Event

Kurzfilmprogramm: film:art 97: Porn Classics

Öffentliche Ringvorlesung "Critical Porn Studies - Künstlerisch-mediale Positionen und neue Perspektiven" (18.4.-18.7.2023)

Kurzfilmprogramm kuratiert von Christine Rüffert (Bremen)

Begrenzte Platzzahl, Kartenreservierung beim Kommunalkino CITY 46 empfohlen.

Pornographie verfolgt für gemeinhin das Ziel der sexuellen Stimulierung der Betrachter*innen. Der künstlerische Film steht unter anderem Vorzeichen, wenn er Geschlechtsakte thematisiert oder zeigt. Ob aus einem autobiographischen Impuls heraus erotische Phantasien inszeniert, ob Selbstbefriedigung oder alltäglicher Beischlaf zelebriert wird, immer verweigert die ästhetische Bearbeitung die maximale Sichtbarkeit, die die Pornographie verlangt. In teilweise spielerischen Inszenierungen werden zudem häufig normative Annahmen über Geschlecht und Sexualität konfrontiert. Das Programm zeigt, dass dieser transgressive Impetus bereits in der frühen Filmavantgarde der 1940er Jahre zutage tritt und sich bis in die queer-aktivistischen Per-formances der 2000er Jahre verfolgen lässt.

Die Filme
   | Kenneth Anger | FIREWORKS | USA 1947 | file (16mm) | 13:30 Min.
   | Michael Brynntrup | ALL YOU CAN EAT | D 1993 | 35mm | 5:30 Min.
   | Barbara Hammer | MULTIPLE ORGASM | USA 1976 | 16mm | 6:00 Min.
   | Carolee Schneeman | FUSES | USA 1964 | sil. | 16mm | 25:00 Min.
   | Ashley Hans Scheirl | 1/2 FRÖSCHE FICKEN FLINK | A 1992–96 | 16mm | 18:00 Min.

Die Filme werden explizites Bildmaterial beinhalten.

Christine Rüffert ist Filmkuratorin und Filmwissenschaftlerin. 1990–2007 arbeitete sie im Auftrag des Se-nators für Kultur in der Geschäftsführung und Programmplanung des Kommunalkino Bremen, im An-schluss wechselt sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an die Universität Bremen, wo sie zum Experimen-talfilm forscht. 2022 erschien ihre Publikation „Experimentalfilm zwischen Kunst und Kino“. Seit 1992 betreibt sie das von ihr begründete Experimentalfilmforum film:art, 1993 gründete sie das queerfilm festival Bremen, das sie über 25 Jahre ko-organisierte. Bis heute ist sie Mitveranstalterin des 1995 von ihr mitbe-gründeten Internationalen Symposiums zum Film.

Die öffentliche Ringvorlesung „Critical Porn Studies – Künstlerisch-mediale Positionen und neue Perspektiven“ befasst sich mit künstlerischen und queer-feministischen Strategien und Produktions- und Rezeptionsprozessen von Pornografie. Internationale Expert*innen erarbeiten und reflektieren ästhetisch-mediale und bildkritische Fragestellungen zu Prozessen der Sexualitätsnormierung, diversen Lebensentwürfen, zur Bildgebung und -didaktik. Gefördert durch die Stiftung der Universität Bremen, das Autonome Feministische Referat der Universität Bremen und die FUN FACTORY GmbH.

Keine Online-Teilnahme möglich: Hinweise zur Anmeldung und weitere Informationen