10-79-5-GR5-08 | ‚Klassiker‘ der Kinder- und Jugendliteratur (Lektüreseminar) Sowohl die Lektüre im Deutschunterricht als auch weite Teile des universitären Seminarangebotes sind geprägt vom literarischen Kanon. Dieser ist zwar nicht (…) Sowohl die Lektüre im Deutschunterricht als auch weite Teile des universitären Seminarangebotes sind geprägt vom literarischen Kanon. Dieser ist zwar nicht unumstritten und gerade im Gebiet der Kinder- und Jugendliteratur auch wandelbar, er gilt in seinem Kern und gerade mit etwas zeitlichem Abstand aber als stabil oder ‚konservativ‘, denn (so die Annahme): Es gibt ‚Werke‘ von überzeitlicher Relevanz. Und es gibt erst recht literarische Texte, die angehende Grundschullehrer*innen kennen sollten. Im Seminar geht es um eben jene ‚zu kennenden‘ und kanonisch gewordenen Texte (notgedrungen natürlich nur in einer kleinen Auswahl) der facettenreichen Kinder- und Jugendliteraturgeschichte und um erste Forschungsliteratur-gestützte Deutungsperspektiven. Alle Großgattungen (Lyrik, Dramatik, Epik) werden dabei berücksichtigt. Der Lektüreaufwand ist hoch, die Bereitschaft, alle Texte (manche nur in Teilen, viele aber auch in Gänze) zu lesen, wird unbedingt vorausgesetzt. Folgende Texte werden im Seminar besprochen: …folgt! Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dr. Nils Lehnert |
10-79-5-GR5-07 | All-age-Filme: Geschichte, Facetten, Analyse Zwar gibt es schon lange Zeit Filme, die sowohl Erwachsene als auch Kinder zu faszinieren vermögen, genauso wie es natürlich gelebte Praxis ist, Kinder mit ein wenig (…) Zwar gibt es schon lange Zeit Filme, die sowohl Erwachsene als auch Kinder zu faszinieren vermögen, genauso wie es natürlich gelebte Praxis ist, Kinder mit ein wenig Anleitung oder einer über die Augen gehaltenen Decke an Filme für Erwachsene heranzuführen. Aber Filme, die im engeren Sinne von vornherein auf unterschiedliche Zielgruppen zugleich zugeschnitten sind, lassen sich – in Analogie zur Crossover- oder All-age-Literatur – als All-age-Filme bezeichnen, die sich „sowohl an Kinder, Jugendliche als auch Erwachsene richten und für diese […] attraktiv sind.“ (Blümer 2012) Die Verfilmung von Cornelia Funkes „Tintenherz“-Roman ist dabei nur ein prominentes von vielen Beispielen, die sich insbesondere durch Mehrfachadressierung, darüber vermittelt aber auch spezifische Plotstrukturen, Figurenzeichnungen, Motive und filmsprachliche Signaturen auszeichnen. Diese ‚Machart‘ analysieren zu lernen steht im Seminar genauso im Vordergrund wie die Rezeption und Einzelanalyse konkreter Artefakte älteren und jüngeren Datums. ‚Nebenbei‘ lernen wir natürlich filmwissenschaftliche Grundbegriffe und Analysekategorien kennen. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dr. Nils Lehnert |
10-79-5-GR5-06 | Armut & Klassismus in Kinder- und Jugendliteratur Klassismus, verstanden als „strukturelle, institutionelle, kulturelle oder auch individuelle Praktiken und Einstellungen, die Menschen aus unteren sozioökonomischen (…) Klassismus, verstanden als „strukturelle, institutionelle, kulturelle oder auch individuelle Praktiken und Einstellungen, die Menschen aus unteren sozioökonomischen Klassen bzw. Klassenmilieus stigmatisieren und/oder diskriminieren und soziale, kulturelle oder ökonomische Hegemonien produzieren oder reproduzieren“ (Gamper/Kupfer 2024, S. 195; Herv. i.O.), spiegelt sich in Medien und Literatur für Kinder und Jugendliche einerseits schon lange – man denke etwa an Lindgren’sche Armenhäusler*innen oder ‚Lause-Mia‘ –, andererseits rückt er in all seinen intersektionalen Verästelungen erst in jüngster Zeit verstärkt in den Fokus von Produktion und Rezeption. So vielfältig wie die Ursachen für individuell oder kollektiv prekäre Lagen, so vielfältig ist deren Verhandlung in Literatur und Medien. Die „Darstellungsformen […] changieren zwischen humorvollen Szenen und schonungslosen Milieubeschreibungen“ (Mikota 2023b, S. 77) und öffnen Skalen von Scham und Unsichtbarkeit vs. Selbstbewusstsein und Handlungsmacht. Die Forschung, welche die Verbindung von Klassismus und KJL/M ins Auge fasst, hat bereits einige Aspekte davon aufgegriffen und sich bislang hauptsächlich auf die soziale Lage in Form von differierenden Kapitalstrukturen und milieuspezifischen Lebensstilinszenierungen allgemein (vgl. Plößler/Schulze 2022) oder in Bezug auf konkrete Milieu-Marker wie sprechende Namen und Soziolekt (vgl. Lehnert 2023), Klassenscham (vgl. Mikota/Kliewer 2023), Kinderarmut und Ausgrenzung (vgl. Kruse/Terhorst 2023), Elternfiguren, Familienkonstellationen, (ungleiche) Freundschaften (vgl. Mikota 2023b), Obdachlosigkeit (Hirschfelder 2023), aber auch Resilienz und Stärkung von Kinderfiguren (vgl. Mikota/Schmidt 2023) konzentriert und dies entweder bezogen auf Kinder- und Jugendliteratur allgemein bzw. anhand von konkreten Kinder- und Jugendromanen untersucht. Eine dezidierte Verbindung von Armut und Klassismus im Bilderbuch ist die Ausnahme (vgl. Thiele 2007). Mit einem Schwerpunkt auf die Inszenierung von Klassen- und Milieuzugehörigkeiten in Bilderbuch und Roman für Kinder und Jugendliche werden wir nahe an den Gegenständen und mit medienspezifischem Analysewerkzeug (Erzähltextanalyse, Bilderbuchanalyse…) ältere sowie neuere Artefakte lesen (!) und besprechen. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dr. Nils Lehnert |
10-79-5-GR5-01 | Des Buches Kleider. Paratexte in den Kinder- und Jugendmedien (a) Von Gerard Genette als „Beiwerk des Buches“ beschrieben, sind Paratexte (alle den Text umschließende bzw. ihn präsentierende Elemente wie Titel, Klappentext, Cover) (…) Von Gerard Genette als „Beiwerk des Buches“ beschrieben, sind Paratexte (alle den Text umschließende bzw. ihn präsentierende Elemente wie Titel, Klappentext, Cover) seit jeher ein integraler Bestandteil des Gesamtwerkes Erzähltext. Sie sind unser erster Kontakt mit dem Text und werden heute für Informations- und Werbezwecke ebenso wie zum künstlerischen Ausdruck der Autor:innen genutzt. Paratexte sind visuelle Figurenverzeichnisse, Vorworte von Schriftsteller:innen, Anmerkungen, Interviews mit Autor:innen oder Social-Media-Content selbiger, der auf den Erzähltext bezogen ist. In der Kinder- und Jugendliteratur finden sich besondere, auf die kindlichen bzw. jugendlichen Bedürfnisse bezogene, an ‚Trends‘ (z. B. auf BookTok) angepasste Paratexte, die wir in diesem Blockseminar anhand vieler Beispiele besprechen wollen. Dabei weiten wir unseren Blick auch auf andere Medien als den Erzähltext aus. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Kjara von Staden |
10-79-5-GR5-02 | Des Buches Kleider. Paratexte in den Kinder- und Jugendmedien (b) Von Gerard Genette als „Beiwerk des Buches“ beschrieben, sind Paratexte (alle den Text umschließende bzw. ihn präsentierende Elemente wie Titel, Klappentext, Cover) (…) Von Gerard Genette als „Beiwerk des Buches“ beschrieben, sind Paratexte (alle den Text umschließende bzw. ihn präsentierende Elemente wie Titel, Klappentext, Cover) seit jeher ein integraler Bestandteil des Gesamtwerkes Erzähltext. Sie sind unser erster Kontakt mit dem Text und werden heute für Informations- und Werbezwecke ebenso wie zum künstlerischen Ausdruck der Autor:innen genutzt. Paratexte sind visuelle Figurenverzeichnisse, Vorworte von Schriftsteller:innen, Anmerkungen, Interviews mit Autor:innen oder Social-Media-Content selbiger, der auf den Erzähltext bezogen ist. In der Kinder- und Jugendliteratur finden sich besondere, auf die kindlichen bzw. jugendlichen Bedürfnisse bezogene, an ‚Trends‘ (z. B. auf BookTok) angepasste Paratexte, die wir in diesem Blockseminar anhand vieler Beispiele besprechen wollen. Dabei weiten wir unseren Blick auch auf andere Medien als den Erzähltext aus. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Kjara von Staden |
10-79-5-GR5-05 | Hexe oder Heldin? Antagonist:innen im Märchen damals und heute Wie wurde aus der 13. Fee im grimmschen Hausmärchen „Dornröschen“ so eine niederträchtige Person? Ist die Meerhexe aus Hans Christian Andersens „Die kleine (…) Wie wurde aus der 13. Fee im grimmschen Hausmärchen „Dornröschen“ so eine niederträchtige Person? Ist die Meerhexe aus Hans Christian Andersens „Die kleine Meerjungfrau“ wirklich einfach aus sich heraus eine hinterhältige Gestalt geworden? Und hat die böse Königin Schneewittchen nur aus reiner Boshaftigkeit einen vergifteten Apfel angeboten? Diese Fragen stellen sich zeitgenössische Märchenadaptionen in Erzähltext sowie Film und erzählen die Geschichten der Antagonist:innen der Märchen neu. In diesem Seminar analysieren wir die ‚Bösewichte“ (oder sind es doch Held:innen?) der Adaptionen und vergleichen sie mit den Original-Märchen. Dabei werden nicht nur Kenntnisse zur Intertextualität/Intermedialität vermittelt, sondern auch die (narratologische) Figurenanalyse. Geplant ist eine Tandem-Arbeit, bei der Sie mit einem/einer Partner:in Ihrer Wahl in jeder zweiten Woche an einer von Ihnen gewählten Figur einer Märchenadaption gemeinsam arbeiten (d. h. mit den in dem Seminar an die Hand gegebenen Instrumenten analysieren). Insofern verbindet das Seminar synchrone mit asynchronen Elementen. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Kjara von Staden |
10-79-5-GR5-10 | Intersektionale Perspektiven auf Bilderbücher In den letzten Jahren hat sich die Kinder-/Jugendliteratur- und -medienforschung methodisch merklich Feldern wie Gender, Disability, ‚age‘, ‚body‘, ‚class‘, ‚race‘ (…) In den letzten Jahren hat sich die Kinder-/Jugendliteratur- und -medienforschung methodisch merklich Feldern wie Gender, Disability, ‚age‘, ‚body‘, ‚class‘, ‚race‘ etc. zugewendet. Die jüngsten Veröffentlichungen gehen zum Teil bereits von tentativen Tiefenbohrungen zu systematischen Überblicken über: 2022 gibt Wertje Willms mit „Gender in der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart“ einen historisch motivierten Band heraus, schon 2014 überblickt Gabriele von Glasenapp in ihrem „Beitrag Simple Stories? Die Darstellung von Behinderung in der Kinder- und Jugendliteratur“. Bis auf erste Bestandsaufnahmen (Julia Benner 2016, Jana Mikota 2023) ist es bislang aber unterblieben, konkrete (potenzielle) Diskriminierungsparameter zu verknüpfen. Seit der Jahrtausendwende ist der Grundgedanke der Intersektionalitätsforschung, dass „historisch gewordene Macht- und Herrschaftsverhältnisse, Subjektivierungsprozesse sowie soziale Ungleichheiten […] nicht isoliert voneinander konzeptionalisiert werden können, sondern in ihren ‚Verwobenheiten‘ oder ‚Überkreuzungen‘ (intersections) analysiert werden müssen“ (Walgenbach 2017), als Forschungsparadigma präsent. Das Blockseminar setzt genau hier an und möchte sowohl Grundlagen der Intersektionalitätsforschung vermitteln als auch nahe an konkreten Bilderbüchern sich überschneidende Differenzmarker herausarbeiten. Medienspezifisches Handwerkszeug zur Bilderbuchanalyse wird dabei genauso zur Anwendung kommen. Die finale Liste der Bilderbücher steht noch nicht fest, wir freuen uns nämlich, wenn auch Sie in der Vorbesprechung einen kleinen Beitrag dazu leisten. In der engeren Wahl sind aktuell auf jeden Fall „In unserer Nähe wohnt ein Mädchen“, „Julian ist eine Meerjungfrau“, „Here I am“, „Das ist alles Familie“ und „Körper sind toll“. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dr. Nils Lehnert |
10-79-5-GR5-04 | Liebe und Age. Young und New Adult Literatur Als Britney Spears „Not a Girl, Not Yet a Woman“ sang, sprach sie genau das an, was das ‚neue‘ Genre New Adult sich auf die Fahne geschrieben hat: Eine Zielgruppe von (…) Als Britney Spears „Not a Girl, Not Yet a Woman“ sang, sprach sie genau das an, was das ‚neue‘ Genre New Adult sich auf die Fahne geschrieben hat: Eine Zielgruppe von jungen Erwachsenen bedienen, die zwar vor dem Gesetz volljährig ist, aber sich an privaten/beruflichen/universitären Scheidewegen befindet oder sich gerade neu findet (und sich dabei alles andere als erwachsen fühlt). Aber auch die ‚kleine Schwester‘ New Adults, Young Adult, behandelt Themen wie Liebe, Age, Mental Health, Sexualität – nur in an die Zielgruppe angepasste Form. Sowohl YA als auch NA werden von Jugendlichen beinahe jeden Alters gelesen und haben eine weitreichende Bedeutung bei der literarischen Sozialisation der Heranwachsenden. In diesem Seminar wollen wir uns beide Genres/Zielgruppen anschauen, die dort verhandelten Themen besprechen und die Potenziale für einen Literaturunterricht erörtern. Dabei werfen wir auch einen Blick auf genrehistorische/literaturhistorische Entwicklungen der Kinderliteratur in Bezug auf die genreprägenden Fragen/Themen von YA und NA. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Kjara von Staden |
10-79-5-GR5-03 | Schlimmer. Geht. Immer? Dystopien der Kinder- und Jugendliteratur Dystopien sind spätestens seit Suzanne Collins’ „Die Tribute von Panem“ ein populäres Phänomen der Kinder- und Jugendmedien. Das Abtauchen in eine erzählte Welt, die (…) Dystopien sind spätestens seit Suzanne Collins’ „Die Tribute von Panem“ ein populäres Phänomen der Kinder- und Jugendmedien. Das Abtauchen in eine erzählte Welt, die viel eingeschränkter und gefährlicher ist als unsere, aber dennoch politische/gesellschaftliche/ökologische Probleme der Gegenwart aufzeigt und verarbeitet, bereitet sowohl Vergnügen als auch Gänsehaut. In diesem Seminar lesen und analysieren wir gemeinsam Ausschnitte aus „Die Wolke“, „Ophelia Scale“, „Exit“ und weiteren dystopischen Kinder- und Jugendromanen. Damit Sie Ihre Professionalität in der Unterrichtsgestaltung in die Praxis umsetzen können, ist es hier in jeder zweiten Wochen an Ihnen, in Gruppen selbst einen dystopischen Text (gerne auch in anderen Medien als dem Erzähltext) auszuwählen und zu diesem dann eine Stunde zu konstruieren. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Kjara von Staden |
10-79-5-GR5-09 | Serielles Erzählen in Literatur und Medien für Kinder und Jugendliche Bahnhofsheftchen, Cliffhanger, Episode, Folge, Fortsetzung, Reality-TV, Reihe, Pre- und Sequel, Serien suchten, Spin-off, Zweiteiler. Nur eine kurze Kette von (…) Bahnhofsheftchen, Cliffhanger, Episode, Folge, Fortsetzung, Reality-TV, Reihe, Pre- und Sequel, Serien suchten, Spin-off, Zweiteiler. Nur eine kurze Kette von Erscheinungsformen seriellen Erzählens. Im Seminar soll das Phänomen aus einer Metaperspektive umrissen werden, wobei auch positive Aspekte (mehr Möglichkeiten, facettenreiche Figuren zu entwickeln) und negative Verdikte (Fließbandproduktion) kontrastiert werden. Mittels dieser Basics schauen wir uns gemeinsam ausgewählte Artefakte aus dem Bezirk der Medien und Literatur für Kinder und Jugendliche an und verbinden in der jeweiligen Analyse serialitätstheoretische sowie medienspezifische Herangehensweisen. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dr. Nils Lehnert |