern sie sind uns wesentlich und etwas Wirkliches. Sie beschreiben eine Realität in unserem Denken und liegen unserem Sein prinzipiell als Ontologie-des-noch-nicht-seins zugrunde. Weder die Angst noch die Sorge oder der Schrecken treibe die Menschwerdung voran. Es sei das Prinzip der Hoffnung, worin unser eigentliche Goldgrund einer humaneren Gesellschaft liege. Utopien schweben in uns zwischen einem Tendenz-Latenz-Verhältnis und wenn sie sich zum real-Möglichen ausrichten, erblühen sie. Die Entfaltung von Utopien können also gelernt und einverleibt werden. Mit Bloch lernen wir einen Denker des Aufbruchs, des Widerstandes, des antizipierenden Bewusstseins, der marxistischen und hegelianischen Philosophie kennen. Mitunter begegnen wir in ihm dem wohl einzigen expressionistischen Prosaautoren.
Literatur: Anhand von ausgewählten Textauszügen und Aufsätzen, werden wir uns dem bloch`schen Ansatz über Utopien nähern. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Anna-Lena Cohrs |
09-54-6-R9 | Verschwörungstheorien in Zeiten tiefgreifender Mediatisierung Am 6. Januar 2021 wurde das Kapitol der Vereinigten Staaten gestürmt, um die Niederlage von Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen 2020 rückgängig zu machen. (…) Am 6. Januar 2021 wurde das Kapitol der Vereinigten Staaten gestürmt, um die Niederlage von Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen 2020 rückgängig zu machen. Viele seiner Anhänger waren auch Unterstützer von QAnon – einer Gruppe, die in den letzten Jahren mit Anschuldigungen gegen eine sogenannte (politische) Elite bezüglich Satanismus, Pizzagate, G5 oder organisiertem Kindesmissbrauch bekannt wurde. Und auch im Rahmen der Inauguration des 47. Präsidenten wird die "gestohlene Wahl" noch als Narrativ aufrecht erhalten.
Doch was genau sind Verschwörungstheorien? Sind es Theorien, Mythen oder Erzählungen? In welchem Verhältnis stehen sie zu sogenannten Fake News? Und sind digitale Medien für ihre Popularität verantwortlich? Im Seminar werden zunächst bestehende Konzepte zur Definition und Problematisierung dieses Phänomens diskutiert.
In einem zweiten Schritt soll die Anwendung inhaltsanalytischer Methoden (deduktive und induktive Inhaltsanalysen nach Mayring) im Vordergrund stehen. Als Anwendungsbeispiel sollen dafür rezente Verschwörungstheorien behandelt werden. Anhand einer kleinen Lehrforschung (Fernsehnachrichten, Blogs, YouTube-Videos, Twitter usw.) sollen die Studierenden die erlernten Analysemethoden einüben und kritisch nachvollziehen. In diesem Seminar wird die induktive und deduktive Inhaltsanalyswe nach Mayring im Vordergrund stehen, in dem anderen Rel 9.2-Seminar die Filmanalyse. Am Ende werden im Rahmen eines selbstorganisierten Symposiums diese Ergebnisse präsentiert und diskutiert. Das Seminarsymposium (06. + 07.10.2025) wird zusammen mit anderen religionswissenschaftlichen Seminaren durchgeführt, die Teilnahme daran ist für alle Teilnehmer_ innen verpflichtend. Dafür entfallen zwei Sitzungen in der Vorlesungszeit.
Studienleistung (SL): Kurzpräsentationen von Forschungsfrage, Methode und Zwischenergebnissen der Lehrforschung
Benotete Prüfungsleistung (PL) [Anrechnung als Rel 9.1]: Präsentation auf dem Seminarsymposium Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Prof. Dr. Kerstin Radde-Antweiler |