Event

Kuvert Vortrag: Monica Bonvicini (Berlin)

Veranstalter:in : Mariann Steegmann Institut
Beginn : 18. Mai 2021, 18:00 Uhr
Ende : 18. Mai 2021, 20:00 Uhr

Online – Vortrag – Vortragsreihe Kuvert

18. Mai 2021, 18.00 Uhr

Zoom – Vortrag

Zoom-Link: https://uni-bremen.zoom.us/j/96071602090?pwd=QkU0YjVPVi9qazdiK0FPejRkcDBWQT09

Meeting ID: 960 7160 2090
Passcode: 586815

Monica Bonvicini (Berlin)

I don’t like you very much and I don’t think you’re fascinating. He put his clothes on, stepped out of the room.

Quotation from:
Diane Williams: Rhapsody Breeze, in: FINE, FINE, FINE, FINE, FINE (2016), p.660.

Seit Mitte der neunziger Jahre bezieht sich Monica Bonvicini mit ihren Arbeiten auf sozio-politische Bedingungen und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Ihre Themen entspringen aus einem Interesse für Raum als System – definiert durch materielle und immaterielle Grenzen – in dem gearbeitet, geschaffen, installiert und ausgestellt wird.

Die räumliche Installation I Believe the Skin of Things as in that of Women (ein Zitat von Le Corbusier) wurde vor einem größeren Publikum zum ersten Mal auf der 48. Biennale von Venedig 1999, kuratiert von Harald Szeemann, gezeigt. Die betretbare Installation hat die Größe eines Raumes und ist aus Rigipsplatten und Aluminiumrahmen gebaut. Die Wände sind kahl, kaputt, eingeschlagen und zerschnitten, die inneren Wände mit karikaturhaften Bleistiftzeichnungen verziert, begleitet von Zitaten von Architekt*innen und Architekturhistoriker*innen zu Themen wie Wohnen, Bauen und Gender. Architektur, Wände, Konstruktion, räumliche Aufteilungen und Beschränkungen erscheinen häufig in Monica Bonvicinis Arbeiten, dabei ist ihre Kunstpraxis mit Humor durchtränkt, direkt und unehrfürchtig. Ihre architektonische Skulptur von 2019 As Walls Keep Shifting ist ein anderes Beispiel dafür, wie Literatur und Sprache aus dem Feld der Architektur eine Struktur für den sozialen, politischen und geschlechterspezifischen Raum schaffen können. Die Arbeiten zeigen, wie Architektur symbolische Ordnungen verkörpert und dabei immer neue Formen von Körperpolitik hervorbringen kann.

 

Wohnen – jener vermeintliche Ort des Privaten – ist in der Moderne als gesellschaftlicher Schauplatz figuriert, an dem sich die innenorientiert moderne Subjektivität fortwährend veräußert, ausstellt und ausstellen muss. Wohnen richtet als politische, soziale und kulturelle An-Ordnung Zuschreibungen an Geschlechter, Ethnien, Körper und Nation ein. Auch Ausstellen ist eine Konstellation sozialer und kultureller Narrative, die im Akt des Zeigens Wissen und Vorstellungen produziert. Im Forschungsfeld wohnen+/-ausstellen wird das Prinzip des Einrichtens und Ausstellens in verschiedenen bildlichen und räumlichen Formaten des Zu-Sehen-Gebens untersucht, z.B. Wohn- und Kunstausstellungen, Interieur(bilder), Atelier, Publikumszeitschriften, Film, Fernsehen und Internet. Das Forschungsfeld ist eine Kooperation des Instituts für Kunstwissenschaft - Filmwissenschaft - Kunstpädagogik der Universität Bremen mit dem Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender (Leitung: Kathrin Heinz, Elena Zanichelli).
 
 

Der Zoom-Link ist außerdem zu finden unter: 

www.mariann-steegmann-institut.de

www.uni-bremen.de/kunst